Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

Oh man, diese Welt ist so traurig dass es schon wieder lustig ist.

Über alles wird geschwafelt und nachgedacht ob es denn auch korrekt und in Ordnung ist.

Irgendjemand wird sich immer finden, dem irgendwas nicht passt. Es muss auch gar nicht alles abgeschafft und verboten werden, glaub den Leuten vergeht irgendwann auch von allein die Lust oder man traut sich nicht mehr, weil.... Ja warum eigentlich?

Was die Kostüme betrifft... Ist mir persönlich egal. Karneval hat mich noch nie interessiert. Trotzdem finde ich solche Aktionen schwachsinnig.

Sich komplett schwarz anmalen kann ich ja noch nachvollziehen, dass das diskriminierend ist aber ansonsten?

Kinder zb gehen (oder gingen zumindest früher ^^) gern als Indianer.
Mädchen verkleiden sich gerne als Prinzessin.

Wahrscheinlich biegt demnächst eine echte Prinzessin um die Ecke und beschwert sich, was der scheiss mit diesen tollen Kostümen soll, sie würde sowas niemals tragen und ausserdem ist ihr Job verdammt hart und mit vielen Pflichten verbunden.

Dass sich, gerade zb Kinder gerne als Indianer, Prinzessin, Geisha und.. (Wie nennt sich das erste eigentlich? auf jeden Fall verbinde ich das irgendwie mit Aladin und 1001 Nacht :D)
verkleiden ist doch eher deswegen so, weil sie es toll finden oder sogar bewundern . Und warum ist das so?

Theoretisch müssten auch etliche Filme oder Serien verboten werden. Denn daher haben Kinder und auch Erwachsene ja oft diese Idee des verkleidens und meistens wollen sie das dann tragen weil sie das toll finden, weil sie es eben nur so kennen.

Dass die Kostüme oft mit der Realität wenig zu tun haben, oder nur die tolle Seite präsentieren, wird man ja spätestens als Erwachsener Mensch dann wissen.
Aber das muss und soll es doch auch gar nicht.

An Karneval wollen die Leute Spass haben und sich besaufen. Also im Grunde das was sie das ganze Jahr machen, nur etwas doller und manche mit Kostüm.

Und Kinder wollen in eine andere Rolle schlüpfen und Süßigkeiten sammeln.

Sollen sie es machen so lange es noch erlaubt ist! :)

Haut richtig auf die Kacke, man weiß nie was nächstes Jahr zu Fasching sein wird :D
Womöglich kommt irgendein Depp angerannt und verbietet es :D

Tussinelda schrieb:ja genau, ist ja egal, dass kein Schwarzer "Neger" genannt werden, auch Kinder nicht..

Du hast den Inhalt nicht verstanden. Dem Mädchen (der Mutter) ging es darum, nicht mit anderen Afrikanern verwechselt zu werden.

@accattone

accattone schrieb:Du hast den Inhalt nicht verstanden. Dem Mädchen (der Mutter) ging es darum, nicht mit anderen Afrikanern verwechselt zu werden.

Unfug, das kann man da nicht mal mit sehr viel Phantasie rauslesen. Sie hat geschrieben, dass weder sie, noch ihr Vater, noch alle anderen Afrikaner "Neger" seien.

Die Frage ist, ab wann man politische Ziele nur noch aus ideologischer Begründung verfolgt.
Oder: Wann etwas gut gemeinstes ins Gegenteil umschlägt.


Gemeinde verbrennt Pippi-Bücher

Schwedens renommiertester Fernsehjournalist hat eine Gemeinde scharf kritisiert, weil sie uralte Pippi-Bücher aus politischer Korrektheit verbrannt hat. Es geht unter anderem um Pippis Papa den "Negerkönig". {...}

Die Kommune lasse uralte Ausgaben von Astrid Lindgrens Pippi-Langstrumpf Reihe in seinen Bibliotheken aus ideologischen Gründen entsorgen und verbrennen, polterte der eher linksorientierte Journalist. {...}

"Wenn man Bücher aus ideologischen Gründen verbrennt, sagt etwas in mir: Moment mal, sollen die wirklich verschwinden? Sollten wir sie nicht erhalten, so dass ich meinen Kindern erzählen kann, wie man sich damals ausgedrückt hat", sagte Josefsson.

http://www.badische-zeitung.de/panorama/negerkoenig-gemeinde-verbrennt-pippi-buecher--139874110.html

@raitoningu

Ishemas Vater ist Senegalese. Sie selbst sei "milchkaffee-braun", wie sie schreibt. "Ihr könnt euch nicht vorstellen wie sich dass für mich anfühlt wenn ich dass Wort Neger lesen oder Hören muss", heißt es in ihrem Brief. "Es ist einfach nur sehr sehr schrecklich. Mein Vater ist kein Neger und ich auch nicht.

derstandard.at/1358304356344/Ein-Brief-sagt-mehr-als-1000-Worte

Astrid Lindgren hat soweit einfach gar nicht gedacht. Glaube kaum, dass sie Rassistin war.
Nicht das Buch oder die Wörter sind rassistisch. Sondern andere Menschen.

