Rassismus
20.08.2021 um 19:08navi12.0 schrieb:Da steht das nicht.Aha
Interessant.
"Schaffst du nicht" klingt glatt so.
Offenbar sprichst du auch eine Sprache, in der die Worte andere Bedeutungen haben.
navi12.0 schrieb:Da steht das nicht.Aha
Groucho schrieb:Speziell bei diesen Worten habe ich nicht den Eindruck, dass die nicht Verwendung bereits in der Breite etabliert ist und speziell hier nur trotzige Ewiggestrige darauf bestehen.Das ist das, was du zwar ständig wiederholst, aber dabei auf meine Argumentation nicht weiter eingehst. Hat wohl auch was mit Trotz zu tun, schätze ich.
Groucho schrieb:Psychische Blockaden?Das Gleiche.
Schöner Euphemismus für Trotz, Dummheit und Rassismus.
Groucho schrieb:Du meinst, die bekommen Gruppendruck, wen sie nicht mehr bestimmte Worte benutzen?So in etwa stelle ich mir das vor, ja. Wie gesagt, Sprache muss sich für alle gut anfühlen, damit sie genutzt wird. Hat ja auch oft mit Mode zu tun, welche Begriffe man verwendet, usw. Wenn irgendwelche Redensführer ihren Konservatismus pflegen, und keine Notwendigkeit in einer neuen Sprachregelung sehen, dann wird der Rest seiner Bande das auch so sehen, und schon durch diese Dynamik wird sich in diesen Kreisen vllt sogar über eine ganze Generation nichts bewegen.
Und der ist so schlimm, dass sie die Worte dann doch noch benutzen?
Also diese Art von Druck bei diesem Thema kann ich mir dann wirklich nur noch unter Rassisten vorstellen.Ich nicht. Die Verwendung rassistisch konnotierter Worte macht noch lange niemanden zum Rassisten.
fischersfritzi schrieb:Offenbar sprichst du auch eine Sprache, in der die Worte andere Bedeutungen haben.Du glaubst etwas gelesen zu haben, was da einfach nicht steht. Lies es noch mal im Kontext.
Groucho schrieb:Was ist so teuflisch schwer daran gewisse Wörter einfach zu vermeiden?
Ich wollte damit nur sagen, dass es die Unterdrückung des Wortes ist, die ihm die Macht, die Gewalt und die Bösartigkeit verleiht.Das trifft schon auch den Punkt, um den es mir hier auch geht. Natürlich ist das verkürzt.
Groucho schrieb:Vielleicht liegt das einfach daran, dass so viel relativiert wird?Aber du liest hier mit und hast wahrscheinlich anhand der Quellen auch erkannt, dass es generell nicht unproblematisch ist, solche Wörter aus der Hüfte heraus zu verschreiben. Deswegen muss man mMn wieder dazu übergehen, differenzierter zu werten.
Groucho schrieb:Genau das ist aber diffamierend. Natürlich wird es solche Menschen geben, aber deshalb muss man das Anliegen doch nicht desavouieren. Und schon gar nicht muss man so tun, als wären nun alle Menschen nicht von Rassisten zu unterscheiden.Ich hatte nicht umsonst "oft" platziert. Aber gut, vllt sollten wir nicht mehr daraus machen als es ist. Es ist Kabarett, Samthandschuhe sind hier nicht erforderlich. Desavouierung ist da auch ein Stilmittel, oder? Das sind auch keine Politiker, ich mache beim Konsum solcher Sachen immer Abstriche.
Groucho schrieb:Die PCler sind antisemitische und rassistische Heuchler.Lese ich halt nicht raus... Es war nicht mehr als ein Seitenhieb, also etwas was man hier durchaus kennt.
Groucho schrieb:So jemanden mit Lenny Bruce in einem Atemzug zu nennen.....naja.....Na, na, ein Atemzug war das nicht. War sogar abgesetzt... Ich habe ehrlich Widerstände, dass nur bestimmte betroffene Gruppen bestimmte Witze darüber machen dürfen. Das widerspricht komplett meinem Verständnis, dass Diskriminierungen unüberwindbar wären. Ich bin mit allen möglichen Leuten aufgewachsen. Da war nichts was uns getrennt hat!
Groucho schrieb:Merkwürdig ist noch freundlich formuliertWas bitte soll daran merkwürdig sein? Das steht da einfach nicht, was sie behauptet. Fertig.
navi12.0 schrieb:Als Relation könnte man jetzt trotzdem noch aufführen: Ja.. Das gilt vermutlich für ein Gros aller Begriffe, die irgendeine Ethnie bezeichnen. Trotzdem lehnt man diese Worte nicht so vehement ab. Warum?ich möchte gerne wissen, welche Worte das sein sollen, die mit der Bezeichnung N**er auch nur annähernd vergleichbar wären. Darum geht es mir und Du weichst dem aus. Nennst "Weißbrot", nur ist das nicht vergleichbar, warum habe ich ausgeführt. Also gibt es etwas Vergleichbares oder siehst Du ein, dass es Bezeichnungen für Menschen gibt, die eben genau mit NICHTS vergleichbar sind und das auch ein Grund ist, warum diese ganz speziell zu betrachten sind?
