TunFaire schrieb:Der Staat, das gibt es nicht. Es sind Menschen die die Entscheidungen treffen. Und zu glauben alle sind auf einmal lieb zueinander und handeln fair. Warum sollten sie?
Gesetze werden heute schon gebrochen. In allen Ebenen. Auch bei den Angestellten des Staates.
Eine vollkommene Demokratie? Was soll das sein? Wie willst du organisieren dass jede Entscheidung dem Volk vorgelegt wird? Denk dran, es geht nicht nur darum einen Knopf zu drücken sondern vorher zu wissen welche Konsequenzen das hat. Wenn du das für jede Entscheidung machen willst hat die Menschheit keine Zeit mehr zu arbeiten.
Du sagst nur fähige Leute an den Posten. Wer sagt dass derjenige fähig ist`? Wer entscheidet das? Wieder alle? Oder ein Einzelner oder ein Team? Aus wem besteht das Team? Wie sicherst du ab dass da keine Vetternwirtschaft entsteht.
Und vieles mehr.
Sie sollten es weil es zu ihrem eigenen Vorteil ist. Derzeit gibt es augenscheinlich 0 Konsequenzen für Politiker die Gesetze brechen. Im neuen System gäbe es Richtlinien die den Politikern gleich mal eine schöne Klage anhängt, wenn sie so etwas tun, die auch in Freiheitsstrafe münden kann.
Die vollkommene Demokratie, heißt mehr direkte Volksabstimmungen. Damit jede Entscheidung dem Volk ohne viel Bürokratie vorgelegt werden kann, würde ich das mit computerbasierten Abstimmportalen machen, mit offline Meldestellen für alle die technikfern sind.
Welche Konsequenzen ein bestimmter Beschluss hat, das arbeiten die Technokraten aus und legen dies dem Volk über die Medien (auch das Internet vor). So kann z.B. direkt bei der Abstimmung ein Link zu den vorgestellten Konsequenzen aller möglichen Lobbys und Ressorts dargestellt werden, wo der Bürger sich dann informieren kann.
Wer fähig ist? Nun wenn es um ein Wissenschaftliches Ressort geht muss derjenige der auf den Posten will einen Background dahingegend haben. Finanzen ebenfalls usw. Letztendlich entscheidet das Volk. Und wenn derjeinge wirklich unfähig ist, wird er schnell wieder abgewählt. Und es ist ja auch nicht nur einer für ein Ressort tätig sondern eine Gruppe die dann in Diskussionen tritt.
Vetternwirtschaft funktioniert ja nicht, weil das gesamte Volk entscheidet. Eine kleine Gruppe kann sich da nicht drüber hinwegsetzen und hervortun.
TunFaire schrieb:Eben auf Grund deiner doch sehr einfachen Grundansätze habe ich das Gefühl mit einem noch sehr jungen Menschen zu dikutieren. Deine Gedanken sind im Prinzip nicht schlecht, nur leider lassen sie den Faktor Mensch ausser acht. Und selbst bei den wichtgsten Entscheidungen sind es letztendlich ein oder zwei Menschen die ja oder nein sagen. Und jede Entscheidung beruht zum Teil auf Fakten und zum teil auf Gefühl.
Es gibt ja verschiedene Gründe zum eigenen Vorteil zu handeln oder zum Vorteil anderer.
Am ehesten handelt man zum Vorteil anderer wenns einem selbst nicht schadet oder der eigene Nutzen höher ist (kann auch ideeller Nutzen sein.)
Beispielsweise macht man nicht gerne den Abwasch, der ideele Nutzen des harmonischen Zusammenlebens führt aber z.B. dann doch dazu dass man den Abwasch für den Anderen mitmacht oder weil der ideelle Nutzen dem andern gutes zu tun höher ist als die Kosten des Abwasch. Aus Liebe zu demjenigen z.B.
Die kleine Freude einem Bettler etwas geben zu können, wobei man danach selbst nicht hungern muss gilt da auch. Da kann man auch den kategorischen Imperativ heranziehen. Wenn ich an seiner Stelle wäre, wie würde ich wollen, dass ich behandelt werde.
Die meisten die im Kapitalismus zu ihrem eigenen Vorteil handeln, tun es weil es oft keinen direkten Nachteil für sie selbst gibt oder aus Not.
Erstere sind z.B. Manager die Millionen oder mehr scheffeln dafür aber eventuell es mit dem Umweltschutz, den Arbeitsbedingungen oder anderen negativen Konsequenzen auf die Gesellschaft nicht so genau neben, weil es sie selbst oft auch gar nicht direkt betrifft. Letzteres sind Diebe, die keinen anderen Weg kennen.
Um jetzt also z.B. den Manager dazu zu bringen doch darauf zu achten, den Umweltschutz zu beachten, gibts dafür Gesetze die dann auch entsprechende Strafen bei Nichtbeachtung mit sich bringen etc.
Systeme die also die Natur des Menschen miteinbeziehen sollten entweder den persönlichen Vorteil ausnutzen um der Gesellschaft ebenfalls einen Vorteil zu bringen oder schlechte Handlungen bestrafen.
Wenn z.B. die Steuer linear mit dem Einkommen steigt, dann kann der gierige fleißige zwar viel verdienen wird dafür aber auch umso mehr der Gesellschaft helfen.
Und jemand der eine riesige Firma aufgebaut hat, weil er seinen persönlichen Traum verfolgt oder einfach nur Geld scheffeln wollte, davon holt sich der Staat seinen Teil ab.
Es ist unnötig, dass der Besitzer Millionen oder gar Milliarden bekommt.
Mehrere Hunderttausend sind immernoch zig mal mehr als jeder durchschnittliche Arbeiter bekommt, der sein Leben lang arbeitet. Aber will man dem Unternehmer wirklich unterstellen er würde 10000 mal härter arbeiten oder wäre 10000 intelligenter und verdiene es Millionen zu bekommen? Wieso sollte einer der höchsten Lebensstandards nicht ausreichen? Warum muss es soviel Geld sein, dass man damit eigentlich gar nichts anders machen kann als noch mehr Geld zu machen oder Macht auszuüben, wenn stattdessen damit großen Teilen der Bevölkerung geholfen werden kann?
Die Natur des Menschen kann immernoch bedient werden. Es ist immer noch möglich den höchsten Lebensstandard durch Arbeit zu erreichen.