Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein....

Warum die Frage nach "Ruanda" immer dann auftaucht, wenn vom Holcocaust die Rede ist - das darf mal erklärt werden! Immer wieder ist die Rede von Ruanda - nachdem vom Holocaust die Rede ist! Selbst hier im Forum wird das Thema ausschließlich von jener Fraktion wiederbelebt, die ja nur Fragen stellt, ihre Zweifel an der "offiziellen Geschichtsschreibeung" äußert, oder eben den imaginären, von rechts immer wieder gerne argumentierten Schuldkult an den Pranger stellt, was dann auch schon mal im Großen und Kleinen Relativieren, oder gar in nachweisbar rechtspopulistischer Agitation münden kann, der dann eben entsprechend begegnet wird. Wer thematisiert das denn ständig?

Zufall - wohl kaum - denn in den damaligen Thread ist eh nichts vorhanden!

Kc schrieb:Mal kurz am Rande, was Ruanda angeht:

dieses thema sollte in diesem thread auch wirklich nur am rande behandelt werden. sprich es gehört hier nicht rein.
gebe da jafrael recht. das thema in diesem thread ist der holocaust bzw. die shoa.
versucht euch darauf zu konzentrieren.

Ruanda-Massaker ein USA-Frankreich-Konflikt?

das einzige was ich dazu finden konnte, falls sich jemand dann echt für Ruanda interessiert.

@Outsider

Ja nu, ein wenig ,,drumherum" gehört jedoch zu jedem Thema, tut mir Leid ;).

Wenn man keine Vergleiche ziehen oder Bezüge zu anderen Geschehnissen herstellen darf, dann frage ich mich, worin eigentlich die Diskussion bestehen soll?

@jafrael

Also ich finde Ruanda hat mit dem Thema Holcaust schon zu tun.

Aber natürlich nicht in dahingehend das beides zu vergleichen wäre, sondern in Bezug darauf wie man auf diesen Genozid reagiert hat, nämlich nicht und damit gezeigt hat das man außer erinnern und gedenken nichts aus dem Holocaust gelernt hat.

Deshalb auch meine Frage ob es vor 96 schon entsprechend einen inoffiziellen Holocaust Gedenktag gab, an dem man dann wichtige Reden gehalten hat wie Herzog es dann 96 bei der offziellen Einführung dieses Gedenktages getan hat:

„Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“

"Jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken", dieser Teil seiner Ausführung wäre in einem Jahr in dem in 100 Tagen zwischen 800.000-1.000.000 Menschen umgekommen sind und die Welt darunter auch Deutschland zugekuckt hat ja lächerlich, zum schämen, ich weiß im Moment nicht wie man es noch deutlicher ausdrücken könnte.

Ich war beim Genozid in Ruanda 9 Jahre alt und jetzt würde ich gerne wissen, warum hat man zugekuckt wie dieser Genozid von statten ging?

Ich mein hätte er nach 100 Tagen nicht aufgehört, er wäre einfach weitergegangen.

Gab es damals wenigstens irgendwelche Regungen in der deutschen Bevölkerung dahingehend das man die Politik dazu gedrängt hat einzugreifen?

Es entsteht der Eindruck, dass es tatsächlich nur um "Nie wieder Auschwitz!" geht, nur dahingehend gilt die Wachsamkeit und das Entgegenwirken einer Wiederholung, bei allem was daran nicht heranreicht kann man dann wieder tatenlos zukucken.

ruanda ist aber nicht um das thema shoa herum @Kc

@jafrael

schmitz schrieb:Selbst hier im Forum wird das Thema ausschließlich von jener Fraktion wiederbelebt, die ja nur Fragen stellt, ihre Zweifel an der "offiziellen Geschichtsschreibeung" äußert, oder eben den imaginären, von rechts immer wieder gerne argumentierten Schuldkult an den Pranger stellt, was dann auch schon mal im Großen und Kleinen Relativieren, oder gar in nachweisbar rechtspopulistischer Agitation münden kann, der dann eben entsprechend begegnet wird. Wer thematisiert das denn ständig?

Ich gehöre zu keiner von dir genannten Fraktion.

Ich zweifele nicht die offizielle Geschichtsschreibung an, ich prangere nicht den Schuldkult an, ich Relativiere nicht.

Was mich stört ist das man noch zu wenig tut in Bezug auf die Lehren die man meint aus dem Holocaust gezogen zu haben.

@Larry08
ich denke du kannst gerne einen thread eröffnen der explizit dieses thema behandelt. es hält dich keiner davon ab.

@Larry08 schrieb: Was mich stört ist das man noch zu wenig tut in Bezug auf die Lehren die man meint aus dem Holocaust gezogen zu haben.

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen,siehe Palestina

Das große Problem beim Lernen aus der Vergangenheit ist der Phlegmatismus und die Selbstbezogenheit.

Man kümmert sich eben meist zuerst um sich selbst und das eigene Umfeld, viele Leute sagen zwar:,,Ach Gott, ist das schlimm, was in XY passiert", aber wenn es konkret an die Verhinderung oder das Aufhalten von Massenverbrechen geht, dann taucht häufig die Frage auf:,,Warum soll ICH, warum sollen WIR denn was machen?"

Das ,,Lernen aus der Geschichte" ist eine schöne Sache, jedoch schwierig und vor allem verlangt es Tatkraft.

