Dieses Jahr haben die Karnevals-Feierlichkeiten der Kita nämlich so schon am 17. Januar stattgefunden. Gemeinsam mit dem USV Erfurt hat das Campus-Kinderland zur großen Faschingsfeier in der Sporthalle geladen – Verkleidung ausdrücklich erlaubt!
Warum sollten Kinder am 17. Januar von Faschingskostümängsten befreit sein, von denen sie am Rosenmontag oder Faschingsdienstag jedoch überwältigt werden könnten?
Hat einer der Erklärer dafür eine logische Antwort?
z.B.
@CosmicQueen @Tussinelda @tudirnix @CaptainAllmy Dann schauen wir mal genau hin, du hast ja eine interessante Seite verlinkt:
Tussinelda schrieb:und hier noch was zu Erfurt....ich hatte es schon dargelegt, aber hier kann man es nochmal im Ganzen nachlesen:
https://www.volksverpetzer.de/analyse/verkleidungsverbot-fasching-kita/
FAKE NEWS! KEIN “VERKLEIDUNGSVERBOT” AN FASCHING IN KITA IN ERFURT!
WIE VIELE MEDIEN MIT HALBWAHRHEITEN EIN RECHTES NARRATIV ANSTACHELN
Zuerst fällt die Grossschreibung auf. Damit einen Artikel aufmachen heißt:
LeserInnen Anschreien.
Man darf bei Volksverpetzer sicherlich voraussetzen, dass sie im Netz üblichen Umgangsregeln kennen:
Ziel der Netiquette ist eine möglichst für alle Teilnehmer angenehme Art der Kommunikation. Ein im Netz weitgehend anerkanntes Dokument hierzu ist etwa RFC 1855. Einige Beispiele für weit verbreitete Regeln:....
Das Schreiben in GROSSBUCHSTABEN oder andauernde Fettschrift gilt nicht nur als unschön, sondern wird in der Regel als aggressives Schreien interpretiert und sollte daher unterbleiben
Wikipedia: NetiquetteWie gesagt, es fällt sofort auf, dass Volksverpetzer die LeserInnen anschreit-- bei einem Thema, wo es um Kultur und Sensibilität geht.
:note:Kann man machen, muss man aber nicht.
Jedenfalls macht man sich damit nicht unbedingt beliebt und hilft dem Thema nur bedingt. Man macht aber schon mal klar, bei wem die Deutungshoheit liegt: Beim Leser nicht.
Widmen wir uns dem Inhalt der Textseite "Volksverpetzer"
Die Kontextualisierung, meistens im Teaser-Text, legt auch gleich das Framing fest: “Wegen ‘kultursensiblen Umgangs” schreibt die BILD, die Augsburger Allgemeine schreibt, weil man “keine Bevölkerungsgruppe beleidigen” möchte.
Wurde die Kontextualisierung "kultursensibler Umgang" wirklich von der BILD erfunden?
Nein, der Ausdruck stammmt direkt von der KITA
Mit der Kostümierung der Kinder wird in den Einrichtungen des Studierendenwerks generell sehr bewusst und kultursensibel umgegangen
https://www.stw-thueringen.de/deutsch/ueber-uns/aktuelles/wie-in-der-kita-campus-kinderland-fasching-gefeiert-wird-und-warum.htmlDie Entscheidung, die Kostüme und die Faschingsfeier vorzuverlegen wurde nämlich “gemeinsam von den Eltern, der Kita-Leitung und dem pädagogischen Team getroffen.”
so der Volksverpetzer
Im Elternbrief liest sich das so:
"
Dem Team der Einrichtung ist ein kultursensibler Umgang miteinander ein großes Anliegen. Deswegen haben wir den Beschluss getroffen, dass im Campus-Kinderland ausschließlich am 17.01.2020 Fasching gefeiert wird.
Bitte verkleiden Sie Ihr Kind am Rosenmontag (24.02.2020) und Faschingsdienstag (25.02.2020) nicht, sondern nutzen Sie die Feierlichkeiten im USV. Mitgebrachte Faschingskostüme bleiben an beiden Tagen im Fach des Kindes.
Welche Kultur wird hier sensibel behandelt?
@Tussinelda?
Die Kultur, die seit rund 200 Jahren am Rosenmontag und Faschingsdienstag den Höhepunkt und den Abschluss des Karnevals / der Faschingszeit (die am 11.11. unm 11:11Uhr beginnt) feiert? Ganz bestimmt nicht.
