Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

sindbad82 schrieb:Das ist so geil, das glaubt kein Mensch! @shionoro
was sagst du denn dazu?

Das was ich immer sage, wenn Leute mit Konsumkritik bzw Konsumscham ankommen: Nimm das Thema bitte ernster.

Solche kindischen Derailment Versuche gibt es, seit es Klimaaktivismus gibt.
Es ist vollkommen egal, ob irgendein aktivist irgendwann mal in Urlaub war.

Es ist PR mäßig nicht besonders toll, aber die leute, die sich daran hochziehen, benutzen sowas ja nur, um die Diskussion der Klimakrise zu vermeiden.

Man wird immer irgendwas finden, bei jeder gruppe, wo irgendwer, irgendwie, irgendwo, irgendwas gemacht hat.

Aber dann kommen ganzschnell leute, die friedrich merz mit seinem privatflieger toll finden und rasten aus, wenn junge leute in Urlaub fliegen.

Wer im Jahr 2023 die Klimakrise immer noch an Hand von konsumkritik diskutieren will, hat sie schlichtweg nicht verstanden.

shionoro schrieb:Wer im Jahr 2023 die Klimakrise immer noch an Hand von konsumkritik diskutieren will...

ich denke mal, bei diesem Vorfall geht es nicht um bloße Konsumkritik, sondern um ein Glaubwürdigkeitsproblem.
LG steht in der Öffentlichkeit.
Und wenn dann ein Sprecher von LG sich nicht von der Aktion dieser beiden Mitglieder distanziert, sondern das relativiert, finde ich das sehr fragwürdig.

Darum gings einigen usern hier im Thread und nicht so sehr um die Konsumkritik (user denen es darum ging, gabs auch, aber eben auch die Anderen).

@Optimist

Bei jeder Partei, wenn irgendwer darin was dummes machst, hörst du sofort "was der privat macht ist nicht unser ding". Bei Parteien ist das zum teil nicht 100% glaubwürdig (wenn der in der partei wichtig ist und keine kritik kommt), aber bei einer Orga wie LG:

Die beiden waren bei Protesten vor einem halben jahr dabei. Inwiefenr die jetzt noch dabei sind, weiß kein Mensch. Was hat LG damit zu tun, wenn die privat in einen flieger nach Bali steigen?
Warum ist LG dann an sich unglaubwürdig?

Du wirst keine gruppe finden, in der du nicht irgendwie, irgendwo so eine story konstruieren kannst.

Und zweitens: Es ist halt auch kein drama, wenn eine privatperson nach bali fliegt in den urlaub. Das heißt nicht, dass diese person kein klimaaktivist sein kann. Denn wenn man versteht, dass die wichtigen Änderungen nur politisch passieren können, dann weiß man auch, dass man mit der entscheidung, diesen flieger nicht zu betreten, eigentlich keinen einfluss nimmt.

Konsumkritik ist schlichtweg dumm. Darum werfe ich auch niemanden vor, aus welchen gründen auch immer, irgendwohin in den urlaub zu fliegen. Das bricht einem klimaaktivisten keinen zacken aus der krone. Aus PR gründen machen die meisten das nicht mehr (siehe greta thunberg, die danne xtra mit dem zug nach lützerath kommen musste und TROTZDEM ein paar spezis da noch gefragt haben, WIE KAM DIE DENN WOHL HIER HER HÄÄÄH und sich die Hände rieben, weil sie dachten, sie kam mit dem flugzeug).
Aber PR ist das eine, Moral das andere.

In jedem Fall ist es schwachsinn, mit solchen stories von der klimakrise abzulenken. Das sind reine hitpieces auf LG, keine ernsthafte kritik.

shionoro schrieb:Denn wenn man versteht, dass die wichtigen Änderungen nur politisch passieren können, dann weiß man auch, dass man mit der entscheidung, diesen flieger nicht zu betreten, eigentlich keinen einfluss nimmt.

diesem Argument kann man dann aber entgegen halten: dann hat auch ein Tempolimit keinen entscheidenden Einfluss - wird aber gefordert.

- Das Tempolimit kostet nichts
- in einen Flieger nicht einzusteigen würde auch nichts kosten.

Und wie hier jemand schrieb, verursacht ein Flug ca. 9 t CO2

Optimist schrieb:diesem Argument kann man dann aber entgegen halten: dann hat auch ein Tempolimit keinen entscheidenden Einfluss - wird aber gefordert.

