paxito schrieb:Wenn jemand aus der Unterschicht Dinge sagt wie: „Schwuchteln sollte man nicht schlagen.“ oder „Neger sind wie alle anderen Menschen auch.“ ist nicht mehr relevant was er sagt. Sondern wie er sich - geprägt durch seine soziale Zugehörigkeit, durch seine Bildung, kurz seine Klasse - ausdrückt.
Ich bin ein bisschen irritiert von den Aussagen.
Warum gehst du davon aus, dass Menschen aus der Unterschicht so reden?
Ich kann nur mit Anekdoten aufwarten, weil ich dazu keine anderen Quellen kenne. Finde ich normalerweise wenig aussagekräftig, lasse mich aber aus gegebenem Anlass mal dazu hinreißen.
Ich habe beruflich häufiger mal mit Menschen aus den sogenannten Untrschichten zu tun und kenne auch verschiedene Millieus in den sogenannten sozialen Brennpunkten.
Ich habe dort noch nie und ich meine wirklich noch NIE von irgenjemand unter 35 (grob geschätzt) das Wort N.kuss gehört. Ebensowenig das N.Wort selbst. Das scheint aus meiner Sicht eher ein Generationen als ein Klassenunterschied zu sein.
"Schwuchtel" hingegen höre ich eher bei U20 und bei aggressiven erwachsenen Männern, die genau wissen, dass der Begriff nicht okay ist und sowas einfach zum "auskotzen" nutzen. Die selbe Klientel, die Wörter wie "linksversifft", "Antifanten". Das ist nicht auf die Unterschicht begrenzt, sondern auch bei "Otto Normal" anzutreffen. Bei Frauen seltener. "Die kleine Schwuchtel" hab ich auch schon im bildungsbürgerlichen Kreisen gehört.
Wie Sprache genutzt eird hängt nicht ausschliesslich von Klasse ab, sondern überwiegend von Einstellungen. Und Einstellungen werden sicherlich durch Klassenzugehörigkeit mitbestimmt, aber nur zu einem Teil.
Es ist auch ein bisschen klassizistisch, zu behaupten, die Unterschichten wären nicht willens oder fähig"politisch korrekte" Sprache zu nutzen. Oder gar wüßten gar nicht, dass es eine solche überhaupt gibt.