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Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

15.158 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Klima, Generation, Letzte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

15.11.2022 um 16:32
Demnach empfinden 55 Prozent der privaten Halter von Personenkraftwagen allein schon Freude, wenn sie das eigene Auto nur erblicken. Vier von fünf Autoeigentümern äußern, dass sie Spaß während des Autofahrens empfinden. Und ebenfalls vier von fünf Haltern unterschreiben die Aussage, dass sie sich ohne Fahrzeug in ihrer Mobilität eingeschränkt fühlten. Etwa jeder fünfte private Fahrzeugeigner gibt derweil an, dass er gern auf Spritztour geht und das Auto einfach nur zum Spaß ausfährt.
Hier! Ich! :D
Das muss ja auch kein Widerspruch in sich sein. Hat wirklich niemand hier Freude an seinem Auto, seinem Führerschein, dem ersten eigenen Fahrzeug und den Möglichkeiten, die sich einem dadurch geboten haben gehabt?

Und trotzdem nutze ich täglich das Rad, achte auf die Umwelt in vielen Bereichen. Vermeide Plastik, wo es geht, ernähre mich gemüselastig usw.


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15.11.2022 um 16:34
Zitat von InterestedInterested schrieb:Das muss ja auch kein Widerspruch in sich sein. Hat wirklich niemand hier Freude an seinem Auto, seinem Führerschein, dem ersten eigenen Fahrzeug und den Möglichkeiten, die sich einem dadurch geboten haben gehabt?
Ganz abgesehen davon ist es natürlich systematisch Quatsch eine solche Umfrage auf Autohalter zu beschränken :D Wer sein Auto abgrundtief hasst wird sich ja sicherlich eher von ihm trennen, wer in der Beziehung keine große Gefühlsbindung in die eine oder andere Richtung hat vielleicht mittelfristig eher andere Optionen wählen. Die Beschränkung auf KFZ-Halter verzerrt die Befragung daher ganz automatisch.


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15.11.2022 um 16:38
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Die Beschränkung auf KFZ-Halter verzerrt die Befragung daher ganz automatisch.
Das sowieso, zumal der KFZ-Verkehr nur einer von vielen Aspekten ist, der die Klimabilanz verschlechtert. Auf einige davon wird meines Erachtens zu wenig Augenmerk gelegt (z.B. die Bauwirtschaft und die Versiegelung der Landschaften mit immer neuen Straßen, Industriegebieten und Neubausiedlungen. Oder der Güterverkehr. Oder auch die Digitalisierung, denn die dafür benötigten Server brauchen immens viel Strom und andere Ressourcen).


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15.11.2022 um 16:40
@bgeoweh
Warum sollte man sein Auto auch nicht mögen? Andere lieben halt ihr Lastenrad und ich freu mich, wenn ich im Regen mit dem Auto meine Einkäufe nach Hause fahren kann. Macht es mich zu einem schlechteren Menschen? Sagt es was über mein sonstiges Umweltverhalten aus?
Und sind die superduper Lastenräder mittlerweile nicht auch Statussymbole der Soja-Sörens? :troll:

Eine Bekannte rühmte sich auch immer mit besonderem Umweltbewusstsein, mit wöchentlich mehreren Amazon Paketen und Kapselkaffee. Dafür aufs Auto zu verzichten (das eigene natürlich, für das man Steuern und Versicherung zahlen muss) von anderen hat sie sich gerne das Auto geliehen oder ist mitgefahren.


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15.11.2022 um 16:44
Zitat von InterestedInterested schrieb:Eine Bekannte rühmte sich auch immer mit besonderem Umweltbewusstsein, mit wöchentlich mehreren Amazon Paketen und Kapselkaffee.
Auch so ein Ding, das meines Erachtens zu wenig im Fokus steht: der Online-Handel dürfte auch nicht ganz unproblematisch sein. Immerhin generiert er wohl ziemlich viel zusätzlichen Verkehr und viel zusätzlichen Verpackungsmüll.

Klar, früher sind die Leute selbst in den Laden gefahren und haben auch Verkehr generiert, aber ich könnte mir vorstellen, dass es mit den Online-Bestellungen eher schlimmer statt besser geworden ist. Gibt es da eigentlich Untersuchungen, ob der Online-Handel besser oder schlechter fürs Klima ist (im Vergleich zum Einkaufen im stationären Handel)?


