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Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort?

2.699 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Wirtschaft, Stadtentwicklung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort?

26.11.2024 um 06:58
Zitat von SabresSabres schrieb:Ob du es glaubst oder nicht. Das mache ich mindestens seit 22 Jahren in meiner Firma, weil ich wohl noch einer der wenigen bin, welche sich mit dem Unternehmen identifizieren kann
Dann machst du das für das Unternehmen, nicht für die Volkswirtschaft. Und wenn du das auch noch für lau machst, sorry, dann ist das echt ungesund.
Zitat von SabresSabres schrieb:40 Stunden die Woche gibt es bei uns nicht.
Pack mal bitte 10 und wenns gut läuft noch mehr drauf.
Die Woche.
Keine Ahnung warum du nun auf die Wochenarbeitszeit kommst, aber wenn wir da vergleichen wollen: ich hab als Pfleger im Nachtdienst gearbeitet. 10 Stunden Schichten. Von daher lächele ich da nur mild.
Aber ich hab keine einzige Stunde umsonst gearbeitet - warum sollte ich? Warum sollte das irgendwer? Weil das Unternehmen sonst pleite geht? Sorry, aber ein Unternehmen das nur durch unbezahlte Arbeit überlebt ist nicht besonders nachhaltig.


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Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort?

26.11.2024 um 08:51
Zitat von OptimistOptimist schrieb:das müssen sie doch jetzt schon. (Inflation usw. ... die trifft nämlich die armen Leute am Härtesten).
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Die Inflation ist der Schnitt der Preissteigerungen und trifft alle Leute gleich, alle müssen mehr für ihre Leistungen und Produkte bezahlen.
Eigentlich ist es für Arbeiter arschiger, denn mit steigendem Lohn, sinkt ihr Nettolohn pro Stunde.
Im Verhältnis zum Verdienst triffts halt nicht alle gleich, was du ja mit deinem Beispiel des Arbeiters bestätigst.

Nur mal ein fiktives Beispiel, unter folgender Prämisse - Lebensmittel unterliegen meistens am stärksten der Inflation, braucht man aber täglich:

Person A bekommt 1300 netto, für Lebensmittel muss sie ca. 200 Euro ausgeben.
Bleiben 1100 für alles Andere und Miete (die oftmals ziemlich viel vom Kuchen ausmachen kann)

Person A bekommt 4000 netto, für Lebensmittel muss sie aber auch nur ca. 200 Euro ausgeben.
Bleiben 3800 für alles Andere und Miete

--> trifft es etwa Beide gleich hart? nein, sehe ich ganz und gar nicht so. Wie gesagt, Lebensmittel braucht jeder ... vom Verdienst geht für Alle ca. gleich viel ab, denn mehr als Essen bis man satt ist, kann man nicht.
Wer gut verdient, kauft sicherlich auch mal noch Delikatessen dazu oder geht in Gaststätten. Das bräuchte er jedoch nicht unbedingt zum Leben.
Mein VERGLEICHS-Maßstab ist also nur das, was man zu einem gesunden Leben braucht. Anders ließe sich das ja nicht vergleichen.