Aber das Tempolimit HAT einen entscheidenden Einfluss. Vergleich mal das Tempolimit damit, ob eine person mehr oder weniger in einen Flieger steigt.

Eine politische Reform ist IMMER etwas anderes als das Verhalten einer Privatperson.

Ein Tempolimit könnte das Klima stärker schützen als bisher angenommen. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes würden so 6,7 Millionen Tonnen CO2 im Jahr eingespart werden. Ein Tempolimit sei damit ein wichtiger Baustein "ohne Mehrkosten".

Quelle: https://www.tagesschau.de/wissen/klima/tempolimit-autobahnen-studie-101.html

Jährlich 7 mio ist schon was anderes als einmalig 7 geteilt durch Anzahl der Passagiere.
Es wäre ein Problem, würde LG sich nicht dafür einsetzen, den Flugverkehr zu begrenzen. Denn das ist wichtig und eine politische Reform. Dabei können große Mengen Co2 gespart werden-

Das verhalten einer einzelperosn ist bezogen auf den klimawandel vollkommen irrelevant. Es ist lobenswert, sparen zu wollen, aber solange man nicht gerade milliardär ist und in der größtenordnung "städte" co2 verbraucht, ist schlichtweg nicht wichtig.

Wichtig ist, dass es zu politischen Reformen kommt, die berechenbar genug co2 einsparen, um die klimakrise zu bewältigen.

shionoro schrieb:Was hat LG damit zu tun, wenn die privat in einen flieger nach Bali steigen?
Warum ist LG dann an sich unglaubwürdig?

Jeder Arbeitgeber, Verein oder Partei kann nicht verhindern dass ihre Angestellten Dummheiten machen aber es kommt auf das Verhalten danach. Guck doch CDU und Maaßen, von der Partei wird erwartet dass sie sich von ihm trennen, die Kirche hatte auch so seine Problemen mit den privaten Aktionen seiner MA.
Wenn LG glaubwürdig bleiben will, kündigt sie die Mitarbeiter und distanziert sich von ihnen und verurteilt solche Flüge, egal wer sie bucht.

shionoro schrieb:Aber das Tempolimit HAT einen entscheidenden Einfluss. Vergleich mal das Tempolimit damit, ob eine person mehr oder weniger in einen Flieger steigt.

Falscher Vergleich: vergleich mal das Tempolimit mit dem Fall dass jeder 9t CO2 durch das "private" Fliegen verursacht, da würde sich der deutsche Ausstoß pro Kopf verdoppeln.

shionoro schrieb:Das verhalten einer einzelperosn ist bezogen auf den klimawandel vollkommen irrelevant.

Ja:
- solange es sich um LG Mitarbeiter handelt
- oder FFF Weltreisende
- oder ÖR Mitarbeiter die das Fliegen verbieten wollen aber um den Globus jetten
- oder Grüne Politiker die im Inland fliegen
- oder Grüne die vom Fahrradfahren in der Stadt labern und mit dem Auto bis um die Ecke kommen
- oder Grüne die von E Autos reden und ihre vergessene Jacke mit dem Benziner abholen lassen
- oder oder oder
Ganz schön viele einzelne Personen! Hältst Du es für denkbar dass die in Summe doch relevant sind?
Es ist auf einmal relevant wenn es der Bürger macht der nicht sektenartig zustimmt!

Optimist schrieb:ich denke mal, bei diesem Vorfall geht es nicht um bloße Konsumkritik, sondern um ein Glaubwürdigkeitsproblem.

+1

shionoro schrieb:Warum ist LG dann an sich unglaubwürdig?

Weil sie sich nicht vom "Fehlverhalten" der beiden distanziert hat, sondern es relativiert hat.

Wasser predigen und Wein saufen, der Verein macht beide Augen zu.

Abahatschi schrieb:shionoro schrieb:
Das verhalten einer einzelperosn ist bezogen auf den klimawandel vollkommen irrelevant.
Ja:
- solange es sich um LG Mitarbeiter handelt
- oder FFF Weltreisende
- oder ÖR Mitarbeiter die das Fliegen verbieten wollen aber um den Globus jetten
- oder Grüne Politiker die im Inland fliegen
- oder Grüne die vom Fahrradfahren in der Stadt labern und mit dem Auto bis um die Ecke kommen
- oder Grüne die von E Autos reden und ihre vergessene Jacke mit dem Benziner abholen lassen
- oder oder oder
Ganz schön viele einzelne Personen! Hältst Du es für denkbar dass die in Summe doch relevant sind?
Es ist auf einmal relevant wenn es der Bürger macht der nicht sektenartig zustimmt!

