Political correctness, ein gescheitertes Experiment

@Groucho

Ich würde sagen dass Nazis ihrer kulturellen Identität gerade nicht sicher sind auch wenn sie es anders sehen.

Wer glaubt man würde ihn umvolken (frag mich bitte nicht wie man das definiert) und man könne die Identität seiner Heimat durch eine Verschwörung von Soros und Bezos einfach so völlig wegwischen kann sich doch gerade nicht sicher sein.

Wer glaubt das Abendland geht unter wenn man nicht mehr Negerkuss sagt der ist doch eher wackelig aufgestellt.

Es gab tatsächlich mal Zeiten da war der bewusste Regelverstoß angesagt. So 1968/70 herum. Crumb gehörte zu dieser Szene.
Kann man mögen oder nicht. Mir war das damals zu heftig. Nicht expliziet wegen der Darstellung von Schwarzen. Sondern allgemein.

Öhm hat irgendjemand mal Uncle Bens und das Logo als rassistisch befunden? Ab 2021 wird es das Logo nicht mehr geben und auch den Namen nicht mehr. Wird dann Bens Original heißen. Frage mich aber was daran Rassistisch sein soll? Ich finde die ganzen Diskussionen als auch dir Politische Korrektheit übertrieben.

cempres schrieb:Öhm hat irgendjemand mal Uncle Bens und das Logo als rassistisch befunden? Ab 2021 wird es das Logo nicht mehr geben und auch den Namen nicht mehr. Wird dann Bens Original heißen. Frage mich aber was daran Rassistisch sein soll?

Weil es inzwischen irgendwie auch als rassistisch angesehen wird, also das Stereotyp des US schwarzen "uncles" der halt öhm so leckere Sachen kocht oder so. In den USA gibt bzw gab es das auch als weibliche Ausgabe, Aunt Jemina. Weil das das Stereotyp der lieben schwarzen Küchenfrau das aus der Zeit der Sklaverei stammen soll dadurch repräsentiert wird. Ist bei Uncle Bens vielleicht ähnlich.
Vom Winde Verweht wurde ja auch rausgenommen, wegen diese Stereotype in Gestalt von "Mammy".




Wikipedia: Aunt Jemima
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Berlin geht mal wieder PC korrekt voran.
Der Berliner Verwaltung wurde ein neuer Leitfaden erarbeitet zum: diversitysensiblen Sprachgebrauch


eine 44 seitige Vorlage.

https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/warum-berliner-landesbedienstete-nicht-mehr-schwarzfahrer-sagen-sollen-li.106541

ein paar Beispiele:

aus Asylbewerber wird- Asylsuchende/ Schutzberechtigte

Ausländer wird zu- Einwohnende ohne deutsche Staatsbürgerschaft

Menschen mit Migrationshintergrund werden zu - Menschen mit Migrationsgeschichte oder zu-Menschen mit internationaler Geschichte

Das S im Begriff schwarz wird zuküftig groß geschieben ( Bei schwarzen Menschen handelt es sich nach Auffassung der Autoren nicht um die Beschreibung einer Hautfarbe, sondern um eine politische Selbstbezeichnung „für Menschen, die Rassismuserfahrungen machen“. Um dies kenntlich zu machen wird das „s“ in schwarz groß geschrieben. )

Thema Schwarzfahren--Verpönt ist in diesem Zusammenhang auch der Begriff wie „schwarz fahren“. Besser sei „Fahren ohne gültigen Fahrschein“. Auch „anschwärzen“ soll nicht mehr gesagt werden, dafür aber „melden“ oder „denunzieren“.


usw usw.



Zum Schluß bemerkt der Autor noch folgendes.:

Es gibt auch ein Kapitel, in dem es um Diskriminierung von Personen wegen ihres Alters geht. Es steht am Schluss und ist mit nicht einmal zwei Seiten das kürzeste von allen.

Groucho schrieb:Also Nazis oder AfDler sind sich ihrer kulturellen Identität sehr sicher und die sind ziemlich stark dabei auszugrenzen.

Wenn man kulturelle Identität darauf reduziert, dass man sich selbst besser findet als andere, mag das stimmen, ignoriert dann aber das komplette Brauchtum, welches es gibt. Oktoberfest, Karneval, Weihnachten, Ostern...alles ein Teil der kulturellen Identität. Selbst Diskussionen, wie sie hier geführt werden, gehören dazu.

Wenn man das nun alles auf eine Stufe mit Nazis und AfD stellen würde, könnten wir auch gleich anfangen und Kirchen und Moscheen abreißen, weil diese als Teil der kulturellen Identität ja eh nur Rassismus fördern würden...

calligraphie schrieb:Menschen mit Migrationsgeschichte oder zu-Menschen mit internationaler Geschichte

So gut manche Ansätze sein mögen, so ist diese Form der Bezeichnung einfach dumm.
Menschen mit internationaler Geschichte, wirkt schon wieder so unklar und nicht aussagekräftig, dass man es lieber nicht verwenden sollte.

calligraphie schrieb:Thema Schwarzfahren--Verpönt ist in diesem Zusammenhang auch der Begriff wie „schwarz fahren“. Besser sei „Fahren ohne gültigen Fahrschein“. Auch „anschwärzen“ soll nicht mehr gesagt werden, dafür aber „melden“ oder „denunzieren“.

