Dr.Plöke schrieb:den Post hier liest vermutlich eh kaum jemand vollständig.
Ich habe es auch ganz gelesen und danke dir für dein Post!
Es scheint ohnehin ein Allmystery-Phänomen zu sein das die Frage nach der Herkunft rassistisch ist. In der realen Welt da draußen ist es zum Glück noch anders und das wird sich auch nicht ändern. Manches wird hier leider in die Absurdität geführt, schade eigentlich, somit wird eine vernünftige Diskussion gekillt. Traurig wenn für manche die wertvolle Tagesfreizeit dazu genützt wird, täglich in allen möglichen Dingen Rassismus erkennen zu wollen. Ich frage mich was das bringen soll außer nichts?
Ich bin ein Weltreisender, ich werde immer wieder gefragt von wo ich herkomme, ich wäre ja nicht mal ansatzweise nur auf Idee gekommen dies als rassistisch zu empfinden. Das ist eine stinknormale Frage und ich freue mich wenn andere Menschen sich dafür interessieren von wo ich her komme. Es enstehen jedes Mal interessante Gespräche.
Ich für mich, und ich spreche hier nur von meiner Person, ich kann natürlich nicht für alle sprechen, bin diesbezüglich sehr offen und nicht dünnhäutig. Selbstverständlich habe ich auch andere Erlebnisse gehabt, in Frankreich freut sich nicht ein jeder wenn man sagt von wo man herkommt. Übel habe ich das noch nie jemanden genommen, warum auch.
In West Virginia bin ich in ein kleines Art Bistro gegangen. In den Bistro waren die Bedienung und die Gästen ausschließlich Schwarze. War mir egal, weil ich sowieso bei Menschen keine Unterschiede mache, für mich zählt viel mehr wie der Mensch persönlich ist, was er für einen Charakter hat. Ich habe dort eine interessante Erfahrung gemacht: Ich habe gespürt und gemerkt, durch die Blicke die ich erhalten habe und man bei der Bestellung mir gegenüber eher unfreundlich war, das die Weißen gegenüber nicht sehr fröhlich gestimmt waren. Habe ich das persönlich genommen? Natürlich nicht. Habe ich es verstanden und nachvollziehen können? Ja, durchaus. Kennt man die Geschichte und erlebt man dort wie speziell in den Südstaaten Schwarze immer noch behandelt werden, dann ist diese Abneigung Weißen gegenüber nachvollziehbar und logisch. Da muss man schon fair bleiben und sagen das man sich das Problem selbst gezüchtet hat und nichts dafür tut dies zu ändern. Es hat nichts mit mir als Tourist zu tun, aber da wird klarerweise kein Unterschied gemacht.
Ich will damit sagen, auch das könnte man mir gegenüber als rassistisch betrachten, das habe ich aber nie getan und tu ich bis heute nicht. Die Kernaussage die ich damit tätigen möchte ist folgende: Man kann Rassismus in alle Richtungen sehen, beobachten. Ich persönlich wäre jedoch sehr sehr Vorsichtig zu rasch alles mögliche als Rassismus zu bezeichnen. Somit schließt sich der Kreis und bleibe dabei: Die Frage nach der Herkunft ist nicht rassistisch!
Ich erlebe immer wieder, speziell in meinen Job, wenn man sich mit Kollegen unterhält, das es einige gibt die hier in 3. Generation geboren sind, besser Deutsch sprechen als mancher Deutscher und voller Stolz erzählen das sie Serben sind. Die auch sagen: Ich mache Urlaub daheim in Serbien.
Stört mich das? Nein! Hab ich damit ein Problem? Nein, warum sollte ich? Ich erleide dadurch ja kein Schaden. Ich akzeptiere und respektiere es, wenn jemand dazu steht und er sich persönlich damit wohl fühlt und sich damit identifizieren kann, ist doch alles gut. Es ist nun mal so das alles bunt durchmischt ist und darin kann ich nichts Negatives erkennen. Ich verwehre mich nur gegenüber allen möglichen Dingen als rassistisch einzustufen, das geht mir gewaltig gegen den Strich.
Mich kann und darf gerne jeder, immer und überall nach meiner Herkunft fragen, für mich zeigt das von Interesse und ich denke nicht sofort daran das jemand mit meiner Antwort etwas Negatives damit verbinden könnte. Das ist keine Gutgläubigkeit, das sagt mir einfach meine Lebenserfahrung.