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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

21.513 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Bauli ehemaliges Mitglied

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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

25.05.2022 um 20:58
Zitat von chrisebachriseba schrieb:Eine Stunde ist noch gar nix. Es gibt Menschen, die pendeln 3 Stunden pro Strecke. Und die hören sich dann von anderen an das sie keine Arbeit finden würden, weil sie sonst 30 Minuten zu Fuß laufen müssten.
Mein Mann ist um 4:20 Uhr morgens aufgestanden, um mit den Öffentlichen um 7:30 Uhr 130 Km entfernt seine Arbeit anzutreten und um dann um 19:00 Uhr wieder zuhause zu sein und das 10 Jahre bis zu seinem Renteneintritt, weil das Unternehmen den Standort raus aus dem teuren München verändert hatte. Ich weiß auch von Fällen, wo das zum Teil noch viel konfuser war.

Ich selbst bin auch eineinhalb Stunden über die Autobahn gefahren, um zu arbeiten. Einfacher Weg.

Hier wird auf hohem Niveau gejammert und man weiß alles besser, ohne auch nur ein Quentchen Leistung zu erbringen.

Als ich das erste Mal auf dieser Plattform war, habe ich ob der hier vorherrschenden Jammerei gedacht, ich stehe im Wald und: Für solche Leute hast du so hohe Steuern abgedrückt.


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25.05.2022 um 21:01
Zitat von shionoroshionoro schrieb:dass es Faktoren gibt, die manchen Menschen die Arbeitssuche erschweren.
Jau. Der größte Faktor ist dabei übrigens oft derjenige selbst.
Zitat von BauliBauli schrieb:Als ich das erste Mal auf dieser Plattform war, habe ich ob der hier vorherrschenden Jammerei gedacht, ich stehe im Wald und: Für solche Leute hast du so hohe Steuern abgedrückt.
Die Menschen sind eben vom Wohlstand in Deutschland dermaßen verwöhnt dass sie anderen nachsagen, dass die extra hier her kämen um Hartz IV zu bekommen, während sie darüber jammern, dass sie von Hartz IV ja eigentlich gar nicht leben können. So ist das halt.


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25.05.2022 um 21:13
Zitat von BauliBauli schrieb:Mein Mann ist um 4:20 Uhr morgens aufgestanden, um mit den Öffentlichen um 7:30 Uhr 130 Km entfernt seine Arbeit anzutreten und um dann um 19:00 Uhr wieder zuhause zu sein
Hut ab, ehrlich. Aber nach Hause zu kommen um zu essen und als bald wieder schlafen gehen zu müssen, wäre nichts für mich. Familienleben gleich Null.
Zitat von BauliBauli schrieb:Ich selbst bin auch eineinhalb Stunden über die Autobahn gefahren, um zu arbeiten. Einfacher Weg.
Da müsste aber sehr viel mehr Lohn winken um das in kauf zu nehmen. Fahrzeit im Monat ist eine Woche Arbeitszeit. Wäre ich viel zu faul für. Selbst für 900meter Arbeitsweg fuhr ich mit dem Auto.


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25.05.2022 um 21:50
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Hätte aber auch anders laufen können. Und dann hättest du sie nicht und ich sie nicht.
Nein. Bei mir zumindest nicht. Das ist eine Einstellungssache.
Würde Dir recht geben wenn es krankheitsbedingt anders gelaufen wäre. Ist es aber nicht.


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25.05.2022 um 21:50
Zitat von chrisebachriseba schrieb:Ich schrieb deswegen ja auch nicht das Bildung nicht Aufgabe des Staates sei, sondern das Erziehung nicht Aufgabe des Staates sei
Okay, dann habe ich das missverstanden.
Ich bin aber auch bezügl. Erziehung nicht deiner Meinung.
Wenn Eltern das -aus welchen Gründen auch immer- nicht angemessen bewältigen, muss der Staat einspringen.
Dann müssen Schulen eben mehr "erzieherische" Aufgaben übernehmen, soweit es um "Erziehung zu erfolgreichem Lernen" geht.