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15.11.2022 um 16:55
@martenot
@Interested
Also DHL und Amazon fahren zumindest hier emissionsfrei mit Fahrzeugen mit Elektroantrieb. Verpackung ist hauptsächlich recyclebarer Karton. Wenn ich das hier mal so anmerken darf. :)


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15.11.2022 um 17:09
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Macht sie das? Kannst Du das belegen?
Ich habe bereits etwas dazu gesagt. Ein gutes Beispiel ist das hier:
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/klimaschutz-im-verkehr-wissings-klima-debakel-ein-solches-trauerspiel-kann-man-sich-kaum-ausdenken/28626164.html
tritt. Am Donnerstagmorgen hat der Expertenrat für Klimafragen (EKR) seine Bewertung der Klimaschutz-Maßnahmen in den Bereichen Gebäude und Verkehr vorgelegt. Schon im Vorfeld hatte es von Umweltschützern deshalb einen regelrechten Shitstorm für Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) gegeben. Der EKR hat diese Kritik jetzt noch einmal schmerzlich offiziell gemacht.

Seine Bewertung zeigt: Das Programm des Verkehrsministeriums zur Einsparung von CO2 ist kaum mehr als ein Buzzword-Gewitter. Angeführte Ideen sind entweder heftig umstritten und weit entfernt von einer tatsächlichen Umsetzung (9-Euro-Ticket-Nachfolge). Oder sie entpuppen sich als ambitionslose Verweise auf die Arbeit anderer Ministerien (Homeoffice, THG-Handel).

Wissings Plan ist so rückwärtsgewandt, dass der Klimarat seine sechs kümmerlichen Maßnahmen noch nicht einmal im Einzelnen geprüft hat. Es sei ohnehin klar gewesen, dass die Rechnung nicht aufgehe, hieß es. 14 Millionen Tonnen CO2 will der Minister einsparen. Es fehlen 261 Millionen Tonnen, um das Klimaziel der Bundesregierung bis 2030 zu erreichen. So etwas kann man sich kaum ausdenken.

Und es gibt einen Grund für dieses Trauerspiel. Wissing verzichtet auf einen Haupthebel, mit dem er Emissionen reduzieren könnte: die Regulierung von Verbrennern. Die Reform der Kfz-Steuer etwa, das Dienstwagenprivileg oder ein Tempolimit. Wie bereits sein Vorgänger Andreas Scheuer (CSU) will wohl auch Wissing um jeden Preis vermeiden, Autofahrerinnen und -fahrer in irgendeiner Form in die Verantwortung zu ziehen. Dann doch lieber das Klimaschutzgesetz ignorieren, scheint das Motto zu sein.
Wir haben Rot Grün in der Regierung, wir hatten riesige Proteste für den Klimaschutz, wir haben einen Konsens der Wissenschaft dazu, dass wir Tempo machen müssen. Trotzdem kommt Wissing ohne größere Probleme damit davon, einfach das Klimaziel um 260 millionen Tonnen zu verfehlen (wohlgemerkt, das eigene Ziel der Regierung), indem er nur 14 Tonnen einsparen will. Weil er einfach Verbrenner nicht regulieren möchte.
Und das bei einem so für den Klimaschutz wichtigen feld wie dem Verkehr.

Wenn wir nicht mal da, wo es einfach geht, die EIGENEN Ziele erfüllen, kann man davon sprechen, dass Klimaschutz ignoriert wird. Zumindes wird es nicht ernst genug genommen, und die junge Generation wird es ausbaden müssen.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Hat er das? Dann beleg dieses bitte.
Und Olaf Scholz lässt das so zu. Als Bundeskanzler. und Scholz setzt sich auch dafür ein, Gasfelder in Afrika zu erschließen:

https://www.rnd.de/politik/nach-afrikareise-von-olaf-scholz-fridays-for-future-kritisiert-bundeskanzler-U3AHWPNQB33NG7NPBNEWCO43FQ.html

Da werden Gasfelder innerhalb von Jahrzehnten erschlossen, die dazu führen werden, dass Afrika in fossile Märkte einsteigt, in denen es heute noch nicht ist. Was da erschlossen wird, wird natürlich dann auch genutzt.
Wenn sowas gemacht wird, bedeutet das, dass der Klimaschutz nicht ernsthaft verfolgt wird. Ernsthaft bedeutet, dass man alles Nötige tut, um wenigstens das 2 Grad Ziel zu halten. Afrika dazu zu bringen, in fossile Energien einzusteigen, da, wo es das noch gar nicht tut, ist das Gegenteil davon.

