Political correctness, ein gescheitertes Experiment

Tussinelda schrieb:Wer raus will soll raus können. Ohne die Unterscheidung, dass wenn es Trans*frauen sind, von "bitterlich heulend davon laufen" zu reden

Sprich auch ganz normale weiße alte Heteromänner (Fremdbezeichnung #cis) ohne dass sie sich rechtfertigen oder als Feiglinge oder sonst was hingestellt werden.

Tussinelda schrieb:Wie kommst Du darauf? Aber manche Gruppen sind eben besonders vulnerabel, was ist daran eigentlich nicht zu verstehen? Kinder und alte Menschen zum Beispiel oder zählen die auch nicht als besonders vulnerabel?

Dass Kinder, alte Menschen und Frauen als besonders schützenswürdig gelten und ihnen die Möglichkeit gegeben wird, zu fliehen, ist eine gesellschaftliche Entscheidung, die auf Basis unserer westlichen Werte erfolgt. Aber ich würde nicht sagen, dass die Männer, die nicht fliehen dürfen und kämpfen, in einem Krieg weniger gefährdet/vulnerabel sind. Im Gegenteil: ihr Leben ist gerade deshalb in akuter Gefahr. Sie haben das gleiche Schicksal wie Trans* Frauen, die noch in ihrem Pass als männlich eingetragen sind.

Trans*Männer, die in ihrem Pass noch als Frau gekennzeichnet sind, dürfen dagegen fliehen, wenn sie das wollen.

Tussinelda schrieb:das Beispiel hier von @behind_eyes war eine bekannte Person, die auch erkannt wurde. Es war also klar, dass es sich um eine Trans*frau handelt, die sogar schon die angleichenden OPs hinter sich hatte.

Dann zählt einfach das was in den offiziellen Papieren steht und welche Weissungen sie vor Ort haben.

Zarathustra80 schrieb:Trans*Männer, die in ihrem Pass noch als Frau gekennzeichnet sind, dürfen dagegen fliehen, wenn sie das wollen.

das weißt Du oder glaubst Du? Sie sollten auch fliehen, da die Gefahr als Trans*person eine noch größere ist.

Tussinelda schrieb:das weißt Du oder glaubst Du? Sie sollten auch fliehen, da die Gefahr als Trans*person eine noch größere ist.

Ich gehe anhand des besprochenen Falls, wo eine Trans*Frau, die noch als Mann ausgewiesen ist, behauptet, sie könne aufgrund des Geschlechts in ihrem Ausweis das Land nicht verlassen. Ich gehe davon aus, dass es dann im umgekehrten Fall anders wäre (Trans*Mann als Frau ausgewiesen).

@Berryl
Man könnte sich am israelischen Militär ausrichten. Die sind da regelrecht progressiv revolutionär was transgender und Militärdienst angeht. Einzig für non binäre Personen hat man dort noch keine Lösungen gefunden im Bezug auf den Dienst an der Waffe aber sonst

https://www.derstandard.de/story/2000118142405/hart-erkaempftes-recht-auf-die-unisex-uniform-in-israels-militaer

Man geht also grundsätzlich davon aus, dass die betroffenen Menschen sehr wohl auch im Ernstfall gendergerecht als Soldat*innen aktiv an der Front kämpfen.

calligraphie schrieb:Man könnte sich am israelischen Militär ausrichten. Die sind da regelrecht progressiv revolutionär was transgender und Militärdienst angeht. Einzig für non binäre Personen hat man dort noch keine Lösungen gefunden im Bezug auf den Dienst an der Waffe aber sonst

Israel ist halt auch ein Beispiel wie man das noch in einigermaßen Ruhe und Frieden sauber regeln kann.
Da gibts ne latente Bedrohung, die ist allen Bewusst und die Armee-Politik macht sich Gedanken wie sie möglichst große Bevölkerungsgruppen in die Armee einbinden kann ohne dass es großes TamTam gibt.
Die Zeit hat die Ukraine zugegeben nicht mehr.

calligraphie schrieb:Man geht also grundsätzlich davon aus, dass die betroffenen Menschen sehr wohl auch im Ernstfall gendergerecht als Soldat*innen aktiv an der Front kämpfen

Und von dem gehe ich auch aus. ;)

calligraphie schrieb:Man geht also grundsätzlich davon aus, dass die betroffenen Menschen sehr wohl auch im Ernstfall gendergerecht als Soldat*innen aktiv an der Front kämpfen.

darum geht es doch gar nicht. Wenn die betreffenden Personen den gleichen Status hätten, wie zum Beispiel in Deinem Beispiel, dann würde es auch keines Passeintrags bedürfen, um als Trans*frau wie alle Frauen aus der Ukraine ausreisen zu können. Die Wehrpflicht in der Ukraine betrifft nur Männer. Das ist eben so im Moment. Und es gibt keine geförderte und geforderte Akzeptanz für Trans*menschen im Militär in der Ukraine. Oder großartig im Land, von Rußland ganz zu schwiegen. Somit haben diese Personen, sowie auch zum Beispiel homosexuelle Menschen generell einen schlechteren Status, da oben drauf kommt jetzt noch die Kriegssituation.

Berryl schrieb:Die Zeit hat die Ukraine zugegeben nicht mehr.

eben.

