EDGARallanPOE schrieb:Wir sollten jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, um nicht ins Off-Topic zu geraten.
Ich möchte aber ein Beispiel anführen, weil ich dir in diesem Punkt widersprechen möchte.
Das Trambahnnetz unserer Stadt, umfasst 8 Linien. Alle starten am Stadtrand und treffen sich in der Innenstadt und durchfahren diese. Das ist ja auch Sinn und Zweck, einer solchen Netzstruktur.
Dabei müssen sie aber mehrere große Ampelkreuzungen passieren, die ohnehin in Hauptverkehrszeiten schon vom Individualverkehr quasi schon überlastet sind.
Wenn ich also deinem Ansinnen folge und jeder Trambahnlinie nur einen weiteren Takt hinzu füge, habe ich schon 8 Ampelpassagen mehr.
Das alleine würde schon zu einer exorbitanten Ausweitung der Stauzeiten, vor den großen Ampelkreuzungen führen, weil die 8 zusätzlichen Takte, dem schienenkreuzenden Individualverkehr, von der Ampelzeit abgezogen werden müssen.
Schon wenn ich jeder Linie 2 Takte hinzufüge ( 16 Ampelpassagen), bringe ich den restlichen Verkehr quasi zum Stillstand.
Deshalb ist man relativ schnell am "Ende der Fahnenstange". Und aus einem Problem des "Wollens", wird ein Problem des "nicht Könnens".
Ist jedenfalls meine bescheidene Meinung.
Was für mich daran genau das Thema ist: würden deine Worte nicht darauf hinauslaufen, dass wir Probleme nicht lösen, nur weil sie schwer sind?
Die Regierung muss schnell ermöglichen, dass die meisten Menschen mit ÖPNV fahren und das Auto stehen lassen. ANsonsten sind unsere Klimaziele im Verkehr nicht zu erreichen und der KLimawandel ist ein so unheimlich riesiges Problem, dass wir alles daran setzen sollten, um unsere Ziele zu erreichen.
Dabei geht es nicht um Aktionismus, einfach blind Taktzahlen erhöhen ist natürlich nicht sinnvoll. Oft kann eine Kommune allein da auch gar nichts dran ändern.
Es geht darum, dass die Klimaproblematik endlich die Priorität bekommt, die sie braucht.
WEnn da eine Regierung ist, die sagt "klotzen und nicht kleckern" und die wirklich ein Programm vorlegt, wie man auch die schwierigen probleme z.b. beim ausbau ÖPNV; aber auch bei der ENergie usw. angeht und das auch zügig umsetzen will, dann vertraue ich dem erstmal. Also wenn da ein plan steht, wo Experten grundsätzlich sagen "ja, wenn das in den grundzügen so umgesetzt wird, haben wir eine realistische Chance, unsere Klimaziele zu erreichen":
ABer das ist noch nicht der fall, im verkehr nicht, und auch insgesamt nicht. UNd da kann die Devise nur sein "fordern, fordern, fordern" und nötigenfalls auch mit zivilen ungehorsam, um immer wieder klar zu machen, dass es nicht akzeptabel ist, unsere klimaziele zu verschlafen.
Das ist kein Spaß und auch keine Demokratiefeindlichkeit, hier geht es darum, dass man, je nach Prognose, Menschenleben der Gemütlichkeit opfert. Der KLimawandel hat das Potenzial, durch direkt und indirekte Effekte unsere ganze GEsellschaftsordnung zu zerstören. Da ist das MIttel "sich auf die straße kleben" ein Geringes.
Es ist die Regierung, die jetzt die MÖglichkeit hat, vorzulegen, um unsere GEsellschaft zu schützen. SIe muss kreativ werden, wie man den ÖPNV ausbau (als beispiel) auch bei schweren problematiken wie komplexen städtebau oder alten Netzen stemmen kann. UNd wenn sie das nicht tut, muss man eben so lange und nachdrücklich fordern, bis sie diesen JOb endlich macht.
Eine andere Wahl hat man als BÜrger gar nicht.