Political correctness, ein gescheitertes Experiment

Tussinelda schrieb:es geht um die Gruppe....nicht um Individuen.......und ist ein soziales, politisches Konstrukt....es geht nicht vorrangig um die tatsächliche Hautfarbe

Also ich habe das auch auf die Hautfarbe bezogen, was du geschrieben hast.

Tussinelda schrieb:Die Weißen wollen eine Sonderstellung

@Tussinelda

@Tussinelda
https://www.focus.de/politik/deutschland/streit-um-umbennenung-zigeunersauce-heisst-trotz-protesten-weiter-zigeunersauce_aid_1124016.html

Lt. den Verbänden der Jenischen und der Sinti und Roma ist die Diskussion nicht nur überflüssig, sondern schadet dem eigentlichen Anliegen

@doan

Political correctness ist einfach ein nerviges, oberlehrerhaftes, immer neu Erfinden von Begriffen, die dann aufgedrängelt werden sollen, weil der jeweilige Vorgängerbegriff nicht korrekt genug ist. Mit Natürlichkeit hat PC nix zu tun

@abberline

Naja, es gibt da schon eine Balance.
Das man sich daran orientieren möchte, eine Wortwahl zu finden, die nicht exklusiv und abwertend gegenüber gruppen unserer Gesellschaft ist, ist doch erstmal ein nobles ziel.

@shionoro
Das geht auch ohne solches Soziologengetue

@abberline

Aber wir sprachen über political correctness, was eben genau das ist, was ich sagte: Der Versuch, eine Sprache zu finden, die nicht ausschließt und nicht bestimmte gruppen abwertend.
Das hat mit soziologen erstmal nix zu tun. Ist auch kein 'gescheitertes experiment', eigentlich ist das ganz gut gelaufen.

Heute benutzen wesentlich weniger leute unbedarft begriffe wie neger oder anderweitige worte die, selbst wenn sie nicht böse gemeint sind, durchaus abwertend und ausgrenzend sind.

abberline schrieb:Political correctness ist einfach ein nerviges, oberlehrerhaftes, immer neu Erfinden von Begriffen

Nun, wer sich von sowas aus der Ruhe bringen läßt - sich genervt fühlt, ist wohl etwas sehr sensibel in meinen Augen. Für mich benehmen die sich schon fast genauso hysterisch, wie die, die hinter jedem Baum ein Nazi vermuten.

abberline schrieb:Das geht auch ohne solches Soziologengetue

ist bestimmt nur eine Spitze gegen die Überholtheit des antiquierten Wikipedia: Über den Umgang mit Menschen

Doch! das gibt es auch in neu!
http://www.knigge.de/

Wenn man nicht will, dass sich alle nach einem umdrehen!

abberline schrieb:immer neu Erfinden von Begriffen

Du meinst wohl: finden von Alternativen zu historisch stark negativ belasteter Sprache.

abberline schrieb:Das geht auch ohne solches Soziologengetue

Und sich im Migranten darüber seitenlang über pöbelde Migranten echauffieren. Ja, ja. Das ist wohl Doppelmoral par excellence.

Ich finds spannend, dass rücksichtsvolle Sprache für einen selbst zu nervig ist, aber immer Anpassung und Konformität von anderen verlangt wird. Selbst Nachdenken ist auch wirklich hart

Tussinelda schrieb:es geht um die Gruppe....nicht um Individuen.......und ist ein soziales, politisches Konstrukt....es geht nicht vorrangig um die tatsächliche Hautfarbe.

Und Du garantierst das ALLE aus dieser Gruppe die Sonderstellung WOLLEN?

@doan
Weil PC eine aufgezwungene Geschichte ist und den meisten Menschen dadurch auf die Nerven geht. Jeder klar denkende Mensch benötigt keine besorgten Oberlehrer, die hinter allem Diskriminierung von irgendwem wittern. Was das mit Kritik an Migranten zu tun hat, die eine Familie bedroht, erschließt sich mir nicht.

abberline schrieb:Weil PC eine aufgezwungene Geschichte ist und den meisten Menschen dadurch auf die Nerven geht. Jeder klar denkende Mensch benötigt keine besorgten Oberlehrer, die hinter allem Diskriminierung von irgendwem wittern.

