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Ideologie von rechts

588 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Migration, Rechtspopulismus, Rechte Und Linke Ideologie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Realo Diskussionsleiter
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Ideologie von rechts

26.10.2017 um 14:16
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:ich denke, es liegt weniger an der linken, sondern an der "bewusstseinslage"
Eben. Marx nannte Ideologie "falsches Bewusstsein".

John Lennon sang mal so schön (ich glaube in revolution #9):

"We all want to change the world
but you must free your mind instead."

"Instedad" ist hier der falsche Ausdruck - beide Teilschienen müssen zugleich gefahren werden, denn ein Gleis besteht nun mal aus 2 Schienen. :D  Also Bewusstseinsveränderung bei gleichzeitigem Verändern der Verhältnisse. Oft hat sich gezeigt, dass beides eine Illusion ist - das eine ist im Kopf schwer verwirklichbar; die Verhältnisse scheinen zementiert zu sein.
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb:    Gleichzeitig unterbreiten sie Retro-Utopien, die passgenau auf Unsicherheitserfahrungen zugeschnitten sind – Bilder, die von Verlässlichkeit und Kontinuität erzählen, von Einfachheit, Klarheit und Überschaubarkeit, von heilen Familien in einer homogenen Nation.
Die völkische Heimat in pastoral-lieblicher Idylle war ja das Ideal der Nazis, das man im Osten zu errichten hoffte, wo es noch nicht diese vielen qualmenden Großstädte gab und überhaupt diese ganze individualistische Moderne mit ihrer amerikanischen Jazzmusik.
Zitat von antrax0815antrax0815 schrieb:Was hast du den erwartet für manche ist es ja schon Rassistisch wenn man sich unwohl fühlt wenn jemand in der nähe eine Fremdsprache spricht.
Nein, das ist noch nicht rassistisch. Fremdenfeindlich sind eher die Anschlussgedanken, dass man alle "diese Völker" gar nicht hier haben will, um endlich weg zu kommen von der "Überfremdung". Dann hätten wir aber nur noch ein Schrumpfdeutschland mit weniger als 50 Millionen Einwohnern und wirtschaftlichem Kollaps, weil auch ein groß0er Teil der Intelligenzija damit verschwunden wäre. Wir hatten ja gemerkt, was das Resultat mit den fehlenden Juden war: Ab sofort waren die USA die mit Abstand führende Wissenschaftsmacht, während Deutschland noch in der Weimarer Republik wissenschaftlich einigermaßen ganz oben mitmischen konnte. Wenn du schon andere Sprachen nicht erträgst, solltest du deinen Urlaub ausschließlich in denjenigen deutschen Landen machen, wo hochdeutsch gesprochen wird. Als Friese hält man Bayerisch für Finnisch.
Zitat von antrax0815antrax0815 schrieb:Die meisten hier sind eher in der Politischen Mitte anzusiedeln dabei evtl sogar zw. CDU und AFD aber so war Deutschland glaub schon immer.
Nö, Deutschland ist spätestens nach der Wiedervereinigung, aber bereits in der späten Schmidt-/frühen Kohl-Ära kontinuiertlich nach rechts gerückt; da bestand zeitweise sogar die Gefahr, dass die "Stahlhelmfraktion" die CDU-Meinungsführerschaft übernehmen könnte. Selbst da herrschte noch der gegenüber heute extrem liberale (nicht  zu verwechseln mit dem Gegenstück neoliberal) "Rheinische Kapitalismus", der extrem sozial war. Bis 1979 bekamen sogar Hochschulabsolventen, die keinen Job fanden, Arbeitslosenhilfe, die war 3-4x so hoch wie die Sozialhilfe, weil sie am Anfangseinkommen eines Berufs mit Hochschulabschluss orientiert war und hiervon 2/3 betrug; ab Oktober 1979 gabs nur noch Sozialhilfe. Sozioökonomisch hat sich die BRD seit 40 Jahren kontinuierlich nach rechts entwickelt. Dass die CDU "SPD-Politik" machen würde, ist ein rechtes Märchen, liegt aber auch daran, dass die SPD seit Brandt immer entstellter wurde und unter Schröder (Agenda 2010) eine dermaßen neoliberale Arbeitsmarktpolitik einschlug, wie sie nicht mal die CDU oder FDP gewagt hätte. Nein, politisch sind wir inzwischen eher wieder in der Erhard-Kiesinger-Phase. Viele wollen sogar zurück in die Adenauer-Phase. Wer die rechte CDU/linke AfD-Region für "politische Mitte" hält, ist imdenken so weit rechts außen, dass da nicht mehr viel zu machen ist.


