Eure "ideale" Gesellschaftsordnung

cesare schrieb:Das hat gar nicht so sehr mit Konsum zu tun, sondern mit Selbstentfaltung und Lebensqualität im Alltag.

Und eben diese Lebensqualität, eine hohe, sollten alle Menschen weltweit genießen können, die arbeiten gehen.

Zwischen überleben, leben und das Leben genießen gibt es nun mal Unterschiede. Eine Standardisierung wünsche ich mir nur in Bezug auf das Leben genießen zu können. Angestellte eines Unternehmens haben eine genauso hohe Lebensqualität verdient wie die Damen und Herren der Unternehmensführung, da ohne Angestellte die Unternehmensführung auch einpacken könnte.
Meine Meinung, meine naive Vorstellung. Nichtsdestotrotz sollte man Abstufungen, Unterschiede beibehalten, nur halt nicht mehr in dem Ausmaß, wie sie jetzt bestehen.

rhapsody3004 schrieb:Und eben diese Lebensqualität, eine hohe, sollten alle Menschen weltweit genießen können, die arbeiten gehen.

Ich frage noch mal: Beabsichtigt Ihr, die anderen Völker/Nationen zu fragen,ob sie diese Lebensqualität in der von Euch bestimmten Form genießen möchten, oder sie vielleicht fragen wollen, wie denn die von ihnen angestrebte Lebensqualität aussähe oder würdet Ihr sie einfach oktroyierend am deutschen Wesen genesen lassen???

rhapsody3004 schrieb:Angestellte eines Unternehmens haben eine genauso hohe Lebensqualität verdient wie die Damen und Herren der Unternehmensführung

Sollten die Angestellten denn auch die gleiche Arbeitszeit haben wie die Damen und Herren Unternehmer?! Die liegt nämlich bei AT-Angestellten häufig bei größer 8 Stunden. Sollte also im Krisenfall (damit ist nicht Corona gemeint) Dame und Herr Unternehmer von Herr und Frau Angestellten fordern können dürfen, dass sie auch einfach mal länger arbeiten müssen, wie das Dame und Herr Unternehmer ja auch tun?!
Meine Güte, was habt Ihr eigentlich für Vorstellungen von der Arbeitswelt in höheren Stufen? Aus den meisten utopischen Posts spricht verdammt viel Sozialneid.

eine ideale Gesellschaftsordnung gibt es nicht, weil menschen nicht perfekt sind. Ingegenteil, die Macht wird da missbraucht wo sie hinfällt, weshalb für unperfekte Menschen das beste System die Gewaltenteilung ist.

liezzy schrieb:Sollten die Angestellten denn auch die gleiche Arbeitszeit haben wie die Damen und Herren Unternehmer?!

Jetzt kommst Du :D
Nein! In Utopia werden nur die guten Sachen verteilt, bei der Arbeitszeit soll bitte das gute alte Arbeitszeitgesetz weiter gelten....leitende Angestelte müssen weiter buckeln, sonst hat man nichts zum verteilen.
https://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/__18.html

Arbeitszeitgesetz (ArbZG)
§ 18 Nichtanwendung des Gesetzes

(1) Dieses Gesetz ist nicht anzuwenden auf
1.
leitende Angestellte im Sinne des § 5 Abs. 3 des Betriebsverfassungsgesetzes sowie Chefärzte,
2.
Leiter von öffentlichen Dienststellen und deren Vertreter sowie Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst, die zu selbständigen Entscheidungen in Personalangelegenheiten befugt sind,

So ein fiktiver Weltstaat wäre für mich ein Alptraum. Zum Glück bleibt es das auch nur.
Interessant wäre es dennoch zu wissen, wie man mit Gegnern umgehen wollen würde, was wäre, wenn das System abgewählt würde, wenn es Aufstände geben würde, wie man zb Staaten mit Stammestraditionen davon überzeugen wollte, Religion wäre vermutlich verboten oder Privatsache (viel Spaß beim Erklären dessen in so manchem Staat), wer plant die Planwirtschaft? Was ist mit Korruption? Warum sollte man mit Urlaub Wettbewerb Er Ziel? Wie bezahlt der Staat seine Angestellten? Was wäre bei Missernten in Sachen personengebundener x Milliardenfacher Bezahlung jeden Monat? Uswusw. Als jemand, der auch mal außerhalb der EU oder Europas auf Wanderschaft war, sag ich, so ein Staat wär der größte Griff ins Klo der Menschheitsgeschichte. In jedem Land inkl Deutschland.