@Outsider
@Larry08
@Kc
@insideman

Es hält Dich keiner davon ab dieses von outsider vorgezogene Redewendung zu handhaben - aber MIR fiel nur auf dass inner von Ruanda die Rede ist wenn es um Holocaust geht. Und darauf - nur darauf - bezog sich meine Darlegung. Natülich ist Ruanda ein Völkermord - keine Frage - aber warum immer gleich Ruanda kommt wenn hier von Judenmord die Rede ist stimmt doch leicht mißtrauisch!

@jamesbondla

DAS feht noch - der Hinweis auf Palästina. Damit sind wir bei der Frage ob nun alles was damal geschah wirklich in sochen Zusammehängen zu sehen ist.

@jafrael du hast doch die frage gestellt: Nenne mir einen Beispiel das dem des "Holocat" gleicht!

Man könnte jetzt auch Bosnien oder Tchetchenien als beispiel ranholen ;)

Für mich sind die damaligen Zusammenhäge WEIT komplizierter als sich der "Gemeinsame Augenzeuge" vorstellen kann!

@Kc

Ja - freiöich - Bosnien und Herzegowina! Redet nur alles ganz schon klein!

Hier nochmal der Dialog zwischen Henryk M. Broder und Alfred Schier von Seite 330.
Poste das nochmal weil Broder hier angesprochen wurde und eventuell nicht bekannt ist worum es ging.


@jafrael
@Kc
@jamesbondla
@Outsider
@Larry08
@insideman
@Befen
@schmitz
@elfenpfad
@groomlake

Holocaust, oder die Frage wird doch erlaubt sein.... (Seite 330)

Es gibt in diesem Forum zwei Threads, die die Suchfunktion mit dem Wort "Ruanda" ausspuckt, diese hier:

Hotel Ruanda
Ruanda-Massaker ein USA-Frankreich-Konflikt?

Warum muß das also reflaxartig auftauchen, wenn es um die Shoah geht?
Es sind zwei schreckliche Ereignisse, das steht außer Frage, aber vergleichbar sind sie eben nicht, das hatte ich hier auch schon etliche Male begründet.

Deutschland kann, selbst wenn es wollte und aufgrund der Vergangenheit und der damit verbundenen Aufarbeitung auch eine Art "Verpflichtung" dazu hätte, gar nicht die hier geforderte Weltpolizei spielen. Ich bin sicher, man hat auch damals schon die Vorgehensweise der UNO, oder eben der beteiligten Staaten gerügt, es gab sogar recht heftige Kritik daran, dass man dieses Massaker nicht verhinderte, ja sogar das Kontingent verkleinerte, Frankreich warf man gar eine Beteiligung vor, -was hätte man denn noch machen sollen, einen Krieg anzetteln? Mehr als eine Rüge, ein Bedauern, eine Aufforderung, kann man doch diplomatisch leider nicht machen. Ist die Aufarbeitung der deutschen Geschichte und ihrer grausamen Verbrechen an der Menschlichkeit denn automatisch die Eintrittskarte, auf der Bühne der Welt mit erhobenem Zeigefinger Beachtung zu finden?

Ich verstehe nicht, warum man hier auf Konsequenzen pocht, die angeblich aus der Lehre der Verganheit abgeleitet worden sein müssten, denn diplomatisch gesehen, hat man schon etwas getan, sich dagegen ausgesprochen, die Taten verurteilt. Aber wie bereits erwähnt, was hätte dann folgen sollen, hätte man sämtliche diplomatische Beziehungen zu den beteiligten Nationen sofort abbrechen sollen, weil nicht im Sinne der Lehre aus der Geschichte gehandelt wurde? Was ist mit diesem Rattenschwanz an Verpfilchtungen, Verträgen, der Wirtschaft etc. Warum wird das immer in die Waagschale geworfen, wenn es andere Länder betrifft, aber hier beim Versuch, den Holocaust als "normalen" Völkermord anderen Verbrechen gegen die Menschlichkeit als gleichwertig an die Seite zu stellen, vergessen?

Wie gesagt, es gibt bereits Threads zum Thema Ruanda, dort sollte alles diesbetreffende auch dann weiterbesprochen werden, hier hat es den faden Beigeschmack von Relativierung.

@Kc
Imer wenn vom "Holocaust" die Rede ist - dann kann man anhand der "Geilchschalterei" ja eigentich nicht vom Thema an sich reden - sonder hat immer wieder mir Grenzfällen der Geschichtsbetrachtung zu tun. Aber ist das hier das Tema! Nein - es gehr um DAS was als Holocaist in Bezug steht!

fakt ist die shoah den holocaust kann man nicht mit massenmorden -genozitversuchen heutiger tage vergleichen. diese massive industrialisierte massentötung verschiedener menschengruppen ist und bleibt einzigartig.
natürlich sind die grausamkeiten die seit `45 in der welt passiert sind und evtl. auch z.z. passieren nicht weniger schlimm. jeder bewußt getötete mensch ist einer zuviel.
natürlich ist es für die menschheit arm aus ihrer geschichte nicht genügend zu lernen.

aber auch wenn es ein ruanda gab einen libanon und was immer sonst noch den leuten hier einfällt. das es auch anders geht haben wir in den letzten jahren auch erlebt. erinnert euch an jugoslavien. an den irak. an afghanistan . da wurde interveniert.

jugoslawien sollte es heißen :(