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Ideologie von rechts

26.10.2017 um 15:20
Wir leben in einer Zeit, in der typisch nationale Probleme wieder einmal globale Probleme, die auch hier bei uns wesentlich schwerer wiegen als die angeblich nationalen, überlagern, wahrscheinlich, weil wir wissen oder zumindest ahnen, dass eine Lösung globaler Probleme viel mehr von uns verlangt als eine nationale Lösung, da sie einen erheblichen Umbau unserer Lebensweise verlangen würde.

Es soll in der Diskussion gezeigt werden, dass die (angeblich oder tatsächlich, auch das muss noch untersucht werden) nationalen Probleme nicht gelöst werden können, solange sie als national gesehen werden und vor allem nicht verstanden wird, dass es sich hierbei lediglich um Symptome handelt, um Folgen der ungelösten und immer prekärer werdenden globalen Probleme (immer schärfere Ungleichverteilung der Vermögenswerte, der selbst verursachte Klimawandel mit Langzeitfolgen, Bevölkerungsexplosion in der "Dritten Welt", Ersatzkriege, von denen einige das Potenzial für einen echten Weltkrieg haben.
@Realo
Das ist ja alles schön und gut.

Nun ist aber ein nationales Problem, das der militante Islamismus eine grosse Gefahr eingenommen hat und Bewachungsressourcen verschlingt, die zur Überwachung eigener Gefahren (Re-Extremismus etc.) schon genug strapaziert wird.
Zudem wurden wir seit 2015 nicht nur tröpfchenweise, sondern schubweise mit Asylsuchenden konfrontiert, wovon mancher keine Zukunftschancen hier sieht als sich notfalls kriminell durchzukämpfen.
Das ist eine Realität, und stellt alle hier vor grosse Herausforderung.
Mech schrieb:
dennoch haben sie einen gewissen Kernpunkt in den Worten verankert, der nuneinmal nicht leugbar ist, wie z.b. im Punkto politisch und erzkonservativen Islamischen tuen udn handeln.
Ja richtig, deshalb sagte ich ja auch, die Linke kann dazu nur schweigen, weil das Thema schon von der Rechten besetzt ist. Die Doppelmoral der Rechten liegt nur darin, dass diese "realistischen Standpunkte" nur gegen Muslime eingesetzt werden, um zu demonstrieren, wie rückwärtsgewandt sie doch sind, um damit gleichzeitig die eigene Rückwärtsgewandtheit zu kaschieren, bspw. den immer noch und gerade jetzt Hochzeiten feiernden rassistischen Antiislamismus, die Benachteiligigung und teilweise auch Diskriminierung Deutscher mit Migrationshintergrund ("Für mich zählt kein Papier wie der deutsche Pass, sondern die Herkunft und das kulturelle Gebaren") und, auf der extremen Seite, die neuerliche Relativierung des Nationalsozialismus (Höcke, Gauland, Bystron).
Zitat von lawinelawine schrieb:mit der Einstellung

   die Linke kann dazu nur schweigen, weil das Thema schon von der Rechten besetzt ist

kann sich die Linke auch gleich ins Nirvana verabschieden.
Zitat von RealoRealo schrieb:Ja, dazu kann sie nur schweigen.
Ich denke darin liegt dein, und nicht nur dein Denkproblem.

Warum soll "die Linke" schweigen, nur weil Rechtspopulisten das Thema nur zu gern aufgereifen? M. M. n. ist das ein Riesenfehler.

bitte hör dir das mal an über Senegal und Burkaverbot, von David Signer. Dort ists mehr als eine Scheindebatte.
Senegal: 90% Muslime, 10% Christen, seit 2015 Burkaverbot.

