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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

4.990 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Diskriminierung, Karneval, Political Correctness ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 14:32
Zitat von nodocnodoc schrieb:Jetzt bin ich auch schon infiziert und schaue dauernd ob ich irgendwo diskriminierende Verkleidung entdecke.
Zitat von nodocnodoc schrieb:Das wurde mir erst viel später, durch Erwachsene in den Kopf gepflanzt.
Genau so was kommt nämlich letztendlich dabei raus.
Vor kurzem z.B. hörte ich im Radio eine Sendung, da ging es um einen Bassisten. Und wirklich jedes Mal, wenn das Wort fiel, hab ich statt Bassist Rassist verstanden. Wahrscheinlich lese ich hier zu oft. :P:


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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 14:40
Zitat von lawinelawine schrieb:oder ne Rasta-Mähne wie Bob Marley oder was auch immer )
In meiner Jugend, hatte ich lange Jahre Dreadlocks bis zum Hintern. Zum Glück, waren die Deutschen damals noch irgendwie " normal" . Heute würde mir wahrscheinlich. wahrscheinlich sogar auch Bob Marley, unterstellt man würde sich über "Buffalo Soldiers" lustig machen.
Dass man selbst sowas auch  mit Achtung , Respekt, und bewusst macht? Sowas wusste Oma noch ;)


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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 14:41
@lawine

Es geht nicht darum, ob Du was dafür kannst, sondern darum, dass man es hat und auch schön durch fehlende Reflektion dafür sorgt, dass es auch so bleibt. Du profitierst automatisch davon und dadurch, dass man es sich nicht bewusst macht/machen will, besteht es weiter.


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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 14:54
@Tussinelda
Wahrscheinlich wirst du mir auch diesmal nicht antworten, aber welche Privilegien haben weisshäutige Menschen hier in Deutschland gegenüber "andersfarbigen" die auch wirklich nur aufgrund der Hautfarbe existieren?


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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 15:00
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Es geht um kulturelle Aneignung und das ist nun einmal rassistisch.
Ist dann dieses schwarze Prinzenpaar auch rassistisch uns gegenüber?

Oder wird es hier als gelungene Integration hochgelobt?


Sind deutsche Frauen, die sich zum Islam "bekehren" lassen und fortan Kopftuch tragen, auch rassistisch?




Ich sehe in all diesen Fällen eine gewisse "kulturelle Aneignung". Demnach müssten das Rassisten sein. Oder gibt's die nur auf "unsrer Seite"? Ach ja, stimmt. Kulturelle Aneignung ist ja nur rassistisch, wenn es die Mehrheit "betreibt", nicht die "Minderheit". Da nennt man es dann Integration.


Ich finde Vielfalt toll und Einheitsbrei langweilig. Deswegen bin ich froh, dass Deutschlabd mittlerweile MultiKulti ist und sich diesbezgl. - leider nicht immer und überall - offen zeigt. Eine gewisse "kulturelle Aneigung", und sei es nur zu Karneval, ist in meinen Augen nur für die schlimm, die es negativ sehen wollen. Womöglich, weil sie sich selbst als priviligierter empfinden, mit ihren Wurzeln, und der Michel da nunmal nicht drin rumzustochern hat? Das Problem ist, dass sie sich hier selbst einem subtilen Rassismus bedienen, der sich ziemlich gewaschen hat, anstatt froh darüber zu sein, dass ihre Kultur so etabliert ist oder zumindest bekannt, dass man sogar Teile daraus in ein Faschingskostümchen steckt. Wenn auch etwas verfälscht.

Damit meine ich nicht offensichtlich rassistische Kostüme, sondern z.B. die Indianerin oder die oriental. Dame. Keiner, der sich so kleidet, macht sich über die Kultur lustig, sondern kleidet sich so, weil er es schön findet.
Nicht schön?