Wenn Scholz und Wissing solche Sachen machen, obwohl wir Klimaproteste haben und obwohl die Bevölkerung einen angeblichen Klimakanzler und die Grünen gewählt hat, dann bleibt da eigentlich nur noch ziviler Ungehorsam.
Fake Attacke? Man kann von Glück reden das die unersetzbaren Gemälde nicht ruiniert wurden.
Und 30 Minuten Stau... meist kleben die Aktivisten doch länger am Asphalt, oder irre ich?
Nein. Man kann von Physik sprechen, weil Plexiglas keine Flüssigkeiten durchlässt. und kllar, der Stau kann auch länger gehen, aber eben auch wesentlich kürzer, je nachdem, wie schnell die Polizei da ist. Der Punkt ist, dass es nicht um Zeiten geht, die auch in normalen Staus passieren können.


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15.11.2022 um 17:23
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Doch, darum geht es aus meiner Sicht sehr wohl auch. Wenn das jeder oder fast jeder macht und auch hinterfragt, was er kauft, dann wird das in Summe etwas bringen.

An die "echten Dreckschleudern" muss man natürlich auch ran, aus meiner Sicht sogar dringendst, ansonsten wird das nix. Das heißt aber nicht, dass es nichts bringt, wenn jeder einen (vergleichsweise) kleinen Beitrag bringt.
Aber das tut es de facto nicht. Auch in der Summe kann es niemals so sein, dass wir genug einsparen, wenn die politik und wirtschaft nicht mitgehen, und dafür muss es politische rahmenbedingungen geben.
Man kann nicht auf ÖPNV umsteigen, wenn es auf dem Land keinen gibt oder man ihn nicht bezahlen kann.
Man kann auch nicht grüne Energie als Strom nutzen, wenn in Deutschland der Strom nunmal von woanders kommt (bzw. zu viel davon).