Gibts dafür Belege?
Oder handelt es sich um eine Einzelmeinung?

abberline schrieb:Was das mit Kritik an Migranten zu tun hat, die eine Familie bedroht, erschließt sich mir nicht.

Vielleicht deshalb?

doan schrieb:Selbst Nachdenken ist auch wirklich hart

eine Alternative für Begriffe wie "Neger" und ähnliches, vollkommen okay und bin dabei. Aber was ist nun mit Begriffen wie "Nazi", "Fascho", "AfDepp", "Linksfaschist", "linksgrünversifft" und ähnliche politische Kampfbegriffe und Schlagwörter?

Wie weit soll diese politische Korrektheit denn gehen? Was wenn man sich nicht dran hält oder halten will, oder zumindest nicht konsequent?

abberline schrieb:Weil PC eine aufgezwungene Geschichte ist und den meisten Menschen dadurch auf die Nerven geht.

Venom schrieb:Aber was ist nun mit Begriffen wie "Nazi", "Fascho"

Keine reinen Kampfbegriffe - auch wenn sie von einigen so benutzt werden. Daher von PC nicht betroffen. Rassist wird auch manchmal als Schimpfwort benutzt, trotzdem ist der historische Kontext ein komplett anderer als bei kritisierten Schimpfwörtern.

Sprache muss immer in einem Kontext gesehen werden. Und dazu gehört der historische.

@RosaBlock
Mit historischen Begriffen bzw. die Idee, dass man eine Alternative findet gehe ich ja auch konform. Aber politische Korrektheit bezieht sich doch gar nicht mal (mehr) nur auf die historischen Begriffe wie "Neger". Deshalb finde ich die Debatte rund um die politische Korrektheit mehr oder weniger ganz schön chaotisch.

Das Ganze rund um Political Correctness ist ja mittlerweile auch ein Teil von politischen Kämpfen. Die einen nutzen den Begriff um den vermeintlichen "linken Totalitarismus" aufzuzeigen, die anderen instrumentalisieren PoC gegen ihre vermeintliche oder tatsächliche (politische) Gegner, usw.

@Venom
PoC =Person of Colour oder People of Colour ;)
Weiß jetzt nicht wie die instrumentalisiert werden gegen vermeintliche politische Gegner.

Tussinelda schrieb:wenn Du EINMAL meine posts richtig lesen und/oder Dich erinnern würdest, dann schreibe ich, dass es immer so richtig ist, wie es die betreffende Person selbst will, Stichwort Selbstbezeichnung. So lange ich es nicht weiß, benenne ich die Gruppe -

ich habe deinen Satz wörtlich genommen , sehr wörtlich sogar. ICH will nicht als Weiß bezeichnet werden.

Tussinelda schrieb:Wenn ich von der Gruppe rede, der Du angehörst, dann wirst Du Dich damit abfinden müssen, dass ich diese als "weiß" benennen

du kannst eine ominöse Gruppe gern als Weiße benennen, aber mich nicht. Ich möchte das nicht und es ist dir bekannt.
Nenne mich bitte Europäer! so ist es richtig.
Die Einteilung nach Hautfarbe und eine daraus abgeleitete Bezeichnung möchte ich nicht.

du kannst mich - wenn du unbedingt den Pigmentanteil thematisieren möchtest, grau-grün-äugig nennen.

Atrox schrieb:Mir ist leider keine Vertretung oder Organisation privilegierter Weißer bekannt, die hier eine Bezeichnung vorgeben könnte.

darum gehts nicht was eine Organisatation möchte.

siehst du hier:

es immer so richtig ist, wie es die betreffende Person selbst will, Stichwort Selbstbezeichnung.

schrieb @Tussinelda