@Geisonik Antworten wie "Aber nun los, wie meinst du halten wir zB Terroristen demnächst auf? Mit Warnschüssen und nem lauten "Halt!"
:) ?" tragen nicht zur Sachlichkeit bei. Niemand hat behauptet, dass man mit der Grenzsicherung Terroristen aufhalten könne, denn das wäre fahrlässiger Unfug ... oder eben noch ein bisschen populistischer als die Diskussion um Schusswaffengebrauch. Terroristen haben es zu allen Zeiten geschafft, Grenzen zu überlisten, selbst durch den eisernen Vorhang.
Jemand schrieb, dass Petry dann auch hätte sagen können, dass gegenüber Demonstranten wie der PEGIDA dann ja auch der Schusswaffengebrauch die Ultima Ratio sei, denn auch gegenüber Demonstranten könnte das (in bestimmten Situationen) stattfinden. Bloß klingt das natürlich nicht gerade nach unserem Demonstrationsrecht, und es würde (zu recht) so klingen, als hätte sich die Polizei grundsätzlich so zu verhalten, als könnten Demonstranten jederzeit zu einer tödlichen Gefahr werden.
An einer anderen Stelle hieß es, jeder, der vor der Polizei flüchte, mache sich verdächtig - und rechtfertige den Schusswaffengebrauch. Dann wären auch vor Warnschüssen weglaufende Demonstranten legitime Ziele für scharfe Schüsse?
Allerdings wurde nun schon zitiert, dass das natürlich Unfug ist. So lange niemand an Leib und Leben gefährdet ist, gibt es keine legitimen Schüsse auf die Person.
Zur Illustration der Problematik: Die spanischen Enklaven in Nordafrika sind mit mehrfachen, unüberwindlich scheinenden Zäunen gesichert. Trotzdem schaffen es immer wieder Menschen, die Grenzsicherungen zu überwinden. Sie erklettern die Zäune, schwimmen um die Klippen herum, oder lassen sich in Fahrzeugen hineinschmuggeln.
Die Grenzer stehen vor dem "Dilemma", dass sie diejenigen, die einmal spanischen Boden betreten haben, nicht mit Waffengewalt aufhalten dürfen. Sie können sie festnehmen und in Sammelunterkünfte bringen, müssen aber alle Asylanträge aufnehmen und bearbeiten.
Es ist zwar auch dort zu Schüssen gekommen, unter anderem wurde aus der Entfernung auf Schwimmende geschossen, aber die hatten Untersuchungen und Proteste zur Folge.
Deshalb ist ja auch der dreifache Zaun mit Patrouillen und Hunden nötig.
Genauso sieht es an der Grenze von den USA zu Mexiko aus.
Auch der Zaun dort verhindert nur einen Teil der illegalen Grenzübertritte und hat Tausende Tote zur Folge, die in der Wüste verdursteten oder beim Durchqueren von Flüssen ertranken.
Ist es das, was man um Europa herum möchte? Einen neuen eisernen Vorhang, Schießbefehle und eine Verlagerung der Flüchtlingsrouten über Russland nach Finnland, noch mehr Ertrunkene im Mittelmeer und Erstickte in Lastern und Containern?
Man kann doch nicht die Folgen außer acht lassen, und wegen jahrelanger Ignoranz entstandene Probleme mit Schnellschüssen zu lösen versuchen.
Hups ... passt hier, der Ausdruck.