Es wird nicht gehen, wenn die Politik nicht die Rahmenbedingungen vorgibt. Durch meinen Konsum kann ich nicht verhindern, dass Scholz Gasfelder im Senegal erschließen will.
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Zu mir musst du wissen, ich lebe in Bulgarien. Wir kämpfen da wo ich lebe um ein Naturschutzgebiet. Das mehrfach auf tausende Quadratmeter abgebrannt wurde. Immer "wahrscheinlich Brandstiftung". Da sollen Hotels für Individualtourismus gebaut werden. Dafür haben sie ein paarmal alles abgebrannt. Nirgendwo in Bulgarien hat es so oft gebrannt, wie da. Fast alle Viecher sind kaputt. Es gibt kaum noch Schildkröten und Frösche (der Durankulak See ist in der Nähe). Wir kleben uns dafür aber nicht auf Straßen. Wir beschmieren nichts. Wir sammeln in Bulgarien Unterschriften (ein Hotelbau wurde inzwischen genehmigt) und ja, wir sagen: dieses Hotel wird brennen, wie unser Naturschutzgebiet (bevor Leute darin sind). Aber wir beziehen nicht unbeteiligte Autofahrer oder Kunstwerke mit ein
Ich finde es super, dafür zu kämpfen. Dafür von mir nur Anerkennung. Auch das ist ein wichtiger Kampf.
Zitat von WasserbüffelWasserbüffel schrieb:Sei vorsichtig mit dem Begriff Fakt. Die Aufmerksamkeit ist da gewesen aber die Schäden dürften die dadurch gestiegene Spendensumme deutlich überschreiten. Und ich erinnere nur zu gerne an Brent Spar. Das war ein voller Erfolg. Und es hat auch zu mehr Akzeptanz zu Greenpeace geführt obwohl mitvfalschen Zahlen Argumentiert wurde. All das trifft nicht auf Klebeaktionen zu.
Auf keinen Fall. Der Schaden, den du mir vorgerechnet hast, sind vielleicht 10.000 Euro. Das nimmt LG mittlerweile ziemlich schnell ein, allein in den Tagen nach Van Gogh und dem Tod der fahrradfahrerin (bzw. der darauffolgenden hasswelle gegen LG) hat man diese 10.000 locker eingenommen.
Schau dir die Spendensummen mal an. https://letztegeneration.de/spenden/
Zitat von WasserbüffelWasserbüffel schrieb:Erstmal bin ich kein Aktivist. Ich darf aber durchaus noch Straftaten kritisieren oder nicht? Wenn ich feststelle das dieser Aktivismus eher einem Wahn gleicht darf ich das anmerken. Ich habe bereits angemerkt das wenn man schon Straftaten begeht man an die ran muss die Verantwortung und Schuld tragen. Beispiele habe ich genannt. Es bräuchte nicht mehr um diese zu Blockieren wie die Straßenblockaden. Wie oft wurden jetzt die Straßen blockiert? Hätte man sich einen der Vorgeschlagenen als Ziel genommen wäre der Effekt anders gewesen. Die Zustimmungswerte für LG wären ganz woanders. Wie viele Begründungen muss ich eigentlich noch liefern?
Die Frage ist, warum du es wichtiger findest, zivilen Ungehorsam zu kritisieren, als die Untätigkeit der Politik beim Klimaschutz, gegen die sich dieser Ungehorsam richtet.
Du lieferst begründungen, die du aber nicht belegen kannst (das ist keine belegforderung, das ist eine feststellung). Wenn du wirklich davon überzeugt bist, zu wissen, wie man das Klima retten kann mit Aktivismus, dann mutige voran. Du kannst dich Ende Gelände anschließen und gegen RWE kämpfen. Dass du kein Aktivist bist... Okay, aber warum nimmst du dir dann heraus, den Aktivismus anderer zu kritisieren? Der Aktivismus ist ungesetzlich, aber das, wogegen er sich richtet, ist viel gefährlicher und schädlicher als jede Suppe.
Wie gesagt: LG wäre glaube ich froh, wenn da leute aus ihrer elterngeneration stehen würden und ihnen zeigen: Schaut Kinder, so machen wir jetzt Aktivismus zusammen. Da steht aber keiner, und es bleibt an LG hängen. Die haben ein Konzept, von dem sie glauben, dass sie damit die politik zum handeln zwingen können (ich glaube das auch). Wenn du glaubst, das geht nicht auf, ok, aber du gehst halt auch nicht auf die straße.
Politik muss das tun, wofür sie gewählt wurde, so funktioniert nun mal Demokratie.

Dann wäre es an den Aktivisten, nicht Politiker zu Handlungen zu drängen, die sie nicht tun, sondern müssten den beschwerlichen Weg gehen, eine Partei des radikalen Klimaschutzes zu gründen, die die Grünen in aktiver Politik ja auch nicht wirklich sind und für Mehrheiten werben.

Kartoffelbrei und Klebstoff sind keine Wege, um eine politische Willensbildung zu erreichen.

Die Grundidee: Demokratie ist nur dann gut, wenn sie tut, was ich denke, hatten schon viele. Mit 'Die Mehrheit hat anders entschieden, aber weil ich es besser weiss, müssen alle nach meiner Pfeife tanzen' funktioniert in einem Staat nicht einmal dann, wenn man es wirklich besser weiss.
Aber macht die Politik das? Olaf Scholz hat sich als Klimakanzler geframed (scholz packt das an). Die Grünen sind in der Regierung. Auch CDU und FDP behaupten, dass Klimaschutz ihnen wichtig ist. Es passiert nicht das, wofür diese Leute sich haben wählen lassen.

Und wie stellst du dir das mit der radikalen Klimapartei vor? Sollen da jetzt 18 jährige innerhalb von den vielleicht 5 jahren, die uns zum umsteuern noch bleiben, eine ganze parteimaschinerie aufbauen, mit spendengeldern und allen drum und dran, sich vernetzen mit wirtschaft und politik und dafür alle ihre jugend aufgeben, weil die Alten sie blockieren? Ist das wirklich der Anspruch, den wir an unsere Jugend stellen sollten?

