Streuselchen schrieb:Bedeutung
Das verstehe ich, doch drehn wir uns im Kreis; der Ortsnamen hat diese Bedeutung nicht, wie vielleicht nicht jeder weiß.
Das Wort kann diese Bedeutung haben, im Falle des Ortsnamen nicht.
Und ich finde, im dem Moment, wo es "nur" auf die unabsichtliche Unkenntnis des Lesenden zurückzuführen ist, kollidieren seine Gefühle und die daraus entspringenden Wünsche mit den berechtigten Interessen der von einer Änderung tatsächlich betroffenen Leute, nämlich der Einwohner.
Denn wenn die sich scheiße fühlen, ein Teil ihrer Geschichte, vielleicht sogar Identität - ich identifiziere mich sehr mit meiner Kleinstadt - geändert zu sehen, weil sich jemand nicht genug mit "ihrer" Historie auseinander gesetzt hat, entsteht ein sehr schwieriges Dilemma.
Und außerdem entspannt sich dann eine Grundsatzfrage, ob wir manche Wörter so sehr ächten wollen, dass sie fernab des Kontexts, ihrer Bedeutung und gewachsenen Geschichte so untragbar sind, dass sie ohne Berücksichtigung dessen eine Änderung erfahren sollten.
Da es in dieser Grundsatzfrage kein richtig oder falsch geben kann, muss da eben gesellschaftlicher Konsens regulieren, oder eben Demokratie.
Dann muss die Änderung von Ortsnamen eben ans Ende einer langen Liste gesetzt werden, mit dem die Menschen Stück für Stück sensibilisiert werden, bis sie eine Änderung aus freien Stücken befürworten.
Denn es gibt keinen sachlichen Grund für die Änderung, wohl aber sachliche dagegen, und selbst wenn wir die ausblenden, bleiben die Emotionen der anderen. Und die sind nicht weniger wert als die der Betroffen-Fühlenden.