Tussinelda schrieb:Du kannst Islamophobie nicht damit gleichsetzen, dass alle Migranten abgelehnt werden. Das sind wieder 2 Paar Schuhe.
stimmt
Realo schrieb:Ganz gezielt betreiben diese – etwa im Zusammenhang mit dem islamfeindlich motivierten Mord an Marwa El-Sherbini im Sommer 2009 in Dresden – über den Vergleich mit dem Antisemitismus eine Dramatisierung der Bedrohung von deutschen Muslimen.
nur war dieser Mord (absolut zu verurteilen, keine Frage) schon sehr speziell , wenn man sich die Umstände genauer anschaut:
Im August 2008 wurde Marwa El-Sherbini von dem in Perm als Alexander Igorewitsch Nelsin[4] geborenen Russlanddeutschen Alex Wiens auf einem Dresdner Spielplatz als „Islamistin“, „Terroristin“ und „Schlampe“ beschimpft. Daraufhin informierte eine dritte anwesende Person die Polizei. Die herbeigerufenen Polizeibeamten nahmen den Vorgang vor Ort auf und bearbeiteten die Anzeige. Das Amtsgericht Dresden erließ gegen Wiens einen Strafbefehl mit einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu je 11 Euro.[5] Nachdem Wiens gegen den Strafbefehl Einspruch eingelegt hatte, kam es zu einer Hauptverhandlung, in der Marwa El-Sherbini als Zeugin vernommen wurde.[6] Der Angeklagte Wiens wurde zu einer Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu je 13 Euro verurteilt. Noch im Prozess äußerte er, dass man „solche Leute“ nicht beleidigen kann, da sie keine „richtigen Menschen“ seien.[7] Die Staatsanwaltschaft nahm das zum Anlass, Berufung einzulegen, um ein höheres Strafmaß wegen eines ausländerfeindlichen Hintergrunds zu erwirken. Auch Alex Wiens legte gegen das Urteil Berufung ein.[5]
In der Berufungsverhandlung am 1. Juli 2009 griff Alex Wiens die im dritten Monat schwangere Marwa El-Sherbini an, als sie nach ihrer Zeugenaussage den Gerichtssaal 0.10 des Landgerichtsgebäudes verlassen wollte,[8] und tötete sie mit 18 Messerstichen. Ihren Ehemann, der ihr zu Hilfe eilen wollte, verletzte er mit drei Messerstichen lebensgefährlich. Außerdem gab ein hinzukommender Polizist gezielt einen Schuss auf ihren Mann ab, den er für den Angreifer hielt, und traf ihn in ein Bein. Es hatte vorher keine Waffenkontrollen am Gebäudeeingang oder im Gerichtssaal gegeben. Der dreijährige Sohn wurde Zeuge, wie seine Mutter verblutete. Die Staatsanwaltschaft sprach von einem Einzeltäter, der aus einer „extrem ausländerfeindlichen Motivation“ handelte.[7][9]
Wikipedia: Marwa El-Sherbininicht Rassismus, nicht Islamfeindlichkeit sondern purer Ausländerhass eines in Deutschland lebenden russlanddeutschen Migranten waren der Grund (lt obiger Angaben) für diese grauslige Tötung.
Dass radikale Muslime der Salafistenszene diesen Mord auf ihre Art und Weise instrumentalisieren, wird keiner in Abrede stellen.
Realo schrieb:Aus meiner Sicht ist der größte Unterschied zwischen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit, dass letztere nicht eliminatorisch ist. Es reicht dem rechten Spektrum, dass "die einfach wieder weggehen". Daher drehte sich die Diskussion in den einschlägigen Threads in den letzten Monaten fast ausschließlich um Abschiebung und wie die endlich radikal durchgesetzt werden könnte, notfalls durch Gesetzesänderungen.
dass gewalttätige Ausländer abgeschoben werden können (siehe Gesetzgebung) und viele das auch wollen, macht aus Abschiebungsbefürwortern noch lange keinen zum Islamfeind oder Rassisten.
Sich dem dschihadistischem, islamistischen Spektrum des Islams gegenüber kritisch und ablehnend zu verhalten, ist nicht gleichbedeutend mit Islamophobie. eine in Teilen gewaltbejahende, menschenverachtende Ideologie wie den salafistischen Dschihadismus (in extremster Ausformung als islamistischer Terror weltweit zu Gange), einen salafistisch-wahhabistischen, rückwärtsgewandten Islam zu bekämpfen, ist keine Islamophobie!
Machtmissbracuh, Amtsmissbrauch, sexuelle Missbrauchsfälle (nur als Beispiel) in der Kirche zu benennen und zu verurteilen ist schließlich auch keine Christophobie.