abberline schrieb:Der Arbeitgeber, der das machen würde, wäre schön blöd. Ich will doch selbst entscheiden, wen ich bei mir arbeiten lassen will. Zu den Referenzen kommen auch Sympathie etc.
Das sehe ich bei kleineren und mittleren unternehmen, aber großen Arbeitgebern sehe ich das nicht, zumindest nicht, dass das sinnvoll ist, ob im Einstellungsgespräch der Personaler und der Interviewte miteinander klicken.
Wenn ich einen Kiosk hab, sollte ich meine Mitarbeiter, die ich jeden Tag sehe, mögen. Das stimmt.Aber wenn es jetzt z.B. um die Vergabe von einem Professorenposten an einer Uni geht oder umeine Stelle in einem großen Betrieb, der sowieso nicht auf Familienbetrieb aus ist sondern wo sich eh andauernd die Strukturen wandeln, finde ich das schwerer einzusehen, was da der Mehrwert sein soll.
Da würde ich dann schon verlangen, dass trifftige Gründe vorliegen, warum man den einen und nicht den anderen nimmt, obwohl das nicht Teil der Bewerbungskriterien war. Das sehe ich ein, wenn man z.B. einen Bewerber hatte, der schlichtweg etwas mitbringt, was kein anderer Bewerber hat und für die Firma ein signifikanter Vorteil ist (z.B. wenn nur einer der Bewerber eine Zusatzausbildung hat, die genau auf seinem Posten ein großer Vorteil ist), aber nicht mehr nach sympathie.
Ich zumindest wäre sehr froh, wenn das in meiner Branche so laufen würde. Dann würde da weniger Politik und PR eine Rolle spielen bei Bewerbungen.
Nachtrag: Du musst dir da auch das folgenede überlegen: In einer Welt, in der Quoten sich langfristig wohl durchsetzen werden, kann ein Unternehmen so auch dem Problem aus dem Weg gehen, dass es Frauen einstellen muss obwohl unter den bewerberinnen niemand war, den das Unternehmen für Kompetent erachtet, wenn das ein beruf mit 90% Männerquote ist.
Da ist die Chance ja viel größer, dass du allerlei Frauen einstellen musst, die eigentlich nicht mal deine Basiskriterien erfüllen (weil du sie senken musst, damit du sie einstellen kannst), aber wegen Quotengründen du diesen Schritt trotzdem gehst.
Mit Losen kann sich niemand über die Fairness deiner Einstellungskriterien echauffieren.