Political correctness, ein gescheitertes Experiment
07.09.2021 um 19:28navi12.0 schrieb:Ein bedeutender Befund der empirischen Forschung ist, dass Leser das generische Maskulinum zwar häufig als spezifisches Maskulinum missdeuten, dass alternative Formulierungen aber ebenfalls kein Gleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Referenten zu erzeugen vermögen. Die Autoren der Studien haben daraus den Schluss gezogen, dass das „Nicht-Mitdenken“ von Frauen durch die Sprache zwar begünstigt, aber nicht verursacht werde. Die Ursachen für Geschlechtsrollenstereotype liegen nach ihrer Auffassung nicht in der Grammatik, sondern in weitaus tieferen Schichten der durch die Kultur zugerichteten Kognition.Auf diesen Abschnitt? Lies ihn aufmerksamer, da steht nicht:
navi12.0 schrieb:Die Studienergebnisse können das gerade nicht explizit am gM fest machen, dass man bestimmte Gegebenheiten eher vermännlicht oder verweiblichtDa steht nochmal explizit der Befund: Leser missdeuten das generische Maskulinum als spezifisches. Dabei ist egal, ob das durch andere Formulierungen besser oder schlechter wird oder ob die Geschlechterstereotype aus tieferen Schichten der Kognition stammt. Mag alles sein, widerspricht dann der Idee, das über Sprachregelung zu lösen. Es ist auch schnuppe ob das gM Ursache oder Resultat ist. Das sag ich hier aber selbst schon lange, genau das im Grunde.
Nochmal: deine Zitate stützen meine Position, sie widersprechen ihr nicht.
Oder anders: was meinst du denn warum ich gegen das Gendern bin? Weil es kein Problem löst, schrieb ich hier doch schon öfter.