Rassismus

Moment, das verstehe ich jetzt auch nicht. Wenn man den Islam ablehnt, ist man rassistisch gegenüber Menschen, die daran glauben? :ask:

Wenn ich das Christentum ablehne, bin ich doch auch nicht rassistisch gegenüber Menschen die daran glauben, oder doch?

@Realo
Ich versteh nicht, was Du meinst. Rassismus gegen Muslime (geht nicht ) oder Rassismus gegen Araber (das gibt es). Aber sowohl als auch funktioniert nicht. Man kann gegenüber einem Araber rassistisch sein, die Religion ist egal. Oder man kann sagen, man mag den Islam nicht (das beinhaltet auch blonde Deutsche, ist aber kein Rassismus).

Tussinelda schrieb:Ach so, da geht es dann nicht um Menschen, sondern nur die Religion.....alles klar.

Auch da, wo es um Menschen geht, geht es nicht automatisch um Rassismus.

abberline schrieb:Rassismus gegen Muslime (geht nicht ) oder Rassismus gegen Araber (das gibt es). Aber sowohl als auch funktioniert nicht.

Das funktioniert nicht? Erklär das mal Pegida.

@paranomal
Die gibt es bei uns nicht, daher kann ich Dir zu denen wenig sagen, der Osten ist weit weg für mich, da bin ich kein Experte.

@abberline
Der Punkt ist hier wohl der, das man den Rassismusbegriff aufweichen, ihn über seine eigentliche Bedeutung hinaus erweitern möchte, um Standpunkte die prinzipiell nicht rassistisch sind, als rassistisch bezeichnen zu können. Anstatt sich mit der gerechtfertigten Religionskritik und Ablehnung auseinanderzusetzen möchte man diese schlicht als Rassismus Etikettieren um jede Diskussion dazu von vornherein abzuwürgen, um jedes damit verbundene Problem zu begraben. Generell möchten hier einige wohl die Deutungshoheit über den Begriff Rassismus erlangen. Nicht mehr rassistisches Verhalten ist rassistisch sondern, das was man als Rassimus definiert hat ist rassistisch. Daher kommen dann so Definitionen wie das weiße nicht rassistisch gegen weiße sein können auch wenn uns die Geschichte anderes lehrt. Oder Religionskritiker/-gegner sind Rassisten aber die Religion, die vorschreibt das man den Ungläubigen aufs Haupt schlagen und sich keinen von ihnen zum Freund nehmen soll, in deren Einflussphäre Minderheiten, Anders- und Ungläubige verfolgt, terrorisiert und ermordet werden, Frauen unterdrück usw. die und ihre Anhänger sind natürlich über jeden Rassismusvorwurf erhaben. Da wird dann immer nur Argumentiert das ja nicht alle, nicht die Mehrheit so ist, das es Strömungen gibt usw. Ändert aber an der Realität wie wir sie in den Nachrichten, von der Welt wahrnehmen aber scheinbar nichts, leben komischerweise nicht in einer "Wir haben uns alle Lieb, Traumbärchiwelt". Während eine solche Differenzierung für Religionsgegner dann nicht vorgesehen ist, die sind halt dann alle Rassisten.

Jaime schrieb:Der Punkt ist hier wohl der, das man den Rassismusbegriff aufweichen, ihn über seine eigentliche Bedeutung hinaus erweitern möchte, um Standpunkte die prinzipiell nicht rassistisch sind, als rassistisch bezeichnen zu können. Anstatt sich mit der gerechtfertigten Religionskritik und Ablehnung auseinanderzusetzen möchte man diese schlicht als Rassismus Etikettieren um jede Diskussion dazu von vornherein abzuwürgen

Nö, genau umgekehrt; dazu musst du nur den Thread von heute von Anfang an durchlesen, wo ich als Antwort auf die Frage von @Tripane
schrieb, dass ich vermute, dass der feindseligen Einstellung rechter Gruppen wie Pegida oder AfD zu Muslimen antimuslimischer Rassismus und nicht einfach nur Religionskritik zugrunde liegen KÖNNTE, das es dafür bisher aber noch keine schlüssigen Beweise gibt. Allerdings sind diese rechten Gruppen zwar gegen den Islam, aber noch mehr gegen die Flüchtlinge. In dem Moment, wo ihr Wunsch in Erfüllung ginge und alle Muslime schlagartig Deutschland verließen, würde kein Wort mehr über die Lippen der AfD kommen und beide Gruppen, AfD und Pegida, würden, da der Feind abhanden gekommen ist, keine Begründung für ihr Dasein mehr finden und zu kaum mehr als Nichts kollabieren. Jede Islamkritik würde für immer und ewig verstummen, obwohl der Islam weiter existiert, nur nicht hier. Und natürlich sind die Bewohner bspw. Bautzens, Freitals oder Dresdens keine Religionsverfolger, und in den 1990er Jahren, aber auch 2014-16 brannten keine Korane, sondern Flüchtlingsunterkünfte. Man darf daher, noch ehe es eine lückenlose Beweiskette gibt, durchaus vermuten, dass "Islamkritik" nur der vorgeschobene Grund ist, um gegen Flüchtlinge zu hetzen und sie auch physisch anzugreifen.

Jaime schrieb:Nicht mehr rassistisches Verhalten ist rassistisch sondern, das was man als Rassimus definiert hat ist rassistisch

Vielleicht solltest du diesen Satz noch mal überdenken, hab ja schon viel Dämliches in meinem Leben gelesen, aber das setzt dem Fass die Krone auf. Definitionen sind rassistisch? Dann ist der Popel, den ich mir gerade aus der Nase pule, definitiv marxistisch.

