Apache205 schrieb:Für mich ist das bei Geburt zugeordnete Geschlecht ausschlaggebend. Dabei ist das Geschlechtsorgan nur ein Aspekt.
Ich hab noch nie jemanden kennengelernt bei dem das nicht der Fall war. Und ich arbeite viel mit Menschen neben mein Studium.
Nur typischerweise im Internet, da findet man ja alles.
Von Geschlechtsidentitäten und co halte ich nicht viel. Ansonsten kann mir ja jemand erklären, wie sowas wie Novigender biologisch bedingt ist. Wäre interessant.
Es geht ja erstmal um Transgender, da kann ich eine Geschichte aus meinem Bekanntenkreis erzählen.
Ich kenne jemanden, den ich als eine 'sie' kennen gelernt habe und der sich dann angleichen ließ. Sowas dauert lange. Erstmal hat man allerlei psychologische Beratungen, wo festgestellt werden muss, dass das eben nicht nur eine fixe Idee ist sondern da wirklich der unbedingt wunsch da ist, als das andere geschlecht zu leben.
Dann bekommt man Hormontherapie und letztendlich kommen dann auch operationen dazu.
Dieser weg ist lang und oft mit viel leid verbunden. Denn anfangs sieht das ja auch alles noch nicht 'echt' aus, man fühlt sich wie irgendein zwischenwesen und will gar nicht vor die tür.Die Leute, die das machen, die machen das nicht aus Spaß. Für die ist das ein sehr wichtiges, sehr sensibles Thema, dass sie als das andere geschlecht leben wollen. Weil sie ihr vorheriges Geschlecht nicht anerkennen können. Das ist mehr als nur 'manchmal wäre ich eine Frau'.
Wenn jemand diesen weg geht und dafür jahre, schmerzen und auch demütigungen akzeptiert, dann ist es für ihn sehr schmerzhaft, wenn man ihn falsch gendert oder ihm eben nicht zugesteht, jetzt die Geschlechtsrolle zu haben, die er anstrebt.
Eine solche Verletzung ist vergleichbar damit, als würdest du einer Frau, die Brustkrebs hatte und deren Brüste entfernt worden sind, sagen, sie sei für dich keine Frau mehr, weil Frauen Brüste haben. Sowas würdest du wohl nicht zu einer Frau sagen, aber für eine Transperson ist das ähnlich verletzend.
Und da wäre meine Frage: Reicht die Rechtfertigung 'für mich ist das halt so' das wirklich aus, um gegen in diesem Punkt genderneutrale sprache zu sein?
Ich finde nicht. Ich finde, dadurch, dass jetzt auf öffentlichen schreiben usw. 'Person mit Gebärmutter' steht oder eben der Genderstern oder sonstwas, wird niemand wirklich eingeengt. Aber für viele Transpersonen bedeutet das sehr viel.
Und genau finde ich PC in jedem fall sehr sinnvoll. Es ist sprachgebrauch, der hier nun wirklich niemanden einengt, selbst wenn der gender stern vielleicht etwas komisch aussieht, aber den transpersonen akzeptanz gibt und sie nicht unnötig verletzt.
Ich finde, um dagegen zu sein, braucht es trifftige begründungen.