Political correctness, ein gescheitertes Experiment

@Lupo54
Genau das. Alles könnte so einfach sein, wenn man andere einfach leben lässt und friedlich ist. Da braucht es keinen Gendersternchen Text
@Kürbisgesicht
Für wen denn sonst? Kunde Sternchen innen.

EinElch schrieb:groucho schrieb:
Und was das Thema pc betrifft, wird es so kommen,

Warum dann der Kampf und das Missionieren? Kommt doch sowieso. Werden wir schon sehen. Naturgewalt.

Aber auch nur, weil sich genug Menschen dafür einsetzen, dass sich was ändert. Wenn dies nicht der Fall wäre, würde es viel länger dauern oder gar nicht erst richtig ins Rollen kommen.

@abberline
Das Gendersternchen ist für Menschen, welche sich nicht als Männlein oder Weiblein identifizieren, sollte jedem klar sein, wenn man sich mal gegenderte Texte mit Sternchen durchliest (zumal es hier sogar Seitenlang Thema war). Denn, wenn es nur um Frau und Mann gehen würde, könnte man weiter bei Damen und Herren, Student und Studentin bleiben bzw. Binnen-I verwenden.

abberline schrieb:Alles könnte so einfach sein, wenn man andere einfach leben lässt und friedlich ist. Da braucht es keinen Gendersternchen Text

Warum wirst du dann nicht Müde dagegen zu wettern und hier steif und fest deine Meinung versuchen aufzudrücken?
Leben und leben lassen, also lass die doch im Radio versuchen zu reden, wie sie es in ihrer Sendung für richtig halten. So lange dort niemand diskriminiert wird ist doch alles gut. Oder fühlst du dich diskriminiert oder benachteiligt, wenn ein Sender versucht gendergerecht zu moderieren?
Nicht das du noch weinst und eine Petition startest, wenn andere Sender nachziehen. ;)

Scheinbar hast eben auch Du zu recht ein Bedürfnis, die Welt in etwa so haben zu wollen, wie es dir für richtig erscheint und wie du dich damit wohl fühlst. Es unterscheidet sich doch nicht zu anderen.

abberline schrieb:Leute aus der Biker- oder Metalszene haben in den 80ern auch oft als asozial gegolten und nicht gleich weinend Petitionen gestartet.

Wir leben nicht mehr in den Achzigern und die BRD so wie sie es dort gab ist auch schon lange Geschichte. Vielleicht wäre es doch nicht schlecht, einfach mal im hier und jetzt anzukommen und nicht einer längst vergangen Zeit hinterher zu weinen. Diese Zeit wird nicht wieder kommen.

Es wird keine Endstufe "politischer Korrektheit" geben.
Es werden immer neue Namen nötig, wenn der Begriff diskriminierend ist.
Zuerst wurde "Krüppel" durch "Behinderter" ersetzt, dann wurde auch dies zur Beleidigung.
Der alte Begriff wird ja bloss neu benannt.
Das mag bei Umbenennung zur Präsenz des Themas in der Öffentlichkeit führen. Was gut ist.
Doch die Präsenz geht verloren und der mitgenommene Begriff bekommt wieder das Potenzial seiner Diskriminierung.

Auch der politisch Korrekteste bezieht sich bei Neubenennung auf seinen alten Begriff.
Und er kann davon ausgehen das der neue Name der unkorrekte Namen von Morgen ist.

Ich finde das Hinterfragen seiner benannten Begriffe allemal sinnvoller als Etikettenwechsel.
Dem weichen einige politisch Korrekte m.E. irgendwie mehr oder weniger geschmeidig aus , in dem sie sich darauf zurückziehen den gerade korrekten Namen genutzt zu haben.

So verlaufen Diskussionen dann m.E. doch sehr oberflächlich ab und es kommt nicht tiefer auf die Begriffsebene.

Das ist für mich ein Aspekt einer Kritik , die ich an politische Korrektheit sehe.

Bei mir in der Nachbarschaft befindet sich eine kleine private Sprachschule . Und sie vermitteln lt Werbung am Aufsteller auch deutsch für Anfänger . Nun frage ich mich beim täglichen vorbeifahren immer , ob die zB in ihren fortgeschrittenen Kursen den Schülern gleich die PC Variante unserer Sprache vermitteln.
Wäre eigentlich eine geniale Marktlücke : Gendern für Einsteiger , plus Aufbaukurse .
Es gibt Benimmkurse, Kochkurse , Flirtkurse ( sogar welche für Migranten ) , warum also nicht .

