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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

52.704 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Flüchtlinge, Gesetze, Asyl ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.08.2016 um 22:43
Zitat von Marina1112Marina1112 schrieb:Mehrheit der Flüchtlinge nur für Hilfsjobs geeignet
Das Bildungsniveau vieler Flüchtlinge ist der Bundesagentur für Arbeit zufolge geringer als erhofft. Von den Ende Juni als arbeitssuchend Gemeldeten hätten fast 74 Prozent keine Berufsausbildung.
Und was hat das jetzt bitte mit dem Anspruch auf Asyl zu tun? Sollen wir die "Ungeeigneten" und "Unausgebildeten" zurück in die Kriegszone schicken?

Es ist schon erchütternd, solche Einschätzungen lesen zu müssen.

Humanitas, quo vadis??


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.08.2016 um 22:59
@Realo
Zitat von RealoRealo schrieb:Und was hat das jetzt bitte mit dem Anspruch auf Asyl zu tun? Sollen wir die "Ungeeigneten" und "Unausgebildeten" zurück in die Kriegszone schicken?
Nein, das sind einfach die momentanen Fakten.
Es gibt genaue Regeln:
Das Asylverfahren beginnt mit einem Asylantrag, der in einer Außenstelle des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zu stellen ist. Im Rahmen des Asylverfahrens prüft das Bundesamt sodann, ob der Antragsteller Asylberechtigter im Sinne des Art. 16a Abs. 1 Grundgesetz ist und ob ihm internationaler Schutz im Sinne von § 1 Abs. 1 Nr. 2 AsylG zuzuerkennen ist. Der internationale Schutz setzt sich hierbei zusammen aus der Flüchtlingseigenschaft im Sinne des § 3 Abs. 1 AsylG, die sich mit dem Flüchtlingsbegriff nach dem internationalen Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge (GFK) deckt, sowie dem subsidiären Schutz im Sinne der Richtlinie 2011/95/EU (§ 4 Abs. 1 AsylG).
Wikipedia: Asylgesetz (Deutschland)


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.08.2016 um 23:05
@Marina1112

Ich sehe da aber nicht, dass da etwas von Bildungsnivaeu als Schutz- bzw. Asylkriterium verfasst wurde.

Du hast das aber in die Diskussion eingeworfen. Und daher ist die Frage von User @Realo schon berechtigt. Nicht ausweichen.


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Realo ehemaliges Mitglied

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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.08.2016 um 23:06
@Marina1112

Willst du mir jetzt Nachhilfeunterricht in Sachen Asylrecht erteilen?

Es ging um die unglaublich antihumanitäre Einstellung, wonach der "Wert" der Flüchtlinge nach ihrer Arbeitsqualifikation, also dem Grad des Ausbeutungsfaktors, beurteilt wird, und nicht nach dem Grad der Verfolgung bzw. der Lebensgefahr im Herkunftsland. Jetzt ist das Profitdenken also auch schon ins Asylrecht eingedrungen. Hoffentlich beeinflusst es nicht auch noch (unterschwellig) die Rechtssprechung!


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.08.2016 um 23:23
@Realo
Darüber brauchen wir wohl nicht zu diskutieren, natürlich ist der berufliche Hintergrund und die Qualifikation nun völlig egal, wenn jemand Asyl beantragt.

Du hast Recht, mein Link gehört in einen anderen Thread.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.08.2016 um 11:10
@Realo
Zitat von RealoRealo schrieb:Es ging um die unglaublich antihumanitäre Einstellung, wonach der "Wert" der Flüchtlinge nach ihrer Arbeitsqualifikation, also dem Grad des Ausbeutungsfaktors, beurteilt wird,
Unabhängig von den Flüchtlingen wurde jedoch von der Wirtschaft die Zuwanderung befürwortet... mit dem Hinweis auf "Fachkräftemangel". Das dies Unsinn ist habe ich hier schon mehrfach gepostet und werde es nicht erneut.
Wenn ich mich recht entsinne... wurde dieser Fachkräftemangel auch vom einen oder anderen Politiker in der Vergangenheit als
Begründung genutzt. Aber es ist unerheblich...

Ein Politiker, wenn auch aus der grausigen AfD, brachte jedoch schon die Arbeitspflicht ( und somit die zukünftige Ausbeutung da viele Flüchtlinge halt keine Ausbildung haben ) ins Spiel...

