Kommunismus jetzt einführen?

@paranomal

Mal andersherum gedacht:

Was würde Deiner Meinung Karl Marx von den bisherigen 67 gescheiterten Versuchen, einen Kommunismus einzuführen halten? Würde er 100 Millionen Todesopfer für notwendig halten? Und hätte er die Größe, einzusehen, dass es nicht nur samt und sonders Idioten waren, die es probiert hatten (obwohl das überwiegend stimmt) sondern vielleicht auch das Konzept dann doch nicht ganz so dolle war, wenn die Praxis immer nur in Armut, Rückständigkeit, Unterdrückung und Foltermord geendet hat?

Für mich bsonders eindrücklich: Der Sendero Luminoso, der angeblich Perus Bauern befreien wollte, hat nicht nur nichts erreicht, sondern 10.000e von denen, die vorgeblich durch sie ein besseres Leben haben sollten, bestialisch ermordet.

Es ist schon erstaunlich, dass ausgerechnet das 19. Jahrhundert so viele erwiesene Irrlehren hervorgebracht hatte, denen trotzdem heute noch so viele Menschen anhängen: Homöopathie, Kommunismus, Anthroposophie. Und bei allen drei Konstrukten hat man den Eindruck, dass die Anhänger grundsätzlich in anderen Lebensbereichen nicht genau so dumm sind, wie beim Anhängen an diese Irrlehren.

sacredheart schrieb:Was würde Deiner Meinung Karl Marx von den bisherigen 67 gescheiterten Versuchen, einen Kommunismus einzuführen halten?

Er würde Lenin erstmal die ganzen Schriften von ihm geben, die er nicht gelesen hat, weil sie damals nicht auf Russisch verfügbar oder generell erst später veröffentlicht wurden. Er würde vermutlich auch noch einmal unterstreichen, für welche Fehlentwicklung es in seinen Augen nach der Pariser Kommune gegeben hat (die er damals bereits im Briefverkehr erörterte) und weshalb Lenins Blaupause, die über die Kommintern zum Vorbild der staatssozialistischen Versuche wurde, den (wie Marx es selbst formuliert) Bonapartismus befördere. In der Rückschau würde er sich trotz der damaligen Streitereien mit Bakunin wohl besser mit den Anarchisten verstehen als mit den Bolschewisten und ihren Derivaten.

sacredheart schrieb:Würde er 100 Millionen Todesopfer für notwendig halten?

Nö, würde er sicher für genauso unnötig halten, wie die Millionen Todesopfer durch den frühkapitalistischen Imperialismus. Fun Fact: Es wäre sogar davon auszugehen, dass Marx in der UDSSR als linker Dissident verfolgt worden wäre, da seine Betrachtungen der ökonomischen Entwicklungsgesetze mit dem Selbstverständnis der Sowjetunion unvereinbar gewesen sind.

@paranomal

Na gut, er könnte mit Lenin anfangen. Aber wenn man ihn mit all den Schlächtern konfrontiert, die sich auf ihn berufen, all den Despoten, vor deren Palästen seine Büste stand oder steht, ich denke mal, da würde jeder einen trockenen Hals kriegen.

Aber auch ein kleiner Selbstzweifel wäre vielleicht nicht unangebracht.

paranomal schrieb:Nö, würde er sicher für genauso unnötig halten, wie die Millionen Todesopfer durch den frühkapitalistischen Imperialismus.

Allerdings beruft sie ja der imperialistische Frühkapitalismus nicht auf eine Einzelperson. Das ist beim Kommunismus schon ganz anders.

paranomal schrieb:Es hat schon seinen Grund, warum man sich an den alten Karl auch noch hunderte Jahre später erinnert, an dich irgendwann jedoch nicht.

An den guten Stalin und Mao wird man sich in hundert Jahren ebenfalls noch erinnern.
Ist halt alles die Frage wie.
Die Perspektive als Typ in Erinnerung zu bleiben der eine Ideologie erdachte die man so herrlich pervertieren kann ist halt auch nicht so das Wahre.

Oder als Typ der im ersten beständigen Kommunistenexperiment, der Udssr, Opfer der eigenen Anhäger würde ebenfalls nicht.
Wobei das aber schon ziemlich ulkig ist.

klompje1 schrieb:mit Geld einteilen gab es oft probleme, der eine brauchte mehr wie der andere.

Lass mich raten, unter Umständen haben die die am wenigsten verdient haben mehr gebraucht...

klompje1 schrieb:Das saubermachen klappte oft nicht.