Gründe: -Sicherheit - sich eigenen Islam bewahren und nicht von Salafi u.a. Islamisten arabischen Islam überstülpen lassen wollen.

ab 3.35  und 4.59

das Ganze dauert nur 5.39 min.
https://www.srf.ch/sendungen/srf-4-aktuell/das-burkaverbot-wird-auch-in-afrika-diskutiert-nur-anders (Archiv-Version vom 20.08.2018)


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Ideologie von rechts

26.10.2017 um 15:41
Sehr interessant auch die Erfahrung eines marokkanischen Asylsuchenden in Schweiz,
was ich an ihm mag, ist nebst seiner offenen Direktheit der Fakt, das er als Ex-Muslim nicht zum Islamhasser wurde, im Gegenteil.
Er sieht durchaus die schönen Seiten, die es wie in jeder anderen Religion gibt.

Aber er scheut sich nicht, seine Perspektive zu beschreiben und begründen
und leider brachte und bringt ihn das in Gefahr,
sowie jede/r andere/r muslimische oder exmuslimische Islamkritiker/in
oder in Öffentlichkeit moderaten Islam Vertretende/r bedroht und gefährdet ist durch extreme Islamisten.
War das ein «Urerlebnis» für Ihre heutige Kritik am Umgang der Schweizer Linken mit dem Islam?
Ich denke, dass viele ehrlich engagierte Schweizerinnen und Schweizer im Flüchtlingsbereich Angst haben, Kritik am Islam zu üben. Sie haben Angst, als islamophob und rassistisch bezeichnet zu werden. Daher hat die Schule eine Debatte mit meinen Klassenkameraden über deren intolerante Haltung gescheut. Das kann ich ein Stück weit nachvollziehen. Aber so kann Integration nicht funktionieren. Von da an bin ich nicht mehr in diese Schule gegangen. Das Verhalten meiner Klassenkollegen war eine klare Drohung für mich.

Das Erlebnis ist unerfreulich. Aber ist es auch repräsentativ?
Ja, durchaus. Verschiedene Medien haben über ähnliche Fälle berichtet – insbesondere in Deutschland. Es zeigt eine Tendenz gewisser linker Kreise, solche Herausforderungen nicht thematisieren zu wollen. Manchmal aus Angst, die Argumente der Rechten zu untermauern, manchmal aus ideologischen Überlegungen.
https://www.derbund.ch/front/redaktion-empfiehlt/viele-schweizer-haben-angst-kritik-am-islam-zu-ueben/story/22154105
El Ghazzali unterscheidet zwischen dem politischen Islam und dem traditionellen Islam. Letzterer wolle zwar Nichtmuslimen die Scharia nicht aufzwingen, dennoch gerate er häufig in Konflikt mit den Angehörigen seines Kulturkreises: «Der europäische Liberalismus betont das Individuum und dessen Recht auf Autonomie, der Islam aber stellt grundsätzlich das Kollektiv über das Individuum.»
https://www.nzz.ch/leserdebatte/leserdebatte-kann-es-einen-europaeischen-islam-geben-ld.1302581 (Archiv-Version vom 24.06.2017)

Denker wie El Ghazzali sind es schlussendlich, die etwas ins rollen bringen, du hingegen, der du das christliche Kreuz gleichsetzt als wichtiges religiöses Symbol wie eine angeblich islamische weibliche Ganzkörperverschleierung blockierst nur.