Zarathustra80 schrieb:Ich gehe anhand des besprochenen Falls, wo eine Trans*Frau, die noch als Mann ausgewiesen ist, behauptet, sie könne aufgrund des Geschlechts in ihrem Ausweis das Land nicht verlassen. Ich gehe davon aus, dass es dann im umgekehrten Fall anders wäre (Trans*Mann als Frau ausgewiesen).

also weißt Du es nicht, alles klar

Tussinelda schrieb:also weißt Du es nicht, alles klar

Ich gehe halt davon aus, dass diese Trans*Frau die Wahrheit sagt, wenn sie behauptet, dass der Geschlechtseintrag in ihrem Pass (als Mann) die Ausreise verhindert. Wenn es auf den Geschlechtseintrag im Ausweis ankommt, dann dürfte es im umgekehrten Fall eben für einen Trans*Mann vorteilhaft sein, wenn sein Geschlecht noch als Frau eingetragen ist. Aber ich weiß dass natürlich nicht. Ich weiß ja auch nicht, ob die rechtliche Situation so ist wie es diese Trans*Frau darstellt.

Abahatschi schrieb:Sprich auch ganz normale weiße alte Heteromänner (Fremdbezeichnung #cis) ohne dass sie sich rechtfertigen oder als Feiglinge oder sonst was hingestellt werden.

Ich weiß noch, wie es in einem Nachbarthread die Diskussion gab, ob Wehrpflicht nur für Männer diskriminierend sei.

Nun haben wir einen Fall, wo man qua Geschlecht an der Grenze eingesammelt und mit dem Gewehr an die Front geschickt wird (überspitzt). Es ist eben keine hypothetische Diskussion mehr. Ein Aufreger ist das nicht. Wenn aber eine Transfrau nicht über die Grenze kommt, wird man hellhörig. Dafür, sein Leben zu geben, ist der gute alte weiße cis Mann dann halt doch wieder geeignet. Immerhin hat er dieses Recht mit seiner Geburt erworben :)

Jorkis schrieb:Immerhin hat er dieses Recht mit seiner Geburt erworben :)

er hat dieses Recht höchst selbst etabliert. So müsste es wohl heißen ;)

Tussinelda schrieb:er hat dieses Recht höchst selbst etabliert. So müsste es wohl heißen ;)

Der 18 jährige Abiturient, dem hier die Kalaschnikow in die Hand gedrückt wird, hat sicher nichts "selbst etabliert". Als großer Profiteur kommt er mir gerade auch nicht vor.

Jorkis schrieb:Der 18 jährige Abiturient, dem hier die Kalaschnikow in die Hand gedrückt wird, hat sicher nichts "selbst etabliert". Als großer Profiteur kommt er mir gerade auch nicht vor.

ich meinte

Jorkis schrieb:der gute alte weiße cis Mann

der hat die Wehrpflicht eingeführt und Frauen davon ausgeschlossen. Nicht nur von der Pflicht, sondern bei uns bis vor ein paar Jahren generell........das sollte man nicht vergessen.
ich bin gegen eine Wehrpflicht, egal für wen, nur zur Klarstellung

Tussinelda schrieb:ich bin gegen eine Wehrpflicht, egal für wen, nur zur Klarstellung

Da bin ich bei dir (wobei es in Kriegszeiten schwierig ist...). Mir geht es nur um den Punkt, dass häufig so getan wird, als wären Männer generell nur Profiteure des Systems. Das ist eben nicht so. Insbesondere nicht als "Normalo".

Jorkis schrieb:Es ist eben keine hypothetische Diskussion mehr. Ein Aufreger ist das nicht. Wenn aber eine Transfrau nicht über die Grenze kommt, wird man hellhörig. Dafür, sein Leben zu geben, ist der gute alte weiße cis Mann dann halt doch wieder geeignet.

Männlichkeit ist solange toxisch, bis es gilt das eigene Land zu verteidigen.

..

Ich hätte es gerecht gefunden, wenn bleiben und kämpfen darf wer will, also auch Frauen, so sie das wollen. Und die, die nicht wollen, hätten gehen dürfen, egal ob Männlein, Weiblein oder sonstige Identitäten. Kinder unter 18 per se raus - fertig. Was will man denn mit Menschen, die nicht kämpfen wollen? Die werden ohnehin nur das tun, was unbedingt nötig ist um selbst zu überleben, ist doch logisch.

LG Mina

behind_eyes schrieb:Männlichkeit ist solange toxisch, bis es gilt das eigene Land zu verteidigen.

Was für ein unsäglicher bullshit.

behind_eyes schrieb:Männlichkeit ist solange toxisch, bis es gilt das eigene Land zu verteidigen.

nein, dann ist es auch toxische Männlichkeit.......wenn dies das Rollenbild wäre, das Männer von sich haben.

MarinaG. schrieb:Ich hätte es gerecht gefunden, wenn bleiben und kämpfen darf wer will, also auch Frauen, so sie das wollen. Und die, die nicht wollen, hätten gehen dürfen, egal ob Männlein, Weiblein oder sonstige Identitäten. Kinder unter 18 per se raus - fertig.

Dann wäre die Ukraine wohl längst gefallen.

MarinaG. schrieb:Was will man denn mit Menschen, die nicht kämpfen wollen? Die werden ohnehin nur das tun, was unbedingt nötig ist um selbst zu überleben, ist doch logisch.

Wer nicht fähig an der Waffe ist, wird auch nicht gleich an vorderster Front laufen. Das bringt nur unnötig Leben in Gefahr.

Man kann auch abseits von Tod und Zerstörung nützlich sein, zb. in der Herstellung von solchen Mitteln.

..

DerThorag schrieb:Dann wäre die Ukraine wohl längst gefallen.

Ich vermute, das würde viele Menschenleben erhalten, die es jetzt noch kosten wird. Aber okay, ich will mich nicht streiten.

Schönen Abend noch. LG Mina