Rassismus
25.01.2021 um 19:31Groucho schrieb:Keine Ahnung, warum du den deutschen Kolonialismus klein reden willst.Vielleicht weil er keinen Ausweg mehr weiß!
Wie die Rassismen im Werk Immanuel Kants einordnen? Der Philosoph der Aufklärung gilt als Vordenker universeller Menschenrechte. Doch über Schriften, in denen er von der Überlegenheit weißer Europäer spricht, ist der Streit wieder aufgeflammt.Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/rassismus-bei-immanuel-kant-vom-fuersprecher-zum-kritiker.2162.de.html?dram:article_id=484003
Wie ist es zu erklären, dass ein Denker, dessen Ideen zu den Säulen des europäischen Wertesystems gehören, ein Philosoph, der für moralische Gleichheit und das Weltbürgertum eintrat, sich so abwertend über nicht weiße Menschen äußert?
Kants Einteilung der Menschheit in „Rassen“ sei zunächst vom Interesse geleitet gewesen, hinter der Vererbung verschiedener äußerer Merkmale wie Haut- und Augenfarben eine Gesetzmäßigkeit zu erkennen, sagt Pauline Kleingeld, Professorin für Philosophie an der Universität Groningen. Kant habe eine wissenschaftliche Definition des Begriffs „Rasse“ entwickeln wollen, gegründet auf biologische, physiologische Kriterien. Unter „Rasseeigenschaften“ habe er Merkmale verstanden, die immer irgendwie vererbt werden, aber nicht allen Menschen gemeinsam sind.
„Der Begriff war für Kant nicht notwendig mit einer Rassenhierarchie verbunden“, erklärt Kleingeld. In vielen seiner Schriften sei er jedoch über die physischen Merkmale, die seinem System eigentlich zugrunde liegen, hinausgegangen und habe den verschiedenen „Rassen“ auch geistige und charakterliche Eigenschaften zugeschrieben: „ob sie sich selbst regieren können, ob sie lebhaft oder faul sind, und so weiter“, so Pauline Kleingeld. Dies belegten nicht nur Mitschriften seiner Studenten, auf denen zum Beispiel die Publikation seiner Vorlesung über Physische Geographie beruht, sondern auch weitere Texte, die Kant selbst publiziert habe.
„Er hat die Rassenhierarchie verteidigt“, sagt Kleingeld, „wenigstens bis Anfang der 1790er-Jahre.“ Später habe Kant sich jedoch ausdrücklich von dieser Idee abgewandt. In seiner Schrift „Zum ewigen Frieden“ (1795) und in der „Metaphysik der Sitten“ (1797) habe er sich gegen den Kolonialismus ausgesprochen und die neue Kategorie des „Weltbürgerrechts“ eingeführt.
"Manch einer" sucht eben andere Auswege als Kant in einer ausweglosen Lage !