Heide_witzka schrieb:Sie ist sachlich richtig. Deine persönliche Bewertung ändert daran zunächst einmal nichts.
Ich finde schon, dass es die Bewertung ändert.
Die Aussage: "Wenn wir den Mars mit Atmosphäre versetzen könnten und dort ein Paradies erschaffen, wäre das Leben dort besser als auf der Erde", ist sachlich richtig, aber faktisch ohne Wert.
Heide_witzka schrieb:Der meiner Meinung nach auch bereits Rechnung getragen wird.
Das ist doch unstreitig. Nie habe ich behauptet, es geschähe nichts.
Aber es wird nicht "hinreichend Rechnung getragen".
Heide_witzka schrieb:und wir stoppen die Klimakatastrophe auch nicht im Alleingang
Aber vielleicht im Vorausgehen? Irgend einer muss doch anfangen. Wäre prima, wenn das die ganze Welt wäre. Oder die USA oder China.
Nur haben wir darauf kaum Einfluss. Auf uns haben wir einen gewissen Einfluss.
Heide_witzka schrieb:Du meinst, es kleben sich dann noch mehr auf die Straße?
Warum hüpfen nur alle auf den Polemikzug auf.
Du weißt doch genau, worauf sich das bezieht.
Heide_witzka schrieb:Das magst du jetzt als Polemik betrachten, ist aber lediglich ein Hinweis darauf, dass die Aktionen der LG nichts Positives zur Bewältigung der Klimakrise beitragen.
Bewusstes Missverstehen ist kein Hinweis. Es ist einfach nur ein Argumentationsersatz. Nichts dagegen, wenn Du ab und an zur Verdeutlichung etwas pointierts. Aber ich muss sagen, gemessen an dem aktuellen Diskussionsverlauf mit dem halbblütigen Kollegen bin ich mir hier recht unsicher, auf welche Weise diese Diskussion hier geführt werden soll. Das Thema ist emotional und es ist einfach zu verlockend, es auch emotional zu diskutieren. Kann man machen, aber das wäre dann nichts für mich.
Ich denke, das Problem zwischen uns beiden (ich nenne es mal Problem, wahrscheinlich ist es keines), ist das wir parallel zwei unterschiedliche Themenkreise bearbeiten und diese werden zu sehr vermischt.
Themenkreis 1: Machen wir in Deutschlang genug, um der Klimakriese entgegen zu gehen?
Themenkreis 2: Ist das, was LG macht, dem förderlich, ist es sinnvoll, ist es gut.
Beides muss man besprechen, aber jeweils bitte nicht vermischen. Wie sich LG verhält hat rein gar nichts mit der Grundfrage zu tun, ob wir uns zurücklehnen können, weil wir schon so viel machen.
Heide_witzka schrieb:Ganz sicher einige. Sei es, dass sie die Zimmertemperatur absenken, mal häufiger das Fahrrad nehmen, den Fleischkonsum reduzieren und ... und ... und ...
Ja, einige.
Aber "einige" bestimmen nicht die Richtung. Wären es "genügend", gäbe es eine andere politische Richtung.
Heide_witzka schrieb:Diese pauschale Niedermachen findet meine Zustimmung nicht.
Dann hast Du mich falsch verstanden. Ich möchte niemanden niedermachen und habe das auch in meinem Ermessen nie so dargestellt. Und auch nicht die Leistungen derjenigen, die sich anstrengen, abwerten. Ganz im Gegenteil.
Aber wenn ich mich geäußert haben, sprach ich von "uns als Gesellschaft".
Heide_witzka schrieb:Nicht jeder kann sich Fotovoltaik aus Dach schnallen, aber das ist kein Grund all die die, die es nicht können, sich aber trotzdem einsetzen, unterden Tisch fallen zu lassen.
Auch das scheint mir eher ein Strohmannargument zu sein, weil es diese Forderung gar nicht gibt. Es geht nicht darum, dass absolut jeder sich mit PV versieht und Leute blöd angesehen werden, machen sie es nicht. Es geht darum, dass wir als Gesellschaft bessere Rahmenbedingungen schaffen, um an wesentlich mehr Stellen ein Handeln zu schaffen, das perspektivisch zu einem vernünftigen Ressourcenverbrauch führt.
Heide_witzka schrieb:Die wäre meines Erachtens weitaus besser in z. B. Fotovoltaik investiert als in Windeln und Sekundenkleber.
Reden wir also über LG. Was ich von den Aktionen, so wie sie erfolgt sind halte, hatte ich ja gesagt.
Aber sachlich teile ich Deine Aussage nicht. Natürlich kann man argumentieren, 1 Mio Euro wären für den Bau eines Windrades zunächst besser aufgewendet.
Aber: Hätte es diese Million denn gegeben? Und noch viel wichtiger: Angenommen, eine Handlung, die 1 Mio. kostet - und dieses Geld einem realen Projekt "weg nimmt" - was ist, wenn aufgrund dieser Handlung 1 Milliarde an Geldern eingeworben wird? Das ist doch der Zweck von Aufmerksamkeit schaffen. Menschen geben Geld für etwas aus, für das sie mangels hinreichender Aufmerksamkeit kein Geld ausgegeben hätten.
Fraglos gibt es aufmerksame Menschen. Und genau so fraglos sehr viele, die es nicht sind. Diese zu erreichen ist an sich eine gute Sache. Und da kommen wir zur Wahl der Mittel.
Würden wir in einer idealen Welt leben, würde sich ein Gremium von Experten vorne hin stellen, Prognosen darstellen und Handlungsempfehlungen geben. Die allermeisten Menschen würden das verstehen und im rahmen ihrer Möglichkeiten mitmachen.
Ich hoffe, Du bist mit mit einer Meinung, dass wir nicht in dieser Welt leben. Wir leben in einer Welt der Experten für alles. Einer Welt, in der die wichtigsten Entscheidungen aus dem Bauch getroffen werden. Aus völlig sachfremden Erwägungen heraus.
Die Industrie hat das früh erkannt und gibt Geld für Werbung aus. Da wird nicht rational geworben, da werden Emotionen getriggert. Wer Aufmerksamkeit erlangt, verkauft sein Produkt.
Das Produkt, das wir hier haben ist: Je mehr wir jetzt richtig machen, desto weniger beschissen geht es uns morgen. Für so ein Produkt ist in meinen Augen eher viel erlaubt. Nicht alles - aber doch mehr, als wenn man sein neues Shampoo an die Frau oder den Mann bringen möchte.
Heide_witzka schrieb:DerCo2-Ausstoß ließe sich reduzieren wenn man mehr Atomkraftwerke am Netz ließe.
Warum kommt dann so was?
Klar, ist richtig, aber mit dem, was Du Dir unter den vielen Möglichkeiten herausgepickt hast, triffst du auch eine Aussage.
Man könnt auch Fleisch höher besteuern. Oder Energie. Und dann die AKWs in Rente schicken. CO2 ist leider auch nicht alles, Atommüll und systemimmanente Risiken der Kernkraft haben auch Umwelteinflüsse. Man muss doch nicht ein Problem ausgerechnet mit der Fortführung eines anderen Problems reduzieren. Wenn es noch Alternativen gibt.