Rassismus

T.Rick schrieb:Zumal es Fremde waren und keine ausgebombten eigenen Verwandten.

Eben!
So kommts raus, was von völkischer Ideologie zu halten ist:
Nichts!

Erst kommt das Fressen, dann irgendeine Ideologie.

T.Rick schrieb:Erst kommt das Fressen, dann irgendeine Ideologie.

Vorher war noch das Augen verschließen, wegschauen und partizipieren an der verbrecherischen Ideologie,
deshalb klingt "erst kommt das Fressen" lächerlich unglaubwürdig!

Wenn die Ideologie weggebrochen ist, bleibt nur noch das Überleben. Damals wusste ja niemand, was noch kommen würde - Morgenthau- Plan? Mit zu erwartenden Hungersnöten wie unter Stalin, wenn die Leute mangels Maschinen und Zugpferde mit bloßen Händen die Erde aufkratzen müssen?

T.Rick schrieb:Wenn die Ideologie weggebrochen is

Mit "Naturkatastrophen" hab ichs nicht so, als mitlesendes Kind betroffener.

@eckhart
@T.Rick
Ich meinte mit meinem Beispiel eigentlich gar nicht die Notzeit 1945/46 sondern schon wesentlich "beruhigtere" Zeiten nach der Währungsreform bis tief in die 50er. So alt bin ich nicht dass ich das noch selbst erlebt hatte, aber verschiedene Personen haben mir berichtet (und deshalb wird es wohl stimmen) dass die in Behelfsquartieren lebenden Flüchtlinge einen sagenhaft schlechten Ruf hatten. Noch um 1960 wurde ich von meiner Mutter gewarnt mit den Kindern "aus den Baraken" nicht zu spielen.
Da habe ich mich beim Lesen der Postings hier gefragt ob da nicht die gleichen Verurteilungs-Mechanismen abgelaufen sind wie heute bei aktuellen Zuzüglern.

Lupo54 schrieb:Ich meinte mit meinem Beispiel eigentlich gar nicht die Notzeit 1945/46 sondern schon wesentlich "beruhigtere" Zeiten nach der Währungsreform bis tief in die 50er.

Ich darüber hinaus die Kontinuität ab 1945 bis tief in die 70er.
Die Verurteilungsmechanismen kannten schon meine Vorfahren im 19.Jahrhundert, weiß ich mit Sicherheit.
Die "beruhigtere" Zeit bricht jetzt an!
Erfreulicherweise hat Nationalismus jetzt immer schlechtere Karten!

Mir widerstrebt der Gedanke, dass die, ich nenne sie mal "linke Anti-Rassismus" Fraktion derart homogen ist. Man sehe es mir bitte nach, wenn diese Bezeichnung nicht passend gewählt ist. Eine bessere Bezeichnung ist mir gerade nicht eingefallen.

Es ist zwar für mich interessant zu wissen, welche Auswüchse die Gedanken mancher Individuen einer "Strömung" annehmen können,
ich bin mir jedoch nicht sicher, wie repräsentativ diese Individuen sind.
Durch die vermehrten Darstellungen könnte man glatt auf den Gedanken kommen, dass die "linke Anti-Rassismus" Fraktion durchsetzt ist mit diesen extremen Meinungen. Das glaube ich aber nicht.
Deshalb stelle ich mir die Frage, ob es sinnvoll ist, im Thread Rassismus diese "Auswüchse" derart in den Fokus zu stellen.

Ein eigener Thread wäre da vielleicht passender. Dass das Thema Rassismus zu wichtig ist, brauche ich hier sicher nicht erwähnen.
Deshalb sollte man das Thema auch nicht festmachen an einer bestimmten Anti-Fraktion oder deren extremen Positionen.

Z.B. kann und will ich mir nicht vorstellen, dass eine gesamte "Gruppe/Bewegung", die bei Rassismus und PC derart sensibilisiert ist, keine Probleme mit Bezeichnungen wie "weiß", "weißer Mann" und "weißer, alter Mann" hat.

