Rassismus

Um es vorsichitshalber kurz zu fassen.. apotheke nix mohr heißen vor 16. Jahrhundert.

Fierna schrieb:Nein, ganz und gar nicht.

Was denn nun. Es war also nicht positiv besetzt .... also doch der Apotheker der einen Namen wählte der negativ besetzt war .... das hast Du auch verneint .... komisch

vincent schrieb:Um es vorsichitshalber kurz zu fassen.. apotheke nix mohr heißen vor 16. Jahrhundert.

Stimmt haargenau. Und darum wird dieser Begriff in dieser Zeit positiv besetzt gewesen sein. Oder alle Apotheker waren dumm. Wenn der Begriff positiv besetzt war irrt Wiki die hier als wichtigste Quelle verbissen verteidigt wird.

@aero
Es geht doch ums allgemeine nicht ums spezifische. Um die Zeit als man mit pseudowissenschaft Rassen schuf, ihnen charakterliche Eigenschaften zuordnete und dann so einiges zu Legitimieren was am Ende in der Perversion des Nationalsozialismus endete, dieses Denken von der überlegenen eigenen Rasse.

Und Begriffe aus dieser Zeit Heute noch zu verwenden mit der Begründung es habe tradition mutet schon merkwürdig an.

@Optimist

Optimist schrieb:Und ja, ich kann wirklich nichts dafür, dass ich in meiner Gegend nichts davon bemerkte

Wenn man schon immer mit einer rosaroten Brille auf der Nase herumlief, sollte man sich auch nicht wundern, das man von Rassismus so rein gar nichts mitbekommen hat. ;)

wichtelprinz schrieb:Und Begriffe aus dieser Zeit Heute noch zu verwenden mit der Begründung es habe tradition mutet schon merkwürdig an.

Da kann man geteilter Meinung sein, totschweigen ist viel schlimmer. Als Apothekeninhaber einer Mohren Apotheke häte ich ein Antirassismus Sticker plaziert, alles gut, oder eine Aufklärungstafel alles besser.

Jau, das mache ich auch immer so:
Ey, Bimbo, du bist voll in Ordnung.
Bist einer von den guten Negern.
Für einen Türken bist du gar nicht so.. du weißt schon.

@neugierchen

neugierchen schrieb:Da kann man geteilter Meinung sein, totschweigen ist viel schlimmer

Das ist aber genau das was Du machst. Du willst nicht das man all die raasistischen Bedeutungen und Hintergründe des Begriffs Mohren nennt. Du willst den Begriff weiter verweden aber als Begriff, als Eigenname und nicht als Fremdbezeichnung aus der tiefen Zeit des Rassismus. Das ist eben todschweigen und bagatallisieren, es mit Betroffenheitsschlümpfen und Wichtigtuern abzuwerten wer darauf hinweist.


Nur weil man schwarzen Menschen weiterhin Neger sagt hat man auch nicht über die Sache gesprochen.

wichtelprinz schrieb: Du willst nicht das man all die raasistischen Bedeutungen und Hintergründe des Begriffs Mohren nennt

Hmmm, ich möchte nicht das man die Namen eliminiert ..... man sollte durchaus sagen dürfen was man mit dem Wort verbindet .... für mich ist es keine Stereotype, nicht negativ besetzt. Für Dich ist es rassistisch.

2 Leute sagen das gleiche und meinen etwas ganz anderes ... darum ist Kommunikation so schwer .....

Das gleiche Wort stolz ... ich bin stolz auf einige meiner Taten, jemand anderes vergleicht es mit dem Stolz eines Attentäters diesen verübt zu haben. Hat wenig mit meinem Abschluss zu tun ... gleiche Wörter benutzt.

Inzwischen soll man sich einem Diktat unterwerfen .... ade Freiheit ....

neugierchen schrieb:für mich ist es keine Stereotype, nicht negativ besetzt. Für Dich ist es rassistisch.

Dann scheinst unbelehrbar zu sein sorry. Es ist historisch hinterlegt das der Mohre auch rassistisch verwendet wurde. Dies zu negieren und es aeinig mit den positiven Besetzungen gleich zu setzen, mit der guten alten Tradirion ist eben nur ein Teil der Geschichte, aber nicht die ganze.

Aber wenigstens sind wir schon weiter als Heute Morgen wo Leute die sich daran stören nicht richtig im Kopf sein können.

wichtelprinz schrieb: Es ist historisch hinterlegt das der Mohre auch rassistisch verwendet wurde

Du scheinst Realitäten nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen ..... auch heißt nicht es ist so ....

wichtelprinz schrieb:Aber wenigstens sind wir schon weiter als Heute Morgen wo Leute die sich daran stören nicht richtig im Kopf sein können.

