blueavian schrieb:die von weniger wertem Leben durch bestimmte Eigenschaften. Je nachdem wie stark man Eigenschaften einen Wert zumisst.
Damit betrittst du jetzt aber ein Terrain, das weit jenseits von Rassismus ist und die einzelnen Menschen und dessen "Wert" (wofür? für wen?) miteinander vergleicht. Da kommt man dann ins Herz des Kapitalismus und zu dem lakonischen Marxschen Statement, dass alle(s) Waren sind, auch die Beziehungen der Menschen zueinander und letztlich die Menschen selbst. Und es ist ja auch so. Ein Arbeitgeber, der einen absolvierten Lehrling oder promovierten Hochschüler einstellt, zieht die Bilanz über Nutzen und Kosten dieses neuen Mitarbeiters für die mutmaßliche Dauer von dessen Karriere, wie hoch die Unkosten insgesamt sind und wie hoch die Wertschöpfung. Und da ist dann eine spezifische Begabung das Pfund, mit dem auch der neue Angstellte wuchern kann, wenn es um eine Lohnerhöhung geht. Der Wert ist nicht der Mensch als solcher mit seiner Biografie, sondern sein geselllschaftlicher oder besser ökonomischer Nutzen = Mehrwert.
Jeder Kapitalist bzw. jeder Befürworter des herrschenden Prinzips sagt dir: So what? Anders geht es nicht. Willst du jede Bewertung eines Menschen einstellen? Dann kommst du mit deinem Unternehmen nicht weit.
Das alles betrifft dann die Vorzüge und Nachteile des Wertesystems im Kapitalismus und die Frage, ob wir das so wollen, ist aber wie gesagt weit jenseits der Rassismusfrage.