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Zitat von OptimistOptimist schrieb:Speziell die Reinigungskräfte bekommen unrealistische Zeitvorgaben, die kein Mensch schaffen kann. Also sind sie gezwungen länger zu arbeiten, bekommen jedoch nur das Geld von den Zeitvorgaben (ist in meinen Augen pure Lohndrückerei)
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Und wenn sie schneller fertig sind, melden sich beim Chef und sagen: hey, du muss mir weniger auszahlen? Mein Reinigungsmann hatte immer Zeit für einen Kaffee in meinem Büro
Ja, solche positiven Ausnahmen solls geben, welche den Mitarbeitern keinen zeitlichen Druck machen (wurde mir auch schon berichtet). Ist aber nicht das, was in dieser Branche üblich ist - zumindest nicht da wo ich wohne.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Keine Ahnung warum du nun auf die Wochenarbeitszeit kommst, aber wenn wir da vergleichen wollen: ich hab als Pfleger im Nachtdienst gearbeitet. 10 Stunden Schichten
Aber die 2 Stunden Überstunden konntest du doch sicher absetzen oder bekamst du bezahlt ... sodass du dann eben doch auf die vereinbarte Wochenarbeitszeit (z.B. 40 Stunden) kommst.
Es ging doch aber letztens darum, dass in manchen Branchen die Überstunden eben nicht bezahlt werden und auch nicht abgesetzt werden können.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Aber ich hab keine einzige Stunde umsonst gearbeitet - warum sollte ich?
Pflegekräfte arbeiten manchmal umsonst und länger, weil sie vom Chef darum gebeten wurden, wenn Mitarbeiter ausgefallen sind. Aus Solidarität und weil sie die Bewohner nicht hängen lassen wollen, sagen halt Manche dann zu.
Vermutlich wohl meisten wieder nur die Frauen. Vielleicht sind die einfach wirklich zu "dumm-gut" und Männer lassen es nicht so mit sich machen?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Sorry, aber ein Unternehmen das nur durch unbezahlte Arbeit überlebt ist nicht besonders nachhaltig.
da ist sicher was dran. Nur sollte es ja gerade in sozialen Bereichen wie eben z.B. Pflege es nicht nur um den Gewinn des Unternehmens gehen, sondern um Fürsorge... -> ergo gar nicht mit einem normalen Unternehmen vergleichbar.


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26.11.2024 um 08:53
@alhambra
Zitat von telemanteleman schrieb:Arbeitsstunden 2017 (Quelle Wikipedia)
China 2174 Std/Jahr
USA 1757 Std/Jahr
BRD 1592 Std/Jahr
Arbeitsstunden pro Jahr sagt aber viel aus. Egal wie die Stunden verteilt werden.
Hab gestern noch Zahlen von 2023 gefunden. BRD = 1.345 Stunden / Jahr.
Arbeit ist übrigens keine Resource die wir gerecht verteilen können sondern ein Produktionsfaktor.

Wir Deutschen sind immer ganz forne dabei:
Geringe Arbeitszeit
Hohe Sozialleistungen
Hohe Steuern
Lebensstandart
Meisten Gesetze
Kaputteste Infrastruktur

Keiner verlang auch das er ohne Bezahlung mehr arbeitet.
Nur während wir zuhause rumhängen und unsere "Worl-Live-Balance" praktizieren wird überal anderswo weitergearbeitet.
Am Ende des Tages haben die anderen so mehr und wir ebend weniger.
Da die Politik sich weigert auf die veränderten Unstände zu reagieren reagiert der Markt mit extremer Ungerechtigkeit.


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26.11.2024 um 09:01
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Pflegekräfte arbeiten manchmal umsonst und länger, weil sie vom Chef darum gebeten wurden, wenn Mitarbeiter ausgefallen sind.
Das man länger bleibt und auch mal ne Doppelschicht fährt bei Ausfällen - klar. Aber unbezahlt? Hab ich in nun bald 20 Jahren nicht erlebt, dass das irgendwer gemacht hätte. Nicht nur wegen des Geldes, wenn du ohne Bezahlung länger bleibst, was ist mit dem Versicherungsschutz usw.?
Zitat von telemanteleman schrieb:Keiner verlang auch das er ohne Bezahlung mehr arbeitet.
Nur während wir zuhause rumhängen und unsere "Worl-Live-Balance" praktizieren wird überal anderswo weitergearbeitet.
Deutschland war und ist immer eines der produktivsten Länder der Welt gewesen. Zur Zeit - kommt bissl darauf an wie man produktiv so definiert - immer noch in dem Top10 / Top5. Wenn man also mit weniger Arbeit mehr gebacken bekommt als die anderen, wen kümmert die absolute Arbeitszeit?
Bei allen Problemen die es in D so gibt, das Lied der fehlenden Wettbewerbsfähigkeit wird mit schöner Regelmäßigkeit angestimmt, sobald Wirtschaftsflaute herrscht.