Lese zusammenhängend ......

neugierchen schrieb:Das gleiche Wort stolz ... ich bin stolz auf einige meiner Taten, jemand anderes vergleicht es mit dem Stolz eines Attentäters diesen verübt zu haben. Hat wenig mit meinem Abschluss zu tun ... gleiche Wörter benutzt.

Was ist jetzt das wieder für ein merkwürdig anmutendes Argument Fremdbezeichnungen aus dem Rassistenwörterbuch der Geschichte mit Begriffen wie Stolz gleich zu setzen?

neugierchen schrieb:Was denn nun. Es war also nicht positiv besetzt .... also doch der Apotheker der einen Namen wählte der negativ besetzt war .... das hast Du auch verneint .... komisch

Pass auf, ich werde das jetzt mal rhetorisch überspitzen, damit es deutlich wird:

Viele Antisemiten sagen zum Beispiel dem Juden ein "Näschen" für Finanzgeschäfte nach.

Können wir deshalb sagen, dass Antisemiten im Ganzen ein positives Bild von Juden vermitteln? Nein.
Ein Antisemit könnte sogar auf den Gedanken kommen, einen Juden für ihn an der Börse spekulieren zu lassen...das ist ja so deren Ding. Ist das jetzt positiv? Nein.

Kommen wir zum Mohren (eine fiktive Geschichte):

Wenn sich jetzt also jemand sagte: "Weißt du was? Lass mal so ein paar von diesen Negern in Afrika kaufen und hier hin schiffen...Ha, da wird der Fürstenhof nebenan aber dämlich gucken, wenn wir die bei uns an den Eingang stellen.
Die kennen sich auch gut mit Kräutern aus, weil die wie Halbaffen in irgendwelchen Wäldern leben"

Der Typ könnte sogar sagen "Die kennen sich gut mit Kräutern aus, weil die Wilden noch nicht so verdorben von Zivilisation leben, primitiv aber eher die Natur des Menschen, sexuell freizügig, ein Leben im Einklang mit der Natur....toll, toll, ist das alles"

Beides sind Bilder aus dem Kolonialismus, und auch der "Edle Wilde" ist nichts Tolles, nein, auch das ist im Endeffekt nur ein rassitischer Stereotyp.

Die Idee des „Edlen Wilden“ mag einerseits einen Versuch zur Aufhebung der Ungleichbehandlung darstellen. Der wirtschaftlichen und politischen Unterlegenheit wurde eine moralische Überlegenheit gegenübergestellt. Andererseits mag der „Edle Wilde“ als Gegenentwurf zur eigenen korrupten Gesellschaft gedient haben (vgl. Tacitus Germania). Auch blieb er trotz Allem ein „Wilder“, der in seiner ihm zugeschriebenen „Ursprünglichkeit“ als auf einer niedrigeren Entwicklungsstufe als der europäische „Kulturmensch“ stehend betrachtet wurde.

Wikipedia: Edler Wilder

Selbst wenn man also dem "Mohren" irgendwelche besondern medizinischen Kenntnisse nachsagte, ist der Stereotyp "Mohr" immer noch nicht positiv.

neugierchen schrieb:Da kann man geteilter Meinung sein, totschweigen ist viel schlimmer. Als Apothekeninhaber einer Mohren Apotheke häte ich ein Antirassismus Sticker plaziert, alles gut, oder eine Aufklärungstafel alles besser.

Ich denke, die meisten Leute, die das stört, wären mehr oder minder zufrieden, wenn man das so machen würde. Denn es zeigt, dass man der ganzen Sache nicht vollkommen ignorant und gleichgültig gegenübertritt, bereit ist, das Problem anzuerkennen und Reflektion zeigt.

Man hat sich angehört, was die zu sagen haben und es abgewogen und sogar den Leuten in gewissen Sinne recht gegeben.

Sowas überhaupt in Erwägung zu ziehen, wäre auch für den ganzen Diskurs viel zuträglicher als diesen "Nein, nein, nein, nein, nein"-Geschreie.

Edit: Das Obige gilt eher für Apotheken, die den Namen halt schon hunderte von Jahren haben...dafür, seine Apotheke 2017 so zu nennen, weil es irgendwo an der Hauswand steht, fehlt mir dennoch das Verständis.

neugierchen schrieb:Du scheinst Realitäten nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen ..... auch heißt nicht es ist so ....