Dafür habe ich kein Verständnis.

paranomal schrieb:Jemand, der so ehrgeizig und ohne einen direkten finanziellen Vorteil daraus zu ziehen, Wissenschaft betreibt, den kann man in dieser Hinsicht durchaus zum Vorbild haben.

Moment, wenn ein Arbeitsloser von Gewinnbeteiligungen an Unternehmen träumt, geht das irgendwie in Ordnung.
Aber wer ihm glaubt und es versucht umzusetzen ist eindeutig ein Narr.

@juvenilea

Nun. Kommunismus

Viel Text wenig Inhalt.

Ich hab ne ganz einfache Frage gestellt.

Eine Frage sie ziemlich sicher Aufzeigen wird warum das nicht klappt

Schnapspraline schrieb:Ich wüsste nicht was lustig daran sein soll. Der Kommunisms ist das einzige, was uns helfen könnte die Ressourcenverschwendung und Armut auf diesem Planeten zu beenden.

Wieso? Wird im Kommunismus anders produziert? Gibt es keinen Aufwand mehr?

Wie unterscheidet sich Getreideanbau im Kommunismus?

Bisher waren kommunistische Systeme nicht Effizient in der Ressourcenallokation

@Fedaykin

Versuchen wir es mal anders:

Fedaykin schrieb:Eine einfache Frage für dich.
Woher kommtvin deinem Gesellschaftsentwurf das Essen, wie wird es verteilt?

Was meinst Du genau mit "deinem Gesellschaftsentwurf"?
Der Kommunismus ist nicht mein Gesellschaftsentwurf, ich habe nicht "das Kapital" oder "das kommunistische Manifest" geschrieben.
Oder meinst Du eher ich soll erklären wie in einer kommunistischen Gesellschaft Essen produziert wird und verteilt wird?

Das ist schnell erklärt: Nicht viel anders als in anderen Gesellschaften. Der Agrarsektor produziert und daraufhin wird es mit einer Lieferkette verteilt. Der Kunde kauft dann das was er braucht.

Das folgende habe ich leider überhaupt nicht begriffen:

Fedaykin schrieb:Viel Text wenig Inhalt.

Ich hab ne ganz einfache Frage gestellt.

Eine Frage sie ziemlich sicher Aufzeigen wird warum das nicht klappt

juvenilea schrieb:Das ist schnell erklärt: Nicht viel anders als in anderen Gesellschaften. Der Agrarsektor produziert und daraufhin wird es mit einer Lieferkette verteilt. Der Kunde kauft dann das was er braucht.

Lol, du hast den Kommunismus nicht verstanden. Kaufen im Kommunismus 😆 der zeichnet sich im Grunde dadurch aus daß es nicht Mal mehr den Staat als Autorität geben sollte. Ist also dem Anarchismus eher verwandt

Aber gut wer ist denn dieser Agrarsektor? Wer bestimmt was wo gepflanzt wird? Wer stellt die Maschinen?

@Fedaykin

Fedaykin schrieb:Aber gut wer ist denn dieser Agrarsektor? Wer bestimmt was wo gepflanzt wird? Wer stellt die Maschinen?

Eventuell hilft Dir der Link weiter: Klexikon, Landwirtschaft.

Fedaykin schrieb:Lol, du hast den Kommunismus nicht verstanden. Kaufen im Kommunismus 😆 der zeichnet sich im Grunde dadurch aus daß es nicht Mal mehr den Staat als Autorität geben sollte. Ist also dem Anarchismus eher verwandt

Wie hast Du denn, sagen wir mal den Kommunismus der Sowjetunion, verstanden?

juvenilea schrieb:Eventuell hilft Dir der Link weiter

Nope wir sind doch im kommunismus

juvenilea schrieb:Wie hast Du denn, sagen wir mal den Kommunismus der Sowjetunion, verstanden?

Das war doch angeblich hat kein Kommunismus?

Vielleicht einigen sich erstmal alle die danach schreien was sie eigentlich meinen?

Also die repressive UdSSR ist deine Vorstellung..✔️ vom Kommunismus

@Fedaykin
Tut mir wirklich Leid, ich verstehe Dich nicht....

@juvenilea

Was ist daran nicht zu verstehen.

Du redest vom Kommunismus, weißt aber nicht Mal was er in der Theorie bedeutet.. beziehst dich auf die UdSSR.

Also wer baut denn das Getreide an Kommunismus?

Der Bauer? Dem gehört der Boden doch gar nicht...er hätte ja dann Privatbesitz vom Produktionsmitteln

@Fedaykin

Ok, ich versuche es mal:

Wenn ich Dich richtig verstehe, dann willst Du im Grunde genommen darauf hinaus, dass die Produktion an Getreide in der Sowjetunion nicht effizient genug war.
Denn angebaut hat das Getreide ja trotzdem der Bauer, auch wenn der Boden ihm nicht gehörte. Das wird auch so bestätigt, zum Beispiel hier.

