abberline
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Und ich meine, wer meint, andere finden sie seien die besseren Menschen, hält sich selber für besser.Gerlind schrieb:dass sie m.e. meinen, sie seien die besseren Menschen.
Dann halten wir uns ja beide für besser. :)peekaboo schrieb:Und ich meine, wer meint, andere finden sie seien die besseren Menschen, hält sich selber für besser.
Sich selbst für den Nabel der Welt zu halten ist eine natürliche Sache, eine Frage des Selbstwertgefühls. Dann zu erkennen, dass andere, die in andern persönlichen oder gesellschaftlichen Situationen zu völlig anderen Ansichten und Lösungen kommen genau so moralisch legitim handeln, ist eine Erkenntnis, die nicht jeder/jede schafft.peekaboo schrieb:Und ich meine, wer meint, andere finden sie seien die besseren Menschen, hält sich selber für besser.
Fast. Ich meine, jeder hält sich für besser. ;)Gerlind schrieb:Dann halten wir uns ja beide für besser.
Nein, das ist nicht jedem klar. Kann es gar nicht, weil täglich neue Begriffe als rassistisch auftauchen. - Erst vorgestern ging's um "hautfarbene Strümpfe". Vermutlich lebe ich hinter dem Mond (oder bin wahlweise ein Arschloch), weil ich mir bisher bei diesem Begriff nichts gedacht hatte.Kürbisgesicht schrieb:Und auch hier sollte doch mittlerweile jedem klar sein, der nicht hinterm Mond lebt, was rassistisch ist und was nicht.
Man muss sich einfach nur mit dem Thema befassen aber viele wollen das nicht, weil es ja wehtun könnte.
Irgendwo muss man aber anfangen und wenn man bei Worten anfängt besteht die Möglichkeit, dass sich was in den Köpfen der Menschen ändert.Cleo13 schrieb:Die Euphemismus-Tretmühle verhindert ohnehin, dass sich nur aufgrund geänderter Bezeichnungen irgendetwas in den Köpfen ändert...
Möglich und hoffentlich. Wenn man es aber übertreibt - und das tun meiner Meinung nach (!) bei diesem Thema momentan sehr viele, halte ich es für kontraproduktiv. Man hat einfach keine Lust mehr, ständig nach Fettnäpfchen zu schielen, und lässt's daher gleich ganz. Oder hält aus Trotz an diesen Wörtern fest. Beides kann ich bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen ...Kürbisgesicht schrieb:Irgendwo muss man aber anfangen und wenn man bei Worten anfängt besteht die Möglichkeit, dass sich was in den Köpfen der Menschen ändert.
Ich bitte Dich, mich nicht für beschränkt zu halten! Ich empfinde (Vorsicht: Befindlichkeit!) die Frage als fast beleidigend.Tussinelda schrieb:Hast Du denn jetzt mal drüber nachgedacht, warum es durchaus problematisch sein könnte, eine bestimmte Farbe als hautfarben zu bezeichnen?
Moral ist nicht gänzlich relativ.Lupo54 schrieb:genau so moralisch legitim handeln
Eben nicht. "Mohr" ist als Personenbezeichnung seit 100 Jahren veraltet, etwa wie Vetter und Base und wird deshalb von mir nicht mehr verwendet und nicht aus Korrektheit.Kürbisgesicht schrieb:Irgendwo muss man aber anfangen und wenn man bei Worten anfängt besteht die Möglichkeit, dass sich was in den Köpfen der Menschen ändert.
Ich schrieb: "... weil ich mir bisher nichts dabei gedacht hatte". Also: Ja, es ist mir klar, warum das problematisch sein könnte. Andererseits hast Du ja vielleicht eine Idee, wie man "hautfarbene Strümpfe" politisch korrekt bezeichnen könnte. Und ob man auch die Kurz- und Langgrößen abschaffen muss, weil das ja impliziert, dass man als kleiner oder großer Mensch nicht "normal" ist.Tussinelda schrieb:Wieso ist die Frage beleidigend? Es ist eine Frage die ich stelle, weil es mich interessiert. Du hast das hier eingeworfen, da ist doch wohl klar, dass in irgendeiner Form darauf eingegangen wird.
Gute Frage. Ich glaube, dass ist das Problem auf den Punkt gebracht. Eine allgemeingültige Antwort werden wir nicht bekommen.Cleo13 schrieb:Ich möchte einfach wissen: Wo fängt's an, wo hört's auf?