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26.10.2017 um 15:44
Zitat von lilitlilit schrieb:Nun ist aber ein nationales Problem, das der militante Islamismus eine grosse Gefahr eingenommen hat und Bewachungsressourcen verschlingt, die zur Überwachung eigener Gefahren (Re-Extremismus etc.) schon genug strapaziert wird.
Das ist ein internationales Problem (oder gibts in Frankreich, England, Belgien, Schweden keine Terroranschläge?), und hier in Europa verläuft es noch glimpflich gegenüber den Anschlägen woanders (Türkei, Afghanistan, Somalia - der letzte mit 300 Toten). Natürlich muss es jeder Staat für sich selbst lösen, kann es aber nicht, weil sich ein Terroranschlag nicht vorher ankündigt, man kann da nur durch Zufall und Glück einen verhindern. Man kann das Problem nur international angehen, indem man es "an der Wurzel packt", also die Ursachen für Radikalisierung und Militarisierung beseitigt, aber es gibt eben auch andere Formen von Terorismus wie z.B. bei Freiheitsbewegungen (ETA, PKK) oder "klassenkämpferische" (RAF, Rote Brigaden, Bewegung 2. Juni, etc.) und rechtsterroristische (NSU, Wehrsportgruppe Hoffmann etc.).
Zitat von lilitlilit schrieb:Zudem wurden wir seit 2015 nicht nur tröpfchenweise, sondern schubweise mit Asylsuchenden konfrontiert, wovon mancher keine Zukunftschancen hier sieht als sich notfalls kriminell durchzukämpfen.
Das ist halbrichtig und halbfalsch. Es gäbe hier vielleicht weniger Kriminalität, wenn die Asylsuchenden so viel Geld bekämen, dass ein Leben in Würde (Art. 1 GG) möglich ist, und diese Höhe ist durch das SGB definiert und beträgt im Moment rund 410 Euro (Hartz 4) plus Wohnung und Krankenversicherung. In diesen Genuss kommt der Asylsuchende erst als anerkannter Flüchtling; man muss sich nicht wundern, wenn manche mit dem wenigen nicht auskommen und verrsuchen, es sich auf kriminelle Weise zu besorgen, etwa durch Mehrfachidentitäten; hier trägt aber auch die oftmals schlechte Arbeit des Bamf eine Mitschuld. Aber auch da sist nicht das Thema in diesem Thread, dafür haben wir diverse Spezialthemen. Die Gefahr ist eben immer, dass man den Schwarzen Peter auf den Asylsuchenden schiebt und von dieser Basis aus rechte Ideologie verbreitet, die "beim Volk" ankommt. Wenn man schnell einen "Schuldigen" findet, kann man besser schlafen, als wenn es sich um ein Strukturproblem handelt, das nicht so leicht zu behandeln ist und keinesfalls mit einer Abschottungspolitik gelöst werdne kann - damit verstoßen wir nur gegen die Grundzüge einer Zivilisation, die sich so viel auf ihre huimanistischen Werte einbildet und diese daher in ihren Verfassungen verankert hat.
Zitat von lilitlilit schrieb:Sehr interessant auch die Erfahrung eines marokkanischen Asylsuchenden in Schweiz,
Lieber Himmel, wie oft muss ich es eigentlich noch sagen, dass es hier um Ideologie von rechts geht und nicht um Asylproblematik, Schweizer Linke uisw. Hast du nicht den roten Streifen von @Fierna zur Kenntnis genommen?


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26.10.2017 um 15:47
@Realo
Fazit meiner Ausschweifung war, das Linke Probleme ignorieren und so den Rechten, die diese allzugern hervorheben, Vorschub leisten.


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26.10.2017 um 15:52
@lilit
im Senegal gibt es ein Burkaverbot? Seit wann denn?


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26.10.2017 um 15:53
@lilit

Es werden keine Probleme ignoriert, sie werden nur nicht verkürzt und als nationale akzeptiert, sondern auf ihre Ursachen hin analysiert, und das sind stets supranationale oder gar globale, besonders was die Kontakte mit anderen Kulturen (hier) angeht. Die Rechte will immer einfache Lösungen, die durchweg zu Lasten derer gehen, die hier keine "Eingeborenen" sind und die immer sehr schnell in flüchlingsfeindliche, ausländerfeindliche und rassistische Ideologien abgleiten. Ich will in dieser rechten, nationalistischen Hasswelt einfach nicht leben und kann sie nicht akzpetieren. Die Herren glauben immer dreister und frecher auftreten zu können und für sich auch noch "das Volk" zu reklamieren. Ich finde es einfach nur noch abscheulich, was wir derzeit in Europa und den USA erleben. Der Anfang vom Untergang der westlichen Zivilisation? Wäre das sooo schlimm?


