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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

29.164 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Political Correctness, Politische Korrektheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.01.2021 um 09:58
Zitat von MoltoBeneMoltoBene schrieb:Letztlich basieren Vorurteile jedoch auf Erfahrungen,
Oder auf vermeintlicher Erfahrung. Und genau dort liegt das Problem. Die meisten Menschen verstehen ja noch nicht einmal, wie menschliche Erinnerungen funktionieren, geschweige denn, dass die Berichterstattung kein direktes Abbild der Realität darstellt, aus der man Tendenzen oder prozentual Verteilungen ableiten könnte. Dieses falsche Bewusstsein ist tatsächlich Ideologie im eigentlichen Sinn.

Komplexitätsreduktion ist tatsächlich notwendig. Führt in unserer komplexen Gesellschaft aber zu gefährlichen Problemen, wenn wir auf ein gewisses Maß an Selbstreflexion verzichten. Indem wir uns unserer eigenen Bedingungen bewusst sind, können wir auch offener, ehrlicher und integerer damit umgehen.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.01.2021 um 10:03
@MoltoBene
Korrekt, nicht jedes Vorurteil ist zwangsläufig schlecht, sondern kann auch dem Selbstschutz dienen. Viele Vorurteile sind sicherlich unbegründet, daran ändern kann aber nur die betreffende Person, die das Vorurteil hat, selbst etwas, von außen wird man kaum Vorurteile oder Misstrauen beseitigen.
@Groucho
Richtig, man kann sich einfach nichts aus selbsternannten Hütern der Moral machen und den ganzen Zirkus außerhalb netter Internet Diskussionen einfach ignorieren


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.01.2021 um 10:04
Zitat von abberlineabberline schrieb:Richtig, man kann sich einfach nichts aus selbsternannten Hütern der Moral machen
Und man kann sogar auf die Moral selbst schei***
Was es nicht alles gibt....


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.01.2021 um 10:06
@Groucho
Selbst diese Freiheit hast Du. Natürlich. Ob das persönlich aber langfristig so erfüllend ist, steht auf einem anderen Blatt.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.01.2021 um 10:19
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Und man kann sogar auf die Moral selbst schei***
Was es nicht alles gibt....
Was ist denn Moral? Gibt es eine übergeordnete Instanz, die diese festlegt, oder entscheidet jeder selbst, was er für (un-)moralisch hält. Die Rotgardisten unter Mao hielten sich auch für moralisch überlegen, auch ihren eigenen Eltern gegenüber, selbst als sie diese öffentlich auspeitschten. Also was ist Moral? Damals war diese Züchtigung der eigenen Verwandten allgemeine Praktik und anerkannt, sogar verdienstvoll und dienten einem höheren moralischen Zweck. Wie wurde Moral in der DDR definiert? Hier war jeder moralisch integer, der seinen Nachbarn aufgrund von vermeintlichem Fehlverhalten an die Stasi ausgeliefert hat. Vom Nationalsozialismus will ich hier gar nicht erst anfangen. Wie man sieht, ist Moral ein durchaus sehr dehnbarer und interpretationsbedürftiger Begriff, wird häufig auch missbräuchlich verwendet.

Und du @Groucho bestimmst für andere sicherlich nicht, was moralisch oder nicht ist. Schließlich hast du hier wohlmöglich ganz andere Maßstäbe als andere und hier meine ich mit Sicherheit nicht höhere/tiefere. Ich halte z.B. Zwang, Druck und Unterdrückung von oben selbst für vermeintlich gute Zwecke - wobei der Zwang den Zweck schon untergräbt - für moralisch verwerflich. Du vertrittst hier sicherlich einen ganz anderen Standpunkt. Das sei dir sicherlich auch zugestanden, jedoch entscheide weder ich für dich noch du für mich, was moralisch ist und was nicht.