Titelthema ist hier Hartz 4.
Wenn man da langfristig etwas verändern will, wird man, meiner Meinung nach, nicht darum herum kommen, sich dem Bildungsthema zuzuwenden.
Wichtig ist doch, dass möglichst alle Kinder im Bildungssystem ankommen und erfolgreich die Schule abschliessen und auch ausbildungsfähig sind.
Natürlich kann man weiter darauf beharren, das müßten alles die Eltern leisten. Wenn die das aber nicht können, kommt man nicht weiter.
Zudem wird sich den Prognosen zufolge der Fachkräftemangel zunehmend dramatisch zuspitzen.
Eine erfolgreiche Bildungskarriere möglichst aller Kinder ist also im Interesse aller.


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25.05.2022 um 22:00
Zitat von chrisebachriseba schrieb:Jau. Der größte Faktor ist dabei übrigens oft derjenige selbst.
Wenn man die Augen vor Problemen so verschließt, kann man sie nicht lösen. Natürlich gibt es gute gründe, warum manche Leute es schwer haben, Arbeit zu finden. Immer auf Schuldzuweisungen zu gehen ist halt eigentlich ein Verschließen der Augen.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Nein. Bei mir zumindest nicht. Das ist eine Einstellungssache.
Würde Dir recht geben wenn es krankheitsbedingt anders gelaufen wäre. Ist es aber nicht.
Das kannst du ja gern behaupten, so ganz glaubhaft ist das nicht, weil du nicht weißt, wie es bei dir anders hätte laufen können.
Jeder mensch, oder wenigstens die meisten, können stark beeinträchtigt werde.

Sei es durch Traumata in der Kindheit, die zu angststörungen und verhaltensauffälligkeiten führen, oder Suchterkrankungen, oder psychische Krankheiten usw.. Und nein, da ist es nicht immer mit hau ruck und einer Therapie getan.

Bei mir hätte es auch gut und gerne sein können, dass meine beiden Eltern alkis sind, die mich nicht unterstützen und ich dann auch psychisch nen Hau Weg hätte, sodass ich wesentlich weniger selbstbewusst als jetzt auftrete, vllt Dinge hätte abbrechen müssen, vllt bei nem Job rausgeflogen wäre. Ich bin da schon ehrlich genug, mir das einzugestehen.


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25.05.2022 um 22:04
Tatsächlich soll wohl - so hab ich es zumindest gehört - Erziehung mit zum Lehrerberuf gehören. In niedrigeren Klassenstufen (Grundschule) eben halt nur mehr als in höheren Stufen. (In Oberstufe eher sehr wenig nur noch.) Man bezeichnet Lehrer ja auch als Pädagogen und bei Pädagogik spricht Google dass es um Erziehung und Bildung geht - also nicht nur um Bildung - von Kindern.

Man hat ja zum Beispiel auch Hausaufgaben. Ging es rein um Bildung, so müsste nur Wissen vermittelt werden - und durch Prüfungen abgeprüft werden. Normale Hausaufgaben werden in der Regel ja auch nicht benotet (höchstens auf anderem Wege mit negativ einfließen gelassen, wenn jemand die "vergessen" hat).

Ist aber wohl irgendwo auch dazu da, den Kindern Regeln beizubringen - und dass man die auch macht, wenn man denkt, man könne das schon. (Weitere Übung hilft halt doch meist - außer Kinder sind tatsächlich nachgewiesen unterfordert.)

Am Ende mündet es dann im Studium wo man sich weitestgehend komplett selber einteilen kann. Schulen bis Oberstufe aber schon noch mehr Erziehungsanteil mit dabei.

Es sind ja auch relativ viele Fächer dabei, die erzieherischen Gehalt haben - allein durch die vermittelten Inhalte. Zum "mündigen Bürger" erziehen und so. Politik und der ganze Kulturkram der da anteilig ist.