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26.11.2024 um 09:03
Zitat von paxitopaxito schrieb:Bei allen Problemen die es in D so gibt, das Lied der fehlenden Wettbewerbsfähigkeit wird mit schöner Regelmäßigkeit angestimmt, sobald Wirtschaftsflaute herrscht
aber ist denn eine Wirtschaftsflaute nicht auch gerade Ausdruck davon, dass die Wettbewerbsfähigkeit vermindert ist - oder auch umgekehrt?
Was ich sagen will, das Eine hängt doch sicher mit dem Anderen zusammen?


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26.11.2024 um 09:39
Zitat von paxitopaxito schrieb:Dann machst du das für das Unternehmen, nicht für die Volkswirtschaft.
Sorry!
Ich habe mich wohl völlig falsch ausgedrückt. Selbstverständlich kriegen wir das bezahlt, wir achten aber nicht auf jede Minute. Genauso wie das Unternehmen auf der anderen Seite ebenfalls entgegen kommt. Man kann sich einiges unfassbar leicht oder schwer machen. Ich meine damit die generelle Einstellung und da gefiel mir die wohl rein globale Aussage.....
Zitat von paxitopaxito schrieb:niemand wird für die Volksökonomie 30 Minuten mehr arbeiten. Umsonst. Wieso auch?
Nicht so gut.

Ich persönlich habe überhaupt kein Problem mit dem Unternehmen. Ich habe auch kein Problem mit meiner Arbeit selbst. Selbst nach 40 Jahren kann ich mir kaum eine besserer vorstellen. Ich hätte nicht einmal ein Problem 1/2 Stunde umsonst zu arbeiten,für das Unternehmen. Wir sitzen alle im gleichen Boot. Arbeitgeber wie Arbeitnehmer.

Ich habe aber ein Problem mit dem Staat, dessen mittlerweile maßlose Gier und teilweise völlig überzogene Vorschriften.


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26.11.2024 um 11:00
Zitat von paxitopaxito schrieb:Deutschland war und ist immer eines der produktivsten Länder der Welt gewesen. Zur Zeit - kommt bissl darauf an wie man produktiv so definiert - immer noch in dem Top10 / Top5. Wenn man also mit weniger Arbeit mehr gebacken bekommt als die anderen, wen kümmert die absolute Arbeitszeit?
Es geht nicht nur um die Situation sondern um den Trend.

Deutschland ist gerade stark. Wirtschaftlich und Sozial. Nach wie vor.
Immer noch sehr liquide. Öffentlicher Dienst und Verkehr funktionieren.

Nur die dumme Kiste mit dem Trend. Wohin geht die Reise?
Wenn Miele und andere Firmen uns verlassen verkraften wir das eine Zeit lang.
Aber auch nur weil es da keine Alarmgrenze gibt.

Das da viele rechstextrem wählen ist so eine Alarm.
Das im Niedrigohnsektor die Leute kaum noch was vom Leben haben auch.
Das Eigenkapital verkauft wird oder Krdite aufgenommen werden um Infrastruktur zu reparieren?
Wer braucht auch schon diese Angeberbauprojekte....

Bei uns wurde das Verdrehen und Verleugnen von Versäumnissen regelrecht kultiviert.
"Sondervermögen" soll uns suggerieren das die Bundeswehr auf einmal über ein
Vermögen von 100 Milliarden hat. Hat sie nicht!
Es sind 100 Milliarden Schulden. Geld das spätere Haushalte belastet.
Selbst kleine Fehlerkorrekturen werden uns als "Reform" verkauft. usw.