Tussinelda schrieb:ich möchte gerne wissen, welche Worte das sein sollen, die mit der Bezeichnung N**er auch nur annähernd vergleichbar wären.Auch nur annähernd wird natürlich schwer. Ich hab das ja oben allgemein gehalten.
Tussinelda schrieb:Darum geht es mir und Du weichst dem aus. Nennst "Weißbrot", nur ist das nicht vergleichbar, warum habe ich ausgeführtIch wollte nicht ausweichen, sondern verstehen, worauf du hinaus willst. Besonders im Hinblick auf den gesamten Beitrag von mir, in dem ich das auflöse, was du "hinterfragt" haben wolltest.
Tussinelda schrieb:Also gibt es etwas Vergleichbares oder siehst Du ein, dass es Bezeichnungen für Menschen gibt, die eben genau mit NICHTS vergleichbar sind und das auch ein Grund ist, warum diese ganz speziell zu betrachten sind?Warum soll ich das jetzt groß einsehen, wenn mein Beitrag genau diesen Umstand ziemlich ausführlich auch so benennt? Nicht fertig gelesen, oder was?
navi12.0 schrieb:Lies es noch mal im Kontext.Nein.
navi12.0 schrieb:Ok, ändert nichts an der Tatsache, dass deine Behauptung falsch war.Dann drück dich präziserv aus. Erkläre es nochmal mit anderen Worten oder was auch immer.
navi12.0 schrieb:Das steht da einfach nicht, was sie behauptet.Formulier doch mal mit eigenen Wirten, was sie angeblich behauptet.
navi12.0 schrieb:Was ist mit meinem Anarchismus, was ist mit der organisch gewachsenen Sprache, was ist mit sozialen Dynamiken in konservativen Kreisen? Schon vergessen?Nein. Aber für mich sind das nur Euphemismen für Trotz und Dummheit.
navi12.0 schrieb:Ich nicht. Die Verwendung rassistisch konnotierter Worte macht noch lange niemanden zum Rassisten.Ich habe keine Ahnung wo der Zusammenhang sein soll zwischen meinem Satz und deinem Kommentar.
fischersfritzi schrieb:Das mögen andere anders sehen.Ja, hier.
Tussinelda schrieb:ich möchte gerne wissen, welche Worte das sein sollen, die mit der Bezeichnung N**er auch nur annähernd vergleichbar wären. Darum geht es mir und Du weichst dem aus. Nennst "Weißbrot", nur ist das nicht vergleichbar, warum habe ich ausgeführt. Also gibt es etwas Vergleichbares oder siehst Du ein, dass es Bezeichnungen für Menschen gibt, die eben genau mit NICHTS vergleichbar sind und das auch ein Grund ist, warum diese ganz speziell zu betrachten sind?
navi12.0 schrieb:Als Relation könnte man jetzt trotzdem noch aufführen: Ja.. Das gilt vermutlich für ein Gros aller Begriffe, die irgendeine Ethnie bezeichnen. Trotzdem lehnt man diese Worte nicht so vehement ab. Warum?Die Frage der Vergleichbarkeit halte ich für eine Sackgasse, da die unterschiedlichen Erfahrungen von Minderheiten natürlich jeweils getrennt voneinander wahrgenommen werden müssen und es kein Wettbewerb sein sollte. Eine Frage, die für mich nur aufs Glatteis führen kann, da die verschiedenen Kontexte und Geschichten nicht mal eben vergleichbar sind. "Neger, Nigger..." ist nun definitiv mMn auch rassistisch zu interpretieren, weswegen eine erhöhte Wachsamkeit auch absolut angemessen ist. Zum Beispiel kann ich die Bezeichnung "Jude" sowohl als auch verwenden (als Schimpfwort oder als normale Nennung), da alle wissen, was sich dahinter verbergen kann! Ich will damit sagen, dass weniger das Wort, als der konkrete Bedeutungszusammenhang entscheiden kann, wie etwas zu entschlüsseln ist. Nehmen wir mal an, ALLE würden auf Bezeichnungen wie "Neger, Nigger" verzichten, dann wären entweder alle Menschen auf diesen Planeten so aufgeklärt, dass es diese Hexenjagd nicht mehr geben müsste, oder aber, was wahrscheinlicher ist, man hält sich eh nur aus Gründen bedeckt. Jeder rassistische Charakter wird sich aber andersweitig seinen Weg suchen, das kann alleine durch die Intonation geschehen und dafür wiederum haben betroffene Menschen eine sehr gute Nase.
