@BlickNixMasta In der heutigen Zeit werden sämtliche Konflikte vorallem unter dem Blickwinkel eines angeblich stattfindenen "Kampf der Kulturen" oder auch "Clash of Civilisations" wie ihn Samuel Huntington seit den 90gern postuliert, betrachtet.
Huntington teilt die Welt in mehrere Kulturzonen auf: die islamische, die christlich-jüdisch westliche, die asiatische,hinduistischer, lateinamerikanische,afrikanische und russische (bzw. orthodoxe).
Anhand der Bruchlinien dieser Kulturen werden künftige Konflikte erfolgen und die kulturellen Hintergründe würden entscheidend die Hintergründe der Konflikte dominieren.
Die Nachrichten scheinen dieser These recht zu geben, erst die Jugoslawienkriege, die Auseiandersetzungen im Sudan, der pakistanisch-indissche Konflikt oder auch die Integrationsproblematik in den Westeuropäischen Staaten.
Daher sehen Leute wie Udo Ulfkotte oder Scholl-Latour sehen diesen Konflikt bereits im vollen Gange. Insbesondere der muslimische und der chinesische Kulturkreis werden als aufsteigenede Bedrohung betrachtet.
Bei oberflächlicher Analyse scheint das alles zu stimmen. Aber bei genauerer Betrachtung erkennt man, das dem nicht so ist.
Betrachtet man die meisten Konflikte seit dem zweiten Weltkrieg, so fällt auf, das die meisten Konflikte innerhalb eines sogenannten Kulturkreises stattfinden, oft in Form von Bürgerkriegen.
das widerspricht allein schon der These von der Existenz einheitlicher Blöcke. Weder der islamische Kulturraum oder der asiatische sind derartig homogen, das beweisen der irakische Bürgerkrieg oder auch die Konflikte zwischen Vietnam, China und Kambodscha. Im Ostasiatischen Raum wird massiv aufgerüstet,kaum wahrgenommen von den Medien,die sich eher auf Sarrazins "kleine Kopftuchmädchen" als Synonym für die islamische Bedrohung stürzen. Wenn es zu größeren Konflikten kommen wird,dann dort.
Selten sind auch Fälle,in denen es raumgreifende Übergriffe eines Kulturkreises auf den anderen gibt. Die meisten davon sind "Interventionen" des Westens.
Bei den meisten Konflikten auf diesem Planeten,spielt die Kultur nur vordergründig eine Rolle.
Die meisten Konflikte sind ethnische Verteilungskämpfe,sei es um Macht, Wohlstand oder Territorium, auch wenn dabei Religion oder Kultur als Grund vorgeschoben werden.Das gilt beispielsweise für die religiösen Konflikte im Sudan oder Ägypten, aber auch für die Integrationsproblematik im Westen. Kaum ein Konflikt ist wirklich ein"Clash of Civilisations".
Überhaupt,wie sinnvoll ist es von verschiedenen Kulturkreisen zu sprechen, angesichts der zahlreichen gemeinsamkeiten. So sind der europäische und islamische Kulturkreis seit jeher eng miteinander verwoben, seit der Antike kennt man sich, führt Kriege, treibt Handel und findet intellektueller Austausch statt. Die persische Sprache hat sehr viele Gemeinsamkeiten mit dem Deutschen oder Englischen, weil es eine indogermanische Sprache ist, aber trotzdem wird uns eingeredet, man sei sich völlig fremd und hätte nichts gemein.
Dabei sind die Träume,Wünsche und Hoffnungen der Menschen die gleichen. Sie wollen sich und ihre Kinder in Frieden aufwachsen sehen.
Aber stattdessen wird ein Konflikt herbeigeredet,herbeigelogen und von den Mächtigen beider Seiten provoziert.
Es wird zeit, das man diese Konflikte als das benennt was sie sind,Verteilungskämpfe um Ressourcen und keine unvermeidbaren Kulturkämpfe.