Diese Bezeichnung soll wertfrei gewesen sein? Beleg?Lupo54 schrieb:"Neger" war bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts eine wertfreie Bezeichnung für sehr dunkelhäutige Menschen,
Der Begriff des „N“ wurde im Zuge der Entwicklung der Rassentheorien im 18. Jahrhundert in den allgemeinen deutschen Sprachgebrauch integriert. Die Verknüpfung mit den rassentheoretischen Denkweisen zeigt, dass der Begriff von Anfang an kein neutrales Wort dargestellt hat. Die Kategorisierung von Menschen als „N“ bedeutete nie bloß die wertfreie Feststellung der dunklen Hautfarbe; vielmehr war und ist der Begriff mit vermeintlichen Eigenschaften verbunden: Der „N“ ist primitiv, animalisch, ignorant, faul, unrein, chaotisch usw. (Grada Kilomba, Plantation Memories, 5. Aufl. 2019, 101). Die Rassentheorien rechtfertigten die Unterdrückung und Versklavung der Bevölkerungen in den Kolonien, sodass die Kolonialherren, sowie die Bevölkerung der Staaten aus denen sie stammten, nicht das Gefühl hatten, fremden, aber dennoch ebenbürtigen Menschen Unrecht anzutun. Vielmehr erschien die koloniale Expansion wie ein Recht des Weißen, welches unmittelbar aus seiner Position in der vermeintlichen Rassenhierarchie resultierte. Es wurde somit vermittelt, dass die Expeditionen fast einem Geschenk für die wilden „N“ glichen, weil diese noch weit von der Zivilisation entfernt zu sein schienen. Untrennbar mit dem N-Wort verbunden ist also das Bild eines minderwertigen Menschen, eines Menschen minderer Würde. Die Verwendung des Wortes perpetuiert diese Vorstellung über Schwarze Menschen noch heute. Zu behaupten, es handle sich um eine neutrale Bezeichnung, verkennt den geschichtlichen Hintergrund des Begriffs – und so funktioniert Sprache nicht.Quelle: https://verfassungsblog.de/wieso-das-n-wort-nie-die-richtige-bezeichnung-fuer-schwarze-menschen-ist/
Ursprünglich kommt das N-Wort aus dem Lateinischen als Bezeichnung für die Farbe Schwarz: niger. Am Ende des 18. Jh. war jedoch das N-Wort bereits ein abwertender Begriff mit verletzendem Charakter, der durchaus strategisch genutzt wurde, um das Gefühl von Verlust, Minderwertigkeit und die Unterwerfung unter weiße koloniale Herrschaft zu implementieren.Quelle: https://www.bpb.de/gesellschaft/migration/afrikanische-diaspora/59448/das-n-wort
Die Beiden Worte vor Schnitzel und Küsse aber schon, wie du allein mit deiner eigenen Begründung, warum du diese Worte nicht verwendest, zeigst. Warum wird nun also genau da aber weiter daran festgehalten? Bisher habe ch dafür keine schlüssigen Begründungen gelesen.Lupo54 schrieb:"Negerküsse" und "Zeugeunerschnitzel bzw. -soße" verwende ich nach wie vor weil sie Produkte kennzeichnen, keine Menschen.
Und weil andere diese Begriffe auch nutzen, ist ja nichts dabei. Das ist mit die schlimmste Begründung "Weil andere ja auch".Lupo54 schrieb:Zumindest beim Zigeunerschnitzel bzw. -soße als Sprachgebrauch befinde ich mich noch in bester Gesellschaft, wie ein Blick in jede Pommesbude und jeden Supermarkt beweist.
Und genau das ist dieses ignorante Denken was mich so ankotzt. Fragst du dich nicht, warum jemand daran anstoß nimmt? Würdest du die Worte auch so vor Menschen verwenden, die damit beschimpft werden?Lupo54 schrieb:Aber es ist sein Problem, nicht meins.
Nude wäre eine Idee.Cleo13 schrieb:Andererseits hast Du ja vielleicht eine Idee, wie man "hautfarbene Strümpfe" politisch korrekt bezeichnen könnte. Und ob man auch die Kurz- und Langgrößen abschaffen muss, weil das ja impliziert, dass man als kleiner oder großer Mensch nicht "normal" ist.
Es ist erkenntnistheoretisch vernünftiger, die Veränderung sinnvoll zu begründen, nicht die Beibehaltung von Bewährten.Kürbisgesicht schrieb:Die Beiden Worte vor Schnitzel und Küsse aber schon, wie du allein mit deiner eigenen Begründung, warum du diese Worte nicht verwendest, zeigst. Warum wird nun also genau da aber weiter daran festgehalten? Bisher habe ch dafür keine schlüssigen Begründungen gelesen.
Ich bin alt genug, um das noch selbst erlebt zu haben. Es gab auch keinen andern Begriff. Wer herabsetzten wollte, benutzte andere Begriffe. "Nigger" war herabsetzend. "Hottentotte" oder "Bimbo" auch. Ein Bezug zur Kolonisation und zur Sklavenhaltung wurde damals nicht gesehen, zumindest nicht in Deutschland.Kürbisgesicht schrieb:Diese Bezeichnung soll wertfrei gewesen sein? Beleg?