@Sabres
China hatte 3000 Jahre Erfahrung mit Arbeitsteilung und Serienproduktion.
Die holen ganz schön schnell auf in Sachen Effektivität oder Effizienz.

Mal ein Beispiel aus meiner Erfahrung.
2014 Messe in Dubai, Köln oder Las Vegas. Da gab es immer irgendwo hinten die "Chinaboxen". 3x3m aus dem Reisekoffer eingerichtet.
2017 war in Dubai schon die halbe Messehalle Made in China.
Seit 2020 gehe ich nicht mehr auf Messen auch nicht hier in Deutschland.
Da ich gegen China weder im Preis noch mit der Leistung mithalten kann.
Unser "made in germany" zieht nicht mehr. (Maschinenbau)

Ist ja nicht so als wenn es neu für uns wäre.
Japan hat uns mal kampflos den Markt von Radios, TV, Kameras und Edelstählen
abgenommen. Zu 100% übrigens.
Wenn China jetzt unsere Autoproduktion haben will. Wie reagieren wir dieses mal?


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26.11.2024 um 11:41
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Im Verhältnis zum Verdienst triffts halt nicht alle gleich, was du ja mit deinem Beispiel des Arbeiters bestätigst.
Was hat das mit Inflation zu tun? Nichts.
Und dein Beispiel (danke für die Mühe) sagt nur dass wer mehr verdient mehr zur Verfügung hat, oh Wunder.
Das teuerer gewordene Brötchen ist teuerer für alle Käufer geworden.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:-> trifft es etwa Beide gleich hart? nein, sehe ich ganz und gar nicht so. Wie gesagt, Lebensmittel braucht jeder ... vom Verdienst geht für Alle ca. gleich viel ab, denn mehr als Essen bis man satt ist, kann man nicht.
Achso, das Leben besteht nur aus Essen..ja.

Mach lieber den Vergleich, zwei Personen haben den gleichen Stundenlohn, einer arbeitet 20 Std. einer 40Std. Wer hat mehr Netto pro Stunde? ...der der weniger arbeitet! Und jetzt kommst Du mit Inflation trifft "härter".
Derjenige der mehr arbeitet, mehr Steuern zahlt, hat weniger von seinem Lohn.


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26.11.2024 um 12:18
Zitat von telemanteleman schrieb:Da ich gegen China weder im Preis noch mit der Leistung mithalten kann.
Unser "made in germany" zieht nicht mehr. (Maschinenbau)
China ist das beste Beispiel dafür, wie schnell ein Zug ins Rollen kommen kann und ich denke, der ist schon längst abgefahren. Geht mittlerweile um fast alle Bereiche. Wenn ich den Leuten in China erzähle, baut mir dieses oder jenes zusammen, dann ist das Produkt in kürzester Zeit auf dem Markt, währenddessen man sich hierzulande noch mit irgendwelchen Bürokratischen Kram herumschlagen muß, um überhaupt den ersten Spatenstich machen zu dürfen.

Es meiner Sicht muss hier erst einmal deutlich mit der gesamten Bürokratie aufgeräumt werden. Allein nur aus diesem Grund ist alles dermaßen unflexibel und bremst praktisch die gesamte Wirtschaft aus. Wenn ich so sehe, mit was wir uns alleine in dem Unternehmen (wo ich arbeite) rumschlagen dürfen, wird einem ganz anders.
Zitat von telemanteleman schrieb:Wie reagieren wir dieses mal?
Das ist eine sehr gute Frage. Ich möchte den Teufel zwar nicht an die Wand malen, aber solange alles so bleibt wie es ist, wird wohl nichts passieren.
Die ersten Anzeichen sind schon da.
VW, Thyssen Krupp usw