MokaEfti schrieb:Die Frage der Vergleichbarkeit halte ich für eine Sackgasse, da die unterschiedlichen Erfahrungen von Minderheiten natürlich jeweils getrennt voneinander wahrgenommen werden müssen und es kein Wettbewerb sein sollte. Eine Frage, die für mich nur aufs Glatteis führen kann, da die verschiedenen Kontexte und Geschichten nicht mal eben vergleichbar sind.Ja, das stimmt. Hatte ich zunächst gar nicht so auf dem Schirm, und wollte zunächst irgendeinen übergeordneten Zusammenhang suchen, um es greifbarer zu machen.
navi12.0 schrieb:Weißbrot für den Weißen fällt mir da ein.Das sagt wer? Weißbrot/Schwarzbrot ist für Weizenbrot/Roggenbrot hier in Österreich völlig normal. Niemand käme auf die Idee, das mit menschlichen Hautfarben zu assoziieren. Für mich sind, um bekannte Leute zu nennen, sowohl David Alaba als auch Harry Stoika stinknormale Österreicher. Reden auch so.
navi12.0 schrieb:Aber Aborigines würde mir hier einfallen. Ist auch stark rassistisch konnotiert, auch keine Eigenbezeichnung, und trotzdem noch durchaus gebräuchlich.und was meinste, wie sie auch bezeichnet wurden und werden? Als N**er. Denn:
Tussinelda schrieb:nenne mir doch mal eine ähnliche Bezeichnung, wie N**er, die einfach - ganz unabhängig von der tatsächlichen Ehnie, der Herkunft, der Sprache - erfunden wurde, die die unterschiedlichsten Menschen in einem Begriff zusammenfasst und ihnen auch noch die gleichen Eigenschaften unterstellt und sie somit nur aufgrund des Aussehens alle "gleich macht" und als weniger wert betrachtet, als anders Aussehende. ich bin gespannt.auch die indigene Bevölkerung Australiens fällt unter diesen "Sammelbegriff".
Lupo54 schrieb:Liegt das daran dass der "Weiße" als einzige eine Eigenbezeichnung ist?unter anderem, es liegt aber auch wohl daran, dass damit keine negativen Eigenschaften verbunden wurden, denn die standen ja - ihrer Meiung nach - über allen anderen. Zivilisiert, gebildet etc.
Lupo54 schrieb:Wobei die fremden Völker natürlich auch Bezeichnungen in ihrer Sprache hatten und auch heute haben dürften. Aus Büchern die ich vor langer Zeit gelesen habe kann mich dunkel an "Spitznasen", "Glubschaugen" und "fremde Teufel von jenseits des Meeres" erinnern ohne dass ich das heute noch konkret zuordnen kann.Für deutsche gibt's da zb "kraut". Gab da auchmal nen Skandal:
Tussinelda schrieb:auch die indigene Bevölkerung Australiens fällt unter diesen "Sammelbegriff".Möglich, nur wird der eine Begriff abgelehnt, während der andere weiterhin gebräuchlich ist.
navi12.0 schrieb:Möglichnee, nicht "möglich", sondern Fakt.
navi12.0 schrieb:Eine mögliche Erklärung hab ich ja selbst schon in dem Beitrag darüber gegebenwenn Du die jetzt noch mal zitieren könntest, ich finde sie nicht.
Tussinelda schrieb:der Begriff Aboriginal wird nicht abgelehnt.Genau darum geht es. Interessant fänd ich halt in dem Zusammenhang, warum das so ist.
Tussinelda schrieb:nee, nicht "möglich", sondern Fakt.Na wenn es doch ein Fakt ist, wie du behauptest, dann ist es ja doch möglich.
Tussinelda schrieb:wenn Du die jetzt noch mal zitieren könntest, ich finde sie nicht.Warum nicht? .. steht doch direkt unter dem, was du zitiert hattest.
navi12.0 schrieb: .. -und hier kommt die mögliche Erklärung- es historisch gesehen eher nur kurze Perioden der Ablehnung/Herabwürdigung gab. Mit zumeist großen Versöhnungsgesten, die es bei der Aufarbeitung der Sklaverei nach der großen Bürgerrechtsbewegung in den USA eben auch geben muss. Eine davon ist vermutlich auch der Verzicht auf solche Bezeichnungen.usw usf
Die Sklaverei, die insgesamt um die 400 Jahre dauerte, und die noch lange nachwirkte, war auch ein ganz anderes Kaliber. Da liegt auch meiner Meinung nach der Hund begraben, warum man sich so reuevoll zeigt, dass man sogar das damalige Vokabular aus dem heutigen Sprachgebrauch tilgen will. Diese deutliche Opfer-Täter Vergangenheit, die immer noch nicht wirklich vom Tisch ist, solange Rassismus immer noch diesen großen Stellenwert hat, verlangt nach großen Gesten des Bedauerns und des Respekts vor den Opfern, um die Gesellschaft insgesamt friedlich zu halten. Besonders in Amerika.
Wobei mir das zu lange Verharren in der Opfer-Täter Denke auch nicht sonderlich gut gefällt, da es ebenso die Beziehungen dauerhaft belasten kann, aber dazu später .. an dem Punkt ist erstmal Reue und Anerkennung vordergründig.
So ergibt das politisch und gesamtgesellschafltich betrachtet gerade auch für die USA schon viel Sinn. Also aus pragmatischen Erwägungen heraus, nicht aufgrund der in den Vordergrund geschobenen Ethik, denke ich. Um die wird sich vermutlich kaum einer oben an den Hebeln der Macht wirklich Gedanken machen. Das ist eher nur was Idealisten.