Auch bei den Barackensiedlungen und ihren Bewohnern in den 50ern ging es um die sichtbare Differenz in sozialem Status. Die Habenichtse, die noch Jahre nach Kriegsende es nicht schafften sich aus dem Barackenmilieu zu befreien und denen die bessergestellten Nachbarn eine chronische Neigung zu Hühner- und Wäschediebstählen und dem Beherbergen von Läusen und Typhus nachsagten. Darum auch das Kontaktverbot für die Kinder. Mit Rassismus in irgendeiner Form hatte das nichts zu tun, konnte es gar nicht, denn auch die Barackenbewohner waren schließlich Deutsche.

doetz schrieb:Z.B. kann und will ich mir nicht vorstellen, dass eine gesamte "Gruppe/Bewegung", die bei Rassismus und PC derart sensibilisiert ist, keine Probleme mit Bezeichnungen wie "weiß", "weißer Mann" und "weißer, alter Mann" hat.

Ich wusste gar nicht, dass ich Teil einer Gruppe/Bewegung sein soll, weil ich ein weißer alter Mann geworden bin.
@doetz
Wann hat das denn angefangen? Warum habe ich das gar nicht bemerkt?
Was schlägst Du mir vor, zu ändern?

Färb Dir die Haare schwarz und benutz Bräunungsmittel, dann bist Du ein brauner alter Mann. ^^ Wie in diesem Film, wo ein Weißer sich als Farbiger ausgeben mußte.

T.Rick schrieb:Färb Dir die Haare schwarz und benutz Bräunungsmittel, dann bist Du ein brauner alter Mann. ^^ Wie in diesem Film, wo ein Weißer sich als Farbiger ausgeben mußte.

Interessant!
Wem zuliebe sollte ich solchen Scheiß tun?

für die PC-Sensiblen? Die brauchen doch jemanden, den sie "beschützen" können. Wenn jede Minderheit sich selber gegen Unrecht verteidigt und keine Hilfe braucht, werden die armen pc-sensiblen Gutmenschen arbeitslos. Und das willst Du doch nicht, oder? ^^

T.Rick schrieb:Wie in diesem Film, wo ein Weißer sich als Farbiger ausgeben mußte.

Tropic Thunder? In die Richtung ist es ja kein Problem.
Kevin allein zu hast kommt als Nächstes unter die Schere

T.Rick schrieb:für die PC-Sensiblen?

Ich bin selbst sensibilisiert gegen die von der Neuen Rechten praktizierte Veränderung der Sprache.
Ich musste verrückt sein, wenn ich für diese Verbrecher was tun würde.

T.Rick schrieb:Färb Dir die Haare schwarz und benutz Bräunungsmittel, dann bist Du ein brauner alter Mann. ^^ Wie in diesem Film, wo ein Weißer sich als Farbiger ausgeben mußte.

Das hat doch Wallraff mal gemacht und ist so durchs Land gezogen. Der Film darüber war beeindruckend und ist mir in Erinnerung geblieben. War aber meiner Meinung nach mehr ein Film über Fremdenfeindlichkeit als über Rassismus.

Lupo54 schrieb:Das hat doch Wallraff mal gemacht und ist so durchs Land gezogen

Stimmt. Und so wie ich mich erinnere hat er sehr unschöne Erfahrungen mit Fußballfans in einem Zug gemacht. Das war schon übel, ich meine er musste sogar von einer Polizistin beschützt werden.

Lupo54 schrieb:War aber meiner Meinung nach mehr ein Film über Fremdenfeindlichkeit als über Rassismus.

Hab ich oft schon gelesen hier im Thread, glaube ich mich zu erinnern.
So gehen die Meinungen über Rassismus auseinander.

eckhart schrieb:Ich bin selbst sensibilisiert gegen die von der Neuen Rechten praktizierte Veränderung der Sprache.

Mit der Geschichtsklitterung per Manipulation von Romanen bin ich auch nicht einverstanden. Jedes Werk sollte aus dem Verständnis der Zeit in der es entstand gelesen und verstanden werden (können). Auch um Diskussionen über deren oft ganz anderes gesellschaftliches Verständnis zu ermöglichen. Das geht nicht mehr wenn man die Neusprech-Bücherwäsche zuläßt.

T.Rick schrieb:Farbiger

könntest Du eine weniger herabwürdigende Bezeichnung verwenden?