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25.01.2021 um 10:28
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Oder auf vermeintlicher Erfahrung. Und genau dort liegt das Problem. Die meisten Menschen verstehen ja noch nicht einmal, wie menschliche Erinnerungen funktionieren, geschweige denn, dass die Berichterstattung kein direktes Abbild der Realität darstellt, aus der man Tendenzen oder prozentual Verteilungen ableiten könnte. Dieses falsche Bewusstsein ist tatsächlich Ideologie im eigentlichen Sinn.

Komplexitätsreduktion ist tatsächlich notwendig. Führt in unserer komplexen Gesellschaft aber zu gefährlichen Problemen, wenn wir auf ein gewisses Maß an Selbstreflexion verzichten. Indem wir uns unserer eigenen Bedingungen bewusst sind, können wir auch offener, ehrlicher und integerer damit umgehen.
Hier stimme ich dir in sämtlichen Punkten voll und ganz zu.


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25.01.2021 um 11:03
Zitat von OptimistOptimist schrieb:nein, sie hätte es niemals als Rassismus eingeordnet - in solchen Kategorien hatte sie gar nicht gedacht, sowas kam ihr nie in den Sinn.

Sondern für sie war es lediglich ein x-beliebiger Spitzname, der sich zwar am Äußeren orientierte, aber ihr war garantiert nicht bewusst - so wie es heutzutage der Fall wäre - dass dies ein rassistischer Begriff war.

Wie gesagt, für sie war es einfach nur ein Spitzname, so wie z.B. "Fritzchen".
Und dass sie es nicht zu ihm sagte, lag daran, dass ihr wohl klar war: auch wenn Spitznamen nicht böse gemeint sind, müssen sie den Betreffenden dennoch nicht gefallen.
Entschuldige aber die Tatsache das sie es über ihn gesagt hat aber nicht zu ihm, zeigt doch ganz eindeutig, dass ihr klar war, das ihr Verhalten falsch ist. Ich weiss nicht warum dir daran gelegen ist das nun zu relativieren und überzeugen zu wollen, dass etwas nicht so schlimm sei wenn man es nicht wüsste - gleichzeitig bringst du aber ein Beispiel wo es gewusst wurde. Dem Gedankengang kann ich einfach nicht folgen.
Ich nenne doch andere Menschen auch nicht Hakennase, Labberohr, Schieleauge oder sonstiges, obwohl die Optik des anderen dem vielleicht sogar entsprechen würde und obwohl ich es nicht beleidigend meine. Es muss doch einfach klar sein das es beleidigend ist, völlig egal wie ich es gemeint habe.
Und wenn du schwarze Menschen, aufgrund ihrer Hautfarbe, nun gesondert ansprichst und dabei bezug auf ihre Hautfarbe nimmst, dann ist das allgemein rassistisch. Sie haben Namen und werden mit diesen angesprochen! So wie jeder andere auch. Oder gehst du zu Arbeitskollegen und sagst "Na Käsestange? Heute schob Muttermale gezählt?"
Es kann doch nicht so schwer sein, zu begreifen, das eine dunkle, braune, schwarze Hautfarbe nicht dazu verurteilt, anders angesprochen zu werden. Weder an- noch über!
Jeder mit etwas Empathie muss dazu in der Lage sein können!