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26.10.2017 um 15:57
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:im Senegal gibt es ein Burkaverbot? Seit wann denn?
Wie es aussieht, seit 17. November 2015.

https://www.la-croix.com/Urbi-et-Orbi/Actualite/Monde/Le-Senegal-interdit-la-burqa-2015-11-18-1382002


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26.10.2017 um 16:02
@Narrenschiffer
eben nicht, sondern seit dem wird es in Erwägung gezogen.....und Macky Sall forciert ein Verbot....aber es gibt (noch) kein Verbot
vom 12.6.16
Bislang blieb der Senegal von islamistischem Terror weitgehend verschont. Doch schon im vergangenen Jahr forcierte Präsident Macky Sall ein Verbot der Burka, weil er fürchtet, dass unter ihr Sprengstoffgürtel versteckt werden könnten. Angesichts der Anschläge in Burkina Faso und Mali herrscht erhöhte Wachsamkeit.
https://www.welt.de/politik/ausland/article156159221/Wie-skrupellose-Imame-ihre-Koranschueler-ausbeuten.html
vom 11.1.17
Nigeria and Senegal have considered it
http://africatimes.com/2017/01/11/burqa-ban-in-morocco-sparks-anew-the-controversy-over-womens-rights/


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26.10.2017 um 16:03
Zitat von RealoRealo schrieb: Ich finde es einfach nur noch abscheulich, was wir derzeit in Europa und den USA erleben. Der Anfang vom Untergang der westlichen Zivilisation? Wäre das sooo schlimm?
Ich auch, aber ja, der Untergang westlicher Errungenschaften wie Menschenrechte und Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit wäre schlimm.

Die westliche Impertinenz, Dekadenz, Überheblichkeit und blinde Berreicherung und Verschleuderung von Ressourcen finde ich auch zum kotzen,
denke mit möglichst spartanischem Leben resp. gezielt kontrolliertem Verbrauch können wir dem entgegenwirken.


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26.10.2017 um 16:05
@Tussinelda
Empfehle auch dir
Zitat von lilitlilit schrieb:das Ganze dauert nur 5.39 min.
https://www.srf.ch/sendungen/srf-4-aktuell/das-burkaverbot-wird-auch-in-afrika-diskutiert-nur-anders (Archiv-Version vom 20.08.2018)
es geht nicht nur um Terrorgefahr.


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26.10.2017 um 16:06
@lilit
es ist NICHT verboten. Ich habe es mir angehört, trotzdem ist im Senegal die Burka nicht verboten, egal warum.


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26.10.2017 um 16:09
Zitat von RealoRealo schrieb:Die Rechte will immer einfache Lösungen, die durchweg zu Lasten derer gehen, die hier keine "Eingeborenen" sind und die immer sehr schnell in flüchlingsfeindliche, ausländerfeindliche und rassistische Ideologien abgleiten.
Es liegt imho auch daran dass Entscheidungen immer zu Lasten von jemanden geht und das haben lassen sich die Wähler nicht gefallen wenn es zu ihren Lasten geht - das sollte nachvollziehbar sein.
Genauso nachvollziehbar sollte sein das wohl die falschen Entscheidungen getroffen wurde, ein Beispiel wäre: seit Agenda2010 (H4) bekommt die SPD keinen Fuß mehr auf dem Boden.

Der Thread wäre echt besser wenn Du denn Unterschied zwischen Egoist/geizig und Rassist/Fremdenfeindlich verstehen würdest - kommt zwar kombiniert vor, aber nicht mehrheitlich.


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26.10.2017 um 16:12
@Tussinelda
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:egal warum.
Es ist eben nicht egal warum. Von mir aus kann sie geduldet sein, wichtig ist dass man den Kult nicht expandieren lässt,
also diesen rigiden arabischen Islamglauben,
und die Infiltrierung der Moscheen durch Salafis und andere islamistische Gruppen stoppt.