Denn fakt ist: Ja, die Politik tut zu wenig. Und wir haben nicht viel Zeit. Selbst wenn die Mehrheit trotzdem CDU wählt, ändert das nichts daran. Und dann kannst du noch so oft demokratie schreien, dann bedeutet das, dass wir die Zukunft unserer Jugend verkaufen. Und dann darf die Jugend auch auf die Straße gehen. Ziviler ungehorsam gehört zu einer Demokratie dazu, wenn minderheiten nicht gehört werden. Es geht nicht um "nach der pfeiffe tanzen", es geht hier darum, dass man die Gesellschaft verarscht (indem man z.B. weiterhin behauptet, man wolle sich ans 1.5 Grad ziel halten) und sie in eine Katastrophe führt.

Und du findest, die jungen leute sollten das stillschweigend hinnehmen, weil das ist demokratie? Das finde ich nicht. Du weißt genauso gut wie ich, dass ein paar Tausend 20-25 jährige nicht einfach so eine partei aus dem boden stampfen können die dann bis zur nächsten BTW die absolute Mehrheit hat. Egal ob sie recht haben und egal wie dringend ihr anliegen ist. Soll das jetzt der grund dafür sein, dass man die Katastrophe einfach passieren lässt, stillschweigend?


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15.11.2022 um 17:29
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das Thema Klima war aber schon bekannt und ich nehme an, die 'Aktivisten' waren auch schon vorher aktiv, nur halt nicht unter diesem weinerlich klingenden Label.
Du nimmst an.. ich fürchte der schritt vom kleinen aktivisten zum erfolgreichen politiker, der die klimapolitik revolutioniert ist nicht mal eben einfach so gegangen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Insofern hätten sie sich auch der Mühsal unterziehen können, konstruktiv in der Politik mitzumischen. Das ist aber wohl zu anstrengend, da sind solche PR Spirenzken schlicht einfacher umzusetzen.
Das hätten andere auch schon machen können. Greenpeace bspw und das schon weitaus früher. Es ist aber schon ein gutes zeichen, dass die greenpeace chefin hier als staatssekretärin und sonderbeauftragte für internationale klimapolitik im auswärtigen amt sitzt, auch, wenn CDU und AFD da ganz schön gewettert haben wegen lobbyismus.


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15.11.2022 um 17:30
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Du weißt genauso gut wie ich, dass ein paar Tausend 20-25 jährige
Die könnten den Bundestag mit einer Menschenkette umspannen und die Politiker hautnah bedrängen und auf ihre Wahlversprechen festnageln, jeden Tag aufs neue.

Das würde ebenso mediale Aufmerksamkeit generieren und mit Sicherheit deutlich mehr Zuspruch in der Öffentlichkeit erfahren.


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15.11.2022 um 17:34
Zitat von BruderchorgeBruderchorge schrieb:Die könnten den Bundestag mit einer Menschenkette umspannen und die Politiker hautnah bedrängen und auf ihre Wahlversprechen festnageln, jeden Tag aufs neue.

Das würde ebenso mediale Aufmerksamkeit generieren und mit Sicherheit deutlich mehr Zuspruch in der Öffentlichkeit erfahren.
Wenn die da jeden tag hingehen, werden die wohl recht leicht weggeräumt, wenn man einfach security anheuert und die gesichter schon kennt. Wie stellst du dir das vor? Das mit den straßen klappt nur, weil keiner weiß, wo die zuschlagen.
Und nach wie vor: Wenn irgendwer glaubt, das patentrezept zu haben, warum macht man das dann nicht? Warum müssen dann halbe Kinder sich festkleben und sich auch noch zurechtweisen lassen, wie man es besser machen könnte, von Leuten, die diesen Rat offenbar nicht befolgen?


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15.11.2022 um 17:34
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es wird nicht gehen, wenn die Politik nicht die Rahmenbedingungen vorgibt. Durch meinen Konsum kann ich nicht verhindern, dass Scholz Gasfelder im Senegal erschließen will.
Zum Glück kannst du das nicht. Die Politik gibt ja ganz offensichtlich Rahmenbedingungen vor, sie schmecken dir nur nicht.


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15.11.2022 um 17:38
Wird das jetzt eine parteipolitische Diskussion hier?

Die Energiepolitik, das wäre ein komplexeres Thema, das besser anderswo aufgehoben wäre, mMn. Und mit nicht nur einer Sichtweise.

Deutschland hätte die Klimaziele schon erreichen können, nach Ansicht von Vero Wendland, die letzte Woche auch als Sachverständige im Petitionsausschuss aussagte. Atomkraft, ja bitte?