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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 15:03
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Damit meine ich nicht offensichtlich rassistische Kostüme, sondern z.B. die Indianerin oder die oriental. Dame. Keiner, der sich so kleidet, macht sich über die Kultur lustig, sondern kleidet sich so, weil er es schön findet. Nicht schön?
Sehr gut zusammengefasst, vielen Dank für deinen Beitrag. Ich sehe das genauso.
Und selbst wenn. Was ist denn mit den ganzen Karnevalswägen die Präsident Trump vorne drauf haben? Die machen sich ja schließlich auch über eine Minderheit lustig. Ich frage mich, wer sich durch so etwas angegriffen fühlt. Wirklich. Denn ich glaube nicht, dass diese Kostüme einen rassistischen Hintergrund haben.


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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 15:22
Ohne Witz jetzt. Schaut euch doch mal draussen um. Ist dieses sogenannte "weiss" wirklich so ne tolle Farbe? Warum werden dann Millionen für Makeup ausgegeben? Irgendwie sehen wir im Winter immer aus als wären wir zu früh aus dem Backofen genommen. Eselgrau, oder ein helles ockergelb wie Leberkranke.
Zitat von Lilith101Lilith101 schrieb:Denn ich glaube nicht, dass diese Kostüme einen rassistischen Hintergrund haben.
Ach was! Meine Tochter war Indianerin weil sie Pocahontas TOLL fand. So wie ich , Jahrzehnte vorher Nscho-tschi. An Fasching kann  endlich mal das sein, was man gerne wäre.


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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 15:24
@Frau.N.Zimmer
Eben , das ist es was ich meine. Und manchmal glaube ich, dass all diese Debatten dazu führen, dass sich bald jeder diskriminiert fühlt. Darüber sollten wir mal nachdenken, was das dann auslöst! Im übrigen fand ich Pocahontas auch immer toll :)


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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 15:30
Zitat von Lilith101Lilith101 schrieb:Darüber sollten wir mal nachdenken, was das dann auslöst!
Genau. Ich kann auch sagen was es auslöst: Unmut, Unmut, Wut und Hass auf jene die angeblich diskriminiert werden. Dabei ist das gar nicht auf deren Mist gewachsen -.-  Trotzdem denken bestimmt 80% der Menschen, Asylbewerber wollen uns den Fasching verbieten, vermiesen, was auch immer.
Kaum jemand denkt darüber nach, woher der Quatsch überhaupt kommt. Wenn man der AfD Steilvorlagen bieten will`? Dann nur so weiter..


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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 15:30
@Kältezeit
Nein wieso? Die haben sich doch nichts einfach angeeignet.


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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 15:38
Mein qualifizierter Kommentar zu dieser Sache: Man kanns auch übertreiben. @Frau.N.Zimmer Du hast absolut Recht mit dem was du sagst.


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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 15:47
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Es geht nicht darum, ob Du was dafür kannst, sondern darum, dass man es hat und auch schön durch fehlende Reflektion dafür sorgt, dass es auch so bleibt. Du profitierst automatisch davon und dadurch, dass man es sich nicht bewusst macht/machen will, besteht es weiter.
angeborene Privilegien auf Grund von Hautfarbe. soso.
du erzählst mir also, dass ich auf Grund meiner teigig blassen Hautfarbe/meines im Winter rosigen im Sommer hellbraunen teints Vorteile habe auf dieser WElt
na wenn das kein Rassismus in Reinform ist.

da gibts so ein tolles Gleichnis in der Bibel - vom Splitter und dem Balken im Auge....
Was siehst du aber den Splitter im Auge deines Bruders, den Balken aber im eigenen Auge bemerkst du nicht?
Lukas 6,41


stell dir mal vor, ich wäre in einem 80 Seelen Dorf in der Taiga statt in Deutschland geboren - welche Vorteile hätte ich gleich nochmal durch meine Hautfarbe?


