Political correctness, ein gescheitertes Experiment

NightSpider schrieb:Da steht ja genau das drinnen.

Ich habe dir zitiert, was da steht und da steht nicht, was du sagst.

NightSpider schrieb:Heißt: Neger wurde und wird auch heute noch im deutschen Sprachgebrauch für Schwarze verwendet. Was passt daran bitte nicht?

Das:

wurde jedoch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts von den meisten Europäern nicht problematisiert. Erst mit dem Ende des Kolonialismus nach dem Zweiten Weltkrieg, mehr noch mit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und der Überwindung von Rassentheorien wurde die rassistische Konnotation des Begriffs anerkannt.

abberline schrieb:Identitäten sind aber wichtig für eine Gemeinschaft.

Sind sie nicht, die Menschen sind viele Jahrtausende ohne nationale oder kulturelle Identität ausgekommen. Da waren es eher soziale Strukturen und gemeinsame Rituale, die den Zusammenhalt prägten. Kollektive Identitätsbezüge, vor allem die nationalen, sind lediglich Ausdruck einer Ich-Schwäche.

Realo schrieb:Ich dachte, wir wollten uns an Nationen orientieren, die die Aufklärung schon seit Jahrhunderten erfahren und sich danach orientiert haben.

Und was ist damit? :

sacredheart schrieb:Na ja Deine Sprachdeutung in der Du schon Wurzeln problematisierst ist nicht so ganz wissenschaftlich.

Realo schrieb:Wozu bitteschön braucht man den Begriff "mit Migrationshintergrund"

Texaslighting schrieb:weil damit teilweise besondere "Umstände" mit einher gehen. So als Beispiel, es gibt doch immer mal Studien über die Bildungsumstände von Schülern mit Migrationshintergrund, wo dann teilweise gesagt wird, die haben es schwerer, weil die Eltern ggf nicht korrekt Deutsch können und dem Kind dann nicht richtig beim Lernen und Hausaufgaben helfen können, weshalb das Kind dann ggf schlechteren Bildungserfolg hat o.ä. um nur ein Beispiel zu nennen.

Auch der Punkt wie in dem anderen Thread aufgezeigt wurde, dass es auch um Ursachen bei Straftaten geht?

@Realo
Einer der Punkte, die man sich von den Türken abschauen könnte, ja. Österreich und die Schweiz zb haben, wenn ich es richtig in Erinnerung hab, ebenfalls das sanguinische Prinzip und auch in Deutschland galt das bis vor 20 Jahren noch, soweit ich weiß. Und wer sind "wir", die uns an anderen Nationen diesbezüglich orientieren wollen?

@paranomal

Menschen kommen seit Zehntausenden von Jahren ohne den Begriff aus aber ganz sicher nicht ohne kulturelle Identität.

Schau Dir mal die Geschichte Indiens und Japans an und erzähl dann noch mal was von der Bedeutungslosigkeit von kultureller Identität.

Das war alles das krasse Gegenteil von multikulti.

Realo schrieb:Nationen orientieren

Ich behaupte doch gar nicht das wir uns an diese orientieren sollen. Ich wollte Beispiele aufzeigen wo dies noch viel extremer verankert ist. Möchte sogar behaupten mit Erdogan waren das mehrere Schritte zurück. Die Kurdenverfolgung würde ich allerdings auch rassistisch bezeichnen.

Aber mal abgesehen davon, wenn, eben vorausgesetzt wenn, es nicht negativ angewandt und ausgelegt wird, der Nationalstolz nichts verwerfliches. Ich weiß nicht wie es on 100 oder 200 Jahren aussehen wird, denke aber das man das nie wegbekommen wird, das zeigt die Menschheitsgeschichte. Es ist eben auch etwas verbindendes, möglich das ein Teil der Menschen das benötigt.

@Realo
Es keben ja nun Millionen Menschen hier die keine German native speaker sind.

Will willst Du das denn ohne Berücksichtigung eines Migratiinshintergrundes bearbeiten oder erklären?

Fierna schrieb:Das:

Bin ich im falschen Film? Ich habe belegt das Neger für Schwarze verwendet wurde, obwohl @Tussinelda das Gegenteil behauptet:

Tussinelda schrieb:Das deutsche Wort für Schwarze ist nämlich Schwarze und nicht "Neger"

Ich verstehe nicht was du von mir benötigst oder willst, ein "Ok, danke für den Beleg" hätte genügt. Für mich ist das Thema erledigt, es ist kindisch Bewiesenes weiterhin leugnen. Ende!