Spoiler
Sinnvoller wäre es gewesen, zunächst die Kohleverstromung zu verringern. Hätte man im Jahr 2000, als der Anteil der Kernenergie an der CO2-freien Stromerzeugung noch fast dreißig Prozent betrug, die Erneuerbaren auf diesem Sockel aufgebaut, betrüge der Anteil CO2-armer Stromquellen Wendland zufolge heute achtzig Prozent – und das Ziel, das die Bundesregierung für das Jahr 2030 anpeilt, wäre schon jetzt erreicht worden. Weil zudem ausreichend erschwinglicher CO2-freier Strom zur Verfügung stünde, wäre man von Gas, Öl und Kohle weitaus weniger abhängig als heute.

Keine nennenswerte Öffentlichkeitsarbeit

Damit Deutschland die gesetzten Klimaziele erreicht und gleichzeitig ein Industrieland bleibt, schlägt die Autorin ein CO2-freies Energiesystem vor, das aus etwa sechzig Prozent erneuerbarer und rund vierzig Prozent Kernenergie besteht. Dann könne ihrer Meinung nach der gewaltige Strombedarf von schätzungsweise mindestens 1500 Terawattstunden im Jahr 2050, was dem Dreifachen der heutigen Nachfrage entspricht, ohne fossile Energieträger gedeckt werden. Dafür bedürfe es allerdings 40 neuer moderner Kernkraftwerke und der vierfachen der heute installierten Leistung aus Windkraft und Photovoltaik. Die ersten Kraftwerke könnten bereits zum Kohleausstiegstermin 2038 ans Netz gehen.
Quelle: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/anna-veronika-wendlands-buch-atomkraft-ja-bitte-18367186.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2


Da stecken alle Parteien mit drin.

Eigentlich sollte es doch um die Sinnhaftigkeit der LG-Proteste gehen. Dachte ich eigentlich.


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15.11.2022 um 17:40
Zitat von SvenLESvenLE schrieb:Die Leute stehen auch schon so im Stau. Die paar Protestierer der LG fallen gar nicht auf. Das verstehen aber die wenigsten Autofahrer, dass Sie ein Teil des Problems sind. So what
Sehe ich auch so. Komme grad von üblichen Feierabendstau. Die Ampelphasen, wie immer zum FA.

Aber man muss doch auch bedenken, warum das ganze Szenario veranstalter wird. Es gibt zig Lieder von bekannten Musikern aus verschiedenen Jahrzehnten, die schon über Klima, Hunger uva gesungen haben, das ist zwar schön, aber hat es jemals irgendeine Politik erhört und etwas geändert? Der Hunger geht in die nächste Runde, das Klima wird immer schlimmer und Flucht greift über, Lebensräume gehen drauf.
Ich finde, hier muss eine Grenze zwischen mutwilliger Böswilligkeit - die ich bei den LG eigentlich nicht erkenne - und finanziellem Schaden am Volk gezogen werden. Am vom Volk erarbeiteten Geld haben sich schon so viele hohe Tiere bereichert, ea sagt keiner was oder was?! Das finde ich viel schlimmer.

Die Klimakatrastrophe ist auch wegen politischer Fehlentscheidungen entstanden! Die Leute sollte man vor den Kadi stellen und alle, die sich seit Jahrzehnten daran Bereichern.


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15.11.2022 um 17:40
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Sagte der "Hobbyaktivist"?
Wenn du so auf demokratisch angemessenes Verhalten stehst, was ist dann mit der überwiegenden Ablehnung der Aktionen. Geht doch den Aktivisten ganz gepflegt am Arsch vorbei.
Da sieht man recht schön, dass Demokratie, gerne auch mit der Brechstange, nur instrumentiert wird, wenn es gerade in den Kram passt.
Da kann man ja dran fühlen.

Hier wird jetzt schon seitenweise versucht, illegale Handlungen und Gewalt gegen Sachen zu bagatellisieren und zu relativieren.
Anscheinend mit Billigung/Tolerierung durch die @Verwaltung.
Zumindest habe ich dazu von ihr noch keine Distanzierung gelesen.
Aber Demokratie ist nicht Diktat der Mehrheit. Oder waren auch die Aktionen von Rosa Parks ein Fehler? War die Civil rights bewegung in den USA undemokratisch? Das halte ich für einen Trugschluss. Demokratisch heißt nicht immer legal, legal heißt nicht immer demokratisch.