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26.11.2024 um 13:48
Zitat von OptimistOptimist schrieb:aber ist denn eine Wirtschaftsflaute nicht auch gerade Ausdruck davon, dass die Wettbewerbsfähigkeit vermindert ist - oder auch umgekehrt?
Nö. Wenn du wettbewerbsfähig bist, exportierst du und profitierst vom Freihandeln. Und da wir gerade auf Handelskriege zusteuern und die globale Wirtschaft mau ist...
Ist eben auch nicht besonders doll mit Export. Das wir ein immenses Problem mit der Wettbewerbsfähigkeit hätten ist eine Mär.
Zitat von SabresSabres schrieb:Ich meine damit die generelle Einstellung und da gefiel mir die wohl rein globale Aussage
Okay. Aber so generell sehe ich das eigentlich nicht.
Zitat von SabresSabres schrieb:Ich persönlich habe überhaupt kein Problem mit dem Unternehmen. Ich habe auch kein Problem mit meiner Arbeit selbst.
Tjoa, aber das ist doch ne Leistung des Unternehmens. Wenn deine Mitarbeiter innerlich kündigen und Dienst nach Vorschrift schieben - wessen Schuld ist das? Die der AN?
Zitat von telemanteleman schrieb:Nur die dumme Kiste mit dem Trend. Wohin geht die Reise?
Ach komm. Jede Krise, jede Flaute die gleiche Geschichte. Und jetzt soll es aber ganz wirklich stimmen?
Ich will die Probleme nicht weg oder klein reden. Die gibt es. Mangelnde Investitionen in Infrastruktur, mangelnde Bildung, zu hoher Strompreis usw. usf. Aber das wir "vorm Abgrund" stehen oder sowas, ist halt typisch deutsche Hysterie.


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26.11.2024 um 16:17
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Und dein Beispiel (danke für die Mühe) sagt nur dass wer mehr verdient mehr zur Verfügung hat, oh Wunder
natürlich ist das kein Wunder, sagte ich auch nirgends :)
Aber darum ging es mir halt gar nicht, ob jemand mehr oder weniger hat.
Sondern einzig darum, wer am Ende bezüglich der notwenigen Lebenshaltungskosten mehr unter der Inflation leidet.

Und das sind dann nun mal die Geringverdiener, bei dieser Meinung bleibe ich.
Denn diese müssen von ihrem Verdienst mehr Prozente für die Lebenshaltungskosten aufwenden, als dies Gutverdiener müssen. Dass ich das prozentual betrachte, hätte ich vielleicht besser herausstellen müssen.

Wenn also Geringverdiener - fiktiv - ca. 50% ihres Einkommens aufwenden mussten, und diese Prozente durch die Infaltion steigen, dann tut das so jemanden mehr weh, als einem Gutverdiener, wo die Lebenshaltungskosten vielleicht nur so um die 10-20% vom Verdienst ausmachen.
SO meinte ich das Ganze.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Das teuerer gewordene Brötchen ist teuerer für alle Käufer geworden
ja, bestreite ich auch nicht, aber sh. oben.

Aber ich denke, hierüber werden wir wohl keinen Konsenz erreichen können ;) (deshalb war das jetzt auch mein letztes Statement dazu).


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26.11.2024 um 17:27
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Wenn also Geringverdiener - fiktiv - ca. 50% ihres Einkommens aufwenden mussten, und diese Prozente durch die Infaltion steigen, dann tut das so jemanden mehr weh, als einem Gutverdiener, wo die Lebenshaltungskosten vielleicht nur so um die 10-20% vom Verdienst ausmachen.
SO meinte ich das Ganze.
Längst verstanden - schon mal dran gedacht dass Normal bis ein bißchen Mehrverdiener in der Summe für Lebenshaltung samt Steuern und Abgaben eventuell mehr als 65% ihres Verdienstes aufwenden, als Dank dafür dass sie mehr als andere arbeiten?
Da schreit keiner "Gerechtigkeit" oder "sozial".

Ich bin der Meinung bis zur Beitragsbemessungsgrenze RV/AV müsste es einen einheitliche Steuersatz geben, darüber kann gerne die Progression anfangen.
1990 war der Durchschnittslohn ca. 33% vom Gehalt ab dem man Spitzensteuersatz zahlt, jetzt bei 66%...somit ist der Staat dass alle reich sind.


