US-Politik und Wahlen - allgemeiner Diskussionsthread

martenot schrieb:Eines der Themen, bei denen ich nie verstanden habe, warum sich so viele Leute so dringend dafür interessieren. Kann sich vermutlich nur aus religiösen Denkmustern speisen, und der Religion wird in den USA bekanntermaßen nach wie vor eine hohe Priorität eingeräumt. Wobei ich dann wiederum nicht verstehe, warum man ausgerechnet Trump favorisiert, der nun alles andere als ein "gottesfürchtiges" Leben gelebt hat.

Na klar. Die Amis sind generell religiöser als wir. Und richtig schlimm wird es im mittleren Westen. Der wird ja nicht umsonst der Bible-Belt genannt. Das ist allerdings auch ein bisschen unsere Schuld. Als es bei uns richtig losging mit Aufklärung und Wissenschaft, da sind unsere religiösen Fundis alle in die USA abgedampft und treiben seit dem dort ihr Unwesen.

Die Amish-People reden heute noch ein Deutsch des 18 jhrds.

Hirbel schrieb:Aber es gibt durchaus Punkte, die für ihn sprechen.

Trump ist Geschäftsmann. Klar weiß er wie es in der Wirtschaft funktioniert. Allerdings muss man auch sehen das es in seiner ersten Amtszeit zu drei sogenannten Goverment Shutdowns kam da kein Haushalt bewilligt wurde. In der Präsidentschaft von Obama gab es einen. Zwar ein längerer aber dennoch "nur" einer.

In der Zeit von Bush jr. kam es zu keinem.

alhambra schrieb:Die Amis sind generell religiöser als wir.

Mir fällt bei vielen Gelegenheiten auf, wie häufig Gott, die Bibel, die Religion, die Gemeinde etc. in den USA thematisiert wird. Viel häufiger als bei uns und bei einer viel breiteren Bevölkerungsschicht.

Wobei ich interessanterweise auf einer arte-Reportage einen Mann gesehen habe, der trotz seiner Zugehörigkeit zu einer evangelikalen Kirche strikt gegen Trump ist. Sowas gibts also auch.

martenot schrieb:Kann sich vermutlich nur aus religiösen Denkmustern speisen, und der Religion wird in den USA bekanntermaßen nach wie vor eine hohe Priorität eingeräumt.

Ich hatte gestern auch ein Interview gelesen, wo ein Ehepaar meinte das sie nur Trump wählen, weil hauptsächlich die Bibel vorschreibt das nur Männer in Machtpositionen sein dürfen und Jesus bewusst männlich ist. Fand ich dann doch sehr schockierend, ich bin auch religiös, auch bin ich in South Mississippi jahrelang zur Kirche gegangen, aber das überschneidet sich dann doch stark mit meinen Ansichten der Bibel.
Finde leider das Interview nicht mehr, war aber sehr spannender ein Blick.
Wie bereits erwähnt ist die Religion dort wirklich Kultur und das übt sich auch auf der Wahlverhalten aus.

lyallie schrieb:und Jesus bewusst männlich ist.

Wird nicht sogar Trump gelegentlich als eine Art Messias gesehen oder zumindest in diese Richtung stilisiert? Wobei ich mir denke, wenn ausgerechnet Trump als "von Gott gesandt" wahrgenommen wird, dann würde ich die ganze Religion in Frage stellen.

Schon interessant wieviele neue Accounts mit lediglich einer Hand voll Beiträgen hier auf einmal auftauchen. Auch interessant das die alle pro Trump sind...

martenot schrieb:Mir fällt bei vielen Gelegenheiten auf, wie häufig Gott, die Bibel, die Religion, die Gemeinde etc. in den USA thematisiert wird. Viel häufiger als bei uns und bei einer viel breiteren Bevölkerungsschicht.

Ja, wobei das auch viel Getue ist. Das ist so ein selbstverstärkender Effekt. Große Teile der Bevölkerung erwarten religiöses verhalten, weswegen die anderen so tun als ob, was dann wieder Druck auf andere macht usw.