Nein wiedermal begreifst Du nur die Hälfte, beharrst nur auf der Hälfte und wirfst mir dies dann auch noch vor. Ich bin im Stand Mohren in beiden Betrachtungsweisen zu sehen, zu sehen das gewisse mittelalterlichen Gemüter sich diesem heilbringenden Mohren positiv verbunden sahen aber auch das noch ne tiefe Zeit danach kam als der Mohr dann einfach der Neger war.
Und ich gewichte nun mal die Schicksale von Millionen von dunkelhäurigen Menschen wichtiger als das Verständnis von ein paar Mittelalter Apothekern. Das scheint Dir ein wenig zu fehlen.

Fierna schrieb:Sowas überhaupt in Erwägung zu ziehen, wäre auch für den ganzen Diskurs viel zuträglicher als diesen "Nein, nein, nein, nein, nein"-Geschreie.

Naja aus dem Stadtbild eliminieren regt nicht die Diskussionsbereitschaft an. Es hat totalitäre Züge ...... nach meinem Verständnis.

Man kann es mit dem Veggieday vergleichen .... für eine artgerechte Haltung und gesunde Ernährung werben ist etwas anderes als Vorschriften zu machen. Wobei strenge Haltungsvorschriften sinnvoll sind, es ist aber nicht sinnvoll Fleischgenuss an bestimmten Tagen zu verbieten.

@neugierchen

Das ist auch so ein Problem.

Du deutest ja oben die Bereitschaft zu einem Diskurs an. Die existiert aber in Wirklichkeit gar nicht.

Du sagst, man können womöglich eine Aufklärungstafel anbringen, ich stimme dir da sogar zu, dass ich das in vielen Fällen für eine annehmbare Lösung halten würde und im nächsten Moment kommen dann aus einer Polemik heraus sofort wieder Begriffe wie "eliminieren" und "totalitär".

Das ist halt eine vollkommen perfide Art der Diskussion.

Es kommen immer wieder Zugeständnisse wie "Ja, wäre das so und so, könnte man ja drüber nachdenken". Wenn es so und so ist, denkt man aber dann doch nicht drüber nach.
Das dient einzig und allein dem Zweck, sich in der Diskussion nicht angreifbar bzw weniger angreifbar zu machen, ist im Endeffekt aber unehrlich.

@neugierchen
Inwiefern schränkt es dich ein, wenn eine Apotheke ihre Firmierung ändert?
Und wie besteht eine Diskussionsbereitschaft, wenn von vornherein mit Verweis auf eine Meinungsdiktatur die Diskussion abgewürgt wird?

Zusammenfassung
- Hören Sie bitte auf, mich Idiot zu nennen.
- Darüber würde ich nachdenken, wenn Sie es mir nicht befehlen würden. Sie können mir nicht vorschreiben, wie ich zu reden habe, sie Idiot.

Fierna schrieb:Es kommen immer wieder Zugeständnisse wie "Ja, wäre das so und so, könnte man ja drüber nachdenken". Wenn es so und so ist, denkt man aber dann doch nicht drüber nach

Wenn man sich darüber unterhält ist es doch vollkommen okay. Eine Diskussionsrunde im Rahmen einer Stadtverordnetenrunde "Ist es gut wenn die Mohren Apotheke ihren Namen ändert" wäre doch ein probates Mittel gewesen. Es wäre von allen positiv aufgenommen worden.
Es wäre eine sachliche Diskussion in Gang gekommen, durch diese Aktion wurde in meinen Augen die Situation verschlimmert. Die Fronten sind verhärtet, es spaltet die Gemeinschaft.

neugierchen schrieb:Wenn man sich darüber unterhält ist es doch vollkommen okay. Eine Diskussionsrunde im Rahmen einer Stadtverordnetenrunde "Ist es gut wenn die Mohren Apotheke ihren Namen ändert" wäre doch ein probates Mittel gewesen. Es wäre von allen positiv aufgenommen worden.

Bitte erläutere diese Vorgehensweise mal genauer und stell die jetzige Vorgehensweise gegenüber.

vincent schrieb:Inwiefern schränkt es dich ein, wenn eine Apotheke ihre Firmierung ändert?

Sie kann ihre Firmierung ändern so oft sie möchte. Mich schränkt ein wenn Freiheiten sinnlos beschnitten werden.

vincent schrieb: wenn von vornherein mit Verweis auf eine Meinungsdiktatur

Es sollte verboten werden und jeder hat einzusehen das Mohr negativ besetzt ist. Ich kann jetzt keine Umfrage verlinken, bin aber der Meinung das Mohr nicht bei 50 % der Bevölkerung negativ besetzt ist. Dies dürfte nur bei Rassisten der Fall sein. Daran ist aber weder das Wort Mohr schuld noch derjenige der das Wort nutzt.