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26.10.2017 um 16:15
@lilit
egal warum war ausschliesslich darauf bezogen, dass die Burka NICHT verboten ist im Senegal. Und was hat ein Burkaverbot denn genau mit der Infiltrierung oder Nichtinfiltrierung der Moscheen durch Salafisten zu tun?


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26.10.2017 um 16:19
Zitat von lilitlilit schrieb:der Untergang westlicher Errungenschaften wie Menschenrechte und Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit wäre schlimm.
Ja, um die Meinungsfreiheit wäre es wirklich sehr schade.
Religionsfreiheit wird hier bei uns ja gerade dekonstruiert (Burkaverbot, Beschneidungsfrage, Wahabiten- und Salafistenbashing...).
Es gibt noch andere Werte, die wir so langsam verlieren (Freiheit wird der "Sicherheit" geopfert) oder noch nie hatten (Einigkeit, Gleichheit, Brüderlichkeit). Und auch der Wert Recht wird kontinuierlich verwässert, Atrtikel 16a steht nur noch als Gerippe ohne Fleisch im GG, rein auf dem Papier, hat aber nicht mehr viel mit der neuen Realität zu tun (Seehofers Obergrenze, Abschiebung in Kriegsgebiete wie Afghanistan, Abschottungspolitik durch Türkeideal und Militärschiffe im südlichen Mittelmeer etc.).

Wir können die Menschenrechte aber bei unserem Untergang auf CD und USB-Sticks verewigen.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Es liegt imho auch daran dass Entscheidungen immer zu Lasten von jemanden geht und das haben lassen sich die Wähler nicht gefallen wenn es zu ihren Lasten geht - das sollte nachvollziehbar sein.
Ich hatte schon mehrfach nach den Lasten gefragt und da kam außer finanziellen Einbußen nix. Wenn du deswegen am Verhungern bist, gib mir Bescheid, ich lad dich dann zum Essen ein. Aber lass den A6 oder M4 in der Garage, ich könnte es mir nämlich sonst noch anders überlegen.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Der Thread wäre echt besser wenn Du denn Unterschied zwischen Egoist/geizig und Rassist/Fremdenfeindlich verstehen würdest - kommt zwar kombiniert vor, aber nicht mehrheitlich.
Ich mag weder die einen noch die anderen.


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26.10.2017 um 16:20
Zitat von RealoRealo schrieb:Ich will in dieser rechten, nationalistischen Hasswelt einfach nicht leben und kann sie nicht akzpetieren. Die Herren glauben immer dreister und frecher auftreten zu können und für sich auch noch "das Volk" zu reklamieren.
ich denke da, (1) dass man stattdessen da durchaus offensiver fragen könnte: in welcher welt wollen wir leben? und (2) dass man durchaus auch den klassenbegriff beibehalten kann. auch wenn das in D nicht so gern gemacht wird, weil sich dahinter das gespenst des marxismus erhebt.
Zitat von RealoRealo schrieb:Ich finde es einfach nur noch abscheulich, was wir derzeit in Europa und den USA erleben. Der Anfang vom Untergang der westlichen Zivilisation? Wäre das sooo schlimm?
also vlt. nicht noch n randthema (stichwort zivilisation), aber man könnte das auch als gärungsprozesse ansehen.

und ich sehe schon eine rückkehr zu marxistischen fragen, also nicht so in den tagespolitischen fragen, sondern eher so in der großwetterlage.

dazu auch 2 perspektiven aus frankreich:
Zwei Intellektuelle über Fankreich
"In was für einer Welt, verdammt noch mal, wollen wir leben?"
http://www.deutschlandfunk.de/zwei-intellektuelle-ueber-fankreich-in-was-fuer-einer-welt.700.de.html?dram:article_id=398915

