Wie entsteht und was begünstigt kriminelles Verhalten

Ausgehend von der Moderatorenfrage @Heide_witzka :

"Welche Gründe sind dir bekannt, die einen Menschen dazu bringen können kriminell zu werden?"

möchte ich anregen, dieses Thema separat zu betrachten.

Ansätze und Stichworte könnte folgende Publikation liefern:

http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/innere-sicherheit/135221/wie-entsteht-kriminelles-verhalten?p=all
was denkt ihr:


* Ist Kriminalität angeboren? -Biologische Theorien-
* was sagen die Sozial- und Verhaltenswissenschaftlichen Kriminalitätstheorien aus
oder reicht die
*die „klassische“, plumpe Erklärung aus „Kriminalität lohnt sich“

dazu gibts auch gleich noch einen link, da sich die Geister an der Sinnhaftigkeit der PKS und der tatsächlichen Zahl von Verurteilungen scheiden

https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Rechtspflege/StrafverfolgungVollzug/StrafverfolgungDeutschlandPDF_52...

vielleicht hilft es, den Schleier der Unwissenheit bezügl. des gesellschaftlichen "Gesamtsystems" aus Straftaten, Ermittlungsarbeit / Tatverdächtigen, und Strafverfolgung / Straftätern, etwas zu lüften

schau ich helfe Dir bevor Du Dich hier noch abmühst.
Ich kopiere jetzt mal den Schlussteil Deines Links hier rein.

Schlussbetrachtung

Es gibt nicht DIE eine, richtige und vollständige Erklärungstheorie für abweichendes und kriminelles Verhalten. Der umfangreiche Forschungsbestand bietet zahlreiche Kriminalitätstheorien, Erklärungsansätze und Konzepte. Aber obwohl sich die Kriminalitätstheorien zum Teil deutlich unterscheiden, ist allen gemein, dass sie beschränkt sind in ihrer Reichweite und Perspektive. So zahlreich die Kriminalitätsdelikte sind, so verschieden sind auch ihre Akteure und ihre Gründe. Daher können Theorien immer nur einen Teil erklären. Jedoch bedeutet dies nicht, dass Kriminalitätstheorien deshalb nutzlos sind. Vielmehr besteht die Herausforderung darin, einen größtmöglichen Teil kriminellen Verhaltens zu erklären. Für eine solche Theorie sind eine interdisziplinäre Sichtweise sowie verschiedene Bezugspunkte erforderlich und im Idealfall berücksichtigt eine solche Theorie auch, dass die Definition von Kriminalität immer wieder Veränderungen unterliegt.

Fazit, nach dem man bei einem Täter das kriminelle Verhalten anhand div. Theorien erklärt hat kann man auf jenen Täter einfluss nehmen. Bravo.

lawine schrieb:https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Rechtspflege/StrafverfolgungVollzug/StrafverfolgungDeutschlandPDF_52...

vielleicht hilft es, den Schleier der Unwissenheit bezügl. des gesellschaftlichen "Gesamtsystems" aus Straftaten, Ermittlungsarbeit / Tatverdächtigen, und Strafverfolgung / Straftätern, etwas zu lüften

Eher nicht..

DIE ANGEFORDERTE SEITE IST NICHT VERFÜGBAR.

@Heide_witzka

Könntest du dir vorstellen, dass auch soziale Umstände die TVBZ beeinflussen?

die Frage stammt aus dem anderen thread.

gern kannst du hier deine Sicht darlegen, welche sozialen Umstände die Tatverdächtigenbelastungszahlen (in Folge nur TVBZ genannt) maßgeblich beeinflussen

@@wichtelprinz

ja denk mal darüber nach, vor allem übers Prinzip der Unschuldsvermutung. Ich habe aber wenig Hoffnung das bei Dir dabei was ergiebiges heraus kommt.
Sieht man ja schon das Du die Einschätzung der Strichliste des der Bundesvorsitzenden des Bundes Deutscher Kriminalbeamter nicht einordnen kannst.

da die Unschuldvermutung gilt, werden mutmaßliche Straftäter in der PKS als Tatverdächtige bezeichnet.

in der PKS werden auch Opfer- und Schadenszahlen benannt.
dieser Teil der PKS erhält viel weniger Aufmerksamleit.


wenn nun reihenweise Menschen ankommen uns sagen:
"och die olle PKS taugt mir nicht" und dieser Grundtenor die gesellschaftliche Wahrnehmung bestimmt, dann könnte es passieren dass sich Straftäter sagen:

siehste, es lohnt sich doch zu klauen, zu treten, betrügen was auch immer.
noch nicht mal statistisch bin ich eine kriminelle Sau und verurteilen werden die mich am Ende sowieso nicht

danke für den Hinweis
@vincent



ich hatte im link extra die Quelle gecheckt, da hat der link funktioniert.



https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Rechtspflege/StrafverfolgungVollzug/StrafverfolgungDeutschlandPDF_5243105.pdf?__blob=publicationFile (Archiv-Version vom 04.09.2017)

Ich denke soziale Umstände und Erziehung sind die größten Einflüsse, warum Menschen kriminell werden.

Dann gibt es noch das Phänomen ein Gangster sein zu wollen, so wie das bei vielen schwarzen in den USA beobachtet habe. Das hat wohl was mit cool sein wollen zu tun. Aber ich habe natürlich nicht alle schwarzen getroffen in den USA

Armut, Perspektivlosigkeit und Geldprobleme sind nicht zu vernachlässigende Faktoren.

lawine schrieb:wenn nun reihenweise Menschen ankommen uns sagen:
"och die olle PKS taugt mir nicht" und dieser Grundtenor die gesellschaftliche Wahrnehmung bestimmt, dann könnte es passieren dass sich Straftäter sagen:

siehste, es lohnt sich doch zu klauen, zu treten, betrügen was auch immer.
noch nicht mal statistisch bin ich eine kriminelle Sau und verurteilen werden die mich am Ende sowieso nich

Das die PKS eine Strichliste der Polizei ist habe ja nicht ich gesagt.