Ganz genau das ist nämlich der Punkt. (Abgesehen noch davon, dass angeblich Demokratie erhalten bleiben soll, aber das insgesamt so eher nicht wirklich danach aus schaut, dass sie das wollen)
DANKE!!!

Optimist schrieb:Und wie hier jemand schrieb, verursacht ein Flug ca. 9 t CO2

Was in der heutigen Zeit durch Ablasshandel aber auch wieder kompensiert / ausgeglichen werden kann, zumindest auf dem Papier....

Ändert aber nichts am grundlegenden Problem, die Klimapolitik ist nicht ausreichend und es muss mehr Druck auf die Politik aufgebaut werden, daher ist Protest notwendig.

taren schrieb:Was in der heutigen Zeit durch Ablasshandel aber auch wieder kompensiert / ausgeglichen werden kann, zumindest auf dem Papier....

Ich halte das bei der Kirche schon für sehr kontraproduktiv. Man benimmt sich wie eine Wildsau und richtet Schäden an, dafür zahlt man dann an Dritte und fühlt sich wieder völlig frei in seinem Tun. Ich meine, so befeuert man schlechtes Verhalten geradezu.

shionoro schrieb:Das verhalten einer einzelperosn ist bezogen auf den klimawandel vollkommen irrelevant.

Das trifft dann aber auch auf jeden anderen zu, da jeder von uns eine Einzelperson ist, deren Handeln für sich genommen vollkommen irrelevant ist. Mit diesem Argument kann sich doch jeder freisprechen, nicht nur die LG-Aktivisten.

martenot schrieb:Das trifft dann aber auch auf jeden anderen zu, da jeder von uns eine Einzelperson ist, deren Handeln für sich genommen vollkommen irrelevant ist.

Nein, das kann ja nicht sein. Es gilt schon nur für LG, denn sonst würden sie die Leute doch 160 auf der Autobahn fahren lassen, wenn die das wollen?

Ich sehe das so. LG kann machen was sie wollen und die anderen sollen, nach deren wirren Vorstellungen das Klima retten, denn die kleben sich dafür ja schon fest, das muss dann reichen.

Das ist als wenn dir dein 190kg schwerer Arzt sagt, du solltest bei 90 kg dringend abnehmen, sonst könnte es irgendwann gesundheitliche Probleme geben, dafür sperrt er dich in einen Käfig, damit du nicht essen kannst. So habe ich das jetzt verstanden.

shionoro schrieb:Jährlich 7 mio ist schon was anderes als einmalig 7 geteilt durch Anzahl der Passagiere.

Meinst du jetzt tatsächlich 7 t co2 für das ganze Flugzeug? Weil das wäre dann ja geteilt durch Passagiere. Du kannst mit ca 200t verbrannten Treibstoff rechnen für die besagten Flüge.

@Wasserbüffel
@shionoro rechnet falsch, @xsaibotx und ich abgleitet haben richtig gerechnet.
Deine Anmerkung ist korrekt.

Nicht nur der Flug bedeutet ganz schlechte Werbung für LG. Hinzukommt, dass die beiden den Gerichtstermin beim Amtsgericht Bad Cannstatt meinten schwänzen zu können, in dem es um eine Anklage wegen Nötigung durch Blockade des Stuttgarter Berufsverkehrs im September 2022 ging.

Mal abgesehen davon, dass es, soweit bekannt, keinen erheblichen Grund gab, diesen Termin unentschulgigt nicht wahrzunehmen, wäre es doch eine gute Chance für die Angeklagten gewesen, im Gerichtstermin in Anwesenheit der Presse, ihre Ziele zu erläutern. Und nach dem Termin großer Empfang der beiden durch LG im Beisein vieler Kameras ….. wie kann man sich so etwas entgehen lassen?

Kohlhaas schrieb:Hinzukommt, dass die beiden den Gerichtstermin beim Amtsgericht Bad Cannstatt meinten schwänzen zu können, in dem es um eine Anklage wegen Nötigung durch Blockade des Stuttgarter Berufsverkehrs im September 2022 ging.

