passato schrieb:Ich finde es allerdings seltsam wenn man grosspurig das Weltbild eines vollkommen friedlichen und toleranten Islam verbreitet, sich aber nicht mal mit den Grundlagen beschaeftigt hat. Das ist ja dann etwa so als wollte ich dir was ueber Boersenspekulation erklaeren und wuesste nicht mal was ne Aktie ist.
Der Islam ist also nicht immer vollkommen friedlich gewesen. Gut, wo ist das Problem?
Ich kenne keine einzige politisch relevante Ideologie, die das je geschafft hätte. Nicht mal der Buddhismus, der auch hier und dort Staatsreligion wurde, schaffte das. Das gehört halt zur Entwicklung der Menschen dazu, und hat nichts mit "nur der Moslem ist so" zu tun.
Im Gegensatz zum Christentum hat sich der Islam naemlich von Anfang an agressiv und militaristisch ausgebreitet. (waehrend sowohl die Roemer als auch die Germanen (abgesehen vielleicht von den Sachsen, bevor jetzt wieder einer mit Haarspalterei anfaengt) als auch die Voelker des Nahen Ostens vollkommen freiwillig zum Christentum uebergetreten sind). Die Unterjochung Europas war von Anfang an erklaertes Ziel, Spanien war ja schon erobert und wir haben es nur Karl Martell und vielen anderen nach ihm zu verdanken dass wir heutzutage ueberhaupt in der Lage sind, so eine Diskussion zu fuehren. Und nach all diesen Abwehrkaempfen laesst man sich jetzt freiwillig in Millionenstaerke ueberrollen, das entbehrt nicht einer gewissen geschichtlichen Ironie, findest du nicht?
Gut, die Christen sind später erst zu blutrünstigen Bestien geworden. Welch ein Vorteil. Sie haben im Laufe der Renaissance und der Kolonialisierung ja nur liebevoll einige Hundert Völker versklavt und einige zig Millionen Menschen verrecken lassen, das macht es natürlich viel besser, weil es nicht wie bei den Moslems von Anfang an so war, sondern erst, als sie mehr Macht inne hatten.
Übrigens, nach all den Abwehrkämpfen die das Morgenland gegen die europäischen Eindringlinge aus dem Norden -namentlich Griechen und Römer- zu erdulden hatten, wundert mich nicht wirklich, dass die Anfänge der islamischen Bewegung so kriegerisch gewesen sind. Aber um das erkennen zu können, muss man die gesamte Entwicklung nach dem Zerfall wes römischen Reiches beachten, nicht nur einen Teil.
1. Warum gibt es denn keine entsprechenden christlichen Einwanderungswellen nach Saudi Arabien? Oder in den Irak? Oder Algerien? Denkst du nicht wir sollten das gleiche Recht haben uns dort genauso auszubreiten und Multikulti Mischkulturen erschaffen? Weisst du aber wer etwas dagegen hat? Genau dieselben, denen wir es hier so grosszuegig erlauben. Und selbst wenn jemand von hier dahin wollte, wuerden sie es uns ganz sicher nicht erlauben dort Kirchen zu bauen. Was sagst du zu dieser Asymmetrie?
Auch nur die halbe Wahrheit. Wenn überhaupt.
Es gab, und gibt weiterhin, immer wieder europäische Einwanderung in diese Gebiete, auch jetzt noch, wenn ich mir zB. die Emirate oder die großen Arbeiterenklaven bei den Saudis angucke. Nur ist das wirtschaftliche Gefälle momentan eher so, dass es hier im Norden die besseren Arbeitschancen gibt, also kommen die auch eher zu uns. Kann sich nach den Kriegen auch schnell wieder ändern, von daher.. ist wohl ne Frage der Ökonomie.
2. Ist dir das Gebot "und toete die Unglaeubigen wo immer du sie findest" ein Begriff? Im Klartext also, Mord an Einheimischen ist nichts verwerfliches, im Gegenteil, es ist eine gute Tat die Allah's Wohlgefallen erzeugt. Gibt das dir nicht ein bisschen mulmiges Gefuehl wenn du einen Nachbar hast der Anhaenger dieser Doktrin ist?
Naja, weiß jetzt nicht, ob das so überhaupt zu verstehen ist, aber ich werde mich da mal schlau machen. Wenn das Gebot wirklich so wörtlich und zentral wäre, wie du es hier gerade verstanden haben willst, könnte es keine Jahrhunderte lange gemeinsame Entwicklung von beiden Kulturen nebeneinander und miteinander geben, und die gab es immer wieder. Selbst nach den größten Verbrechen die beide Seiten immer mal wieder aneinander verübten, kamen Zeiten in denen die Menschen ohne Probleme miteinander auskamen, also stimmt da schon mal was nicht, mit diesem "Gebot".