Gila Lustiger sagt da zur frage der "rechten ideologie":
Populismus ist eine dünne Ideologie. Die Populisten liefern eben kein Gesellschaftskonzept und kein Weltbild, sondern eben nur Feinde, Feindbilder, und sie haben bei allen, die Populisten wählen, immer … Sie wählen sie aus Ängsten. Was sie beängstigt, ist eben der Verlust der Werte. Sie haben das Gefühl, dass sie überrollt werden und keine Identität mehr haben. Sie haben das Gefühl, dass sie in die Prekarität rutschen. Das Arm-reich-Gefälle beängstigt sie, und natürlich haben sie das Gefühl, dass sie von der Globalisierung eben nichts haben.
Ich glaube auch, wie Didier Eribon, dass man das wirklich größer sehen muss, dass wir am Anfang eines Arm-reich-Gefälles und einer Migrationswelle stehen. Das ist eben, was ich zum Beispiel an dem Wahlkampf in Frankreich so fatal fand, dass dieser Wahlkampf mit Macron, der gesagt hat, "ni de droite, ni de gauche", dass er eigentlich den politischen Diskurs nicht zugelassen hat, indem man gesagt hat, droite und gauche, rechts und links ist eigentlich die gleiche Suppe, es sind die Politiker, die korrupt sind, aber es muss eine Debatte geführt werden, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen, und es muss eine Debatte geführt werden, in was für einer Welt wir leben wollen. Ob es so sein muss, dass es Länder gibt, in denen Kinder arbeiten und keine Sozialversicherung haben, in denen Menschen in Fabriken verbrennen und wir dann die T-Shirts tragen, die in diesen Fabriken in Bangladesch hergestellt werden.

Ich finde, wir können jetzt einfach nicht sagen, dass wir alle vier oder fünf Jahre jemanden wählen und dass wir uns dann verabschieden von diesen politischen Entscheidungen und diesen wirklich gesellschaftlichen Entscheidungen. Es ist jetzt an der Zeit, dass wir Zivilgesellschaft uns überlegen, mit Denkern, mit Soziologen, mit Politologen, mit Schriftstellern, mit Wirtschaftswissenschaftlern, dass wir uns überlegen, in was für einer Welt, verdammt noch mal, wollen wir leben?



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26.10.2017 um 16:24
Zitat von RealoRealo schrieb:Mittelmeer etc.
also nicht nur etc., würde ich da sagen.

Didier Eribon sagt da in dem interview dazu am ende,
Während wir hier in Frankfurt sitzen und über Bücher sprechen, ertrinken Menschen auf dem Mittelmeer. Wir müssen uns immer klar machen, dass wir eine historische Aufgabe haben. Wir dürfen niemals behaupten, wir hätten nicht gewusst, dass jetzt gerade Menschen auf dem Mittelmeer ertrinken.



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26.10.2017 um 16:26
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Und was hat ein Burkaverbot denn genau mit der Infiltrierung oder Nichtinfiltrierung der Moscheen durch Salafisten zu tun?
@Tussinelda
Nun, sehr viel. Du könntest mal nachdenken,
hier sind Burkaverbote Scheindebatten, andernorts wichtige Statements, Infiltrierung des Islam durch die wahabitisch/salafistisch Richtung, Hanbaliten, zu bremsen.
Hanbaliten heute

Die Hanbaliten sind die kleinste Rechtsschule des sunnitischen Islam, der etwa fünf Prozent der Sunniten anhängen. In Saudi-Arabien ist es die staatlich befolgte Rechtsschule. Obwohl es in den Rechtsquellen nicht immer explizit erwähnt wird, ist der Hanbalismus im Rechtssystem Saudi-Arabiens stark vertreten. Die Hanbaliten üben aufgrund des Einflusses in Saudi-Arabien, in dem die heiligen Stätten Mekka und Medina liegen, die jedes Jahr Ziel des Haddsch sind, einen starken Einfluss auf die gesamte sunnitische Gemeinschaft aus.

So befolgen die salafitischen Strömungen, die explizit keiner Rechtsschule anhängen, in den meisten Fällen die Ansichten, die mit der hanbalitischen Meinung übereinstimmen.[1]
Wikipedia: Hanbaliten


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26.10.2017 um 16:27
Zitat von RealoRealo schrieb:Wahabiten- und Salafistenbashing...
Echt @Realo
das ist mir zu blöd hier.


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