Rechtlich kenne ich mich zu wenig aus, aber wie wird es eigentlich strafrechtlich gewertet, wenn man einen Gerichtstermin schwänzt, zu dem man geladen ist? Ich denke, dass sie sich damit zusätzliche Schwierigkeiten eingehandelt haben.

Ja, und warum man sich mehr oder weniger absichtlich die Chance entgehen lässt, sich in der Öffentlichkeit positiv zu präsentieren und stattdessen lieber ein negatives Image fördert (indem man den eigenen Forderungen zuwiderhandelt und außerdem noch einen Gerichtstermin schwänzt), finde ich persönlich schwer nachzuvollziehen.

Wenn der Angeklagte trotz ordnungsgemäßer und rechtzeitiger Ladung nicht zum Gerichtstermin erscheint, kann er vorgeführt werden. Das macht aber nur Sinn, wenn er sich in der Nähe aufhält und schnell herbeigeschafft werden kann. Ansonsten muss ein neuer Termin anberaumt werden, die dadurch verursachten Kosten, etwa Verdienstausfall und Fahrtkosten der vergeblich erschienenen Zeugen, muss der Angeklagte tragen.

https://m.bo.de/lokales/offenburg/wenn-der-angeklagte-nicht-erscheint-die-konsequenzen#

Eine Hauptverhandlung ohne den Angeklagten ist nur möglich, wenn nur eine geringe Strafe, etwa Geldstrafe bis zu 180 Tage setzen, zu erwarten ist (Paragraph 232 StPO).

Gelöschter Beitrag:
Heuchler - alles Heuchler die andere Unterdrücken wollen mit irgendwelchen Begründungen.
Weinsaufende Wasser predigende Heuchler - nix weiter ist von den Aktivisten zu halten.

Unterstützt mit Geld von wem überhaupt?

Aber natürlich ist es in Ordnung wenn sie nach Protestfeierabend also PRIVAT in den Langstreckenflieger steigen.

Das ist doch ihre private Entscheidung.
Vermutlich ist das im Vertrag bezüglich des bezahlten Protests auch nicht geregelt, ob sie privat nach Bali oder sonstwohin fliegen. Solange sie dagegen protestieren und es anderen Menschen verbieten wollen, wird es schon ok sein.

Die Nachwehen, abgesehen vom schwachen Auftritt gestern probierte es man mit der alternativen Wahrheit:

Das Amtsgericht Stuttgart-Bad Cannstatt hat den Aussagen der "Letzten Generation" widersprochen, das Fernbleiben vom Gerichtstermin sei abgesprochen gewesen. So schreibt die Gerichtssprecherin: "Der Angeklagte hatte dem Gericht in der Woche vor der Verhandlung mitgeteilt, dass er an der Teilnahme an der Verhandlung verhindert ist." Sie ergänzt jedoch: "Der Richter hatte ihn von der Verpflichtung zum Erscheinen nicht entbunden."

Bei der Rückkehr winkt vielleicht ein Haftbefehl.
Weiterer Hinweis:

Am Donnerstag reagiert die Gruppe auf die Vorwürfe und erklärte, dass die Reise nicht nach Bali, sondern nach Thailand gegangen sei. Dort wollen die zwei Reisenden "mehrere Monate verbringen", hieß es weiter.

Quelle: https://www.t-online.de/region/stuttgart/id_100122486/klimaaktivisten-im-thailand-urlaub-gericht-widerspricht-letzten-generation-.html

Dann ein "Gegenangriff":

Die Aktivisten räumen ein: "Natürlich können wir nachvollziehen, dass negative Gefühle ausgelöst werden – gerade bei ökologisch bewusst lebenden Menschen –, wenn Protestierende der 'Letzten Generation' in ein Flugzeug steigen". Vielen von ihnen gehe es so.

Die Aktivisten der "Letzten Generation" schalten dann aber gleich in den Angriffsmodus: Erwartbar sei "ein Haar in der Suppe gefunden" worden. Rhetorisch wird gefragt, ob das Wort Thailand zu lang gewesen sei und ob Bali empörender geklungen habe.

Quelle: https://www.t-online.de/region/stuttgart/id_100122376/letzte-generation-zu-thailand-urlaub-dann-gehen-wir-ueber-die-klippe-.html
Ich als Vorzeigeklimaschützer verstehe was sie meinen, es gibt immer jemanden der sich über meine Flüge beschwerte.