Speziell alle Präsidenten müssen zumindest glaubhaft so tun als ob sie religiös wären, ansonsten haben sie keine Chance gewählt zu werden. Ich würde Trump alles mögliche vorwerfen, aber ich halte ihn für 0 religiös. Trotzdem behauptet er das und trommelt für die Ziele der religiösen. Und hat damit deren Stimmen sicher.

alhambra schrieb:Ich würde Trump alles mögliche vorwerfen, aber ich halte ihn für 0 religiös.

Ich finde es immer ziemlich bigott, wenn man sieht, wie Trump vermeintlich innig betet, wenn er sich mit Evangelikalen und anderen Religiösen trifft. Dann steht er immer da mit geschlossenen Augen und vermeintlicher Zwiesprache mit Gott, obwohl es doch recht geschauspielert wirkt - auf mich zumindest.

Hirbel schrieb:Vielmehr war Trumps Regierung tatsächlich mit einem wirtschaftlichen Aufschwung verbunden

Trump hatte eine brummende Wirtschaft von Obama übernommen.

Hirbel schrieb:und die Börse lief auch wie geschmiert. Hinzukommt, dass Trump es geschafft hat selbst Deutschland zu zwingen seinen NATO-Verpflichtungen nachzukommen.

Ebenfalls Unsinn.
Deutschland ist seinen Verpflichtungen nie nicht nachgekommen.
Dass man jetzt mit den Verteidungsausgaben bei 2% des BIP liegt (und sich nicht bloß dorthin bewegt, wie die "Verpflichtung" zu Trumps Amtszeit tatsächlich formuliert war), haben wir einzigst und allein Putin zu verdanken. Trumps Anteil daran liegt bei Null.

martenot schrieb:Wird nicht sogar Trump gelegentlich als eine Art Messias gesehen oder zumindest in diese Richtung stilisiert? Wobei ich mir denke, wenn ausgerechnet Trump als "von Gott gesandt" wahrgenommen wird, dann würde ich die ganze Religion in Frage stellen

Eindeutig, ich bin auch mehr als schockiert das einige das so sehen.
Allgemein finde ich, ist das religiöse Verhalten sehr spannend zu sehen in der USA, finde aber auch das man eindeutig kritischer damit umgehen sollte.
Als Jugendliche konnte ich damals nicht so reflektiert dran gehen wie heute und würde vermutlich auch den Sunday Service nicht mehr besuchen. Kann mir durch aus vorstellen das dort viel Propaganda herrscht in den Gottesdiensten.
Unser Pfarrer hat damals gefühlt immer gegen Obama gehetzt in seinen Reden, das wird 10 Jahre später nicht anders sein.
Ich glaube aber auch Bildung macht sehr viel aus, meine Schule war damals auch sehr klein, wir hatten vor der ersten Stunde auch einen Friday Service von unserer Kirche aus - also Religion ist auch in der Schule schon ein großes Thema, während über Politik sehr wenig gebildet wurde.
Damals waren auch bereits 10 Jahre später viele enttäuscht das während Katrina nicht genug staatliche Unterstützung gab, Schäden sind bis heute sichtbar und George Bush war Republikaner, dennoch wurde jahrelang gegen Demokraten gehetzt. Republikaner zu sein gehört in den Südstaaten halt irgendwie zur Persönlichkeit, leider.

Nun, ich gönne es dem Fanclub des orangen Faschisten, sich ein wenig an einem Dörfchen in New Hampshire zu weiden.

Das böae Erwachen wird kommen.

Und dann dürft ihr "Betrug!" schreien, ganz wie euer Gott.

Bashing hin oder her, es bleibt spannend, ich habe u erhauot keine Idee wer es wird. Ich traue den Hochrechnungen nicht, da sieht es ja quasi wöchentlich anders aus.

martenot schrieb:Mir fällt bei vielen Gelegenheiten auf, wie häufig Gott, die Bibel, die Religion, die Gemeinde etc. in den USA thematisiert wird. Viel häufiger als bei uns und bei einer viel breiteren Bevölkerungsschicht.

Könnte daran liegen, dass die weder Nationalsozialismus noch Kommunismus hatten.

Es sind zwar nur 6 Stimmen aber trotzdem könnte daraus ein Trend werden.