Wenn man eine neue Auflage herausbringt, kann man ja was ändern. Aber man muss
meiner Meinung nach nicht anfangen, sich oder die Vergangenheit zu verleugnen.
Man kann auch an der Schule ehrlich sein und sagen: Früher war die Sprache anders.

Wenn man heute Schlagermusik- oder Popmusiktexte aus den 60er oder 70er Jahren hört,
die voller Anspielungen auf Sex mit Minderjährigen sind, kann man sich auch schämen.
Aber man kann auch sicher sein, dass so was heute nicht mehr ankommt.

sacredheart schrieb:Mache Dir mal einen Vorschlag:

...danke erstmal für deinen Vorschlag, darüber denke jetzt ein wenig nach, also über Vorurteile. :)

Zu dem Beispiel:
Da diese Autoverkäufer in einem kriminellen Milieu bewiesen unterwegs sind, entstanden diese Vorurteile dort kein Auto oder gar nicht erst irgendwas zu kaufen, denn es sind alles Schrottkarren, -teile etc. Zum Selbstschutz wird dieses Vorurteil eben nach Außen hin getragen um andere auch zu schützen. Habe ich das so richtig verstanden?

Worauf du mit diesem Beispiel hinauswillst, hinblickend auf meinen Einwurf, müsstest du mir bitte noch genauer definieren, habe irgendwie den Faden verloren, oder der vergessene Kaffee am Morgen tut sich hier seine Schuldigkeit. :)

Chase

accattone schrieb:Du hast den Inhalt nicht verstanden. Dem Mädchen (der Mutter) ging es darum, nicht mit anderen Afrikanern verwechselt zu werden.

das ist so bekloppt, das bedarf keiner sinnvollen Antwort

@accattone

accattone schrieb:Astrid Lindgren hat soweit einfach gar nicht gedacht. Glaube kaum, dass sie Rassistin war.
Nicht das Buch oder die Wörter sind rassistisch. Sondern andere Menschen.

Ich bin überzeugt, sie wollte damit niemanden verletzen und war sicher nicht mehr Rassistin, als alle anderen zu der Zeit, in der das Buch entstanden ist.
Selbstverständlich ist das Wort rassistisch und war es auch damals schon. Und auch die Darstellung des Südseevolkes, das Pippis Vater zu ihrem König gemacht hat, finde ich aus heutiger Sicht schon etwas fragwürdig, obwohl Lindgrens Bücher insgesamt von einem erheblich toleranteren und reflektierteren Weltbild geprägt sind, als andere Kinderliteratur dieser Zeit. Aber damals waren die Maßstäbe halt anders.

Ich hab diese Diskussion hier btw. vor einigen Jahren umgekehrt geführt, weil ich die Umbenennung damals auch übertrieben fand.
Bis ich mal eine alte Ausgabe beruflich einem ebenfalls "milchkaffeebraunen" Kind im Grundschulalter vorgelesen habe und da mit der Erklärung für den "Negerkönig" doch ziemlich ins Schleudern kam.
Dass das ein Wort ist, was ihnen normalerweise nur als rassistische Beleidigung nachgerufen wird, verstehen nämlich auch Neunjährige und dafür müssen sie nicht mal Zeitung lesen...

@Bumfuzzle

Ich denke Deine Idee bezüglich eines 'akzeptablen Rassismus' ging in so eine Richtung, nur sehr unglücklich formuliert.

Ein Rassist wäre ich, wenn ich bei dem Herrn kein Auto kaufe, weil ich ihn für genetisch minderwertig halte.

Vorurteile habe ich, weil ich die Gruppe, in der er sich bewegt, für unseriös und Kriminell halte und mir nicht mal die Mühe mache, zu prüfen, on jeder einzelne Händler dort dazu gehört.

Das erste lehne ich ab, das zweite mache ich so.

raitoningu schrieb:Dass das ein Wort ist, was ihnen normalerweise nur als rassistische Beleidigung nachgerufen wird, verstehen nämlich auch Neunjährige und dafür müssen sie nicht mal Zeitung lesen...

1965 war das aber auch noch eine normale Bezeichnung. War das schon Rassismus, ab wann wurde dass dann als Beleidigung empfunden?

Gwyddion schrieb:In den USA hat man auch ein ziemliches stereotypes Bild von uns Biodeutschen... wir müßten ihnen nun klarmachen, das das nicht geht.
Immerhin.... dieser Trachtenkerl.... das bin nicht ich und das ist nicht okay.

Oder etwa doch?

Also ich empfinde mich da auch als betroffen. Und würde ich mal in den USA sein und damit konfrontiert werden, dann würde ich den Leuten auch erzählen das es unsinn ist, welches Bild da so einige von Deutschland haben. Was wäre daran falsch?

@borabora

Was hälst du denn von dem "Brauch" in Bayern. Ist das auch nur ein harmsoler spaß, oder geht das dann doch zu weit?

