Political correctness, ein gescheitertes Experiment
03.03.2021 um 08:29CosmicQueen schrieb:Bin weiterhin aber anderer Meinung.Wie kann man bei Fakten "anderer Meinung" sein?
Rhetorische Frage.....
CosmicQueen schrieb:Bin weiterhin aber anderer Meinung.Wie kann man bei Fakten "anderer Meinung" sein?
Groucho schrieb:Wie kann man bei Fakten "anderer Meinung" sein?indem man die Fakten anzweifelt bzw. denjenigen nicht glaubt, welche sagen, das ist ein Fakt. ;) (ich meine nicht dich, sondern Sprachwissenschaftlern usw.)
„linguistic turn“, also das Primat der Sprachwissenschaft innerhalb der Geisteswissenschaften spricht.
Und worin liegt die besondere Bedeutung der Semiotik für das heutige Denken?Quelle: https://www.philomag.de/artikel/umberto-eco-im-gespraech-die-sprache-ist-eine-permanente-revolution
Es ist die moderne Form der Philosophie. Die Semiotik ist die beste Art, mit jener Wendung umzugehen, die im Zentrum der Philosophie des 20. Jahrhunderts steht und die man „linguistic turn“ genannt hat. Um es mit einfachen Worten zu erklären: Wie ordne ich die Bedeutung „Glas“ dem Wort „Glas“ zu? Die analytischen Philosophen, die in der angelsächsischen Welt vorherrschen, haben darauf versucht zu antworten, indem sie die Sprache gesäubert haben: Sie sollte nur noch Begriffe enthalten, die exakt den äußeren Gegenständen oder Situationen entsprechen, die sie bezeichnen. Als ob Worte Etiketten wären. Die Semiotik geht das Problem anders an. Sie interessiert sich weniger für die Referenz zur externen Welt als vielmehr für den Prozess, der zu Bedeutung führt, semiotisch gesprochen den Prozess der Signifikation. Nehmen wir ein Einhorn. Ein analytischer Philosoph hätte überhaupt kein Interesse daran, über Einhörner nachzudenken: Es gibt sie nicht. Für einen Semiotiker hingegen haben Einhörner eine fundamentale Bedeutung, denn sie gehören zur Ausstattung unserer mentalen Welt. Die Tatsache, dass ich Einhörner denken kann, ebenso wie die Tatsache, dass ich Gott denken kann oder Harry Potter, stellt einen grundlegenden Aspekt unseres Geisteslebens, unserer Kultur, unserer Moral und Ethik dar, den man nicht eliminieren darf.
Pergamon schrieb:Um es mit einfachen Worten zu erklären: Wie ordne ich die Bedeutung „Glas“ dem Wort „Glas“ zu? Die analytischen Philosophen, die in der angelsächsischen Welt vorherrschen, haben darauf versucht zu antworten, indem sie die Sprache gesäubert haben: Sie sollte nur noch Begriffe enthalten, die exakt den äußeren Gegenständen oder Situationen entsprechen, die sie bezeichnen.Achso ich dachte das sei nicht zu schwer zu abstrahieren, ich denke Eco meint damit eben genau den Versuch Sprache auf ein Etikettierungssysztem zureduzieren, indem man z.B. glaubt man könne eine absolute sprachliche Gerechtigkeit aus der Linguistik und den Sprachwissenschaften ableiten.
Dabei entspricht die Sichtweise der linguistischen Wende gegenüber dem Phänomen Sprache durchaus nicht dem „gesunden Menschenverstand“ – und auch nicht dem, was die Philosophen lange Zeit über die Sprache zu wissen glaubten. Der herkömmlichen Vorstellung zufolge funktionieren Wörter nämlich wie Etiketten: Es gibt zuerst den wirklichen „Stuhl“, dann das Vorstellungsbild „Stuhl“ (das Signifikat), dann das Wort „Stuhl“ (den Signifikanten).Quelle: Wikipedia: Linguistische Wende
Schon 1915 konnte demgegenüber der Genfer Linguist Ferdinand de Saussure zeigen, dass die Signifikanten nicht „Abbilder“ der Signifikate sind, sondern dass Bedeutung vielmehr auf einer internen Differenzierung zwischen den Signifikanten selbst beruht. Sprache ist ein tendenziell autonomes System, das mit dem von ihm Bezeichneten nur willkürlich (arbiträr) verknüpft ist. Saussure gilt sowohl als einflussreichster Begründer der modernen Linguistik wie auch als Wegbereiter des Strukturalismus, der Semiotik und damit des Linguistic Turn.
