Lupo54 schrieb:Mann mit Baskenmütze = Franzose, Mann im karierten Rock= Schotte usw.usw. Obwohl nur wenige Franzosen Baskenmützen tragen und noch weniger Schotten Röcke.
dolles Beispiel, als wären Menschen ohne Baskenmütze keine Franzosen oder welche mit Rock und Baskenmütze dann französische Schotten oder schottische Franzosen.
:shot:und nur ganz nebenbei, das sind Klischees, die haben aber nicht dazu geführt, dass diese Menschen deswegen Rassismus ausgesetzt gewesen wären oder sind, denn TADA, sie können ihre Klamotten ausziehen. Was macht ein Schwarzer Mensch? Und warum ist der immer noch kein Franzose oder Schotte, auch wenn er eine Baskenmütze oder einen Rock trägt? Sondern bleibt der N**er? Erklär doch mal bitte.
Es sollte doch schlicht darum gehen, diskriminierte Gruppen - wen man sie bezeichnen muss - so zu bezeichnen, wie diese es wollen. Warum wird sich denn dagegen gewehrt? aus genau welchem Grund denn? Der Erhalt der rassistischen Sprache? Was steckt dahinter? Die Angst, sich von den eigenen Vorurteilen verabschieden zu müssen, das Gefühl, sich um die eigene Kindheit betrogen zu fühlen? Oder vielleicht die Tatsache, dabei ertappt worden zu sein, weil man sich selbst nicht an den Formulierungen stört – sie unter Umständen noch heute verwendet? Und dies auch noch rechtfertigt?
Schwarze Menschen werden in unserer Gesellschaft immer noch nicht mitgedacht, nicht als Deutsche, deshalb interessiert es hier und auch sonst vielerorts niemanden, wie die Mehrheit der Schwarzen Menschen das sieht, dass Deutschland weder die Kolonialisierungsgeschichte aufarbeitet noch offenbar Deutsche in der Lage bzw. Willens sind, auf rassistische Begriffe respektive koloniale Altlasten zu verzichten. Ein Armutszeugnis, dass hier schön deutlich aufgezeigt wird.
Ich frage mich mittlerweile wirklich, ob es im Moment gerade hip ist politisch unkorrekt zu sein. Mittlerweile ist das Wort Gutmensch schon zu einer geläufigen Beleidigung geworden, die man sich bei jeder Gelegenheit, die sich bietet um die Ohren hauen lassen muss. Ich habe hier schon Begegnungen mit usern machen dürfen, die es sogar als Verbrechen an der deutschen Sprache bezeichnen, wenn man Sie darauf hinweist, dass das N-Wort, egal in welchem Zusammenhang und Kontext einfach nur ne rassistische Beleidigung darstellt, ja die ernsthaft behaupten, es wäre eine Diskriminierung, wenn man von Ihnen verlangt, dass N-Wort stecken zu lassen. Verbrechen an der Deutschen Sprache? Diskriminierung? Geht es noch?
Ich frage mich wirklich, was Menschen dazu treibt soviel Energie aufzubringen, rassistische Begriffe wieder Salonfähig zu machen. Sollte man nicht eher diese Energie nutzen, um sie in den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung zu stecken? Das befremdliche ist , dass das N-Wort gerne von Menschen benutzt wird, die ganz genau wissen, dass dieses Wort eine rassistische Beleidigung darstellt. Woran liegt das? Ist das eine neue Modeerscheinung: Die politische Unkorrektheit, die sich gegen Minderheiten richtet? Oder ist es eher ne Art Sturheit nach dem Motto: "Ob ich freiwillig darauf verzichte ist eine andere Sache, aber ich lasse mir doch nicht von N**ern das N**ersagen verbieten"? Naja, in dem Fall können alle Schwarzen Menschen ja nur hoffen, dass sich möglichst viele weisse Deutsche grosszügig zeigen und verzichten.
Auch eine tolle Strategie die von usern hier gefahren wird, die sich dazu entschieden haben in den Ring zu steigen, um mit allen Mitteln für das N-Wort zu kämpfen ist Gegenfragen zu stellen. Solche zum Beispiel: "Ja, aber was ändert es denn, wenn ich nicht mehr N**er sage, das ändert doch nichts an bestimmten Einstellungen." Diese Menschen sind mir echt die liebsten, denn diese wenden dann gar keine Energie mehr auf, um ihr Verhalten kritisch zu hinterfragen. Was mich an diesen Fragen fassungslos macht ist, dass diese Menschen sich komplett outen als solche, die ihren Mitmenschen, in diesem Fall ihren schwarzen Mitmenschen, nicht bereit sind ein Mindestmass an Respekt entgegenzubringen und nicht einsehen wollen, dass eben diese schwarzen Menschen, (die übrigens immer noch betroffen sind durch offenen Rassismus durch subtilen Rassismus, durch strukturellen Rassismus usw.) entschieden haben, dass dieses Wort in keinerlei Zusammenhang ein wertneutraler Begriff ist. Und dazu haben diese Menschen sich nicht entschieden, weil ihnen langweilig war oder weil sie mal die Idee hatten, ihren weissen Mitmenschen eins auszuwischen, sondern, weil Sie im Zuge der Kolonialzeit diskriminiert, gefoltert, abgeschlachtet wurden, weil sie im Zuge der Kolonialzeit von weissen Menschen Ne**er genannt wurden.
Seidenraupe schrieb:Nicht um die generelle Abschaffung von Diskriminierung.
es geht um die Vermeidung diskriminierender Sprache und diskriminierendem Handeln, so man nicht diskriminierend reden und handeln WILL.
Seidenraupe schrieb:bestimmte als beschützenswert definierte Gruppen von Menschen nicht durch Handeln oder Sprechen zu diskriminieren.
es geht um diskriminierte Bevölkerungsgruppen, Minderheiten. Lies doch einfach mal, was ich so schreibe, reduziere die Aussage nicht auf ein Minimum, dass die eigentliche Aussage dann verzerrt, weil es Dir gerade besser in Deine Argumentation passt.
Seidenraupe schrieb:Man schafft mit neuer Diskriminierung nun mal nicht das Ende von Diskriminierung, sondern verlagert die Diskriminierung nur auf andere Menschengruppen
und jetzt erkläre bitte wie man das macht, wenn man einfach nicht mehr N**er oder Ni**er sagt? Wie und wohin verlagert sich da die Diskriminierung genau? Danke