Beitrag von Bone02943 (Seite 83)

Auch für die anderen nochmal der Link zum Artikel: https://www.vice.com/de/article/vbpvxa/eine-gemeinde-in-bayern-treibt-seit-25-jahren-schwarze-und-juden-zu-karneval-durch-die-stadt?utm_medium=link&utm_source=vicefbde

@sacredheart

...achso gut ich verstehe es jetzt (auch ohne den Kaffee). Vielen Dank für die Aufklärung. An meinem Ausdruck sollte ich wohl noch arbeiten damit es nicht zu Missverständnissen kommt. :) Naja btt.

Chase

@Eichhörnchen

Eichhörnchen schrieb:1965 war das aber auch noch eine normale Bezeichnung. War das schon Rassismus, ab wann wurde dass dann als Beleidigung empfunden?

Absurde Frage. Natürlich war das da schon Rassismus und beleidigend.
Nur dass Rassismus damals noch von mehr Weißen als normal und legitim empfunden wurde.

@raitoningu

Die Herleitung mag so sein, aber man darf nicht den Fehler machen, jeden der sich in den 60er und 70er Jahren so ausgedrückt hat, einen Rassistenstempel zu verpassen.

In den 70er Jahren, als ich zur Grundschule ging, war die gängige Bezeichnung 'Neger' , 'Mohammedaner', etc. Das bißchen Sexualkunde behandelte die Homosexualität als 'sexuelle Störung'.

Wer sich also damals so ausgedrückt hat, hat wahrscheinlich gar nicht darüber nachgedacht. Er befand sich mitten im Mainstream, nicht am rechten Rand. Wahrscheinlich hätte manch ein krakeliger Grundschulaufsatz, der damals mit ner 2+ durchkam heute ein Elterngespräch zur Folge.

Ich denke nicht, dass der Journalist wegen der Verwendung des Wortes 'Neger' schon ein Rassist war. Anders würde ich das sehen, wenn das heute jemand tut, dann ist es nämlich bewusst herabsetzend.

@sacredheart

Und trotzdem war es rassistisch, herabwürdigend oder gar beleidigend. Auch wenn der Verfasser eines Beitrages, einer Schulaufgabe oder ein Kostümträger nicht bewusst rassistisch ist.

sacredheart schrieb:Die Herleitung mag so sein, aber man darf nicht den Fehler machen, jeden der sich in den 60er und 70er Jahren so ausgedrückt hat, einen Rassistenstempel zu verpassen.

Aber du siehst doch ein das man das heute mal langsam machen kann oder? Es war ja wohl genug Zeit damit es bei jedem angekommen ist, was rassistisch ist.

@sacredheart

Ich habe nichts anderes geschrieben...

raitoningu schrieb:Nur dass Rassismus damals noch von mehr Weißen als normal und legitim empfunden wurde.

Damit wollte ich sagen, dass man sich damals mit dieser Sprache wohl noch mehr im "Mainstream" als am rechten Rand befand.

Wobei man durchaus berücksichtigen sollte, dass es zu dieser Zeit der Mehrheit eigentlich schon klar gewesen sein müsste, dass es nicht so eine tolle Idee war, Menschen in biologische Rassen zu unterteilen und ihnen danach unterschiedliche Rechte und Fähigkeiten zuzusprechen.

Als ich in die Grundschule ging - in den 1980ern - war die Erkenntnis, dass es ziemlich blöd ist, Schwarze "Neger" zu nennen, durchaus schon vorhanden; trotzdem dauerte es bei sehr vielen noch lange, sich von dieser lieb gewonnenen Gewohnheit zu verabschieden. Und das war mehrheitlich sicher nicht "böse gemeint"; ignorant war es trotzdem ein bisschen.

Aber vielleicht sollten wir das langfristig in den anderen Thread verlegen, hier ist es eigentlich OT.

@raitoningu

Ist zwar immer noch OT, aber zu skurril um es hier nicht zu erwähnen. Noch zu Beginn der 2010er Jahre gab es ein Liedheft einer katholischen Gemeinde, das aktuell Verwendung fand. Hier fand sich zu einem Lied, dessen Titel ich vergessen hatte die Unterzeile: Nach der Melodie von 'Negeraufstand in Havanna'.

Fand ich gruselig.

Bone02943 schrieb:Was hälst du denn von dem "Brauch" in Bayern. Ist das auch nur ein harmsoler spaß, oder geht das dann doch zu weit?

Das hat doch mit dem eigentlichen Karneval gar nichts zu tun und sollte mit ihm nicht in einem Topf geworfen werden.

@borabora

Es ist die selbe Zeit und es geht um Kostüme. Was hälst du davon, alles noch harmloser spaß oder geht das schon so weit das man höflich fragen sollte was es denn damit aufsich hat und ob da ganze wirklich sein muss?

FF schrieb:Ja, zum Beispiel einem Kind, das sich so eine Verkleidung wünscht, eine andere anbieten.

Ich erziehe meine Kinder nicht ideologisch. Was sie zum Fasching anziehen wollen, dürfen sie gerne tragen. Auch werde ich ihnen kein PC konformes Weltbild vermitteln. Und deine Meinung dazu ist mir scheiß egal. Es ist nicht verboten, also wird es gemacht!