Also bitte erspare mir zukünftig bitte die Geschichte der armen älteren Frau, die es nicht besser wusste und irgendwie trotzdem wusste aber tätscheltätschel - Rassismus bei älteren Menschen ist schon nicht so schlimm. Doch! Der ist mit 80 Jahren genauso widerwärtig wie mit 20 Jahren. Und wird (von mir) durch nichts entschuldigt.
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Grundsätzlich hast Du natürlich recht, aber jede Bezeichnung von Menschengruppen ist eine Stereotype. Da regt sich normaler weise niemand drüber auf, weil die Stereotypen nicht abwertend gemeint sind. Beipiele: Mann mit Baskenmütze = Franzose, Mann im karierten Rock= Schotte usw.usw. Obwohl nur wenige Franzosen Baskenmützen tragen und noch weniger Schotten Röcke.
Gefährlich ist wenn das Beiwerk, die Dinge, die nicht gesagt werden, abwertend gemeint sind.
Darüber müssten wir uns unterhalten wenn es um schwarze Menschen geht., nicht um ihre Benennung als Gruppe.
Die übrigens auch sehr fraglich ist.
Nein, wenn ich sage "die Franzosen" meine ich die Franzosen und ich kleide die gedanklich nicht mit Baskenmützen. Wenn ich sage "die Deutschen" dann meine ich die staatsangehörigen Deutschen und unterstelle ihnen nicht regelmäßigen Sauerkrautkonsum.
Schwarze Menschen gehören, bei deinem Beispiel, nichtmal in eine Gruppierung die aufgezählt werden könnte weil schwarze Menschen deutsche sein können, Franzosen, Niederländer usw also fallen sie in MEINER Aufzählung einfach ganz normal unter deutsche, Franzosen und Niederländer ohne eine Extraerwähnung zu finden.

Wenn wir uns im Bezug auf Rassismus über schwarze Menschen Unterhalten sind sie wieder eine Gruppierung, nämlich die der Opfer und Betroffenen. Dabei spielt dann die Hautfarbe eine übergeordnete Rolle weil sie ja nunmal der Grund ist warum sie Rassismus erleiden müssen. Dabei stereotypisiere aber nicht ich sie, sondern die, die den Rassismus frönen und meinen das wäre in Ordnung weil man gewissen Landesangehörigen auch was nachsagt (Beispiel Sauerkraut).
Aber findest du den typischen Stereo-weißen? Gibts da typisch unterstellte Merkmale? Wie zB ALLE Weißen fressen Sauerkraut? Nein! Auch nicht alle Weißen tragen Baskenmützen (um wieder zu deinem Beispiel zu kommen)
Verstehst du worauf ich hinaus will?
Beide Einordnungen sind nicht in Ordnung weil Übergriffig, unterstellend etc. Aber das eine ist eben "nur" das und das andere ist rassistisch! Das ist der Unterschied und der MUSS gezogen werden damit man Rassismus endlich bekämpfen kann.

PC bedeutet erstmal bereits gezogene Unterschiede zu benennen damit man DANN den Menschen klar machen kann, das diese gezogenen Unterschiede rassistischer Natur sind. Erst im Anschluss kann man dafür Sorge tragen, dass Menschen Dinge wie Mohrenkopf, Ne*erkuss usw nicht mehr sagen denn schwarze Schokolade hat nichts mit schwarzen Menschen gemeinsam - genauso wenig wie weiße Schokolade mit weißen Menschen zu tun hat! DA machen wir den Unterschied ja auch selbstverständlich - nur bei schwarzen will es einigen einfach nicht in den Kopf. Es sind Grundprinzipen im menschlichen Miteinander und schwarze Menschen sind genauso Menschen wie weiße Menschen.
Zitat von BerlinerLuftBerlinerLuft schrieb:Und bestimmt die Hälfte meiner Atzen hat nen Migrationshintergrund oder sind wirklich PoC.
Ahja. Und das sagt jetzt was aus? Das dir Rassismus erlaubt ist weil ihr zusammen rappt?
Das ändert genau, was?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.01.2021 um 11:14
@abberline
Zitat von abberlineabberline schrieb:Selbst diese Freiheit hast Du.
Nicht nur er, jeder hat diese Freiheit.
Zitat von abberlineabberline schrieb:man kann sich einfach nichts aus selbsternannten Hütern der Moral machen und den ganzen Zirkus außerhalb netter Internet Diskussionen einfach ignorieren
Könnte man.
Nur machen die, die das so gerne machen würden und es eigentlich könnten, es nicht.
Da liegt die Vermutung nahe, daß sie einfach nicht anders können.
Sie können nicht ignorieren, weil sie sich für besser halten,
als diejenigen, die sie nur zu gerne zu den selbsternannten Hütern der Moral machen.