Pergamon schrieb:Achso ich dachte das sei nicht zu schwer zu abstrahieren, ich denke Eco meint damit eben genau den Versuch Sprache auf ein Etikettierungssysztem zureduzieren, indem man z.B. glaubt man könne eine absolute sprachliche Gerechtigkeit aus der Linguistik und den Sprachwissenschaften ableiten.Ich fürchte, da hast du Eco ein wenig falsch verstanden, oder benutzt ihn, ohne dass das, was du da von ihm zitiert hast, zu der Diskussion passt.
Tussinelda schrieb:Es ist also eine Frage, ob man diese Auszeichnung als Qualitätsmerkmal (sozusagen) überhaupt werten kann.Wie schon mal erwähnt und verlinkt, Peter Eisenberg ist Prof. für Deutschen Sprache der Gegenwart und hat denke ich auf diesem Gebiet mehr Wissen als ein @Groucho , der meinte dieser Herr würde quasi Unsinn erzählen bezügl. des gM.
Tussinelda schrieb:und da muss der Mann die Norm sein, weil...?Muss nicht, aber er kann es ruhig, da viele das gM nicht direkt mit einem männlichen Geschlecht verbinden, sondern es als geschlechtslos ansehen und das ist aus meiner Sicht gut genug, da muss man nicht noch was neues erfinden was den Lesefluss erschwert.
CosmicQueen schrieb:auf diesem Gebiet mehr Wissen als ein @Groucho , der meinte dieser Herr würde quasi Unsinn erzählen bezügl. des gM.Wow, du liest wirklich nicht besonders konzentriert.....
CosmicQueen schrieb:Ich finde diese Gendersternchen, Unterstriche und Doppelpunkte im Wort total affig.Dann lies bloß nie etwas von Arno Schmidt, der macht noch ganz andere Sachen. :D
Groucho schrieb:Wow, du liest wirklich nicht besonders konzentriert.....Oder du drückst dich zeitweise etwas geschwollen aus.^^
Groucho schrieb:Dann lies bloß nie etwas von Arno Schmidt, der macht noch ganz andere Sachen. :DIch lese z.Z sowieso gar nichts, außer Online Zeitung und hier bei Allmy. Für Bücher lesen habe ich keine Zeit. Na hoffentlich werden Hörbücher nicht auch noch gegendert und es werden Sprachpausen gemacht.
CosmicQueen schrieb:wie ein Afrikanischer Stamm mit so Schnalzlaute zwischen den Wortensollte dringenst noch mal im Thread Rassismus als Beispiel gepostent werden, finde ich.
eckhart schrieb:sollte dringenst noch mal im Thread Rassismus als Beispiel gepostent werden, finde ich.Solche Sprachen nennen sich Khoisansprachen und werden, oh Schreck, nun mal im südlichen Teil Afrikas gesprochen. Aber Hauptsache erstmal „Rassismus“ schreien...
Herrliche Stilblüte.
DieGarnele schrieb:Solche Sprachen nennen sich Khoisansprachen und werden, oh Schreck, nun mal im südlichen Teil Afrikas gesprochen. Aber Hauptsache erstmal „Rassismus“ schreien...ja und es handelt sich um Klicklaute und die, die das sprechen sind keine Stämme, sondern Völker. Aber hey, man kann schon mal unbemerkt abwerten und wenn es auffällt, dann ist nicht mehr die Abwertung das Problem, sondern dass sie benannt wird.
eckhart schrieb:sollte dringenst noch mal im Thread Rassismus als Beispiel gepostent werden, finde ich.Herzlichen Glückwunsch, sie sind der Gewinner! Ich habe innerliche schon Wetten abgeschlossen und mir gedacht dass da bestimmt irgendein User um die Ecke kommt und Rassismus schreit. Dann erkläre doch bitte mal den Rassismus dahinter.
Herrliche Stilblüte.
Tussinelda schrieb:ja und es handelt sich um Klicklaute und die, die das sprechen sind keine Stämme, sondern Völker. Aber hey, man kann schon mal unbemerkt abwerten und wenn es auffällt, dann ist nicht mehr die Abwertung das Problem, sondern dass sie benannt wird.Auch für dich, erkläre anhand meines Satzes was da rassistisch sein soll, das ist echt lächerlich was du da schreibst. Es sind u.A Schnalzlaute und die habe ich gemeint.
https://www.geo.de/reisen/reiseziele/7053-rtkl-hintergrund-hier-macht-es-klick„Tststs“, der Zungenschlag im GEO-Hörbeispiel ist kompliziert. Die rund 250 000 Sprecher der Khoisan-Sprachen verwenden als zusätzliche Konsonanten Schmatzer, Klicks und Schnalzlaute – für uns alles andere als eine Gaumenfreude. „Für die Sprache der Damara aber sind sie sehr wichtig“, sagt Issaskan Hareb.