@Bone02943
Weil ich den Scheiß mit den Sternchen ja in Zeitungen aufgedrückt bekomme. Es ginge auch ohne und niemand würde diskriminiert. Nur der Text wäre lesbar. In der Schule lernen Kinder (zumindest hier) das ja zum Glück auch nicht so.
Ich weine keiner Zeit hinterher, nur wurde damals auch nicht wegen allem so ein Theater gemacht und gleich "Diskriminierung" geschrieen, weil irgendwer für sich entscheidet, anders rumzulaufen etc als die Masse
BRD durften wir übrigens in den 80ern nicht In der Schule schreiben, da kommunistischer Begriff 😉

@abberline

Ach nun komm, die Texte sind doch trotzdem lesbar. So ein Sternchen ist doch wahrlich nicht schwer zu erfassen. Nach einer Weile ist dies doch völlig normal. Die Schreibweise von manchen Wörtern wird ja auch immer wieder mal geändert, da geht es doch auch.

Und wenn noch länger nicht gleich "Diskriminierung" geschrien würde, hätten wir wohl heute noch den § 175, Frauen dürften ohne Zustimmung der Ehemänner noch immer nicht arbeiten und wer weiß was heute noch alles völlig normal wäre. Vom "Bimbo-klatschen" als Volkssport, über Wahlplakate der CDU die eher an NPD erinnern würden und haste nicht gsehen.

@Gerlind
Das ist genau das, was Slavoj Zizek auch kritisiert. Es hilft nichts, ständig neue Begriffe zu finden, die dann bald an Stelle der alten Begriffe wieder für negatives stehen. Farbiger, Schwarzer, POC uswusw. Wobei letzteres außerhalb von irgendwelchen Blasen bei der Masse der Menschen gar nicht bekannt ist. Frag mal im Dorf oder in der Fußgängerzone rum, was POC heisst.
Die Ursache ist trotz anderem Namen da. Es beruhigt lediglich das Gewissen etwas, wenn man in Petitionen etc auf PC Begriffe hinweist.
@Bone02943
Na wenn Du dieses Geschreibsel lesbar findest... ich tu mir so Texte nicht an und übergeh die.

abberline schrieb:Die Ursache ist trotz anderem Namen da.

Und was wäre deine Idee wie man dagegen vorgehen sollte? In dem noch weiter einfach "N... " und alles gesagt wird, was wäre damit besser? Kann es nicht dennoch auch dahin gehen, allgemein einfach mal mehr Respekt gegenüber anderen zu haben?
Aber was macht es denn besser wenn bestimmte Wörter trotz der rassistischen und beleidigenden Position weiter benutzt werden, als wäre es völlig normaler Sprachgebrauch?

abberline schrieb:Na wenn Du dieses Geschreibsel lesbar findest... ich tu mir so Texte nicht an und übergeh die.

Na siehste, dann zwingt dir ja auch keiner etwas auf.

@Bone02943
Es geht nicht um das N Wort, das braucht von mir aus niemand verwenden. Es geht mir um die Schrift Sternchen innen, Quote für Hochdruckgebiete und Strassennamen, Zeitgeist und das moralisch empörte Getue, dieses völlig überdrehte, ein Dutzend Geschlechter und immer kommen neue und jeder hätte gerne Sternchen und innen und blablabla.. das einzige, was so erreicht wird ist, dass kaum noch jemand zuhören will.

abberline schrieb:@Gerlind
Das ist genau das, was Slavoj Zizek auch kritisiert. Es hilft nichts, ständig neue Begriffe zu finden, die dann bald an Stelle der alten Begriffe wieder für negatives stehen. Farbiger, Schwarzer, POC uswusw. Wobei letzteres außerhalb von irgendwelchen Blasen bei der Masse der Menschen gar nicht bekannt ist. Frag mal im Dorf oder in der Fußgängerzone rum, was POC heisst.

M.E. werden neue Namen genutzt. Die Begriffe bleiben ja erstmal die selben. Die ändern sich gegebenenfalls erst mit der Zeit. Dann muss man sich aber damit auseinandersetzen und dies geschieht nicht allein-wenn überhaupt- durch Namenswechsel. Ich halte es für möglich , dass Menschen meinen, ihren diskriminierenden Begriff geändert zu haben , weil sie den gerade politisch korrekten Namen nutzen. Und ich halte es für möglich, dass Menschen einen weniger diskriminierenden Begriff haben als der, der gerade den korrektesten Namen nutzt ,auch wenn sie gerade nicht den neuesten korrektesten Namen nutzen.

abberline schrieb:Weil ich den Scheiß mit den Sternchen ja in Zeitungen aufgedrückt bekomme.