Rein fürs Berufsleben bräuchten die meisten (sofern sie nicht grad schwerpuntkmässig in den Bereich wollen) da vieles gar nicht.


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25.05.2022 um 22:05
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das kannst du ja gern behaupten, so ganz glaubhaft ist das nicht, weil du nicht weißt, wie es bei dir anders hätte laufen können.
hm... den Spruch mit der Fahrradkette kennst Du, oder? ;)


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25.05.2022 um 22:15
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:hm... den Spruch mit der Fahrradkette kennst Du, oder? ;)
Nur ist das eben manchmal ziemlich relevant, vor allem, wenn man sich aus dem Traumland heraus in die Relaität begeben will.
Die realität sieht so aus, dass es faktoren gibt, die relativ sicher manche Menschen dabei behindern, einen job zu finden. psychische krankheit, ihr aufwachsen, drogensucht und ähnliches gehören dazu und sind statistische probleme, die es so immer geben wird.

Wenn man sich, dummerweise, auf den standtpunkt stelllt "warum ist nicht jeder so ein toller hecht wie ich?", dann ist man vielleicht gar kein so toller hecht, wie man glaubt, sondern einfach noch nicht in der realen Problemstellung angekommen.


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25.05.2022 um 22:20
@shionoro
@fischersfritzi


Jedenfalls ist die Idee, wenn man sie Flodders in die Siedlung Sonnenschein versetzt, werden sie sich anders benehmen, einfach Quatsch.

Man hat einfach keinen Erziehungsauftrag für volljährige Nachbarn.

Und Mieter sind ja nicht deswegen als Nachbarn unattraktiv weil sie Hartz IV beziehen.
Nachbarn sind als solche unattraktiv, wenn jede Nacht halligalli ist, während man selbst um 05.15 Uhr aufstehen muss. Oder ständig gebrüllt wird, Türen geschlagen werden und Müll einfach aus dem.Fenster fliegt.

Ob man sich so benimmt, hat ja jeder zu 100% selbst in der Hand und wenn man sich so benimmt muss man halt überall rausfliegen, bis man sich nicht mehr so benimmt.


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25.05.2022 um 22:22
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Nur ist das eben manchmal ziemlich relevant
Was nicht ist, ist nicht... und für mich von daher nicht relevant.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn man sich, dummerweise, auf den standtpunkt stelllt "warum ist nicht jeder so ein toller hecht wie ich?", dann ist man vielleicht gar kein so toller hecht, wie man glaubt, sondern einfach noch nicht in der realen Problemstellung angekommen.
lol ... :D

Welche reale Prolemstellung sollte sich mir eröffnen?


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25.05.2022 um 22:26
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Man hat einfach keinen Erziehungsauftrag für volljährige Nachbarn.
Warum sprichst du mich an?
Ich sehe keinen Zusammenhang zu meinen Beiträgen.


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25.05.2022 um 22:53
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Das Problem ist über Stadtplanung zu lösen.
In Hamburg z.B. muss bei Neubauten stets ein sogenannter "Drittelmix" eingehalten werden. D.h. 1/3 Eigentumswohnungen, 1/3 "normale" Mietwohnungen, 1/3 Sozialwohnungrn.
Damit erreicht man automatisch Durchmischungseffekte. Aus meiner Sicht noch nicht ganz durchdacht und nicht ausreichend, aber ein erster Schritt in die richtige Richtung.
@fischersfritzi

Du hattest doch diese verordnete Vermischung von Wohnverhältnissen erwähnt.


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25.05.2022 um 23:00
@sacredheart
Aber doch nicht dafür
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Man hat einfach keinen Erziehungsauftrag für volljährige Nachbarn.
Lies bitte den Beitrag im Zusammenhang.
Es ging um Durchmischung in Grundschulklassen.


