Realo schrieb:Mir ist bisher noch keiner von den "Islamkritikern" begegnet, der sich von diesen Brandstiftungen distanziert hat.
Jetzt wirst du aber kindisch.
Denkst du wirklich, eine Elham Manea, ein Ahmad Mansour, eine Keller-Messahli, Seyran Ates, Mouhanad Korchide etc.etc. würden sich nicht davon distanzieren?
Weil ich Islam differenziert betrachte, ohne negative Stereotypisierung und Stigmatisierung, aber gewisse Punkte kritisiere sowie Todesstrafe bei Apostasie, etc., bin ich Islamkritikerin. Wieso kommst du darauf, das Islamkritiker/innen nicht ganz klar gegen re Gewalt seien? Deine Äusserung macht keinen Sinn.
Aber gleichzeitig bringst du damit das Problem auf den Tisch. Vor lauter Angst, als islamophob zu gelten oder gar Rassist, werden die wichtigen Themen unter den Tisch gekehrt, liberale Muslime kaum unterstützt.
Einer Elham Manea wird Islamophobie unterstellt, weil sie sich gegen Kopftücher bei Kinder einsetzt.
Der Rechtsradikalismus ist ein Thema, wo jeder weiß, wo er steht. Mindestens die Vernünftigen, die Demokraten sozusagen. Beim Thema Islam ist dieser Diskurs ein bisschen anders. Bin ich fremdenfeindlich, wenn ich bestimmte Islamverständnisse kritisiere? Bin ich dann auf der Seite von Rechtsradikalen oder AfD-Anhängern, wenn ich sage, Islam braucht eine Reform, der Islam ist mit Demokratie nicht vereinbar nach der Art und Weise, wie wir gerade den Islam erleben und ausleben?
Quelle:
https://www.deutschlandfunk.de/psychologe-mansour-ueber-islamdebatte-die-mitte-schweigt.886.de.html?dram:article_id=478975Allerdings wäre es falsch, jede Kritik an islamischen Glaubensinhalten und Praktiken als islamfeindlich zu bezeichnen. Im Gegenteil: Eine kritische Auseinandersetzung mit religiösen Inhalten ist in einer aufgeklärten Gesellschaft selbstverständlich in der Regel legitim. Wenn muslimische Gläubige oder Organisationen jede Art von Kritik an ihren heiligen Texten als «islamfeindlich» brandmarken, so schiessen sie weit über das Ziel hinaus und versuchen, alle religiös gerechtfertigten Normen und Handlungen gegenüber Kritik zu immunisieren. Vielmehr sind alle fairen und sachlichen Formen von Islamkritik (wie auch aller übrigen Religionskritik) von der Meinungsäusserungsfreiheit geschützt.
Quelle:
https://www.humanrights.ch/de/ipf/menschenrechte/religion/dossier/islam-in-europa/muslimfeindlichkeit/Wieso dieser Ruf nach Sonderrechten für Minderheiten?
Aus falsch verstandener Rücksicht. Das hat einerseits mit dem Kulturrelativismus zu tun, der Rechtsprechung und Werte wie Gerechtigkeit als kulturell bestimmt und somit als wandelbar betrachtet. Aber Menschenrechte sind nicht verhandelbar! Anderseits ist die Forderung von der "Bürde des weissen Mannes" beeinflusst. Sie meint wegen der kolonialen Vergangenheit, Minderheiten besonders schützen zu müssen. Dabei wird ignoriert, dass diese Sonderrechte die Minderheiten nicht schützen, sondern sie zunehmend von der Gesellschaft separieren. Beispiele aus der Geschichte gibt es genügend.
Quelle:
https://www.swissinfo.ch/ger/islamdebatte_-sonderrechte-schuetzen-minderheiten-nicht/42368118https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/sie-verteidigte-das-kopftuchverbot-fuer-maedchen-bis-10-jahre-jetzt-steht-eine-politologin-am-islamophobie-pranger-138338747Fakt ist , das Islamkritik missbraucht wird zur Fremdenfeindlichkeit von Rechtspopulisten.
Fakt ist aber auch, dass vor lauter Hofierung gegenüber Forderungen aus strenggläubigen, islamistischen Kreisen die zu kurz kommen,
die säkulare, freiheitliche Religionsverständnisse haben möchten, oder gar keine,
und deswegen hierher geflüchtet sind.
Konservative Schätzungen gehen inzwischen von über 10 Prozent der Weltbevölkerung aus, die sich als Atheisten oder Religionsfreie definieren würden. Damit angesichts dieser Zahlen sowie der fortwährenden Anwendung von Blasphemie- und Scharia-Gesetzen in Staaten wie Ägypten, Kuweit, Brunei oder Saudi-Arabien alle Menschen von ihrem Recht auf Religionsfreiheit – der positiven wie der negativen – Gebrauch machen können, muss Areligiosität beziehungsweise Religionslosigkeit dringend als Fluchtgrund Anerkennung finden.
..Bedrohungen und Drangsalierungen setzen sich für diese Menschen in Deutschland oft fort, weiß Labidi aus ihrer täglichen Arbeit mit Geflüchteten zu berichten. Diejenigen, die sich in Gemeinschaftsunterkünften zu ihrer Religionsferne bekannt haben, werden von Gläubigen in den Unterkünften oft ausgegrenzt, unter Druck gesetzt und bedroht. "Es ist dringend notwendig, dass die verantwortlichen Politiker*innen dieses Problem anerkennen und für eine sichere Unterbringung dieser Menschen sorgen. Die Projekte zur Unterbringung queerer Flüchtlinge könnten hier vorbildhaft sein", erklärt Labidi weiter.
Quelle:
https://hpd.de/artikel/saekulare-gefluechtete-werden-vergessen-17345