Du meinst also einen Kriminellen interessiere die PKS, oder zumindest orientiere er sich danach ob er in einer PKS erfasst ist und zu guter Letzt denkt er sich daraus, dass er wegen dem nicht verurteilt wird?
Sind das jetzt Deine Gründe warum Menschen kriminell werden, weil andere die Aussagekraft der PKS nicht ganz einsehen?

Kennst Du Wilhelm Busch? Der soll mal gesagt haben;„Dumme Gedanken hat jeder, aber der Weise verschweigt sie.“

Ich denke kriminelles Handeln entsteht mit aus Veranlagung, Gier, Neid und unter Umständen aus Hass, einem nicht gemässigten Elternhaus, egal ob reich oder arm, gesellschaftlich anerkannt oder nicht.

Beispiel: Die RAF-Terroristen hatten überwiegend eine gute Kinderstube, gute Schulabschlüsse, aber auch ein zutiefst asoziales Verhalten.

@Bauli

Eine Nicht-Akzeptanz bestehender Gesetze kann ebenfalls eine Rolle spielen. Diese kann sogar von der Mehrheit der Gesellschaft als legitim empfunden werden...

Rho-ny-theta schrieb:Eine Nicht-Akzeptanz bestehender Gesetze kann ebenfalls eine Rolle spielen. Diese kann sogar von der Mehrheit der Gesellschaft als legitim empfunden werden...

Stimmt, das habe ich garnicht bedacht. Aber auch hier prägt das Elternhaus, wenn man nur eng genug mit seinen Eltern verbandelt ist.
Könnte aber auch ins Gegenteil umschlagen.

Durchfall:
Ich denke soziale Umstände und Erziehung sind die größten Einflüsse, warum Menschen kriminell werden.

Dann gibt es noch das Phänomen ein Gangster sein zu wollen, so wie das bei vielen schwarzen in den USA beobachtet habe. Das hat wohl was mit cool sein wollen zu tun. Aber ich habe natürlich nicht alle schwarzen getroffen in den USA

satansschuh schrieb:Armut, Perspektivlosigkeit und Geldprobleme sind nicht zu vernachlässigende Faktoren.

Bauli schrieb:Ich denke kriminelles Handeln entsteht mit aus Veranlagung, Gier, Neid und unter Umständen aus Hass, einem nicht gemässigten Elternhaus, egal ob reich oder arm, gesellschaftlich anerkannt oder nicht. Beispiel: Die RAF-Terroristen hatten überwiegend eine gute Kinderstube, gute Schulabschlüsse, aber auch ein zutiefst asoziales Verhalten.

Rho-ny-theta schrieb:Eine Nicht-Akzeptanz bestehender Gesetze kann ebenfalls eine Rolle spielen. Diese kann sogar von der Mehrheit der Gesellschaft als legitim empfunden werden...

All das und:
- ideologisch oder religiöse Verblendung/Eifer/Fanatik ...
- Frust (wegen schlechter Lebensverhältnisse z.B.)
- Misshandlungen als Kind ...

würde ich noch hinzurechnen.

@Optimist

Nehmen wir als Beispiel mal Cannabiskonsum, da zeigt sich recht deutlich, dass ihn die Mehrheit der Bevölkerung mittlerweile nicht mehr wirklich als "kriminell" sieht.

@Rho-ny-theta

dass ihn die Mehrheit der Bevölkerung mittlerweile nicht mehr wirklich als "kriminell" sieht.

das finde auch ich nicht kriminell, solange die "Drogen" Alkohol und Nikotin auch nicht kriminalisiert werden ;) (aber ist ein anderes Thema)

@Optimist

Faktisch ist er nach wie vor illegal - was nicht heißen muss, dass es so bleibt. Beispiele für Gesetze, die irgendwann an die Meinung der Bevölkerung angepasst werden, finden sich genug, in Deutschland fallen mir spontan Kuppeleiparagraph, das Abtreibungsverbot und das Verbot homosexueller Handlungen ein.

Rho-ny-theta schrieb:Nehmen wir als Beispiel mal Cannabiskonsum, da zeigt sich recht deutlich, dass ihn die Mehrheit der Bevölkerung mittlerweile nicht mehr wirklich als "kriminell" sieht.

... die KRiminalität im Umfeld von Drogenbeschaffung, Drogenfinanzierung und Drogenhandel sit das größere problem . aber auch Straftaten unter Drogeneinfluss (von Alkohol bis....) stellen eine Belastung der Gesellschaft dar.

alle diese genannten Felder machen einen beachtlichen Teil der KRiminalität aus, und begünstigen sie auch wieder

tja, ist schwer zu sagen, immerhin ist Fahren ohne Fahrkarte kriminell, falsch parken, zu schnelles Fahren, fahren unter Alkoholeinfluss, bei der Steuer bescheissen, Schwarzarbeit (wenn man einen Handwerker kennt, der einem am Sonntag schnell die Fliesen verlegt....) usw. Ich denke das ein oder andere ist manchem bekannt, ist man tatsächlich kriminell, wenn man mal den Bruder eines Bekannten schwarz arbeiten lässt? Oder eine unangemeldete Putzfrau hat? Oder doch mit 2 Bier intus nach Hause fährt? Ist man nur kriminell, wenn man erwischt wird?

@Tussinelda
Nicht ganz.. schwarzfahren ist nur dann kriminell, wenn es absichtlich geschieht. Falsch parken soweit ich weiß ist es gar nicht und zu schnelles Fahren nur teilweise.