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26.11.2024 um 19:38
@JosephConrad
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb am 22.11.2024:Der Krankenstand bleibt hoch
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb am 22.11.2024:Verdächtig ist das schon irgendwie
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb am 22.11.2024:In der Schweiz gehen 3,8% der wöchentlichen Arbeitsstunden im Schnitt durch Krankheit verloren, in Deutschland 6,8%.
Hier mal eine Studie die in Großbritannien zur Vier-Tage-Woche durchgeführt wurde.

- 57 Prozent weniger Kündigungen durch Mitarbeiter

- Krankentage um 65 Prozent abgenommen

- Burnout-Fälle um 71 Prozent zurückgegangen

Vielleicht könnte eine 4-Tage-Woche das Problem des hohen Krankenstandes auch in Deutschland lösen? Es kann natürlich sein, dass das Konzept nur in anderen Ländern funktioniert und in Deutschland nicht, so wie Wärmepumpen und Tempolimit.

Screenshot 20241126 193145Original anzeigen (0,2 MB)

Screenshot 20241126 193221Original anzeigen (0,2 MB)

Quelle:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/vier-tage-woche-grossbritannien-101.html

Quelle:
https://www.wsi.de/de/blog-17857-die-4-tage-woche-wirkt-64269.htm?fbclid=IwY2xjawGyiBpleHRuA2FlbQIxMQABHd5QHUzBdbFaE6HJ3UmEMqRs1UdL-4qJcrk0CiUrVvJUsrgZK-E3W71XfA_aem_88bRpeKMuWYlJt-P02Y2xA


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26.11.2024 um 21:16
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Vielleicht könnte eine 4-Tage-Woche das Problem des hohen Krankenstandes auch in Deutschland lösen? Es kann natürlich sein, dass das Konzept nur in anderen Ländern funktioniert und in Deutschland nicht, so wie Wärmepumpen und Tempolimit.
Das ist anzunehmen. Kennen wir ja zu genüge.

Ich wollte es sogar mal ausprobieren, aber durfte nicht. Der Aufsichtsrat ist auf die Barrikaden gegangen :(


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27.11.2024 um 21:06
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Vielleicht könnte eine 4-Tage-Woche das Problem des hohen Krankenstandes auch in Deutschland lösen?
Ich kann mir das nicht vorstellen, wie genau funktioniert das?

Angenommen ich hatte eine 5 Tage Woche und arbeite jetzt nur noch 4 Tage pro Woche:

1. Ich werde so wie gehabt bezahlt und arbeite soviel wie zuvor. Das heißt ich bekomme 20% mehr Lohn und der Chef muss Leute einstellen.

2. Ich werde so wie gehabt bezahlt, aber muss meine Arbeit in 4 statt in 5 Tagen erledigen. Das heißt ich habe mehr Stress und Druck und bekomme mögl. irgendwann einen Herzinfakt. Eine neue Firmenleitung kippt das Konzept irgendwann und wo sie nun weiß, was man jeden Tag so leisten kann werden neue Mitarbeiter, die wieder 5 Tage arbeiten müssen, in Bezug auf die von ihnen erwartete Tagesleistung an mir gemessen.

3. Ich verdiene weniger und arbeite soviel wie auch schon zuvor in 4 Tagen. Das muss ich mir leisten können, ich mache Teilzeit und der Chef muss neue Leute einstellen.

Also gut, ich nehme Nummer 1.


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27.11.2024 um 21:19
@JosephConrad
Es gibt Untersuchungen, das die Leute in den 4 Tagen die gleiche Arbeit schaffen wie in 5. Aber das sogar mit weniger Stress, weil sie effizienter werden.