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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 15:58
Zitat von lawinelawine schrieb:angeborene Privilegien auf Grund von Hautfarbe. soso.
du erzählst mir also, dass ich auf Grund meiner teigig blassen Hautfarbe/meines im Winter rosigen im Sommer hellbraunen teints Vorteile habe auf dieser WElt
na wenn das kein Rassismus in Reinform ist.

da gibts so ein tolles Gleichnis in der Bibel - vom Splitter und dem Balken im Auge....
Ich habe dir doch gestern dafür Beispiele geliefert und dir auch gesagt, dass ich dir dazu noch mehr verlinken könnte.

Beitrag von Fierna (Seite 31)

Daneben, dass meine Person thematisert wurde, wurde mir dann gesagt, das sei OT und doch wird es jetzt wieder von dir angesprochen.
Mir scheint es On-Topic zu sein, wenn man darauf herumhackt ansonsten irgendwie nicht...na ja, wir wollen ja schließlich nicht, dass es hier noch zu einer Diskussion kommt, oder so.


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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 16:06
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb: fehlende Reflektion dafür sorgt, dass es auch so bleibt
Und die fehlende Reflektion siehst du in der Verwendung von diversen Karnevalskostümen?


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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 16:19
@Lilith101
Nee, die sehe ich darin Befindlichkeiten Betroffener als weniger wichtig einzustufen als die eigenen. Die sehe ich im mangelndem Empathiewillen und den Aussagen, die hier sonst noch so getätigt wurden.


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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 16:33
@Tussinelda
Ok, aber wie viele gibt es denn tatsächlich die sich aufgrund eines Kostüms diskriminiert fühlen? Ich bin auch dafür, darauf nicht herumzutrampeln, das hat sich schließlich keiner zu erlauben. Aber ein bisschen too much ist die Sache schon finde ich. Was will man jetzt unternehmen? Die Kostüme zu verbieten? Die vielleicht auch hier schon ganz lange Tradition haben? Das finde ich überzogen.


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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 16:42
@Fierna
Natürlich geht es auch darum, ob sich Leute diskriminiert fühlen.
Könnte ich dir hier einfach ein Gesetz hinwerfen, welches bspw bestimmte Menschen von bestimmten Berufen ausschließt, würden wir diese Diskussion ja gar nicht führen.

Die Frage ist eben, ob man darauf Rücksicht nehmen möchte bzw das überhaupt in Betracht zieht.
Nun, erstmal vorab: Selbstverstaendlich sollte man Ruecksicht nehmen und so egal, wie das hier teils sicher durchscheinen mag, sind mir die Gefuehle anderer Leute gewiss nicht.
Es geht bei all dem jedoch nicht darum (oder sollte zumindest nicht darum gehen), Menschen kuenstlich in die Pfanne zu hauen - ob bevor oder nachdem sie sich verletzt fuehlen.
Wenn ein erwachsener Mensch sich beleidigt, gekraenkt oder diskriminiert fuehlt, ist das erstmal ein Grund, Fragen zu stellen. NICHT jedoch ein Grund vorschnell Antworten zu liefern, so wie es hier gerne getan wird.
Natuerlich ist das Gefuehl, beleidigt zu sein, immer echt, das heisst aber noch lange nicht, dass auch der Grund dafuer echt ist. Der kann ganz schnell ein Missverstaendnis sein. Nur Kinder haben automatisch recht, denn beim weinenden Baby interessiert es niemanden, ob es zurecht weint oder nicht. Bei Erwachsenen ist das anders.
Erwachsene liegen nunmal auch gelegentlich daneben. Klar entgeht es auch mir nicht, dass es wie eine Demuetigung von Opfern aussehen muss, wenn man erstmal bloed fragt, ob das Gefuehl denn auch berechtigt ist, aber wenn man es nicht macht, zaubert man aus einem Opfer sehr schnell zwei - eines, das sich aufgrund eines Missverstaendnisses als Opfer fuehlt und ein echtes, dem aufgrund eines Missverstaendnisses Rassismus, Sexismus oder Anstachelung zur Hexenverbrennung vorgeworfen wird. Sind die Gefuehle des zweiten Opfers egal? Hoffentlich nicht.

