Bishamon schrieb:was ist die Alternative? Und was sagen Studien über die Erfolge von Pubertätsblocker im Vergleich zu diesen Alternativen?
Das ist an dem Punkt wo es um das Risiko der Fehldiagnose geht erstmal völlig irrelevant.
Bishamon schrieb:und diese Diagnose kann er nur stellen, wenn der Patient ihm das mitteilt.
Das ist weder notwendig noch hinreichend.
Bishamon schrieb:Sie ist nicht grundlos, wenn der Arzt die entsprechende Diagnose stellt.
Wenn die Diagnose richtig ist. Wie gut das bei Präpubertären oder Pubertären überhaupt möglich ist, ist sehr fraglich.
Bishamon schrieb:Bei der Anti-Baby-Pille reicht ein: Onkel Doc, ich will die Pille.
Bei Pubertätsblocker soll was gemacht werden? Vielleicht über 1 Jahr psychologische Behandlung? Ein zusätzliches Gutachten von einem Amtsarzt? Und zusätzlich ein Empfehlungsschreiben vom örtlichen Priester, dass keine Besessenheit vorliegt?
Mit welcher Begründung?
Bei der Kontrazeption reicht eine Willensbekundung - das erkennst du schon an der Z Codierung. Das ist bei einer Transgeschlechtlichkeit nicht der Fall - wie ich schrieb ist eine Willensbekundung für diese Diagnose weder hinreichend noch notwendig. Eine derartige Diagnose ist deutlich komplexer und fraglos fehleranfällig.
fischersfritzi schrieb:Inwiefern werden Genderdysphorien oder Depressionen durch Pubertätsblocker verschlimmert?
Pubertätsblocker senken die Geschlechtshormone Östrogen/Testosteron. Dadurch wird ja das Einsetzen der Pubertät verzögert. Verabreichst du derartige Medikamente an einen Depressiven mit Genderdysphorie
der nicht transgeschlechtlich ist führt das erstens zu einem Stillstand der körperlichen Entwicklung und zweitens zu einer starken Abnahme bis völligen Schwund von sexuellem Verlangen und/oder sexueller Erregbarkeit. Muss man tatsächlich erklären warum das auf einen jungen Menschen der mitten in der Identitätsbildung steckt und Probleme mit dem eigenen Körper hat eine negative Wirkung entfaltet?
fischersfritzi schrieb:Pubertätsblocker sind eine Interimslösung, die verhindern soll, dass unumkehrbare Prozesse ablaufen.
Es kann überhaupt nur eine Interimslösung sein, wenn es sich um eine Transgeschlechtlichkeit handelt. Ansonsten verhindern Pubertätsblocker eher ein Aussöhnen mit dem eigenen Körper und sind zumindest in keiner Weise hilfreich - und auch überhaupt nicht notwendig. Nicht jedes Unwohlsein mit dem eigenen Geschlecht ist auf Transgeschlechtlichkeit zurück zu führen. Und die Unterscheidung ist extrem schwierig, vor dem Abschluss der Pubertät wahrscheinlich oft nicht mal möglich.
fischersfritzi schrieb:Pubertätsblocker werden nicht einfach so ohne gründliche Anamnese und sorgfältige Abwägung verschrieben.
Genau. Und diese Abwägung kann eben durchaus in der grundsätzlichen Ablehnung einer derartigen Behandlung bestehen, schlicht weil das Risiko der Fehldiagnose zu groß ist. Und wie ich sagte - das hat dann nix mit Transphobie zu tun, auch wenn das an der Stelle gerne und schnell unterstellt wird.
Tussinelda schrieb:was heißt denn bitte "ohne medizinische Indikation"?
Wo ist dein Verständnisproblem? Dann wenn ein Medikament ohne medizinischen Grund gegeben wird.
Tussinelda schrieb:Es bekommt niemand mal eben so im Vorbeigehen Pubertätsblocker verschrieben. Also warum versuchst Du so zu tun, als sei dies der Fall?
Wo tue ich so?