Das klappt aber natürlich nicht für den Arbeiter am Fliessband. Für Leute die kreativ arbeiten, wie Softareentwickler, Werbeleute, Designer u.ä. klappt das sehr wohl. Die Grundidee ist, das man eh nicht 40h Stunden die Woche kreativ sein kann. Also hat man eh immer irgendwie Leerlauf. Man sortiert also quasi nur Kreativzeiten und Leerlaufzeiten um. Weniger Stress deshalb, weil man sich an einem dreitägigen Wochenende besser erholen kann.


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27.11.2024 um 21:34
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Für Leute die kreativ arbeiten, wie Softareentwickler, Werbeleute, Designer u.ä. klappt das sehr wohl. Die Grundidee ist, das man eh nicht 40h Stunden die Woche kreativ sein kann. Also hat man eh immer irgendwie Leerlauf. Man sortiert also quasi nur Kreativzeiten und Leerlaufzeiten um. Weniger Stress deshalb, weil man sich an einem dreitägigen Wochenende besser erholen kann.
Du mußt dann 20% pro Tag kreativer sein als sonst. Da ich selbst so einen Job habe, denke ich nicht dass das klappt. Der Unterschied zwischen einem guten und schlechten SW-Entwickler kann schnell mal einen Faktor 10 ausmachen. Wenn Du aber jeden Tag in den Flow kommen musst, so ist irgendwann am Tag Schluß, du machst dann vielleicht administrative Arbeiten, Doku, o.ä., die ja auch erledigt werden müssen. Und zwischendurch braucht der Kopf eine Pause. Wenn ich mal einen Tag Urlaub nehme, so ist es machmal echt stressig, den wieder aufzuholen. Klar gibt es da immer welche, bei denen Du das nicht merken würdest, das sind die die eh desöfteren krank gemeldet sind. Ich hatte letztes Jahr vielleicht 3 oder 4 Krankentage.
Nicht ohne Grund gibt es Teilzeit, wenn man sich das leisten kann, macht das Sinn.
Und wie gesagt: wenn der neue Chef wieder die 5 Tage Woche einführt: honi soi qui may y pense.


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27.11.2024 um 21:44
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Da ich selbst so einen Job habe, denke ich nicht dass das klappt
Es gibt durchaus wissenschaftliche begleitete Tests dazu. Oft funktioniert es, also die gleiche Arbeit wird geleistet. Es gab aber auch spektakuläre Misserfolge inklusive Rückkehr zur 5 Tage Woche. Offensichtlich kommt es also auch irgendwie auf die Rahmenbedingungen an.

Und dazwischen gibt es ja noch Mischformen. 4 Tage ja, dann aber 10h am Tag. 4 Tage ja, aber mit Lohnverzicht.

Zur Zeit gibt es kein Patentrezept und jedes Unternehmen, dass ich für die Thematik interessiert muss quasi seine eigene Lösung basteln.


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27.11.2024 um 21:46
Zitat von alhambraalhambra schrieb:Zur Zeit gibt es kein Patentrezept und jedes Unternehmen, dass ich für die Thematik interessiert muss quasi seine eigene Lösung basteln.
Mache Firmen haben die 40- mache die 35 Stundenwoche. Letztere ist ja schon fast eine 4 Tage Woche mit 8h. Also: eine 32,5 Stundenwoche wäre dann adequat.

Für diejenigen, die täglich in die Nähe von 80% ihrer Leistungsgrenze kommen wäre Dein Modell schlecht, für die unter 60% wäre es wohl gut. Denn alles über 80% macht Dich auf Dauer krank.


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27.11.2024 um 21:53
@JosephConrad

Hier gäbe es z.b. eine Studie dazu: https://www.intraprenoer.de/4tagewoche
(Die Webseite ist vor dem Download sehr neugierig. Kannst aber alles mit Fake-Daten befüllen, inklusive der e-mail.)

Nach dieser Studie wollen 73% der Unternehmen die 4 Tage Woche beibehalten.


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