@Jaime
@Realo
Könnte es sein das ihr gerade aneinander vorbei argumentiert? Irgendwie habt ihr nämlich gerade beide recht und das kann nur sein wenn ihr euch nicht mehr mehr auf der gleichen Diskussionsebene befindet.

@Lupo54

Nein, ich glaube nicht, dass wir gerade aneinander vorbei argumentieren.

@Jaime scheint ja geradezu auszuschließen, dass gegen Migranten Rassismus vorliegt, und folgert aus dieser unzutreffenden Annahme, dass der Rassismusbegriff heillos überdehnt sei. Das ist natürlich völlig daneben.

Das Problem ist eher, dass die sich so nennende Islamkritik genau das ist, was Marx bürgerliche (rechte) Ideologie nennt, um das, was sie verbirgt, verborgen zu belassen und nicht zum Vorschein kommen zu lassen. Dass es sich nämlich grundlegend um Rassismus handeln könnte, was aber schwer ist zu beweisen. Man kann es tausendmal behaupten, dass es so ist, das ersetzt leider keinen Beweis. Man kann sich da, wie schon beschrieben, allenfalls mit Fakten behelfen, die auf Rassismus hinweisen, wie z.B. Rostock, Mölln, Solingen und vor ein paar Jahren die vielen Brandanschläge auf Asylunterkünfte.

@Realo
Da irrt der gute Marx meiner Meinung nach gehörig.
Die Islamkritik hat nichts mit "bürgerlicher Ideologie" zu tun, sondern damit, dass diese Religion in grossen Teilen einfach nicht zu einer demokratischen Gesellschaft passt.

abberline schrieb:Die Islamkritik hat nichts mit "bürgerlicher Ideologie" zu tun, sondern damit, dass diese Religion in grossen Teilen einfach nicht zu einer demokratischen Gesellschaft passt.

Das beantwortet aber nicht die Frage, ob sich in oder besser unter ihr Rassismus verbirgt oder nicht. Die Frage nach ihrer Berechtigung spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle bzw. muss ausgeblendet werden. Weil sie in Bezug auf die Rassismusfrage ein Strohmann ist.

Realo schrieb:Das beantwortet aber nicht die Frage, ob sich in oder besser unter ihr Rassismus verbirgt oder nicht.

Vielleicht fällt es dir nicht auf, aber die Frage stellt sich eigentlich gar nicht, wenn man nicht mutwillig andere vorverurteilen will (was in sich selbst eine Parallele zu rassistischem Vorgehen darstellen würde).
Jeder ist ein Rassist, bis der "Antirassist" mit den Gegenbeweisen zufrieden ist? Kein überzeugender Ansatz.

Tripane schrieb:Vielleicht fällt es dir nicht auf, aber die Frage stellt sich eigentlich gar nicht, wenn man nicht mutwillig andere vorverurteilen will (was in sich selbst eine Parallele zu rassistischem Vorgehen darstellen würde).

Nagut, dann formuliere ich es mal hart um: Solange die "Islamkritiker" nicht sagen, dass sie nicht mit den Brandstiftern von Rostock, Mölln, Solingen und den zahlreichen Brandlegungen in den Asylunterkünften 2014-16 sympathisieren, ist für mich Rassismus als der zugrunde liegenden Motivation der "Islamkritiker" erwiesene Sache. Mir ist bisher noch keiner von den "Islamkritikern" begegnet, der sich von diesen Brandstiftungen distanziert hat.

@Tripane
Richtig, denn nach dieser Logik kann man sich aus selbst ernannter "moralischer Überlegenheit" prima Dinge so drehen, wie man möchte. Der andere hat zu beweisen.
Dabei sollte die Linke lieber erst einmal bei sich selbst anfangen, denn waren es nicht linke Terroristen, die während der Entführung der Air France Maschine jüdische Reisende selektierten? Um nur ein Beispiel zu nennen.
@Realo
Das ist aber eine steile These. Was hat ein Islamkritiker mit Brandanschlägen zu tun? Darauf muss man erst einmal kommen.

abberline schrieb:Was hat ein Islamkritiker mit Brandanschlägen zu tun?

Nichts, außer dass er sich nicht von diesen moralisch distanziert?

@abberline
Lol, klare Anspielung von Realo das von Muslimen gerne verlangt wird sie mögen sich bitte von diesem und jenem Anschlag distanzieren. Wenn es dann getan wird ist es aber nicht genug, dann muss noch ne Kundgebung mit demo daher.
Aber klar da hast du sicher noch niiiiiiiieeeee von gehört. Man kann sich auch einfach Ignorant stellen, irgendwie fällt einem dann schon was ein.

@abberline Nebenbei das kannst du dann auch auf deine linke terroristen sache mit drauf packen. Die Keule haste jetzt ja selber ausgepackt.

@Realo
Das ist Unsinn, denn jeder normale Mensch distanziert sich von Brandanschlägen und Überfällen auf andere Menschen. Nur passieren diese ja nicht im Rahmen einer Religionskritik.
Angehörige einer Religion, in deren Namen ständig irgendwelche Menschen ermordet, Frauen unterdrückt werden etc, könnten ihre Religion durchaus mal kritischer hinterfragen.
Aber vermutlich werden sich alle auch in Zukunft weiter die Köpfe einschlagen, ich geh dann lieber Bienen züchten und mach einen Waldgang.

@abberline
Wie war das noch mit deinen linken Terroristen? Wo sollte noch "die Linke" tm bei sich selber anfangen?
Ist halt blöd wenn man Sachen auspackt die man dann selbst wiederlegen muss.

Uuuuund du hast dich bisher nicht von Brandanschlägen distanziert, bist du etwa einer von denen? Du misst mit zweierlei Maß. Spiegel vorhalten, nee also wirklich aber linke Terroristen!