Gelegentlich wird auch mal ein Wort aus seinem Kontext herausgerissen, eine negative Konnotation drangeklatscht und auf die Art die gesamte Aussage als boesartig klassifiziert. Hat man damit automatisch recht? Hoffentlich nicht.

Ja, gelegentlich laeuft es darauf hinaus, einem Menschen "hab dich doch nicht so" sagen zu muessen.
Weißt du, wir hatten hier vor gar nicht so langer Zeit die Diskussion, ob man die "Mohrenstraße" umbenennen sollte.
Die Argumentation war genau dieselbe wie in diesem Thread.
"Die Leute interessiert das gar nicht/keiner fühlt sich dadurch diskriminiert/es sind nur ein paar weiße Wohlstands-SJW-Idioten, die hier ihre Komplexe ausleben usw.
Würde das wirklich wen stören, würde ich ja vllt darüber nachdenken."

Nachdem ich dann belegte, dass sich mehr als 50 regionalen Mitgliedsverbänden und –vereinen, der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland dafür aussprechen und ich den Leuten sogar Bildchen eingebunden habe, überdachte man die eigene Meinung aber nicht, sondern wechselte einfach zu

"Wieviele Menschen sind das denn genau?"
"Die sollen sich nicht so anstellen"
oder
"War ja klar, dass die sich dafür einsetzen, ist jetzt nichts Besonderes"

Es ist einfach eine furchtbar perfide Art, die Diskussion zu führen.
Natuerlich existiert dieser eine Fall sowie viele mehr davon und natuerlich ist es zum Kotzen. Selbstverstaendlich kommt man immer wieder an den Punkt, an dem man seine Gewohnheiten mal einstecken sollte, wenn diese Gewohnheit zu schwer vorbelastet ist und daher zu Schmerz fuehrt - auch wenn man es nicht bewusst boese gemeint hat. Ich wuerde das mal als zivilisatorische Pflicht sehen.
Daraus kannst du aber unmoeglich ableiten, dass jeder Fall ein solcher ist. Und ja, das heisst leider, dass man da immer wieder durch muss.
Klar dreht es einem Liberalen den Magen um, wenn Menschen auf Gedeih und Verderb ihre Gewohnheiten ueber alle anderen Menschen stellen.

Genauso jedoch auch umgekehrt. Behauptungen zu Unterdrueckungsmechanismen aufzustellen und sie stur zu wiederholen, ohne sie jemals zu belegen, ist genauso einfach wie es schaendlich ist. Du hast oben voellig recht: Wenn es so eindeutig wie bei einem definitiv diskriminierenden Gesetz waere, wuerden wir nicht darueber reden, aber so eindeutig ist es nunmal nicht.

Zieh mal im Kontext des Threads folgende Behauptungen heran:
* Man traegt ein Kostuem, weil man die dargestellte Person nicht fuer einen echten / vollwertigen Menschen haelt (von Kostuem ohne Zwischenstops zu Dehumanisierung)
* Man beraubt einen Menschen durch das Tragen eines Kostuems seiner Kultur.

Nun geh mal fuer ein paar Minuten in dich und versuche einen logischen und stichhalten Weg zu zeichnen, der unabhaengig von gefuehlten Opfer- und Taeterrollen sowie Gewohnheiten diese beiden Aussagen sinnvoll darstellt.
Wohl ein Ding der Unmoeglichkeit (wobei ich mich gerne ueberzeugen lasse), dennoch wird es nicht nur stur und plump wiederholt, sondern die Wiederholung der Behauptung auch noch als Erklaerung der Behauptung selbst bezeichnet.
Vielleicht schaffst du es aber auch, diesen Weg zu zeichnen, das waer super. Dann pruefe ihn bitte: Fuehrt der Weg dich von der Aktion zur Diskriminierung, oder funktioniert der Weg erst dann, wenn vor der eigentlich Tat Opfer- und Taeterrollen definiert wurden? Da liegt der Unterschied zwischen Liberalen und SJWs - erstere bewerten, ob etwas diskriminierend ist, letztere suchen Taeter und Opfer und interpretieren die Interaktionen mit diesen Menschen zur Diskriminierung um (und wie schon vorher geschrieben, halte ich letzteres fuer blank rassistisch).