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-nrw-landeschef-pretzell-will-arbeitspflicht-fuer-fluechtlinge-a-1048175.html


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.08.2016 um 11:37
Zitat von RealoRealo schrieb:Und was hat das jetzt bitte mit dem Anspruch auf Asyl zu tun? Sollen wir die "Ungeeigneten" und "Unausgebildeten" zurück in die Kriegszone schicken?
Da fallen mir schon paar Sachen ein:
- diese Wahrheit offen aussprechen: ja, die können nichts. Und entsprechende Maßnahmen einleiten: kein Praktikum, kein Deutschkurs, sonders zuerst Alphabet und schreiben lernen. Das ist auch zu ihrem Besten.
- Themen nicht vermischen: ja, sie brauchen Schutz, den müssen sie bekommen. Aber nicht so tun als seien sie eine Lösung für andere interne Probleme. Das nervt doch.
- Keine falsche Hoffnungen an "beiden" Seiten: sollte der Schutz nicht mehr notwendig sein, wird über Verbleib entschieden, und erst dann spielt der wirtschaftliche Beitrag und Integrationsgrad eine große Rolle.
- Deutschland mag reich sein, das Geld wächst aber nicht auf Bäumen, es wird erwirtschaftet. Den Beitragszahlern zu vermitteln dass es nichts kostet, ist mehr als eine dämliche Lüge.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.08.2016 um 13:03
@Gwyddion
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Ein Politiker, wenn auch aus der grausigen AfD, brachte jedoch schon die Arbeitspflicht ( und somit die zukünftige Ausbeutung da viele Flüchtlinge halt keine Ausbildung haben ) ins Spiel...
mmh, Hartz-4 Empfänger haben auch eine Arbeitspflicht, ansonsten werden die Leistungen gekürzt. Ist das dann auch Ausbeutung? ;)

Worauf ich hinaus will:
Flüchtlinge und Hartz-4-Epfänger beziehen TransferLeistungen. Die eine Gruppe bekommt die Auflage, dafür etwas zu tun - je nach Leistungsvermögen, aber die andere Gruppe bekommt keine Auflagen. Sieht für mich wie Ungleichbehandlung aus - nur um diese geht es mir jetzt.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.08.2016 um 13:15
es liegt ja wohl nicht an den Flüchtlingen, dass diese nicht arbeiten. Erst einmal dürfen sie nicht, 3 Monate, dann muss es die Ausländerbehörde genehmigen, dann müssen sie meistens ja schon ein wenig die Sprache beherrschen, es gibt aber nicht genügend Sprachkurse , dann dürfen sie keinen Zeitarbeitsjob annehmen, es gibt auch noch die Vorrangprüfung der Arbeitsagentur.....es ist also so, dass es Auflagen gibt, diese aber eher dafür sorgen, dass es schwierig ist, arbeiten erlaubt zu bekommen oder einen Job zu kriegen. Ach ich vergaß, man würde ja auch gerne vorübergehend den Mindestlohn aussetzen, so als Anreiz für Unternehmen, überhaupt Flüchtlinge einzustellen


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.08.2016 um 13:24
@Tussinelda
Hypotetische Frage: wenn es diese Hürden nicht gäbe, was würden denn Flüchlinge/Asylbewerber arbeiten?
(PS: in manchen Kommunen fällt die Vorrangprüfung bereits weg)


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.08.2016 um 13:26
@Optimist

Hm.. ist an sich der falsche Thread dafür um Hartz IV zu besprechen.
Die Flüchtlings-Arbeits-Debatte kann man allerdings auch nicht damit vergleichen. Nur anerkannte Asylbewerber haben ja das Recht zu arbeiten. Von daher ist diese Debatte eine ohne politische Grundlage.

Ich fände es jedoch nicht schlecht den Asylbewerbern hier und da bezahlte Jobs.. und wenn es nur Aushilfsjobs sind.. zu gewähren. Arbeitende Menschen haben meist weniger Unsinn im Sinn... :)


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.08.2016 um 13:27
@Kc
Zitat von KcKc schrieb:Also wärst du der Meinung, dass die Deutschen eher ,,unmenschliche" Entscheidungen treffen würden?
Angesichts der hohen Hilfsbereitschaft gegenüber Asylbewerbern, der grundsätzlichen Offenheit gegenüber Zuwanderern, sofern die Einhaltung von Gesetzen und Regeln beachtet wird und dem fortwährenden Bekenntnis zu Asyl halte ich eher DAS für fragwürdig.

Außerdem wurde nicht ,,gegen die Menschen der BRD" entschieden, sondern FÜR die Menschlichkeit in einem eventuell schwierigen, aber machbaren Rahmen.
Wie schon gesagt gibt es keinen homogenen Volkswillen, gegen den Entscheidungen getroffen wurden.
Sondern einen gewissen Anteil, der mit zeitweilig großzügigeren Asylregeln nicht einverstanden war und zum Teil nun glaubt, eine außergewöhnliche, mehrheitliche Bedeutung zu besitzen.