Realo schrieb:Deshalb hat sich auch die abfällige Bezeichnung von Italienern sprachlich gewandelt. In den 1950er Jahren, als die ersten "Gastarbeiter" aus Italien kamen und diese damals noch als "südländische" Typen galten, wurden sie rassistisch "Itaker" genannt. Später erlebte der Begriff "südländischer Typ" eine Wandlung, wanderte nach Süden und bezeichnete nicht mehr Menschen aus dem Mittelmeerraum, sondern Nordafrikaner. Erst zu dem Zeitpunkt, als sich der Rassismus nicht mehr auf Südeuropäer konzentrierte, sondern auf Nordafrikaner und Türken, wurden die Italiener nicht mehr rassistisch Itaker genannt, sondern nur noch beleidigend (aber nicht mehr rassistisch beleidigend) "Spagetti". Der Begriff "Itaker" wurde damit obsolet und verschwand aus dem Sprachgebrauch.

Mag alles sein, aber in welchem Zusammenhang steht dies mit dem Alman?

NightSpider schrieb:Bin ich im falschen Film? Ich habe belegt das Neger für Schwarze verwendet wurde, obwohl @Tussinelda das Gegenteil behauptet:

Nein, die Frage war, ob es einfach nur ein Lehnwort für "Schwarze" ist und dem widerspricht dieser Absatz ganz massiv:

Fierna schrieb:Bereits mit der Verwendung im Portugiesischen und Spanischen im 16. Jahrhundert wurde die Bezeichnung „negro“ mit dem Wort Sklave konnotiert und im Weiteren mit anatomisch-ästhetischen (hässlich), sozialen (wild, ohne Kultur), sexuellen (abnorm) und psychologischen (kindlich) Vorstellungen verknüpft.[13] Die Übernahme des Begriffs in das Französische als „nègre“ im 16. Jahrhundert beinhaltete die Nebenbedeutungen und stand damit im Gegensatz zu dem direkt aus dem Lateinischen abgeleiteten noir für schwarz.[7] Mit gleicher Gewichtung wurde das Wort als „Neger“ im 17. Jahrhundert in die deutsche Sprache übertragen, die Konnotation war von vornherein und dauerhaft inbegriffen,[14]

Was verstehst du denn daran nicht?

Es gibt ja ganz unterschiedliche Wahrnehmungen von Migration.

Ein Beispiel: wir bekommen eine neue Kollegin. Die kommt aus Brasilien.

Dieser Satz impliziert mögliche interessante Erfahrungen und bei Männern eine Erwartenshaltung zum Erscheinungsbild. Beides kann falsch oder richtig sein. Aber negativ konnotiert wäre Beides nicht.

Das Gegenbeispiel: Wir bekommen einen neuen Kollegen. Der stammt aus einer libanesischen Großfamilie.
Die Erwartenshaltung der Mehrheit wäre: Ach Du Scheisse.

Da wäre es wichtig due Erwartenshaltung nicht auf die Einzelperson runterzubrechen.

Die Erwartenshaltung selbst hat aber vor allem damit zu tun wie Brasilianerinnen und libanesische Großfamilien bisher in Erscheinung getreten sind.

Man darf nur bicht vergessen dass der Einzelne dieses Stimmungsbild ja kaum beeinflussen kann.

@paranomal
Dem widersprech ich aber ganz laut. Kulturelle Identität ist für eine Gemeinschaft extrem wichtig, genauso wie manche Traditionen, die Sprache und einiges mehr, so etwas schafft auch Solidarität.
Und fast jeder Mensch benötigt kulturelle Identität, ohne selbige wäre das Leben auf diesem Planeten wesentlich schlechter

Ich finde es wirklich schon beschämend, 2020 über den Begriff Neger zu streiten.
Dahingehend gebe ich Tussinelda recht, dass der Begriff weder mit Spaghetti noch mit Kartoffel verglichen werden kann.
Da kommt eher der Alman, ein bewusst abwertender und auf Herkunft gebundener Begriff ins Spiel, welcher klar zu verurteilen ist.

sacredheart schrieb:Menschen kommen seit Zehntausenden von Jahren ohne den Begriff aus aber ganz sicher nicht ohne kulturelle Identität.

Also alleine das Konzept von Kultur ist noch nicht so besonders alt und gerade in der Vormoderne waren sowas meistens Fremdbezeichnungen, die dann in der Romantik unter anderen Vorzeichen übernommen wurden. Ein super Beispiel sind da "die Germanen" als narrativer Ausgangspunkt der deutschen Nationalidentität.

sacredheart schrieb:Schau Dir mal die Geschichte Indiens und Japans an und erzähl dann noch mal was von der Bedeutungslosigkeit von kultureller Identität.

Das war alles das krasse Gegenteil von multikulti.

Also die Indus-Kultur oder was meinst du mit "Indien"? Das heutige Indien ist mit seinen über 700 amtlich erfassten Ethnien und Volksgruppen nahezu ein Paradebeispiel für eine Multikulti-Gesellschaft.