Wenn du den Weg nicht aufbauen kannst, dann kannst du eben nur noch mit den Zahlen derer argumentieren, die sich diskriminiert fuehlen. Wenn sich die Haelfte aller Schwarzen durch ein Neandertaler-Kostuem diskriminiert fuehlt, dann nehm ich das hin und werde dem Kostuem sicher nicht hinterhertrauern, auch wenn mir jegliches Verstaendnis dafuer fehlt, wie die Verbindung entstehen soll. Okay, ab dem Punkt muss es nicht mehr logisch sein und Gefuehle sind nicht immer logisch, aber an dem Punkt kommt man erstaunlich selten an. Stattdessen werden nur weiter Behauptungen wiederholt, aufgrund derer man zum "Umdenken" "anregen" will, was einem Liberalen den Magen genauso umdrehen sollte, wie es dein Beisipel mit der Mohrenstrasse tut - meiner jedenfalls fungiert inzwischen als Stromgenerator.


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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 17:01
https://www.heise.de/tp/features/Kostueme-und-kulturelle-Aneignung-3635366.html?hg=1&hgi=1&hgf=false

Ein guter Artikel, der genau dieses Thema behandelt...das Ganze ist wohl mittlerweile auch ein Aufreger in div. sozialen Medien..kann ich leider nix zu sagen, habe kein FB..


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Zitat von TussineldaTussinelda schrieb: Es geht um kulturelle Aneignung und das ist nun einmal rassistisch. Kultureller Austausch hingegen, der überall stattfindet, ist es nicht.
Dieses Konzept der kulturellen Aneignung ist in ordentlicher Griff ins Klo - möchtegern-sozialwissenschaftliches Geblubber irgendwelcher Berufsnörgler.
Noch ein guter Artikel
http://www.zeit.de/2017/02/kulturelle-aneignung-identitaet-nordkorea-zeitgeist

Wie definierst du eigentlich den Unterschied zwischen "kulturellen Aneignung", welche laut dir ja rassistisch sein soll und "kulturellem Austausch" ? Auf die Haarspalterei bin ich echt mal gespannt


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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 17:04
@Lilith101
Es geht nicht ums Verbieten, es geht darum, eine Situation zu schaffen in der auch Betroffene ihre Befindlichkeiten äußern können, ohne dass es dann automatisch weggewischt wird, lächerlich gemacht wird oder die Nicht-Betroffenen sich schnell mal als Betroffene deklarieren, weil doch tatsächlich jemand Kritik geübt hat, an ihrer Art von Spass haben.


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yuva ehemaliges Mitglied

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Stereotype Karnevalkostüme - Diskriminierung oder harmloser Spaß?

28.02.2017 um 17:14
@all

Habe gerade diesen lesenswerten Feuilleton-Beitrag entdeckt, passt - wie ich finde - gut hier hin, da vieles hier auch schon Thema war. Das ganze ist wirklich nicht mehr witzig, da hier mehr und mehr versucht und - leider - auch geschafft wird, in allem etwas rassistisches, sexistisches homophobes zu sehen. Was es aber in vielen Fällen gar nicht ist. Dann aber zu meinen, dass es eliminiert werden müsse, führt entweder zur achselzuckenden Gleichgültigkeit oder es hat sogar einen prophezeienden Charakter. Wenn das nicht mal ein Fehler unserer Gesellschaft ist! 