CosmicQueen schrieb:erkläre anhand meines Satzes was da rassistisch sein soll
CosmicQueen schrieb:wie ein Afrikanischer Stamm
Der Begriff Stamm hat eine enge Beziehung zur Kolonialzeit, was einer der Hauptgründe für seine heutige kritische Betrachtung ist. Gesellschaftliche Gruppierungen in afrikanischen Kolonien wurden von den Kolonialverwaltungen in „Stämme“ eingeteilt, weil es die Verwaltung vereinfachte. Vielfach wurden so neue Gruppenidentitäten und neue Führungspersonen („Häuptlinge“) erst geschaffen.Quelle: https://clairegrauer.com/warum-der-begriff-stamm-problematisch-ist/ (Archiv-Version vom 09.12.2023)
Aus dieser Zeit stammt auch die Assoziation des Begriffes „Stamm“ mit einer vormodernen, „primitiven“ Lebensweise, die im Gegensatz zu „unserer“ modernen Lebensweise im staatlich organisierten Gemeinwesen steht. Der Begriff „Stamm“ hat daher im Deutschen auch immer eine rassistische und abwertende Bedeutung.
Er hat auch eine exotisierende Bedeutung. Menschen in Stammesgesellschaften sind „anders“, haben „Medizinmänner“, sind abergläubisch (Hexerei!) und führen ständig Kriege (Hutu vs. Tutsi). Was alles natürlich nicht stimmt, bzw. ein der einschlägigen Berichterstattung entweder aus den jeweiligen Kontexten gerissen oder stark vereinfacht wird.
Zum anderen wurden auch Begriffe herangezogen, die im deutschen Sprachgebrauch nur in Bezug auf vergangene Zeiten Verwendung finden und Konnotationen von "Primitivität" und "Barbarei" tragen. So bezeichneten Weiße etwa in Anlehnung an die historisierende Bezeichnung "germanische Stämme" Organisationsformen in Afrika pauschal als "Stämme". Damit wurden Gesellschaften in Afrika, wenn überhaupt, als höchstens mit einer früheren Epoche europäischer Geschichte vergleichbar gemacht. Zudem negierten sie die Diversität von Gesellschaften in Afrika. Die Ogoni, die heute ca. 800.000 Menschen zählen, haben wenig mit der islamisch geprägten Hausa-Gesellschaft gemeinsam, die bis zur Gründung von Nigeria monarchisch geprägt war und heute (über Landesgrenzen hinweg) mehr als 50 Millionen Menschen umfasst. Außerdem wird durch das Operieren mit dem Begriff "Stamm" so getan, als ließen sich klare geographische und kulturelle Grenzen zwischen einzelnen afrikanischen Gesellschaften ziehen. Schließlich wird durch den Begriff eine wertende Gegenüberstellung zwischen "natürlich" wachsenden "Stämmen" und dem auf einem politischen Vertrag basierenden "Staat" als höherer Stufe der menschlichen Evolution impliziert. Dabei wird negiert, dass sich auch nicht-staatlich organisierte Gesellschaften auf komplexe politische Strukturen gründen.Quelle: https://www.bpb.de/gesellschaft/migration/afrikanische-diaspora/59407/afrikaterminologie
Die vorliegende Liste basiert weitgehend auf der im 1. Registerband des Reallexikons der Germanischen Altertumskunde enthaltenen Liste von germanischen Stammesnamen und SchreibvariantenQuelle: Wikipedia: Liste germanischer Stämme
CosmicQueen schrieb:Herzlichen Glückwunsch, sie sind der Gewinner! Ich habe innerliche schon Wetten abgeschlossen und mir gedacht dass da bestimmt irgendein User um die Ecke kommt und Rassismus schreit.wieso hast Du Dir das gedacht und trotzdem so formuliert? DAS sollte doch eher die Frage sein....
Tussinelda schrieb:Aber hey, man kann schon mal unbemerkt abwerten und wenn es auffällt, dann ist nicht mehr die Abwertung das Problem, sondern dass sie benannt wird.Das ist eines der Probleme in diesem und dem Rassismus Thread: Viele erkennen Rassismus nicht mal wenn man sie mit der Nase drauf stößt
Tussinelda schrieb:wieso hast Du Dir das gedacht und trotzdem so formuliert? DAS sollte doch eher die Frage sein....Weil es um Afrikaner geht, da scheint es fast schon egal zu sein was man da schreibt, irgendwas problematisches wird immer gefunden....wie jetzt auch wieder bestätigt wird.
Pergamon schrieb:Quelle: Wikipedia: Liste germanischer Stämme