Toxid schrieb:Und die einzigen Autos, die weltweit relevant eine Level 3 Freigabe haben, sind der W223 und V297 von Mercedes und von BMW ist es der G70 und G07. Audi, VW, Volvo und Porsche wollen nachziehen, aber ansonsten gibt es keinen einzigen Hersteller, der eine Level 3 Freigabe in relevanter Größenordnung hat.
Das ist wieder so eine typische unterkomplexe Antwort. Waymo fährt sogar auf Level 4.
Dann haben und BWM und Mercedes tatsächlich Assistenzsysteme auf Level 3. Sogar als einer der ersten.
Die hochautomatisierte Fahrfunktion übernimmt gemäß der Standardisierung der Society of Automotive Engineers (SAE) auf Level 3 die vollständige Fahraufgabe und wird exklusiv in Deutschland zum Preis von 6 000 Euro (einschl. Mwst.) angeboten.
Das innovative System ermöglicht Fahrerinnen und Fahrern, auf Autobahnen mit baulich voneinander getrennten Richtungsfahrbahnen und bei Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h ihre Aufmerksamkeit auf Nebentätigkeiten zu lenken. Aufgrund seiner besonders hochwertigen Sensorik kann das System als erstes seiner Art auch bei Dunkelheit genutzt werden.
Quelle:
https://www.press.bmwgroup.com/deutschland/article/detail/T0438214DE/ab-fruehjahr:-hochautomatisiertes-fahren-auf-level-3-im-neuen-bmw-7er?language=deAh, also ein Stauassistent. Das sie Dunkelheit hervorheben liegt übrigens daran, das Mercedes seinen Stauassi bei Dunkelheit und in Tunneln abstellt.
Okay, schauen wir uns das noch genauer an: Die haben das System gebaut in dem Entwickler von Hand ein Regelwerk gehäkelt haben. Also: wenn dies, dann das. Und genau das ist das Problem. Das ist nicht auf andere Situationen übertragbar. Vor allem bricht so ein Konzept z.b. im Stadtverkehr zusammen, weil das Regelwerk irgendwann zu komplex wird. In der Stadt können halt 1000 Ausnahmen auftreten.
D.h. wenn der Stauassi gut programmiert ist können BWM und Mercedes den noch zu einem allgemeinen Autobahnassi ausbauen, aber das war es dann. Autonomes Fahren lösen die so nicht.
Und das ist der Stand den Tesla bereits 2016 hatte. Nur haben die sich nie die Mühe gemacht das Level 3 zertifizieren zu lassen.
Tesla FSD ist im aktuellen Stand rein rechtlich auf Level 2. Technisch gesehen sind sie aber schon auf Level 3. Und das aber von Haustüre zu Haustüre. Zur Zeit sind sie an dem Punkt an dem ein Fahrer alle 200km eingreifen muss. Das ist ihnen aber noch nicht gut genug um die Level 3 zertifizierung anzugehen.
Der Unterschied ist, das die einen KI Ansatz haben. D.h. das Auto lernt von Menschen wie man fährt. Und deswegen bewerkstelligt das Auto auch alle Situationen die Menschen auch bewerkstelligen können.
Und jetzt kommt das Problem: Die KI Lösung steht den deutschen Herstellern nicht zur Verfügung, weil sie die Trainingsdaten nicht in ausreichenden Mengen produzieren können. Tesla hat aber mehrere Millionen Fahrzeuge auf der Strasse, die Daten produzieren und Tesla zur Verfügung stellen.
Und genau deswegen wird Tesla das Problem autonomes Fahren lösen, wahrscheinlich schon nächstes Jahr. Für die deutschen Hersteller wird das Problem aber mit großer Wahrscheinlichkeit unlösbar bleiben.
Eigentlich ein interessantes Thema, das man mal in einem eigenen Thread vertiefen könnte.