Auszüge daraus: 
Ähnlich wie Bildwerke im öffentlichen Raum gerät auch das Brauchtum zunehmend durch politisch korrekten Fundamentalismus in Bedrängnis. Es häufen sich Forderungen, die traditionelle Festkultur von allen Motiven zu säubern, die als anstößig empfunden werden könnten. Die Niederlande erleben seit Jahren Kampagnen für die Abschaffung der Figur des Zwarte Piet, denn der auf eine Tradition des neunzehnten Jahrhunderts zurückgehende dunkelhäutige Helfer des heiligen Nikolaus gilt seinen Kritikern als Ausgeburt des Rassismus. 
In den Vereinigten Staaten, dem Mutterland und nimmermüden Labor der politischen Korrektheit, sind mittlerweile Verbote traditioneller Halloween-Kostüme üblich, die durch schwarze Masken, Indianerschmuck, freizügige Betonung des weiblichen Körpers oder auch nur stereotype Berufsbekleidung als ethnisch diskriminierend oder frauenfeindlich angesehen werden könnten. 
Auch im deutschen Karneval mehren sich die Forderungen nach einer Kostümzensur. „Ethno-Klischees“ wie Afroperücken oder Turbane werden ebenso auf den Index gesetzt wie als Frauen verkleidete Männer. Die neuen Sittenwächter wittern überall Rassismus, Sexismus und Homophobie oder auch „Transfeindlichkeit“, überbieten sich gegenseitig im Aufspüren vermeintlichen Fehlverhaltens und vergessen dabei vollends, dass Karneval ähnlich wie Satire und Karikatur gerade von Grenzübertretungen und vom Spiel mit Klischees lebt. 

Als unzumutbar gelten auch immer mehr historische Straßennamen. Die Angst, dass sich jemand verletzt fühlen könnte, nimmt geradezu paranoide Züge an, wenn sich etwa die Stadt München vornimmt, sämtliche Straßennamen auf ihre Kompatibilität mit den politischen Einstellungen der Gegenwart hin zu überprüfen, noch bevor sich irgendjemand an ihnen stört. Damit kommt die Stadt in vorauseilendem Gehorsam radikalisierten politischen Splittergruppen zuvor, wie zum Beispiel den „Antirassist*innen aus München und Regensburg“. Diese hatten kürzlich selbst Hand angelegt an Straßennamen, die in ihren Augen „kolonialrassistisches und rückschrittliches Gedankengut offenlegen“. Die eigenmächtige Umbenennung der Regensburger Drei-Mohren-Straße in eine „Drei-Möhren-Straße“ ist immerhin ein äußerst seltenes Beispiel für Humor und zugleich sparsamen Mitteleinsatz in der Kampfzone der politischen Korrektheit. 

Auch die Taliban gaben vor, sich von für sie anstößigen Darstellungen verletzt zu fühlen, als sie 2001 die Buddha-Statuen von Bamiyan in die Luft jagten. Gleiches tut auch der IS bei seinen Bilderstürmen. 
Was uns aber von den Taliban und vom IS unterscheidet, ist nicht zuletzt unsere Bereitschaft, Kulturleistungen und Geschichtszeugnisse auch dann zu respektieren, wenn sie nicht zu unserem Weltbild passen. 

Diese Errungenschaft des Humanismus, der Aufklärung und nachfolgender intellektueller Emanzipationsbestrebungen war immer wieder durch totalitäre Regime bedroht. Nun gerät sie zunehmend durch die traditionsfeindlichen Zuchtmeister der politischen Korrektheit in Gefahr, die sich selbst auf die Aufklärung berufen und als Avantgarde der Weltoffenheit sehen, aber in ihrer Selbstgewissheit und Intoleranz den verstocktesten religiösen Fanatikern ähneln. Damit steht viel auf dem Spiel: der Reichtum der Denkmallandschaften und des in Literatur und Brauchtum überlieferten Kulturerbes – und vielleicht vor allem die Fähigkeit, Bilder, Begriffe und Denkmuster der Vergangenheit in kritischer Distanz historisch einzuordnen, sie für uns produktiv zu machen und von ihnen zu lernen, statt sie als unzumutbar ausradieren zu wollen.
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