Warum soll es Zeichen eines "kultursensibler Umgangs " sein, die Kinder von dieser rund 200 jährigen Karnevalstradition fernzuhalten??
Wieder Volksverpetzer:
Die Begründung, warum Kostümierungen für Fasching am 17. Januar stattfanden und nicht am Rosenmontag ist einfach Pädagogik. Denn was für erwachsene Menschen einfach Kostüme sind, sind für Kinder völlig fremde Situationen, welche sie nicht kennen. Und sie wissen auch nicht, wie man sich verhalten soll und was die Hintergründe sind.
Welche Pädagogischen Ansätze sollen das sein,
@Tussinelda?
Ist die "fremde Situation" von welcher der Volksverpetzer spricht, am 17. Januar eine andere als am Rosenmontag?
Ist es für kleine Kinder befremdlicher, in einer großen Turnhalle mit weiteren, ihnen unbekannten PErsonen verkleidet einen Parcours zu absolvieren, oder ist es für kleine Kinder befremdlicher, in den eigenen Gruppenräumen in der Kita mit den vertrauten Kindern und Erzieher*innen zu feiern??
Über eine Antwwort muss man - auch ohne Pädagogikstudium, vermutlich nicht lange nachdenken. Weswegen man den Volksverpetzer hier echt nicht mehr ernst nehmen kann.
Wieder Volksverpetzer:
Außerdem haben viele Kinder Angst vor Kostümen und Verkleidungen, man denke beispielsweise an Clowns. “Eine Kostümierung [kann] Angst und Überforderung bei den Kindern auslösen. Vor allem für Kleinkinder ist es befremdlich, wenn sie ihr Gegenüber nicht mehr erkennen können”, heißt es.
Ich habe die Frage bereits gestellt:
Das PROBLEM der Ängste müsste, rein aus pädogogischer Sicht, am 17. Januar GRÖSSER sein, da diie kidies da noch 4 Wochen jünger sind. Und sie mit ihrer Verkleidung allein dastehen, oder allein zur Uni laufen, während am Rosenmontat VIELE Kinder verkleidet rumlaufen. Sie müssten sich am 17. Januar also mehr fürchten, oder als Außenseiter fühlen.
Das ist pädagogisch bestimmt mega-wertvoll!
Damit auch der letzte Zweifler oder Unverständige daran glaubt, was der Volksverpetzter schreibt, wird es nochmal wiederholt:
Anstatt dass die Eltern ihre Kinder also wild in psychologisch unangenehme Situationen zu werfen, sollte mit der vorverlegten Faschingsfeier ein Rahmen geschaffen werden, in welchem diese Tradition pädagogisch wertvoll gestaltet werden konnte.
AMEN!
Dogmatische Glaubensgrundsätze sollte man immer mit einem AMEN! -So sei es! abschließen.
Hiermit wird eine Deutungshoheit erschaffen, an der nicht mehr zu rütteln sei. Jedenfalls nicht, wenn man moralisch einwandfrei handelt.
Bis hier her handelt es sich "nur" um eine Einschätzung/Meinung, über deren Wahrheitsgehalt man geteilter Meinung sein kann.
Damit könnte das Thema jedenfalls ausreichend beleuchtet sein.
Nicht aber beim Volksverpetzter, einer bevorzugten Quelle bestimmter user.
Denn der Volksverpetzter vermag der Situation noch viel mehr abzugewinnen.
Der Volksverpetzter setzt zum framing an:
Die Realität hat also wenig mit “Political Correctness” und “Migration” zu tun – und auch wenn viele Medien diese Begriffe nicht verwendet haben, sie haben dieses Framing bewusst bedient......
Manche Zeitungen haben ihre Artikel auch hinter Bezahlschranken versteckt, damit Menschen einen Anreiz haben, ein Abo abzuschließen, um die ganze Geschichte zu hören. Wer das nicht tut, der bleibt beim rechten Narrativ – ohnehin lesen die meisten Menschen nur die Überschriften. Und der falsche Eindruck bleibt bestehen.
Es muss sich um ein rechtes Narrativ handeln, wenn man die Entscheidung der KITA und ihre Argumentation hinterfragt oder gar - nach dem AMEN des Volksverpetzters, gar noch kritisiert.
Wer der Argumentation des Volksverpetzters nicht folgt (Gründe egal) bekommt es nun attestiert:
die Fake News von “Kostümverbot” und “Abschaffung von Fasching” sind bereits gesetzt. So viel zur “linksgrünversifften Lügenpresse”. In der Regel steckt hinter diesem Framing weniger der Wunsch der Redaktionen nach einem Rechtsruck, sondern vielmehr ein finanzieller Anreiz, wie man an den Bezahlschranken auch sieht.
