Ideologien etwas unnötiges?

Draiiipunkt0 schrieb:Die meisten Unternehmen gehen davon aus, dass die Arbeit für den Menschen eine Quelle der Zufriedenheit ist und er arbeiten will.

Die meisten Unternehmer sehen in ihren Arbeitnehmern Menschenmaterial und eine Mehrwertquelle, allerdings auch störende Kostenfaktoren. Dabei hängt es i.d.R. davon ab, welche hierarchische Position man in der Firma inne hat. Als einfacher Arbeiter in der Produktion wird man von oben wie Dreck behandelt, man unterstellt den Arbeitern gerne Unbildung und einen geringen IQ

Draiiipunkt0 schrieb:Ohne Ideologie ist ein menschliches Zusammenleben nicht möglich.
Ich persönlich halte die Demokratie für die beste.

Demokratie ist keine Ideologie sondern eine Herrschaftsform. Ideologien sind z.B. radikale Marktgläubigkeit, religiöser Fundamentalismus, Nationalismus sowie das Bewahrenwollen längst obsoleter antiquierter Werte und Traditionen

collectivist schrieb:Die meisten Unternehmer sehen in ihren Arbeitnehmern Menschenmaterial und eine Mehrwertquelle, allerdings auch störende Kostenfaktoren.

Dann nenne bitte diese Unternehmen, in deren Strukturen du Einblick hattest.

collectivist schrieb:Demokratie ist keine Ideologie

Eine Ideologie ist ein System von Ideen, Werten etc., auf denen das jeweilige politische Handeln basiert. In unserem Fall wäre das unsere Demokratie bzw. das Grundgesetz.

Draiiipunkt0 schrieb:Eine Ideologie ist ein System von Ideen, Werten etc., auf denen das jeweilige politische Handeln basiert. In unserem Fall wäre das unsere Demokratie bzw. das Grundgesetz.

Das kommt darauf an. Du beschreibst hier Ideologie im Sinne von politischer Ideologie und in dem Fall wäre es dann Liberalismus.

Ich bin der Meinung, dass man nur von einer Ideologie sprechen kann, wenn man alle politischen und gesellschaftlichen Fragen verallgemeinert und auf grundsätzlich Verschiedenes eine identische Antwort gibt. Wenn also jemand auf die Frage: "Was können wir gegen die Flüchtlingswelle tun?" "Keine Ausländer mehr nach Deutschland reinlassen" antwortet, so muss dieser Jemand noch kein Ideologe sein. Sollte er aber auf eine andere Frage wie z.B. "Was können wir gegen die Krise tun?" die gleiche Antwort gibt, so ist dieser offensichtlich ein Ideologe. Ich wäre da zum Beispiel einer, da ich bei den allermeisten Problemen den gleichen Ursprung sehe. Gregor Gysi zum Beispiel ist aber kein Ideologe, da er versucht, seine Grundeinstellung auf das individuelle Problem zu übertragen. Ich dagegen würde das Problem bei der Wurzel packen und sagen, dass es dieses Problem nie gegeben hätte, wenn das und das nicht eingetreten wäre, und selbiges wäre eben nicht eingetreten, wenn kapitalistisch ausbeuterische Verhältnisse nicht zugelassen worden wären, was für mich der Quell des allermeisten Übels ist.

Gregor Gysi und ich vertreten in vielen Punkten äußerst ähnliche Positionen, er ist aber kein Ideologe, ich schon. Das ist meine Interpretation von Ideologie. Die Vorstellung einer idealen Welt unter in jeder Frage erfüllbaren Voraussetzungen. Wenn ich sage, dass das Land der Lamas ideal ist, bin ich ein Träumer, oder besser ein Idiot. Wenn ich aber sage, dass man alle Ausländer aus Deutschland verbannen oder alle Produktionsmittel vergesellschaftlichen muss, so ist das eine direkte mit einem Vorschlag zur Erfüllung verbundene Forderung.

Rechtfertigung