Ab den 1960er Jahren war die UdSSR ein Netto-Getreideimporteur. Beispielsweise wurden 1963 10,4 Millionen Tonnen Getreide und 2,1 Millionen Tonnen Mehl aus den USA gekauft. Darüber hinaus stieg die Menge der Importe allmählich an: 1972 beliefen sich die Getreideimporte auf 23 Millionen Tonnen; 1975 auf 27 Millionen Tonnen, 1979 auf 31 Millionen Tonnen, 1980 auf 43 Millionen Tonnen.
Ein Rekord an Getreideimporten wurde 1985 verzeichnet, als die UdSSR 47 Millionen Tonnen kaufen musste.

Was ich nicht verstehe, wo habe ich denn bitte behauptet, dass der Kommunismus das Non-Plus-Ultra sei?

sacredheart schrieb:Was würde Deiner Meinung Karl Marx von den bisherigen 67 gescheiterten Versuchen, einen Kommunismus einzuführen halten?

der hätte gelernt und eingesehen, dass diese geschichte unbestritten immer nur Utopie bleiben wird.

Kommunismus will doch nicht wirklich jemand - ausser die Praline, vieleicht...

juvenilea schrieb:Getreide in der Sowjetunion nicht effizient genug war.
Denn angebaut hat das Getreide ja trotzdem der Bauer

Die Ernährung war nicht Effizient. In der UdSSR hab es auch nicht wirklich Bauern. Es wurde alles von Politikern bestimmt.

Nein der Bauer hat es nicht angebaut.

juvenilea schrieb:Was ich nicht verstehe, wo habe ich denn bitte behauptet, dass der Kommunismus das Non-Plus-Ultra sei?

Na das klingt so subjektiv durch., Und ist threadthema. Wie gesagt wenn du die UdSSR für Kommunismus hälst..
Die anderen Kommunisten sagen doch es gab noch gar keinen Kommunismus?

@Fedaykin

Ich glaube Du verstehst mich genausowenig wie ich Dich verstehe, was eher ein sprachliches Problem ist, als denn ein Intellektuelles.
Ist halb so wild, niemand soll ausgesondert oder links liegen gelassen werden, bloß weil er etwas nicht versteht.

Fedaykin schrieb:Die anderen Kommunisten sagen doch es gab noch gar keinen Kommunismus?

Wir sind hier keine Kommunisten gegen Kapitalisten. Weiß es natürlich nicht hundert prozentig, aber ich denke hier gehört niemand einer kommunistischen Partei an (Außer Paxito, das sei dem Genossen gegönnt :) ). Ich zumindest nicht.
Auch werden hier nur Meinungen ausgetauscht.

Fedaykin schrieb:In der UdSSR hab es auch nicht wirklich Bauern.

Es gab Bauern, Gorbatschow war Sohn eines Landwirtes.
Was Du wohl meinst, ist dass der Bauer nicht frei entscheiden durfte, wie was wo angebaut werden darf. Das entschied das Politbüro der UDSSR in sogenannten 5 Jahresplänen.

Abahatschi schrieb:Du hast deine Aussage wiederholt und nichts gesagt, dieses es gibt so viel hilft nicht wenn man konkret was diskutieren möchte.
Ein Anfang wäre gewesen wenn Du deine Variante beschrieben hättest.

Ich hab schon öfter erklärt und beschrieben, was ich als bekennender Kommunist unter dem Begriff verstehe. Mit Venezuela oder Stalinismus hab ich dabei herzlich wenig am Hut. Für eine erneute Extrarunde in Sachen Grundlagen erklären fehlt mir ernsthaft die Lust.
Ich verweise aber gern nochmal auf die kritische Theorie (Wikipedia: Kritische Theorie#:~:text=Die Kritische Theorie wird in,zunehmender Selbstbestimmung der Menschen ankommt.) die dabei Grundlage meines politischen Denkens bildet. Wenn du da konkrete Fragen hast, schieß los.

juvenilea schrieb:Außer Paxito, das sei dem Genossen gegönnt

Ich bin Grüner.

@paxito

Entschuldigung, ich hatte mich darauf berufen:

paxito schrieb:was ich als bekennender Kommunist unter dem Begriff verstehe

Auch das Du Grüner bist, sei Dir gegönnt :).
Einer muss ja mal laut sagen, dass wir so nicht weiter machen können (Umweltverschmutzung usw.).