Was die letzte generation da macht, ist wesentlich demokratischer, als wenn Olaf Scholz als Klimakanzler antritt und sein Minister Volker Wissing, der die kleinste Regierungspartei in einer Regierung repräsentiert, in der zwei Parteien aktiv mit Klimaschutz geworben haben, einfach keine Lust hat, seine eigenen Klimaziele einzuhalten.
Demokratie heißt nicht, dass man seine Stimme abgibt und dann den Mund hält.
Zitat von TripaneTripane schrieb:Zum Glück kannst du das nicht. Die Politik gibt ja ganz offensichtlich Rahmenbedingungen vor, sie schmecken dir nur nicht.
Aber jedenfalls keine Rahmenbedingungen, die zu ausreichendem Klimaschutz führen. Und das ist ja das Problem.
Klar, am Ende kann man dann sagen, Deutschland halte tolle Klimaziele ein, während im senegal fröhlich gefördert wird. Und man erzählt sich das märchen, dass deutschland ja sowieso nichts ändern kann.
Und das macht man dann auf den Rücken der jungen leute, die es später ausbaden müssen.
Und deshalb gehen die jetzt auf die Straße.
Zitat von FellatixFellatix schrieb:Da stecken alle Parteien mit drin.
Fakt ist aber, dass es low hanging fruits wie das tempolimit gibt, wo man nicht behaupten kann, die seien komplex oder schwer umsetzbar. Und die man trotzdem nicht durchführt, aus ideologischen gründen. Ja, das tempolimit allein rettet das klima nicht. Aber es zeigt, wie selbst simpelste sinnvolle maßnahmen blockiert werden.
Komplexität ist immer eine hübsche ausflucht. Ja, das mit dem 9 Euro Ticket braucht auch ausbau des ÖPNV damit das klappt. Okay. Und machen wir das, wurde gesagt :"ok, jetzt noch kein 9 euro ticket aber wir setzen alles daran, schnell den ÖPNV auszubauen"? Nein. Man macht nichtmal das Bare Minimum, OBWOHL es politische mehrheiten hat in der bevölkerung. Und wenn man das als junger Mensch sieht, bleibt einem nicht viel, außer ziviler ungehorsam, um wenigstens das zu erzwingen.


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15.11.2022 um 17:46
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Fakt ist aber, dass es low hanging fruits wie das tempolimit gibt, wo man nicht behaupten kann, die seien komplex oder schwer umsetzbar. Und die man trotzdem nicht durchführt, aus ideologischen gründen. Ja, das tempolimit allein rettet das klima nicht. Aber es zeigt, wie selbst simpelste sinnvolle maßnahmen blockiert werden.
Das Tempolimit stand im Raum als Kompromiss. Aber dann kam die Niedersachsenwahl. So ist das einer parlamentarischen Demokratie.

Da kannst du von Fakten und Ideologie so viel schwafeln, wie du willst. Wie gesagt, das ist ein anderes Thema.