Abahatschi schrieb:Jetzt kommst Du :D
Nein! In Utopia werden nur die guten Sachen verteilt, bei der Arbeitszeit soll bitte das gute alte Arbeitszeitgesetz weiter gelten....leitende Angestelte müssen weiter buckeln, sonst hat man nichts zum verteilen.

Tschulligung!
Hab heut unseren Projektleiter beim Wochenendeinkauf getroffen. Er ist gestern Viertel nach acht aus'm Bürro, weil die Projektassistenz was versemmelt hat und er was für Montag Morgen fertig machen musste. Während übrigens alle anderen (auch ich als Fachprojektleiter) zwischen drei und fünf das Haus verlassen haben.
So was gehört dann auch schon zum höheren Gehalt/Lohn und der üppigen Lebensqualität der höheren Stufen. Aber das sieht halt der normale Arbeiter nicht, der ist nämlich schon 15 Uhr verschwindibusst.

liezzy schrieb:Aber das sieht halt der normale Arbeiter nicht, der ist nämlich schon 15 Uhr verschwindibusst.

Da siehst es mal wie effizient die sind. Ich sehe eine Verbindung zu das:

rhapsody3004 schrieb:Angestellte eines Unternehmens haben eine genauso hohe Lebensqualität verdient wie die Damen und Herren der Unternehmensführung, da ohne Angestellte die Unternehmensführung auch einpacken könnte.

Ersetzbar ist zwar jeder, aber rate mal wer leichter auszutauschen ist?

Abahatschi schrieb:Ersetzbar ist zwar jeder, aber rate mal wer leichter auszutauschen ist?

Wir beide wissen, wie die Antwort lautet! Ich kann eher den Schweißer ersetzen als den Ingenieur, der dem Schweißer sagt, was er wo wie zu schweißen hat und der am Ende die Schweißnaht abnimmt.

liezzy schrieb:er dem Schweißer sagt, was er wo wie zu schweißen hat und der am Ende die Schweißnaht abnimmt.

Gutes Stichwort - ich habe mein SFI(GSI/SLV) nebenberuflich gemacht, Stoff für 3 Monate Vollzeit in 2 Arbeitsjahren untergebracht, 6 Wochen Urlaub geopfert...wo waren die die gleiche Lebensqualität wollten?
Und in Utopia sollen wir auch noch gleich verdienen...da mache ich lieber nix und freue mich auf meine foodcoins.

Abahatschi schrieb:wo waren die die gleiche Lebensqualität wollten?

Also in Utopia MUSS es Dir doch ein inneres Bedürfniss sein, diese Opfer für die Gesellschaft und die Allgemeinheit gebracht zu haben.

@Abahatschi
In Utopia hat man keine extra Bedürfnisse zu gaben, sonst geht es an in den Gulag oder gleich nach Nasino zu den Kannibalen, wie Stalin das machte.
Mir fällt bei dieser schrecklichen Utopie immer der Roman Logans Run ein, über eine, von einem Grossrechner gesteuerten Wohlfühlgesellschaft.

liezzy schrieb:Sollten die Angestellten denn auch die gleiche Arbeitszeit haben wie die Damen und Herren Unternehmer?! Die liegt nämlich bei AT-Angestellten häufig bei größer 8 Stunden. Sollte also im Krisenfall (damit ist nicht Corona gemeint) Dame und Herr Unternehmer von Herr und Frau Angestellten fordern können dürfen, dass sie auch einfach mal länger arbeiten müssen, wie das Dame und Herr Unternehmer ja auch tun?!
Meine Güte, was habt Ihr eigentlich für Vorstellungen von der Arbeitswelt in höheren Stufen? Aus den meisten utopischen Posts spricht verdammt viel Sozialneid.

Meine Erfahrungen sind eher, viele sind nicht sonderlich effizient, würde man hier eine Kontrollinstanz hinzufügen, dann würde man schnell bemerken das ein guter Teil einfach ineffizient arbeitet und dadurch eher Kosten verursacht mit seinen "Überstunden".

Abahatschi schrieb:Da siehst es mal wie effizient die sind. Ich sehe eine Verbindung zu das:

Das wird bei einem Fließbandarbeiter sogar stimmen, da hier die Arbeitsleistung meist sehr genau definiert ist.

taren schrieb:Meine Erfahrungen sind eher, viele sind nicht sonderlich effizient

Darf ich fragen, auf welcher Geschäftsebene Du arbeitest?

taren schrieb:Das wird bei einem Fließbandarbeiter sogar stimmen, da hier die Arbeitsleistung meist sehr genau definiert ist.