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25.01.2021 um 11:44
@peekaboo
Ach wieder das Umkehrspiel. Das funktioniert aber nicht, weil die PC Ideen ja einen Status Quo ändern sollen und selbiges dann bitte für alle gelten soll (Bücher umschreiben, nervige Schreibweisen mit Sternchen, das Erfinden von Geschlechtern je nach Wunsch etc).
Ich glaub, die Gegner diverser PC Auswüchse ignorieren selbige im Alltag sowieso, so gut es geht. Die Diskussion dient eher dem Versuch, zu verstehen, warum jemand so oder so denkt. Das kann mitunter ganz interessant sein.


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25.01.2021 um 12:02
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Doch, eigentlich geht es bei pc ausschließlich darum nicht diskriminierend zu reden oder zu handeln, nicht mehr, nicht weniger.
falsch. dazu müsstest du es doch besser wissen, oder hast @Tussinelda zumindest nicht widersprochen:
Tussinelda schrieb:
Im Grunde ist es das Ziel, Bevölkerungsgruppen, die sowieso diskriminiert wurden und werden, nicht noch zusätzlich durch Fremdbezeichnungen oder abwertende Äusserungen, auch wenn die gemeinte Person nicht dieser Gruppe angehört , aber die als Beleidigung verwendete Bezeichnung oder das Wort, dass in abfälliger Weise genutzt wird sich auf eine dieser Gruppen bezieht und diese damit herabwürdigt, nicht zusätzlich zu diskriminieren oder stigmatisieren oder zu verletzen.
Es soll also eigentlich nur erreicht werden, diese Gruppen vor diskriminierendem und verletzendem Gebrauch von Sprache und durch entsprechende Handlungen zu schützen, deren Befindlichkeiten wahrzunehmen, ernst zu nehmen, anzuerkennen, Respekt zu haben, sie zu hören, ein Bewusstsein zu schaffen für deren Lebenswelt, Erfahrungswelt, sie sichtbar zu machen und dadurch zu erreichen, dass rassistische, sexistische, antisemitische, homophobe und sonstige gruppenbezogene menschenfeindliche Denkmuster und Sprechweisen nicht weiter zu bedienen.

Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:
nein, denn es geht nicht darum, jedwede Beleidigung abzuschaffen, sondern es geht darum, Beleidigungen, die sich explizit und gezielt gegen marginalisierte, diskriminierte Bevölkerungsgruppen richten, zu vermeiden.
es geht bei pc darum , bestimmte als beschützenswert definierte Gruppen von Menschen nicht durch Handeln oder Sprechen zu diskriminieren.
Nicht um die generelle Abschaffung von Diskriminierung.
Zitat von MoltoBeneMoltoBene schrieb:Ideologien setzen immer zunächst an der Reglementierung der Sprache an, weil man der Ansicht ist, dadurch auch mittelfristig das Bewusstsein der Menschen zu ändern, getreu dem Motto, verändern wir den Sprachgebrauch, verändern wir die Realität. Nur hat eine von oben instruierte Sprachregelung niemals funktioniert.
die pc dient vorallem auch dazu, ein Freund-Feind-Schema zu schaffen und ganzen Gruppen von Menschen die gesellschaftl legitime Mitwirkung am Meinungsbildungsprozess abzusprechen.