Hahahaahah was neues zum Thema Politische Korrekheit.
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/warum-berliner-landesbedienstete-nicht-mehr-schwarzfahrer-sagen-sollen-li.106541
Das Wort "Schwarzfahren" wird wohl abgeschafft, weil es rassistisch ist. Und man darf auch nicht mehr Fußgänger sagen, sondern soll "Zu Fuß Gehende" sagen. also die Landesbeamten müssen da aufpassen. Aber für den Normalo kann es ja auch nicht mehr lange dauern. Man soll auch nicht mehr Ausländer sagen, sondern soll „Einwohnender ohne deutsche Staatsbürgerschaft“ sagen.
Die Erstellung dieses Landesprogramms wurde natürlich mit Steuermitteln finanziert :D

Als ich klein war, gab es noch diese berühmte GEZ Werbung. Wo ein weißer Mann einem schwarzen gegenüber saß und der weiße sagte "Ich seh' schwarz" und der Schwarze (stellte wohl GEZ Fahnder dar) sagte: "Ich weiß". Ist nicht mehr zu finden, nur noch ein Screenshot. Gilt auch als rassistisch. War vor 15 Jahren aber noch ok, ist ja eine von der Politik abgesegnete Werbung gewesen.





Ich fordere also eine Abänderung des Begriffs "Schwarzssehens". Ich schlage vor: "Sehen ohne GEZ Dauerabonnement"

Schwarzgeld braucht auch eine neue Bezeichnung.

Kennt ihr diese eine South Park Folge mit dem Toleranz Camp?

South Park - The Death Camp of Tolerance

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paranomal schrieb:Das unreflektierte Denken in Identitäten ist eines der grundlegendsten Probleme der westlichen Welt.

Wieso nur in der weslichen Welt? In China gibt es das Problem mit Uyghuren und Tibetern. In den USA gibt es auch Probleme, wir sehen es ja gerade mit BLM z.B. Irak, Syrien, in Afghanistan gibt es Probleme zwischen der Volksgruppe Pashtunen und Hazara. In Indien gab und gibt es teilw immer noch Kasten, Indianerstämme haben Kriege miteinander geführt. usw.

@paranomal
Und genau diese Schaffung einer nationalen Identität war unter der Besatzung durch Napoleon wichtig, war generell wichtig. Sei es durch die Brüder Grimm oder viele andere. Dass sie später pervertiert wurde, ist eine andere Sache.

paranomal schrieb:Ein super Beispiel sind da "die Germanen" als narrativer Ausgangspunkt der deutschen Nationalidentität.

ich habe den Eindruck dass in Deutschland auch die regionale Identität eine Rolle spielt was jeweilige (Sub)Kultur angeht. Also Bayern, Berliner, Ruhrputt, Norddeutsche usw.

Da gibt es ja auch jeweils Klischees und Parodien. Mir gefällt dies hier z.B weil ich aus dem Norden komme.

Norddeutscher Humor 2009

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Oder hier Ostddeutschland

Lerne Ostdeutsch

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Texaslighting schrieb:Man soll auch nicht mehr Ausländer sagen, sondern soll „Einwohnender ohne deutsche Staatsbürgerschaft“ sagen.

warum einfach wenn es auch umständlich geht.
Das nimmt ja langsam Ausmaße an ...

Texaslighting schrieb:Die Erstellung dieses Landesprogramms wurde natürlich mit Steuermitteln finanziert :D

wir brauchen ja die Gelder auch nicht für wichtigere Dinge.

Texaslighting schrieb:ich habe den Eindruck dass in Deutschland auch die regionale Identität eine Rolle spielt was jeweilige (Sub)Kultur angeht. Also Bayern, Berliner, Ruhrputt, Norddeutsche usw

so isses. Jeder identifiziert sich ab und zu mit irgendwelchen Gruppen und Zugehörigkeiten und wenn es nur die eigene Familie ist.

Texaslighting schrieb:Wieso nur in der weslichen Welt? In China gibt es das Problem mit Uyghuren und Tibetern.

Diese Denkweise ist in China importiert. Im vormodernen hydraulisch-despotisch organisierten China gab es solche Trennungen nicht.

abberline schrieb:Und genau diese Schaffung einer nationalen Identität war unter der Besatzung durch Napoleon wichtig, war generell wichtig.

Sie war als Gegenpol zum absolutistischen Adel wichtig, ja. Als Möglichkeit die Bewohner zum modernen Bürgertum zu vereinen. Danach schlug das ganze aber nach und nach in sein Gegenteil um und aus dem Quell der Emanzipation sprudelte das Gift, dass später ganz Europa in Schutt und Asche legen sollte. Die Historizität in der Bewertung ist hier wichtig.

Texaslighting schrieb:Indianerstämme haben Kriege miteinander geführt. usw.

Aber nicht, weil sie sich als unterschiedliche Kulturen begriffen haben, sondern weil es um ganz konkrete Konfliktmomente ging.

Texaslighting schrieb:In den USA gibt es auch Probleme, wir sehen es ja gerade mit BLM

Die USA sind doch Teil der westlichen Welt.

@paranomal
Und dennoch ist ein Mensch ohne kulturelle Identität doch irgendwo ein armer Tropf ohne Wurzeln.