Es gibt auch die Möglichkeit die Sternchen wegzulassen. Das sieht dann in etwa so aus:
"WanderInnen". Gefällt dir die Variante besser?

abberline schrieb:Nur der Text wäre lesbar.

Nun hab dich mal nicht mal so.

abberline schrieb:nur wurde damals auch nicht wegen allem so ein Theater gemacht

Damals wurde aber auch nicht so ein Fass aufgemacht, wenn mal etwas geändert wurde.

@peekaboo
Wanderer reicht mir völlig. Und Lehrer statt Lehrende, was ja ein Unterschied ist. Wähler statt Wählender

EinElch schrieb:Warum dann der Kampf und das Missionieren?

Weil : "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es." (Erich Kästner)

Oder von einem anderen Autoren: "Nicht zufrieden sein, ist der erste Schritt zum Glück."(Helmut Krausser)

Bei einer besseren Frage, hättest du auch eine bessere Antwort bekommen.

abberline schrieb:Ich weine keiner Zeit hinterher, nur wurde damals auch nicht wegen allem so ein Theater gemacht und gleich "Diskriminierung" geschrieen,

Tja, hätte wir damals mal damit angefangen, dann wäre die ganze unselige Diskussion schon durch.

abberline schrieb:Weil ich den Scheiß mit den Sternchen ja in Zeitungen aufgedrückt bekomme. Es ginge auch ohne und niemand würde diskriminiert. Nur der Text wäre lesbar.

Wenn die Lesbarkeit eines Textes für dich von den Sternchen abhängt...
Wobei ich zumindest mit dir übereinstimme: Ich finde die Sternchen auch keine gute Lösung.
Aber wenn ich jetzt mal zurückdenke an die Zeitungslektüre der letzten Tage. Ich kann mich nicht erinnern mehr als zwei oder dreimal diese Sternchen gelesen zu haben.

peekaboo schrieb:Es gibt auch die Möglichkeit die Sternchen wegzulassen. Das sieht dann in etwa so aus:
"WanderInnen". Gefällt dir die Variante besser?

Also für mich ist das kein so großer Unterschied. Binnenversalien finde ich auch nicht so elegant.
In meinen eigene Texten schreibe ich das immer aus (also Wanderer und Wanderinnen)

abberline schrieb:Wanderer reicht mir völlig.

Dir, aber Anderen nicht. Du könntest beispielsweise nur bis "Wander" lesen und den Rest weglassen, wenn dir das zu anstrengend sein sollte.

@Groucho
Kein Sorge, ich auch nicht. Und sollte ich welche entdecken, muss ich die Zeitung ja nicht mehr lesen. Die Freiheit hab ich ja zum Glück😉

abberline schrieb:Wanderer reicht mir völlig. Und Lehrer statt Lehrende, was ja ein Unterschied ist. Wähler statt Wählender

Dann schreibe doch deine eigene Zeitung. Lehrende ist doch völlig ok, wenn mehrere angesprochen werden. Lehrer ist nunmal maskulin. Da kann man doch heute nichts dafür. Hätte man sich ja damals schon besser überlegen können.

Groucho schrieb:In meinen eigene Texten schreibe ich das immer aus (also Wanderer und Wanderinnen)

In einer Zeitung ist halt nicht unbedingt immer genug Platz. Da muss man sich halt damit abfinden, dass gerne verkürzt wird.

abberline schrieb:Kein Sorge, ich auch nicht. Und sollte ich welche entdecken, muss ich die Zeitung ja nicht mehr lesen. Die Freiheit hab ich ja zum Glück

Aha, du regst dich also über ein Problem auf, dass du gar nicht hast. :D

Das charakterisiert große Teile der Diskussion mMn.

Bone02943 schrieb:In einer Zeitung ist halt nicht unbedingt immer genug Platz. Da muss man sich halt damit abfinden, dass gerne verkürzt wird.

Meine Texte (von denen ich sprach) sind für eine Zeitung. :D

@Bone02943
Nein, lehrend ist eine Handlung, Lehrer ein Beruf.
Wähler sind nicht Wählende und Säuglinge nicht Gesäugte....