Wie jede Ideologie wähnt sie sich im Besitz der ultimativen Wahrheit, ist anfällig für Diffamierung und Denunziantentum und ist nicht in der Lage, angemessen mit Kritik umzugehen. (just meine Meinung)

daher ist pc noch kein gescheitertes Experiment, aber sie wird, unter mehr oder wenig vielen "Kolateralschäden", scheitern. Vorerst spaltet sie die Gesellschaft in Freund und Feind


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.01.2021 um 12:13
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ahja. Und das sagt jetzt was aus? Das dir Rassismus erlaubt ist weil ihr zusammen rappt?
Auch nichts kapiert😩.
Genau das Gegenteil 🤗.
Rassismus ist mir und uns (meine Atzen ubd und auch der Subkultur und Szenen).


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.01.2021 um 12:14
@Seidenraupe
Aktuelle Verhärtungen der linken Identitätspolitik

Auch das wird aus diesem Buch mithin deutlich: dass die aktuellen Verhärtungen linker Identitätspolitik die Welt schlecht beschreiben und auch nichts nützen im Kampf gegen den weißen Rassismus, weil sie mit ihm die begrifflichen Muster und Schemata teilen. „Die afropäische Realität ist eine Bricolage des Schwarzseins“, schreibt Johny Pitts am Ende seiner Reise. Und die glücklichsten Menschen, die er auf ihr trifft, sind jene, die ihren Frieden gemacht haben mit dem Hybriden und der Nicht-Identität.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/johny-pitts-afropaeisch-eine-reise-durch-das-schwarze.1270.de.html?dram:article_id=486043


hier wird meine vorstehende Meinung in einem einzigen Satz zusammen gefasst:
die aktuellen Verhärtungen linker Identitätspolitik die Welt schlecht beschreiben und auch nichts nützen im Kampf gegen den weißen Rassismus, weil sie mit ihm die begrifflichen Muster und Schemata teilen.
daher: zum Scheitern verurteilt oder nur unter Hinnahme großer Opfer durchsetzbar (wenn man bedenkt, dass es nicht nur um Rassismus geht bei der pc, sondern "um das Große , Ganze" -- dann aber im Ergebnis nicht besser als das was man bekämpfen wollte/hat.
Man schafft mit neuer Diskriminierung nun mal nicht das Ende von Diskriminierung, sondern verlagert die Diskriminierung nur auf andere Menschengruppen


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.01.2021 um 12:16
Zitat von Lupo54Lupo54 schrieb:Mann mit Baskenmütze = Franzose, Mann im karierten Rock= Schotte usw.usw. Obwohl nur wenige Franzosen Baskenmützen tragen und noch weniger Schotten Röcke.
dolles Beispiel, als wären Menschen ohne Baskenmütze keine Franzosen oder welche mit Rock und Baskenmütze dann französische Schotten oder schottische Franzosen. :shot:
und nur ganz nebenbei, das sind Klischees, die haben aber nicht dazu geführt, dass diese Menschen deswegen Rassismus ausgesetzt gewesen wären oder sind, denn TADA, sie können ihre Klamotten ausziehen. Was macht ein Schwarzer Mensch? Und warum ist der immer noch kein Franzose oder Schotte, auch wenn er eine Baskenmütze oder einen Rock trägt? Sondern bleibt der N**er? Erklär doch mal bitte.

Es sollte doch schlicht darum gehen, diskriminierte Gruppen - wen man sie bezeichnen muss - so zu bezeichnen, wie diese es wollen. Warum wird sich denn dagegen gewehrt? aus genau welchem Grund denn? Der Erhalt der rassistischen Sprache? Was steckt dahinter? Die Angst, sich von den eigenen Vorurteilen verabschieden zu müssen, das Gefühl, sich um die eigene Kindheit betrogen zu fühlen? Oder vielleicht die Tatsache, dabei ertappt worden zu sein, weil man sich selbst nicht an den Formulierungen stört – sie unter Umständen noch heute verwendet? Und dies auch noch rechtfertigt?

