Tussinelda schrieb:Zarathustra80 schrieb:
Aber ist nicht die Frage "was man sagen soll" in diesem Kontext je nach Kontext eher einer Höflichkeitsroutine untergeordnet. Was ich sage und was ich denke sind da eben mitunter unterschiedlich.
ja klar. Ich verstehe sowieso nicht warum
Man sich über den Unterschied zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung kümmern sollte?
Denn das verbindet die beiden Probleme ja, Geschlechtszuordnung und Zuordnung der inneren, bzw. äußeren Heimat.
(Es unterscheiden sich halt "Herkunft" und Heimat" in beiden Fällen.)
Tussinelda schrieb:sondern auch dumm
Bezüglich Intelligenz ist es eigentlich Konsens, dass es eher nicht darum geht, besonders viel Hirnschmalz einzusetzen,
sondern das Gegenteil: Intelligenz zeigt sich in gut funktionierenden Strategien, nicht im Aufwand. (
https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2008/mythos-leistung/schlaue-denken-wenig-nach)
Interessant ist, dass "die Beschäftigung mit der Sache" weniger am eigentlichen Intelligenzquotienten liegt,
sondern am Interesse; der Motivation und Erwartungshaltung (ob es sich lohne).
In Bezug auf unsere Fragen also der Empathie, ob ich mich für Herkunft, bzw. Selbstidentifikation eines Gegenübers überhaupt interessiere.
Dann erst würde der "Arbeitsspeicher" (eventuell) damit beschäftigt werden, aus dem Langzeitgedächtnis das nötige Hintergrundwissen zu kramen, um die Aussage über die Eigenwahrnehmung (des Fremden) mit dem der "Fremdwahrnehmung" (also der Eigenen) abzugleichen. Um mit dem evtl. auftauchenden Fragezeichen bei einem dunkelhäutigen Bajuwaren, bzw. einer bärtigen Frau zu copen.
Aber das "erste Ergebnis", ob nämlich Eigen- und Fremdwahrnehmung übereinstimmen - oder nicht,
liegt zu dem Zeitpunkt bereits fest. Das ist ja auch eher ein Teil der Wahrnehmung; die "Verarbeitung" stellt bis dahin nur fest,
ob es einen Unterschied (zwischen Erwartung und Augenschein) gibt.
Aber ob Informationen über den Sachverhalt fließen - und die Fremdwahrnehmung über mehr kognitive Kanäle laufen kann
als über die Optik, bzw. Erwartungshaltung des Fragenden, liegt dann ja wohl offensichtlich bei der Intelligenz der Person,
deren Eigenwahrnehmung nicht dem (kulturell) offensichtlichen entspricht.
Also ob diese Person bereit ist zu antworten, oder ob sie sich, aus welchen Gründen auch immer,
allein schon durch die Frage provoziert fühlt.
Und nicht dem Entgegenkommen der fragenden Person, die kann nur mit der jeweiligen Antwort arbeiten,
nicht mit den Ressentiments der Person mit der fraglichen Eigenwahrnehmung.
Insofern liegt hier auch eine mögliche Antwort auf die Frage des Fadens danach,
ob "political correctness" als Experiment gescheitert sei.
Es kommt halt darauf an, ob die jeweiligen "Arbeitsspeicher" gewillt sind, auf Informationen zu verzichten
und ihren "Augenschein" (ihre Erwartungen) mittels einer phrasierten Selbstaussage abspeisen zu lassen
um den "nötigen Dialog" (höflicherweise) alleine zu gestalten...
Denn eigentlich zielt "Intelligenz" nicht wirklich auf
diese Art von "Faulheit" - eher geht es darum,
einander widersprechende (vermeintliche) Fakten in Einklang zu bringen.