sacredheart schrieb:Für mich ist das Entscheidende, das den Präventionsansatz wenig erfolgversprechend macht, die Unschärfe.
Es ist ja auch nicht so, dass geschulte Soziologen oder Psychologen sich da mal 160 8jährige anschauen und dann raushaben:
So, bei 146 ist alles ok, der Kevin und der Jannick werden später Busengrabscher, der Dennis wird Serienmörder, die Jaqueline wird Dorgenhändlerin, die Savannah begeht Fahrerflucht und der Marvin wird Ziegenficker. Hier die 5 werden Clan Kriminelle und der dicke Michi wird zum notorischen Ladendieb.
In Wirklichkeit käme doch da raus: 70x keine Auffälligkeiten, 20x geringe Auffälligkeiten, 70x, Auffälligkeiten, ob die bleiben oder nicht keine Ahnung.
Und daraus soll man was machen? 90 Kinder therapieren? Von denen würden evtl 5 straffällig. Ob das verhindert werden kann durch ein paar Elterngespräche und Madalas asumalen, weiss ja auch keiner. Und von den 70 Kindern ohne Auffälligkeiten, werden wahrscheinlich auch 3 straffällig.
Das hieße im Klartext: Für einen nachhaltigen Effekt, der Kriminaliät verringert, müsste man vielleicht die Hälfte der Kinder therapieren, damit man Gefängnisse abschaffen kann 100% und selbst das würde nicht reichen.
Es geht nicht um schärfe, sondern um statistik.
Wie viele Kindesmissbrauchsfälle innerhalb der Familie fallen auf, wenn man nicht hinschaut? Sehr wenige, momentan liegt die zahl höchstens bei 6%, die angezeigt werden.
Wie wäre das wohl, wenn Kinder eine erwachsene Vertrauensperson an ihrer Seite hätte, die auf die redflags geschult ist und das Kind nah und lange begleitet? Es würde mehr auffallen, als jetzt. Auch anderweitige Probleme, seien das frühe vorläufer von depression. aggressionsproblemen, anderweitigen problemen zu hause und und und.
Es geht nicht um den minority report, wie gesagt, es geht darum, überhaupt eine plattform zu schaffen, wo die möglichkeit existiert, mit frühen verhaltensauffälligkeiten und frühen problemen umzugehen.
Es gibt Pilotprojekte in Schulen, wo beispielsweise die Lehrer mit den Schülern täglich mehrere 'Klassenstunden' haben, wo man einfach formlos zusammen frühstückt und miteinander spricht und zusätzlich hat jeder Schüler einen Coach, mit dem er wöchentliche Einzelgespräche hat. Wenn man allein sowas schon umsetzen würde (und die lehrer dabei auf Verhaltensauffälligkeiten schult), dann könnte man schon viel erreichen, sofern dann eben auch wirklich stellen existieren, die sich der probleme dann weiterführend annehmen können an der Schule.
Dann hat sowohl das VErhaltensauffällige als auch das Missbrauchte Kind wenigstens eine Vertrauensfigur in der Schule, die die Zeit hat, sich mit dem Kind zu beschäftigen, wenn es nötig ist. Wenn das nicht existiert, haben diese kinder dort keine vertrauensfiguren.
Wenn die Eltern dann nicht die Hilfestellung geben können (ob aus eigenen Schwierigkeiten der Eltern oder sogar aus schlimmeren Gründen), dann ist das Kind auf sich gestellt.
UNd dann werden wir die Probleme Jahre später sehen.