Schwarze Menschen werden in unserer Gesellschaft immer noch nicht mitgedacht, nicht als Deutsche, deshalb interessiert es hier und auch sonst vielerorts niemanden, wie die Mehrheit der Schwarzen Menschen das sieht, dass Deutschland weder die Kolonialisierungsgeschichte aufarbeitet noch offenbar Deutsche in der Lage bzw. Willens sind, auf rassistische Begriffe respektive koloniale Altlasten zu verzichten. Ein Armutszeugnis, dass hier schön deutlich aufgezeigt wird.

Ich frage mich mittlerweile wirklich, ob es im Moment gerade hip ist politisch unkorrekt zu sein. Mittlerweile ist das Wort Gutmensch schon zu einer geläufigen Beleidigung geworden, die man sich bei jeder Gelegenheit, die sich bietet um die Ohren hauen lassen muss. Ich habe hier schon Begegnungen mit usern machen dürfen, die es sogar als Verbrechen an der deutschen Sprache bezeichnen, wenn man Sie darauf hinweist, dass das N-Wort, egal in welchem Zusammenhang und Kontext einfach nur ne rassistische Beleidigung darstellt, ja die ernsthaft behaupten, es wäre eine Diskriminierung, wenn man von Ihnen verlangt, dass N-Wort stecken zu lassen. Verbrechen an der Deutschen Sprache? Diskriminierung? Geht es noch?

Ich frage mich wirklich, was Menschen dazu treibt soviel Energie aufzubringen, rassistische Begriffe wieder Salonfähig zu machen. Sollte man nicht eher diese Energie nutzen, um sie in den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung zu stecken? Das befremdliche ist , dass das N-Wort gerne von Menschen benutzt wird, die ganz genau wissen, dass dieses Wort eine rassistische Beleidigung darstellt. Woran liegt das? Ist das eine neue Modeerscheinung: Die politische Unkorrektheit, die sich gegen Minderheiten richtet? Oder ist es eher ne Art Sturheit nach dem Motto: "Ob ich freiwillig darauf verzichte ist eine andere Sache, aber ich lasse mir doch nicht von N**ern das N**ersagen verbieten"? Naja, in dem Fall können alle Schwarzen Menschen ja nur hoffen, dass sich möglichst viele weisse Deutsche grosszügig zeigen und verzichten.

Auch eine tolle Strategie die von usern hier gefahren wird, die sich dazu entschieden haben in den Ring zu steigen, um mit allen Mitteln für das N-Wort zu kämpfen ist Gegenfragen zu stellen. Solche zum Beispiel: "Ja, aber was ändert es denn, wenn ich nicht mehr N**er sage, das ändert doch nichts an bestimmten Einstellungen." Diese Menschen sind mir echt die liebsten, denn diese wenden dann gar keine Energie mehr auf, um ihr Verhalten kritisch zu hinterfragen. Was mich an diesen Fragen fassungslos macht ist, dass diese Menschen sich komplett outen als solche, die ihren Mitmenschen, in diesem Fall ihren schwarzen Mitmenschen, nicht bereit sind ein Mindestmass an Respekt entgegenzubringen und nicht einsehen wollen, dass eben diese schwarzen Menschen, (die übrigens immer noch betroffen sind durch offenen Rassismus durch subtilen Rassismus, durch strukturellen Rassismus usw.) entschieden haben, dass dieses Wort in keinerlei Zusammenhang ein wertneutraler Begriff ist. Und dazu haben diese Menschen sich nicht entschieden, weil ihnen langweilig war oder weil sie mal die Idee hatten, ihren weissen Mitmenschen eins auszuwischen, sondern, weil Sie im Zuge der Kolonialzeit diskriminiert, gefoltert, abgeschlachtet wurden, weil sie im Zuge der Kolonialzeit von weissen Menschen Ne**er genannt wurden.
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Nicht um die generelle Abschaffung von Diskriminierung.
es geht um die Vermeidung diskriminierender Sprache und diskriminierendem Handeln, so man nicht diskriminierend reden und handeln WILL.
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:bestimmte als beschützenswert definierte Gruppen von Menschen nicht durch Handeln oder Sprechen zu diskriminieren.
es geht um diskriminierte Bevölkerungsgruppen, Minderheiten. Lies doch einfach mal, was ich so schreibe, reduziere die Aussage nicht auf ein Minimum, dass die eigentliche Aussage dann verzerrt, weil es Dir gerade besser in Deine Argumentation passt.
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:Man schafft mit neuer Diskriminierung nun mal nicht das Ende von Diskriminierung, sondern verlagert die Diskriminierung nur auf andere Menschengruppen
und jetzt erkläre bitte wie man das macht, wenn man einfach nicht mehr N**er oder Ni**er sagt? Wie und wohin verlagert sich da die Diskriminierung genau? Danke