Oh, bei Projektleitern ist so was auch ziemlich genau definiert. Die haben nämlich einen Projektterminplan, der, man höre und staune, außer bei Fällen wie dem BER, an Fertigstellungstermine gebunden ist. Und hej, häufig ist deren Gehalt auch an diese Terminpläne gekoppelt (also außer beim BER).

rhapsody3004 schrieb:Angestellte eines Unternehmens haben eine genauso hohe Lebensqualität verdient wie die Damen und Herren der Unternehmensführung, da ohne Angestellte die Unternehmensführung auch einpacken könnte.

Es steht den Angestellten doch frei ihren Forderungen durch entsprechende Maßnahmen Nachdruck zu verleihen und wenn die gerechtfertigt sind, sollten die sie auch durchsetzen können.

mfg
kuno

ich bin wie schon gesagt für Gewaltenteilung, je mehr desto besser und wenn die mafia an der Gewaltenteilung mitwirken sollte, wäre mir das auch recht. in einer Gesellschaft mit vielen menschen geht es nicht anders. utopisch stelle ich mir deshalb kleine Gesellschaften vor, die abgeschnitten von jeder Zivilisation sind. da muss noch jeder mitanpacken und schuften, für Korruption wird da kein platz.

Das ist mal wieder so eine "fruchtlose" Diskussion, die zu keinem Ergebnis führt, da jeder die gegebene Situation nur aus seinem Blickwinkel betrachtet.

Jeder der eine Führungsposition bestreitet glaubt, ihm stünde am meisten zu, da er immense Verantwortung, enorme Arbeitszeiten, enorme geistige/physische Anstrengungen, enorme geleistete Vorarbeit und ein enormes Risiko trägt.

Dabei hat so eine Ansicht immer zwei Seiten.

Die Menschen drehen sich die Sachen immer gerne so zurecht, wie es Ihnen "gerade" in den Kram passt.


Beispiel: ich treffe einen ehemaligen Klassenkameraden und erzähle ihm, was ich für einen coolen Job habe, wenig Arbeit, viel Kohle...


(typische) Antwort: och, ich habe auch einen coolen Job und mache mich auch kaum kaputt.


Beispiel 2: ich treffe einen ehemaligen Klassenkameraden und erzähle ihm, dass ich einen knallharten Job habe, mit extremer Verantwortung und praktisch führender Position...

(typische) Antwort: dito


Das eigentlich Problem ist, dass es keinen Gradmesser dafür gibt, welche Leistung was wert ist. Angebot und Nachfrage

Gerade die Personen, die besonders Qualifiziert sind, propagieren gerne, dass man es Ihnen gleichtun soll und dass man dann auch Ansprüche stellen darf. Wer das nicht macht, ist faul und dumm und braucht sich nicht zu wundern, dass er ausgebeutet wird und wenig verdient.

Man stelle sich nun vor, jeder Mensch würde sich das zu Herzen nehmen und würde diesem Rat folgen, so hätten wir eine Welt voller Akademiker.

Ach ja, Angebot und Nachfrage...
in dem Falle wäre der ordinäre Bauarbeiter der neue Superstar...

silberhauch schrieb:Beispiel: ich treffe einen ehemaligen Klassenkameraden und erzähle ihm, was ich für einen coolen Job habe, wenig Arbeit, viel Kohle...

Beispiel 2: ich treffe einen ehemaligen Klassenkameraden und erzähle ihm, dass ich einen knallharten Job habe, mit extremer Verantwortung und praktisch führender Position...

Und wen von beiden hast Du jetzt angelogen?

liezzy schrieb:Und wen von beiden hast Du jetzt angelogen?

Darum geht es nicht.

Es geht darum, wie verzerrt man seine tatsächliche Situation auslegen kann und wie darauf reagiert wird.

Es ist ein Trugschluss, anzunehmen, dass der Boss immer der Leidtragende ist und deshalb die Sahne vom Kuchen bekommen muss.

Welcher Porschefahrer würde denn freiwillig zugeben, dass er gar nicht viel leistet und eigentlich nur die Leute ausbeutet, oder sein Vermögen geschenkt bekommen hat?