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15.11.2022 um 17:47
Zitat von StUffzStUffz schrieb:1. Ich tu nichts abgesehen davon, mein Essen im Garten selber anzubauen.
2. Sollte man sich mal fragen, was man damit erreicht, wenn man sich im Berufsverkehr an die Straße klebt. Stört das einen Bundeskanzler oder einen seiner Laberschergen im Bundestag? Wohl kaum.
Die Typen kleben sich auf die Straße und ziehen damit den Zorn der normalen Bevölkerung auf sich. Mich wundert, dass da noch keiner vermöbelt wurde, wehren können sie sich wegen der angeklebten Hände ja wohl kaum. Und niemand, der in dem Stau hinter diesen Spinnern steht, nimmt jetzt sein Handy, ruft Old Olaf an und sagt "jetzt mach mal was, die kleben hier schon wieder auf der Straße fest."
Im Gegenteil, sie sorgen dafür, dass noch mehr Leute sofort genervt abwinken, wenn das Thema Klimawandel zur Sprache kommt. Sie sind der Sache in keinem Fall dienlich, im Gegenteil, sie erweisen da unseren Politikern einen Bärendienst.
Ich würde anstelle der Polizei da auch gar nicht großartig mit Lösungsmitteln rumspielen. Umleitungsschild, Baken um die Typen aufgebaut und weggegangen. Vielleicht kleben sich dann die nächtsen mal im Bundestag fest. Da trifft es die richtgen. Am besten an der Stechuhr zum einstempeln, das trifft sie hart.
Da weichst du der eigentlichen Frage aber aus: Was sollen diese jungen Leute denn dann machen? Andere Sachen haben auch nicht funktioniert, ihr Protest wurde wenigstens noch nciht probiert. Selbst wenn du denkst, dass das nicht klappt (ich denke schon), ist dann deine Antwort, dass die jugend besser untätig sein sollte, während ihre zukunft verspielt wird?
Blabla tretet in parteien ein und so, aber das haben die gemacht. Die Grünen hatten (und haben) enormen zulauf, die jungen Grünen können sich trotzdem bei vielen Themen nicht durchsetzen und auch der Protest von FFF wurde in vielerlei hinsicht ignoriert. Es macht Sinn, in parteien einzutreten, aber das allein wird nicht schnell genug zum Ziel führen. Es ist nicht mehr viel zeit, darum kann man sich nicht auf einen Wandel verlassen, der jahrzehnte dauert.
Das Tempolimit stand im Raum als Kompromiss. Aber dann kam die Niedersachsenwahl. So ist das einer parlamentarischen Demokratie.

Da kannst du von Fakten und Ideologie so viel schwafeln, wie du willst. Wie gesagt, das ist ein anderes Thema.
Und aus solcherlei politischen klein-klein Gründen sollte man dann akzeptieren, dass man zuwenig klimaschutz macht und die jugend in eine 3 Grad welt rauschen lässt. Und die sollen das stillschweigend mit sich machen lassen, weil das ist demokratie, während ihr protest das nicht ist?
Politik bedeutet auch, zu führen. Wir haben in meinungsumfragen Mehrheiten für das Tempolimit. Ja, es gibt eine Blockadepartei, die FDP, die das nicht machen will und auch die CDU blockt da ab so gut sie kann, aber es ist schlicht nicht akzeptabel, in anbetracht der lage, dass die politik das tut, obwohl die bevölkerung das Tempolimit will.
Wenn die POlitik sich entscheidet, zu blockieren oder die blockade zu akzeptieren, bleibt jungen leuten gar nichts anderes übrig, als auf die straße zu gehen. Wahlen scheinen es ja nicht zu richten und anderer protest auch nicht, sonst könnte nicht die kleinste regierungspartei, die nur ihr klientel bedient, das einfach so blocken.


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15.11.2022 um 17:50
..
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Was sollen diese jungen Leute denn dann machen?
Arbeiten gehen, ordentlich verdienen, damit sie umweltbewusst konsumieren können und sich - neben der Arbeit - ggf. politisch in einer angemessenen Form engagieren.

;-)


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15.11.2022 um 17:51
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Arbeiten gehen, ordentlich verdienen, damit sie umweltbewusst konsumieren können und sich ggf. politisch in einer angemessenen Form engagieren.
Das macht doch gar keinen sinn, je mehr geld du hast, statistisch, desto umweltschädlicher konsumierst du. Die leute, die am umweltfreundlichsten sind, sind obdachlose und hartz 4 empfänger. https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/wer-mehr-verdient-lebt-meist-umweltschaedlicher

Also die jungen leute sollen arbeiten gehen... Für was? Damit die politik sie in eine 3 grad welt rauschen lässt, in der multiple krisen sowohl wohlstand als auch sicherheit vernichten?


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15.11.2022 um 17:52
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber Demokratie ist nicht Diktat der Mehrheit.
Ist halt ziemlich dämlich von Demokratie zu reden und sich dann darum nicht zu scheren, dass fast 80% gegen die infantilen Eskapaden der Pampers-Protestler sind.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Demokratisch heißt nicht immer legal, legal heißt nicht immer demokratisch.
Die Pampers-Protestler haben, ganz demokratisch, die überwiegende Menge der Bevölkerung gegen sich. Interessiert die doch gar nicht. Kann man machen, aber dann sollte man nicht von Demokratie faseln. Das wirkt dann eher albern bis besorgniserregend.


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