Wenn der Wunsch nach einem Rechtsruck gar nicht besteht, warum wird er erwähnt??
Der Rosa Elefant im Porzellanladen??
Die rechten und rechtsextremen Accounts lassen sich leicht triggern und belohnen derartige Artikel mit Reichweite, Kommentaren und Klicks, weil sie ihr Weltbild (vermeintlich) bestätigen. Es ist mehrfach belegt, dass koordinierte Aktionen von Rechten gestartet werden, um Kommentarspalten zu fluten und so eine Meinungshoheit zu simulieren – oft mit Fake Accounts (Mehr dazu).
Oha die volle Breitseite: Bloß keine Kritik an einer "kultursensible Entscheidungen", die eine Vorverlegung der Faschings-Verkleidung von Kindern mit der Angst von Kindern vor Faschingskostümen begründet, die vier Wochen vorher völlig angstlos getragen werden können.
Bloß kein Hinweisen auf die Scheinheiligkeit der Argumentation, die ein Verkleiden am Höhepunkt der Faschingszeit (am Rosenmontag/Faschingsdienstag) als problematisch erachtet, während der Faschingszeit aber nicht.
Derartige Artikel mit Halbwahrheiten und tendenziösen Überschriften sind Öl in das Feuer von Rechtspopulist*innen und Rassist*innen. Ob gewollt oder nicht.
:note:Wenn Volksverpetzter das mal über den eigenen Artikel sagen würde
Beitrag von Spukulatius (Seite 188)Tussinelda schrieb:ganz davon abgesehen, dass sich Leute viel mehr darüber aufregen, dass sich Leute mit dem Thema auseinandersetzen, wie man sehr schön am Beispiel Erfurt erkennen kann. Wer regt sich da denn auf? Wer macht den Aufriss? Sicherlich NICHT die Kita und die Eltern.......
Die Kita hat einen Aufriss gemacht, wenn du das so nennen möchtest......
Der Elternbrief wurde hier eingestellt.
Der Volksverpetzter hat einen Aufriss gemacht, wenn du das so nennen möchtest......
Spukulatius schrieb:Da steht ja nun nicht sowas drin wie z.B.: "Liebe Eltern, wie bereits mit Ihnen besprochen...." oder so. Da steht drin "Deswegen haben wir den Beschluss getroffen"
Kann schon sein, dass das nur eine Zusammenfassung der Meinung aller Eltern ist. Aber stimmt schon, so richtig abgesprochen mit allen Eltern wirkt der Brief nicht.
Tussinelda schrieb:Wer hat das Thema denn wieder einmal hier gestartet? Die über die Verkleidungen "Empörten"? Nö.
Die Kita in Erfurt. Die Leitung scheint sich über den Termin der Verkleidung sehr zu sorgen.
Die Ängste der ihnen anvertrauten Kinder scheinen am Rosenmontag und am Faschingsdienstag aus unerklärlichen Gründen um vieles größer zu sein als Mitte Januar, wenn die Kita ihr Faschingsfest feiert.
Tussinelda schrieb:Jeder findet für sich seinen Weg und hat dementsprechend eine Meinung, die er vertritt. Letzteres wird dann, so man sensibel mit stereotypen Verkleidungen umgehen will, zum medialen shitstorm gegen diese Einstellung. Da könnte man mal drüber nachdenken.
Genau das passiert hier.
Wenn der Volksverpetzter eine weitere Verbreitung hätte, dürfte er sich bei den shitstormern einreihen. (meine Meinung zu dem Artikel, der vorallem den "rosa Elefanten" zum Thema hat)
Kältezeit schrieb:Und natürlich kann man den Wunsch des Kindes, sich als Indio zu verkleiden, mit einer verständlichen Erklärung zu dieser Volksgruppe begleiten.
Das ist ein sehr guter Weg, den Kindern die Welt zu erklären. Sie kindgerecht auch über das Unrecht, welches in der Welt überall zugegen ist, aufzuklären.
Quellen:
https://www.allmystery.de/ng/mposts?user=114543&thread=127875https://www.volksverpetzer.de/analyse/verkleidungsverbot-fasching-kita/https://www.thueringen24.de/erfurt/article228197881/Erfurt-Karneval-Kita-Kostueme-Kinder-Verkleidung-Indianer-Fasching.html (Archiv-Version vom 28.01.2020)