Political correctness, ein gescheitertes Experiment
22.07.2022 um 13:05Tussinelda schrieb:paxito schrieb:Nun, es führt zu Unterscheidungen. Und das nicht definierte ist erst mal "ausgeschlossen".
Weil menschliches Denken auf Unterscheiden ausgerichtet ist.
und das muss zu Diskriminierung führen?
Aber es steht jedem frei, es weiter zu definieren, also von Anderem zu unterscheiden.
paxito schrieb:Falsch verstandener Konstruktivismus. Und das hat mit Höflichkeit nichts zu tun, ist aber völlig politisch.Word!
Optimist schrieb:"sprachliche Korrektheit" würde ich zielführender finden.Wenn ein Mann sich als Frau fühlt und ich es akzeptieren soll, dass er "Mann" als Beleidigung empfindet,
Das "politische" wirkt eben genau - auch auf mich - als soll ein Dogma (halt ein politisches) gesellschaftlich installiert werden.
dann wäre es für meinen Begriff einer "sprachlich orientierten" politischen Korrektheit wesentlich,
mal zu schauen, warum denn plötzlich das Wörtchen "Mann" eine Beleidigung enthalten solle.
Denn um diese Suggestion geht es doch.
Das Wort Mann ist keine Beleidigung - und über den Gebrauch des Wortes soll ja, aufgrund seiner "Eigenwahrnehmung"
(und ungeachtet meiner "Eigenwahrnehmung"!), nicht geredet werden, weil es ja "unhöflich" sei,
meine Meinung mit ins Boot zu nehmen.
Nö, das ist falsch verstandener Konstruktivismus, mehr ist da nicht hinter.
paxito schrieb:Das kommt sehr stark darauf an, worin die Beleidigung bestand, bzw. die Kränkung. Besteht sie in systemischer Diskriminierung, etwa Rassismus, Homophobie, Xenophobie o.ä. ist das Risiko der „Aufklärung“ enorm.O.K. ich kann sehen, was du meinst. Im letzten Jahr habe ich "gelernt", dass das Kinderlied über die Chinesen mit dem Kontrabass auch nicht mehr als "politisch korrekt" empfunden wird, da es sich über einen "Sprachfehler" lustig mache. Hab ich zuerst nicht begriffen, da ich selbst es nie in dem Kontext gesehen habe (es geht ja um Vokale und nicht um Konsonanten in dem Lied).
Nachdem ich der Sache zum zweiten und dann zum dritten Mal begegnet bin, hab ich´s dann gerafft,
hab "andere Kontexte" als den meinen sehen können.
Seitdem hab ich etwas mehr Geduld mit Leuten, die noch das N-Wort nutzen (sofern sie älter sind als ich, sonst eher nicht...).
Es ist halt auch immer ne "neurologische Sache", Sprache, bzw. Sprachempfinden sitzt tief, es ist nicht ganz einfach, das Eingesehene in "neue Gewohnheiten" zu integrieren, dafür muss erst "Raum geschaffen" werden, bzw. Raum dafür gelassen werden.