Wie wird der Westen auf eine Diktatur unter Erdogan reagieren?

exemplarisch ist der ruf nach sanktionen von "die linke" propagiert die im gegnsatz dazu die sanktionen gegen russland aufheben möchten.

seit wann sanktioniert man länder nur aufgrund deren innenpolitik ? Wenn man das Narrativ der Menschenrechte nimmt könnte man eine lange länderliste vorbringen, die ebenso grobe Missachtungen aufzeigen. man wird wohl eher die EU Verhandlungen stoppen und Distanzen aufbauen als irgendwelche Sanktionen durchführen. Ausserdem wird das Dilemma mit dem EU Deal damit in den vordergrund gespült ,weil der beinhält rückführung von Flüchtlingen in die Türkei was bei der hervorhebung der missachtung der menschenrechte als nicht mehr valid proklamiert werden kann . ich glaube nicht dass die Bundesregierung und voran Merkel damit einverstanden wäre und schon gar nicht in der Wahlperiode..schliesslich hat dass ihr hintern gerettet. Erdogan wird bestimmt darauf reagieren und incirlik steht dabei auch noch auf dem Spiel.


ich wette 1million türkische lira . es gibt bestimmt keine sanktionen

Beschränkt man den Westen auf Europa, kann man sagen sie reagieren gar nicht und lassen sich erpressen, während im Hintergrund bereits die Revolutionen geplant werden. Unter anderen Umständen könnte man Erdogans Drohungen als Kriegsdrohungen ansehen.

Ich frage mich, wieso sich Europa so vehement und ständig in die inneren Angelegeheiten der Türken einmischt.

:D

Kann sie denn die Türkei mal was innere Angelegenheiten angeht nicht in Ruhe lassen ?

@cheroks
Das bessert sich, sobald sich die Türkei mit ihrem EU-Beitrittsgekrieche aufhört oder Erdogan die Medien soweit unter Kontrolle hat, dass die türkischen Eseleien nicht mehr nach aussen dringen.

Was meinst du, liegt es an deiner einseitigen Denke, der Einseitigkeit deines Vortrags, oder mischen sich Erdi und seine Schergen tatsächlich nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Völker?

Von Sanktionen keine Spur. Sogar das Gegenteil: Zoll-Union

19.11.2016
http://www.heise.de/tp/features/Tuerkei-EU-Hilfe-durch-die-Hintertuer-trotz-Ausbau-des-islamistischen-Unterdrueckungsstaats-3491967.html

Der Entwurf der Erweiterung der Zollunion wird bereits Ende des Jahres dem Rat vorgelegt werden. Die Beratungen sollen dann zu Beginn des neuen Jahres anlaufen, wenn die Staats- und Regierungschefs das Verhandlungsmandat angenommen haben.
...
Dabei geht es der EU-Kommission, die den Entwurf für die Erweiterung der Zollunion verfasst hat, zum einen um deren Ausweitung auf Dienstleistungen, öffentliche Auftragsvergabe und landwirtschaftliche Produkte. Die Zollunion soll besser funktionieren und dafür effizienter ausgestaltet werden. Erdogans Türkei soll einen stärkeren institutionellen Einfluss auf die Zollunion bekommen.

Bishamon schrieb:Von Sanktionen keine Spur. Sogar das Gegenteil: Zoll-Union

Sanktionen sind ja bekanntlich auch nicht so ein richtig probates Mittel um Regierungen zu etwas zu zwingen. Funktioniert meistens nicht und die leidtragenden sind die Menschen des Landes.

Der Westen reagiert natürlich gar nicht auf die bereits in eine Diktatur transformierte Türkei.
Das mindeste wären eigentlich Sanktionen, UN-Resolutionen und eine Beendigung der EU-Beitrittsverhandlungen.
Aber sie meinen, die Türkei als NATO-Partner wegen ihrer geografischen Lage zu brauchen. In der Syriennachkriegsregelung wird sie sicher auch eine wichtige, durch die USA konzertierte Rolle spielen.
Daher kann sich dieser Islamist, Nationalist und Diktator Erdogan eben so ziemlich alles erlauben.
Beschämend und entblößend für die angebliche Wertegemeinschaft.

Ausweitung der Zollunion war schon länger geplant und gehört zum Flüchtlingspakt.

läuft alles nach Plan für Erdogan . bis auf die Visafreiheit, von der ich hoffe,dass sie auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben wird .
EU Beitritt, das dürfte nach dem Brexit den meisten klar sein, ist keine Option mehr.
die Türkei passt nicht zu Euroap, sie ist nicht europäisch, sie ist nicht demokratisch, sie ist nicht stabil und bei den Menschenrechten hinkt sie Europa um Jahrzehnte hinterher.
die neuerliche Entwicklnung vergrößert den Abstand zu Europa, ich bin da doch recht froh, dass die AKP mit Erdogan ein klares Bild davon abgeben, was Europa von der Türkei zu erwarten hat:

""Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die ...

Auf arte läuft gerade eine doku über Erdogan.

Und ich bin ehrlich, inzwischen kratzt das an der persönlichen ehre, wenn man sieht wie sich dieser mensch im eigenen land und auch gegenüber europa und der welt verhält, und ihm dennoch von vielen westlichen politikern diplomatisch, sry, feige, entgegengekommen wird....um es gelinde auszudrücken.

Nach dem bereits seit Monaten andauernden harten Vorgehen des türkischen Präsidenten Reccep Tayyip Erdogan gegen oppositionelle Politiker, Medien und Staatsbedienstete hat sich die Mehrheit des Europaparlaments nun dafür ausgesprochen, dass die Beitrittsverhandlungen mit der EU eingefroren werden. Der Chef der Liberalen, Guy Verhofstadt, forderte die EU-Kommission dazu auf, eine spätere Wiederaufnahme der Verhandlungen an Bedingungen zu knüpfen.
Eine Abstimmung im Parlament in Straßburg ist für diesen Donnerstag geplant.

http://de.euronews.com/2016/11/22/die-mehrheit-des-europaparlaments-ruft-die-eu-dazu-auf-die-beitrittsverhandlungen-mit-der-turkei-einzufrieren

Ich bin mal gespannt, ob die das durchziehen.

@lawine

lawine schrieb am 19.11.2016:Ausweitung der Zollunion war schon länger geplant und gehört zum Flüchtlingspakt.

Sollte der aber nicht aufgekündigt werden, wenn die Beitrittsverhandlungen ad acta gelegt werden (was ja in den kommenden Tagen geschehen könnte)?

So eben kam die erste Reaktion des Westens -

Angesichts der Repressionen gegen Kritiker und Oppositionelle in der Türkei hat das Europäische Parlament eine klare Botschaft an die Spitzen der EU-Mitgliedstaaten gesendet. Mit großer Mehrheit stimmten die Abgeordneten für ein Einfrieren der Beitrittsgespräche mit der Türkei. Ein "Weiter so" dürfe es in den Beziehungen zu Ankara nicht geben, heißt es in einer entsprechenden Resolution.

Für die EU-Kommission ist die Resolution nicht bindend, aber von hoher symbolischer Bedeutung. Der türkische Präsident Erdoğan hatte sich im Vorfeld unbeeindruckt gezeigt: Das Votum des EU-Parlaments sei für ihn "ohne Bedeutung".

http://www.sueddeutsche.de/politik/eil-eu-parlament-stimmt-fuer-aussetzen-der-tuerkei-beitrittsgespraeche-1.3264386