@paxito Also ich sehe diese Zuschreibung als Vorwurf überall.
Da kommen manche auf Gedanken. Letztens noch gelesen, dass Gendersprache der AfD hilft.
Ich finde, so einen Zusammenhang sollte man nur aufbauen, wenn man wirklich sehr klare Begründungen dafür liefern kann. Dass es der AfD hilft, wenn man ihre Argumente gebraucht und stärkt (so wie es manche Konservative leider tun), finde ich plausibel, weil da wenigstens klar begründet wird, dass natürlich eine Partei davon profitiert wenn auch bürgerliche Kräfte deren Argumente wiederholen.
Aber dass die AfD gestärkt wird, nur weil es eine Klimaschutzbewegung gibt, die viele Konservative wütend macht, das finde ich da schon weit weniger stringent begründet.
Nach der Logik müsste man ja so ziemlich alles einstellen (bzw. Vorwürfe machen), wogegen die Springerpresse hetzt.
Das fängt dann beim Gendern an und hört bei der Sichtbarkeit von Transsexuellen auf. Das ist mir deutlich zu nebulös.
Und ich finde es deshalb unfair, weil man dem Vorwurf ja gar nicht argumentativ begegnen kann. Er wird einfach behauptet, ohne überprüfbar zu sein.
Auch das unterscheidet ihn vom erstgenannten Vorwurf. Dass sich z.B. in der CDU eine Werteunion herausgebildet hat, die Überschneidungen mit der AfD hat und sich gegenseitig stärkt, das kann man untersuchen (auch an Charakteren wie Erika Steinbach).
Aber ohne entsprechende Umfragen oder ernsthafte Studien, wie soll man untersuchen, ob da einzelne AfD Wähler wegen der letzten Generation in einer Umfrage so oder so gestimmt haben?
Da würde ich dann doch eher annehmen, dass die Gründe in großen politischen Rahmenbedingungen liegen (genau wie damals, als die AfD schon einmal auf 18% war) als an diesem Einzelthema.
Gerade reden wir drüber, da steht es schon auf Spiegel online:
https://www.spiegel.de/politik/friedrich-merz-und-reiner-haseloff-unionspolitiker-kritisieren-gendern-im-tv-a-cbf1e9e8-2126-4f5a-9d2f-0457a62e9568Der Vorwurf ist eine pauschale Keule.