Viele die 2020 Biden gewählt haben bleiben dieses Jahr entweder zuhause oder wählen Trump. Wieso das so ist? Entweder aus Enttäuschung über die letzten 4 Jahre oder aus Wut wie man Biden durch Harris ersetzt hat in diesem Sommer.

In den early votes die die Runde machen, gehen bis jetzt weniger Demokraten zur Wahl als 2020.
Klar 2020 war eine besondere Wahl wegen Corona und dadurch haben sehr viele Demokraten Briefwahl gemacht.
Aber bis jetzt was man in Florida, North Carolina, Arizona und Nevada sieht, Republikaner dominieren.
Das war 2020 bis zum Wahltag anders.
Mal schauen ob Demokraten dieses Mal am Wahltag mehr wählen gehen, was eigentlich die Republikaner immer dominieren.
Sollte das nicht so sein wird es verdammt eng für Kamala Harris.

https://flvoicenews.com/florida-ge-live/

Hier die Zahlen aus Florida, wo die Independents für Trump mehrheitlich Stimmen werden.

Nicht zu vergessen das war mal ein Battleground State

SCSA09 schrieb:Es sind zwar nur 6 Stimmen aber trotzdem könnte daraus ein Trend werden.

Es könnte morgen auch Fleischbällchen regnen in Castrop Rauxel.
Theorethisch.
Vielleicht.

SCSA09 schrieb:Viele die 2020 Biden gewählt haben bleiben dieses Jahr entweder zuhause oder wählen Trump. Wieso das so ist? Entweder aus Enttäuschung über die letzten 4 Jahre oder aus Wut wie man Biden durch Harris ersetzt hat in diesem Sommer.

Sagt dir das deine Kristallkugel?
Dein Bauch?

Oder gibt es dazu belastbare Daten?
Wenn ja, immer her mit den Quellen.


@alle

Es fällt mir grad schwer, was zu "the floridavoice news" zu finden- habe da gewisse Verdachtsmomente.

Weiß jemand mehr?


https://mediabiasfactcheck.com/floridas-voice-bias/

Sieht nicht sooo seriös aus.

@Stirnsänger
Konservativ, rechts
https://mediabiasfactcheck.com/floridas-voice-bias/

@Stirnsänger

Schau dir die early votes Zahlen an. Mach dir die Mühe dann wirst du sehen was ich meine. Besonders Pennsylvania da hatte man einen Vorsprung von 1,1 Millionen Vorsprung und jetzt hat man nur 400.000 Stimmen.

Und was sind an den Zahlen unseriös?? Die Seite hatte das 2020 auch gemacht und es hat gestimmt. Also wo liegt das Problem?

SCSA09 schrieb:Schau dir die early votes Zahlen an. Mach dir die Mühe dann wirst du sehen was ich meine. Besonders Pennsylvania da hatte man einen Vorsprung von 1,1 Millionen Vorsprung und jetzt hat man nur 400.000 Stimmen.

Könnte ja eventuell daran liegen das es dieses Jahr keine Pandemie gibt...
Briefwahl Zahlen dieses Jahr mit 2020 zu vergleichen ist daher sinnlos.
Wie waren die Zahlen 2016? Die könnten wenn überhaupt eine Tendenz zeigen.

https://targetearly.targetsmart.com/g2024?demo_filters=%5B%7B%22key%22%3A%22registeredParty%22%2C%22value%22%3A%22All%22%7D%5D&state=PA&view_type=state

Da ist der link dafür wie die early votes sich entwickelt haben in pennsylvania.

Auf der Seite gibt es für jeden Staat die Zahlen.

Vom 2020 über 2022 und 2024.

Dann sieht man die Entwicklung

Bringt halt nur immer noch nichts 2020 mit 2024 zu vergleichen da 2020 eine weltweite Pandemie war die man halt nicht ignorieren kann.

Wenn überhaupt könnte man versuchen 2022 mit 24 vergleichen aber selbst das ist schwer da Gouverneurswahlen nicht selten anders ausgehen als Präsidentschaftswahlen aufgrund von "crossvoters". Davon ab waren Otz und Fettermann beides keine guten Kandidaten und die 300k weniger Briefwähler die die Reps in 2022 hatten fehlten halt Otz für um gleichzuziehen.