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.01.2021 um 12:35
Zitat von BerlinerLuftBerlinerLuft schrieb:Auch nichts kapiert😩.
Genau das Gegenteil 🤗.
das die HipHopSubkulturangehörigen so eine Affinität zu smilies haben....interessant
Zitat von BerlinerLuftBerlinerLuft schrieb:Rassismus ist mir und uns (meine Atzen ubd und auch der Subkultur und Szenen).
und das soll genau was sagen?


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.01.2021 um 12:37
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:dolles Beispiel, als wären Menschen ohne Baskenmütze keine Franzosen oder welche mit Rock und Baskenmütze dann französische Schotten oder schottische Franzosen. :shot:
du kannst die Pistole wegpacken.
Das Problem hat die pc sich selbst geschaffen:

wenn der Russe den Schottenrock anzieht ist es politisch inkorrekte kulturelle Aneignung ;)
also bleibt der Schottenrock den Schotten vorbehalten.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Es sollte doch schlicht darum gehen, diskriminierte Gruppen - wen man sie bezeichnen muss - so zu bezeichnen, wie diese es wollen. Warum wird sich denn dagegen gewehrt? aus genau welchem Grund denn?
hier krankt die Vorstellung der pc daran, Menschen in homogene Gruppen zu filetieren und zu sagen: Das sind Betroffene, DIE fühlen so und so, DIE wollen das und das und deswegen setzen WIR (die politsch korrekten) das für DIE Betroffenen durch.


du kannst dich noch so sehr am *************** Sternchenwort festbeißen. Wiederhole das Wort, sooft du es brauchst.
ich verwende es nicht, will seine Verwendung nicht einführen, beibehalten, schönreden was auch immer. Und übe trotzdem Kritik an der PC, weil sie all ihr Agieren an --- man ahnt es schon, wie ihre Gegner an Hautfarben und deren Schattierung , Herkunft, Abstammung, Geschlecht oder sexueller Orientierung, an Stereotypen festmacht und nicht am Handeln der einzelnen Person.

alles weitere , wie Freund-Feind-Kategorisierung , habe ich schon geschrieben.

pc betrifft doch nicht nur die Frage um das unaussprechliche Wort, sie dringt in alle Lebensbereiche ein.
vom Klo im Kino bis zum Faschingskostüm
Von der Sonnencreme bis zum St.Martins.Umzug
von den noch unbekannten Geschlechtern , die beim Sprechen mitgedacht werden sollen bis zur Abschaffung von klassischen Familienvorstellungen wo Mutter und Vater für ihren Nachwuchs gemeinsam sorgen.

politische Korrektheit ist das moralische Schwert, was entlang der pc Ideologie in Freund und Feind teilt


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.01.2021 um 12:39
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:wenn der Russe den Schottenrock anzieht ist es politisch inkorrekte kulturelle Aneignung ;)
also bleibt der Schottenrock den Schotten vorbehalten.
nur hiess es nirgends Schottenrock, sondern nur karierter Rock, so viel zu aufmerksamen Lesen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:und jetzt erkläre bitte wie man das macht, wenn man einfach nicht mehr N**er oder Ni**er sagt? Wie und wohin verlagert sich da die Diskriminierung genau? Danke
die Antwort fehlt noch.
Zitat von SeidenraupeSeidenraupe schrieb:von klassischen Familienvorstellungen wo Mutter und Vater für ihren Nachwuchs gemeinsam sorgen.
das ist wohl kaum das klassische Familienmodell. Und abschaffen will da auch keiner was.