Sprachlich nicht erklärbar, weil das beides schlicht nichts mit schwarzen Menschen zu tun hat.

calligraphie schrieb:Asylsuchende/ Schutzberechtigte

Was für ein Blödsinn...das sind zwei verschiedene Begriffe, so quasi vor und nach dem Asylbescheid.

calligraphie schrieb:Menschen mit internationaler Geschichte

Klingt nach Seemann der in jedem Hafen...

calligraphie schrieb:schwarz fahren

Na, da hoffe ich dass die Linken nicht "rot sehen"....

Abahatschi schrieb:Na, da hoffe ich dass die Linken nicht "rot sehen"....

Einfach schwarzfahren konsequent klein schreiben, dann sollte der Unterschied laut dem Autor ja deutlich genug sein.

@capspauldin
Was soll ich dazu sagen ? Besser man fragt mal die Berliner Verwaltungsbeamten , wie die das finden . Denn die sind ja die Adressaten , die das umsetzen und verinnerlichen sollen.

Und nach dem Verinnerlichen wird es Einzug halten in Anschreiben , und Sprachgebrauch und somit auch am Ende beim Bürger .

Atrox schrieb:Einfach schwarzfahren konsequent klein schreiben, dann sollte der Unterschied laut dem Autor ja deutlich genug sein.

Sehr gute Idee, außer am Satzanfang werde ich das mit "schwarz", dem "Schwarz" und dem "Schwarzen" aber einfach grammatikalisch korrekt beibehalten. Bin ja auch keine Behörde oder Verwaltung.

@Abahatschi
Zumindest das Wort Drucker Schwärze bleibt noch unberührt .

Aber Ironie beiseite , wird eine Menge Bewusstseinsschärfung auf die Abertausenden Verwaltungsangestellten zukommen . Wie man weiß , gibt es reichlich davon in Berlin .

Bin mal gespannt auf die Nutzung des Wortes " denunzieren "
Das ist so negativ vorbelastet oder ? Denunzieren klingt so nach " hatten wir schon mal"

Besser wäre doch " verpetzen " gewesen . Verpetzen ist sowieso schon verinnerlicht durch den hier oft zitierten Volksverpetzer .

@Groucho
Aber nicht jeder, der seine kulturelle Identität wichtig findet, mag die AfD und Co. Kulturelle Identität muss nicht ins politische gehen, dann wird es oft bedenklich. Für mich ist das mehr eine persönliche Sache. Parteien sind mir meist zu ideologisch.

calligraphie schrieb:Aber Ironie beiseite , wird eine Menge Bewusstseinsschärfung auf die Abertausenden Verwaltungsangestellten zukommen . Wie man weiß , gibt es reichlich davon in Berlin .

Wir wissen alle um die Flexibilität des Verwaltungsapparats. Da muss erstmal die nächste Generation von Berliner Abiturienten zu eifrigen Aktenschubsern ausgebildet werden bevor da groß was Einzug erhält.

calligraphie schrieb:Besser wäre doch " verpetzen " gewesen . Verpetzen ist sowieso schon verinnerlicht durch den hier oft zitierten Volksverpetzer .

Ich frage mich wann man als Berliner Verwaltungsangestellter überhaupt mal mit dem „verpetzen“ zu tun hat...stecken da wohl noch welche in der DDR fest?

@Atrox
Es wird zukünftig nicht mehr heißen " Person A hat Person B bei der Behörde C angeschwärzt ( zB wegen Erschleichung von XY Leistung ) sondern , A hat B bei C denunziert .

Das klingt doch gleich viel netter .
Verpetzen ist gerade das Modewort in der Kita .

Dann wird Uncle Bens nur noch irgendein Reis sein.

calligraphie schrieb:Das S im Begriff schwarz wird zuküftig groß geschieben ( Bei schwarzen Menschen handelt es sich nach Auffassung der Autoren nicht um die Beschreibung einer Hautfarbe, sondern um eine politische Selbstbezeichnung „für Menschen, die Rassismuserfahrungen machen“. Um dies kenntlich zu machen wird das „s“ in schwarz groß geschrieben. )

Und wie nennt man Schwarze ohne Rassismuserfahrungen? Und wenn Schwarz = Rassismuserfahrung ist, sind dann Chinesen schwarz bzw Schwarz wenn sie Rassismus erfahren? Sind dann Sinti und Roma Schwarze?

@Texaslighting
Mit diesen Fragen solltest du dich an den Ersteller ( die Grünen ) im Berliner Senat richten .
Eine 44 seitige Vorlage , Chapeau , da waren einige Leute sicher wochenlang gut beschäftigt im Rathaus .
Und ich dachte bisher immer , die 7 seitige PDF Vorlage für Berliner Gewerbetreibende , in Zeiten von Corona ( bzgl Schutz u Hygiene Maßgaben ) wäre eine Hausnummer .

@calligraphie
In Berlin haben die sowieso eben Sockenschuss in der Regierung, schwarzfahren.... ich spiel darauf gleich mal schwarzer Peter...ich find, schwarze Katzen dürfen jetzt auch kein Unglück mehr bringen, sonst Strafzettel. Und schwarzer Afghane rauchen oder dealen ist in dem komischen Park in Berlin jetzt auch bitte verpönt
Hach Berlin...

@abberline
Ich danke dir , lache gerade Tränen .
Und extra danke dafür , dass du " in Berlin " und nicht " alle Berliner " geschrieben hast .
Und zu RRG heute Abend nichts mehr bitte , habe gerade so gute Laune .