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25.05.2022 um 23:01
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Wenn Eltern das -aus welchen Gründen auch immer- nicht angemessen bewältigen, muss der Staat einspringen.
Dann müssen Schulen eben mehr "erzieherische" Aufgaben übernehmen, soweit es um "Erziehung zu erfolgreichem Lernen" geht.
@fischersfritzi
Was sollen denn Schulen noch alles leisten können?

Immer wenn irgendein Thema im Bezug auf Hernawachsende kommt, sollen die Schulen noch etwas übernehmen. Da sind die gar nicht so recht in der Lage zu.

In echten Extremfällen müssen vielleicht Kinder aus Familien herausgenommen werden.

In anderen Fällen brauchen Eltern vielleicht mehr Unterstützung wie durch eine Familienhilfe. Die muss aber auch die Möglichkeit haben, Eltern in die Pflicht zu nehmen.


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25.05.2022 um 23:06
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Lies bitte den Beitrag im Zusammenhang.
Es ging um Durchmischung in Grundschulklassen.
@fischersfritzi

Dafür alleine wäre eine stärkere Zwangsrwgel für den Wohnungsbau aber doch ein paar Kaliber zu groß.

Ich sehe auch nicht recht, was es nützen soll, lernschwache und lernstarke Kinder noch stärker zu durchmischen.

Ich würde sagen, dass eine normale Klasse vielleicht 10% Kinder mit besonderem Bedarf verkraften kann, mehr nicht. Wenn zB Kinder kaum deutsch können und der Unterricht sich sehr an deren Bedarf richtet, werden die anderen unterfordert.

Ich halte das Mittel 'kleinere Klassen' für viel geeigneter.


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25.05.2022 um 23:09
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:In echten Extremfällen müssen vielleicht Kinder aus Familien herausgenommen werden.
Nochmal, lies bitte meinen Beitrag in dem Zusammenhang, in dem ich ihn geschrieben habe.
Es ging nicht um Extremfälle.
Es ging darum, dass Deutschland, was Bildungsgerechtigkeit angeht reichlich abgehängt ist. Siehe Quelle, die ich verlinkt hatte.
Es ging um Bedingungen, die sich ungünstig auswirken, Beispiel war Konzentration von Kindern aus migrantischen Familien, in einigen Schulen. Das wird ja wohl jeder/m einleuchten, dass das schwierig ist, sofern die Kids noch kein Deutsch können.

Warum reisst du meine Texte aus dem Zusammenhang und verdrehst die Aussagen.
So macht diskutieren mir keinen Spass.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

26.05.2022 um 00:59
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Jedenfalls ist die Idee, wenn man sie Flodders in die Siedlung Sonnenschein versetzt, werden sie sich anders benehmen, einfach Quatsch.

Man hat einfach keinen Erziehungsauftrag für volljährige Nachbarn.

Und Mieter sind ja nicht deswegen als Nachbarn unattraktiv weil sie Hartz IV beziehen.
Nachbarn sind als solche unattraktiv, wenn jede Nacht halligalli ist, während man selbst um 05.15 Uhr aufstehen muss. Oder ständig gebrüllt wird, Türen geschlagen werden und Müll einfach aus dem.Fenster fliegt.

Ob man sich so benimmt, hat ja jeder zu 100% selbst in der Hand und wenn man sich so benimmt muss man halt überall rausfliegen, bis man sich nicht mehr so benimmt.
Das projezierst du jetzt auf mieter von sozialwohnungen und H4ler drauf, aber ist das überhaupt haltbar?
Denn auch Menschen, die sich so nicht benehmen, haben mit h4 und ggf. auch noch anderen dingen wie schulden oder ähnlichem große schwierigkeiten, eine wohnung zu finden. Selbst, wenn sie vorbildliche Mieter sind.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