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25.01.2021 um 12:49
@Tussinelda
Warum sollte ein Schwarzer kein Franzose sein? Oder kein Deutscher? Unterschied zwischen Frankreich und Deutschland ist, dass es schon sehr lange deutlich mehr Schwarze in Frankreich als in Deutschland gibt, was unter anderem mit der Kolonialgeschichte zu tun hat. Dadurch bekamen schon früh viele Afrikaner einen französischen Pass, der Algerienkrieg spielte daneben eine Rolle, auch die Legion, in der Menschen aus aller Herren Länder friedenssichernd für Frankreich kämpfen (was nur so gut funktioniert, weil dort Traditionen noch etwas gelten) und oft die franz Staatsangehörigkeit bekommen usw usw
Diesbezüglich ist die Situation in Deutschland eine andere. Es gibt noch nicht so lange viele Schwarze in Deutschland, das kam im größeren Stil erst durch die GIs und nur dort, wo selbige auch stationiert waren.
In den letzten 20 Jahren ist viel passiert und ich finde, dass die Situation in D viel besser geworden ist, als sie herbeigeredet wird.

Allerdings geht es bei der PC Front heutzutage ja gar nicht mehr um das N Wort, es geht darum, dass ständig per "wir gegen die" völlig arrogant überall reingegrätscht wird und es die dollsten Blüten treibt. Da werden Geschlechter erfunden, am Klo wird rumgemäkelt, die Sprache muss sich ändern, die Menschen überhaupt umdenken (im grossen Stil, denn selbst hat man ja die Weisheit mit Löffeln gefressen und post damit rum, irgendwelche Soziologen gelesen zu haben.
Ganz übel wird es dann bei klassischen Familienvorstellungen Vater, Mutter, Kind und Co, da muss der PCler von Welt natürlich draufhauen und ändern wollen.
Vom Weihnachtsmarkt Quotenregelung, von Fastnachtskostüm bis zur Zigeunersauce. Überall springt jemand aus der Kiste und erhebt den moralischen Zeigefinger. Erreicht wird aber nur, dass man die Anliegen nicht mehr ernst nehmen möchte und teilweise nicht mehr ernst nehmen kann.


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.01.2021 um 12:52
Zitat von BerlinerLuftBerlinerLuft schrieb:Auch nichts kapiert😩.
Genau das Gegenteil 🤗.
Rassismus ist mir und uns (meine Atzen ubd und auch der Subkultur und Szenen).
Ist mir und uns (dir und deinen "Atzen")... Was? Egal?
Ne, tut mir leid - solche sinnfreie Argumentation kapiere ich auch nicht. Dein Statement, zu dem Thema, hat nichts weiter ausgesagt außer das du Rassismus damit rechtfertigst, das deine "Atzen" sich darüber nicht beschweren.
Wenn du besser verstanden werden möchtest, dann formuliere sinniger.


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25.01.2021 um 12:52
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:das die HipHopSubkulturangehörigen so eine Affinität zu smilies haben....interessant
es hat halt nicht jeder eine Vorliebe für :shot: und Totschlagargumente


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Political correctness, ein gescheitertes Experiment

25.01.2021 um 12:57
@Seidenraupe
Das ist auch sowas. Männchen, die sich selbst erschießen, sind als Stilmittel in einer Diskussion gegenüber anderen Menschen in Ordnung. Warum?
"Erschiess Dich doch" darf man sagen, aber beim Gendersternchen oder dem klassischen Familienmodell wird gegeifert?


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