26.05.2022 um 01:35
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Das wird ja wohl jeder/m einleuchten, dass das schwierig ist, sofern die Kids noch kein Deutsch können.
Da macht es dann aber ziemlich wenig Sinn diese Kinder von einer Schule an der man es regelrecht schon gewohnt ist, dass Schüler schlecht Deutsch sprechen an eine Schule zu verfrachten, wo viel mehr Kinder überhaupt kein Problem mit der deutschen Sprache haben als an der alten Schule. Andere Probleme ergeben sich da von ganz allein: An der neuen Schule stammen die meisten Kinder z.B. aus einem Arbeiterviertel. Vorwiegend Malocher, keine Chefetage. Niemand ist reich, aber es reicht zum Leben und um sich etwas zu gönnen. Der Sohnemann spielt Geige, ist im Fußballverein angemeldet und darf auch alleine ins Kino.
Nun kommt Özgür (den ich jetzt einfach stellvertretend für alle Migrantenkinder so nenne, einfach zufällig ausgewählt. Hätte auch "Ling Tran" heißen können, gibt aber eher weniger Asiaten als Türken in Deutschland). Familie spricht kein Deutsch, arbeitet auch nicht - und Özgür kann nicht zum Geigenunterricht, nicht in den Fußballverein (weil Mama und Papa schon am Ausfüllen des Teilhabeantrags scheitern) und hat auch sonst wenig mit seinen Mitschülern gemeinsam. Ich bezweifle, dass er sich dort dann wohl fühlt. Nun kann Özgür Glück haben und es geht gut.
Was passiert dann, wenn es für eine Klasse mit 25 Schülern Kapazität gleich 8 sind, und nicht nur einer? Die werden vor allem eins tun: Unter sich bleiben. Denn innerhalb der Gruppe hat man den gleichen sozialen Hintergrund, man spricht die gleiche Sprache, man funkt auf einer Wellenlänge.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das projezierst du jetzt auf mieter von sozialwohnungen und H4ler drauf, aber ist das überhaupt haltbar?
Denn auch Menschen, die sich so nicht benehmen, haben mit h4 und ggf. auch noch anderen dingen wie schulden oder ähnlichem große schwierigkeiten, eine wohnung zu finden. Selbst, wenn sie vorbildliche Mieter sind.
Joah, und? Als Arbeitnehmer habe ich auch Schwierigkeiten eine Wohnung zu finden, wenn ich hoch verschuldet bin. Ist ja des Vermieters Sache, wen er als Mieter akzeptiert. Warum sollten Arbeitslose da besonders behandelt werden und ggü. verschuldeten Arbeitnehmern bewvorzugt behandelt werden? Das auf Kredit gekaufte Auto gehört zwar mir, trotzdem schulde ich dafür Geld. Und auch wenn der regelmäßig bedient wird, ohne Zahlungsausfall, so steht er trotzdem in der Schufa-Auskunft.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

26.05.2022 um 01:38
Zitat von chrisebachriseba schrieb:Joah, und? Als Arbeitnehmer habe ich auch Schwierigkeiten eine Wohnung zu finden, wenn ich hoch verschuldet bin. Ist ja des Vermieters Sache, wen er als Mieter akzeptiert. Warum sollten Arbeitslose da besonders behandelt werden und ggü. verschuldeten Arbeitnehmern bewvorzugt behandelt werden? Das auf Kredit gekaufte Auto gehört zwar mir, trotzdem schulde ich dafür Geld. Und auch wenn der regelmäßig bedient wird, ohne Zahlungsausfall, so steht er trotzdem in der Schufa-Auskunft.
Aber eben nicht so viele. Und gerade weil man von einem Vermieter erwarten muss, dass er sich den "besten" mieter aussucht und das einer marktlogik gehorcht, braucht man sozialwohnungen. Damit die Entscheidung vorweggenommen wird.
Denn sonst haben manche Menschen auf dem Wohnungsmarkt kaum eine Chance, gerade die, die eventuell nicht mehr so fit sind und sich nicht so gut präsentieren können.


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