Ich weiß mal darauf hin, dass zeitwilig die Alternative lautete:,,Länder an der europ. Peripherie zu gewaltsamer Gegenwehr zwingen, Menschen auf dem Mittelmeer ertrinken zu lassen, vor den Toren Europas dahinsiechen zu lassen ODER in einem gewissen Maße aufnehmen, sich Zeit verschaffen, Druck aus dem Kessel nehmen und nach einer besseren und kontrollierteren Lösung suchen".
Ich selbst hätte den Kompromiss gewählt. Aufenthalt ja, aber befristet auf bis zu 3 Jahre, je nachdem wo man herkommt und was die sogenannte Fluchtursache ist. Damit ist den Menschen auch erst mal geholfen, man selbst hat Zeit Lösungen für die Krisengebiete zu finden und der Effekt auf die Gesellschaft wäre nur temporär gewesen. Etwas ähnliches hat die Bundesregierung dann irgendwann für bestimmte Flüchtlingsgruppen auch gemacht. Ich weiß, dass hätte manch einen nicht gereicht, weil sich die Frage auftut, was ist, wenn nach 3 Jahren in Syrien immer noch Krieg ist und ob man sie dann dahin zurück schicken möchte, aber ich denke, die Nato wäre ein mächtiges Instrument gewesen, um den Nahen Osten wieder zu befrieden, angefangen damit Syrien politisch wieder zu stabilisieren. Es gibt nun mal nicht immer Lösungen, bei denen man sich nicht die Hände schmutzig machen braucht.
Dem Elend und Leid der Welt ist doch nicht damit geholfen, dass man deren Opfer zu sich aufnimmt, sondern indem man die Quelle bekämpft.
Zitat von KcKc schrieb:Und ich möchte auch mal ganz stark drauf wetten, dass dann das Geschrei hier in Deutschland auch sehr groß geworden wäre, wenn die Bundesregierung einfach alle Grenzen dicht und Abschottungspolitik gemacht hätte.
Zudem besitzt nicht an allen, aber an vielen gravierenden Fluchtursachen aus Orient und Afrika der Westen, zu dem auch Deutschland gehört, einen bedeutenden Anteil.
Zu den letzteren Satz hätte ich gerne noch irgend eine Quellenangabe. Es lässt sich zwar immer schön sagen, Deutschland exportiert Waffen, also ist Deutschland auch an Fluchtbewegungen Schuld. Faktisch ist es aber eher so, dass auch wenn Deutschland noch nie Waffen exportiert hätte, es trotzdem die selben Krisen gegeben hätte, denn irgend einer liefert immer.
Zitat von KcKc schrieb:Unser Wohlstand fußt nicht unwesentlich auf Übervorteilung und Ausbeutung des afrikanischen Kontinents, ebens mischen westliche Geheimdienste und Regierungen auch immer wieder gerne in orientalischen und anderen Ländern mit, mal für, mal gegen die Regierung, mal für Rebellen, mal gegen sie, wie es gerade nützt.

Zugespitzt könnte man auch sagen: Erst provozieren wir die Fluchtbewegungen und dann hauen wir die Tür zu und sagen, die Leute sollen wegbleiben?
Ich kann nicht erkennen, wo Deutschland Afrika in irgend einer Art und Weise ausbeutet und wie das zu Krieg und Terror in den jeweiligen Ländern geführt haben soll. Da bräuchte ich ein bisschen mehr Hintergrundwissen, das in den hiesigen Medien scheinbar nicht so vakant verbreitet wird.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.08.2016 um 13:28
@Tussinelda
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb: Ach ich vergaß, man würde ja auch gerne vorübergehend den Mindestlohn aussetzen, so als Anreiz für Unternehmen, überhaupt Flüchtlinge einzustellen
Ja... unbegreiflich diese Forderung, rsp. dieser Wunsch. Es bezeugt allerdings welch Geisteskind hier in D vorherrscht.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.08.2016 um 13:50
@Abahatschi
darum geht es doch gar nicht....es geht darum, dass es dauert und sehr kompliziert ist, bis man als Flüchtling arbeiten darf, somit kann man dies nicht den Flüchtlingen anlasten, wenn sie Leistungen beziehen (die ihnen zustehen) ohne "Auflagen", denn Auflagen gibts ja zuhauf......die bremsen eben aus, diese Auflagen


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.08.2016 um 14:07
@Tussinelda
Es war eine hypothetische Frage...warum habe ich sie wohl als solche gezeichnet...hmm


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.08.2016 um 14:46
@Tussinelda
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:dann dürfen sie keinen Zeitarbeitsjob annehmen, es gibt auch noch die Vorrangprüfung der Arbeitsagentur.....
Stimmt beides nicht mehr, da die Vorrangprüfung ausgetzt wurde und in Zeitarbeit dürfen sie auch gehen.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.08.2016 um 14:55
@CyberHein
stimmt, seit Anfang August, das habe ich nicht mitbekommen.....


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.08.2016 um 15:43
Hallo,
es sind zwar getrennte Themen, aber sie gehören am Ende doch zusammen.
Jeder existentiell bedrohte Mensch, der einen Asylantrag stellt und nicht vorher in einem anderen Land hätte einen Antrag stellen können, sollte unabhängig seiner Nützlichkeit geschützt werden.
Ob daraus aber eine lebenslange Bleibeperspektive werden kann, steht schon auf einem anderen Blatt. Ich denke, dass wir gut ausgebildete Menschen aus welchem Land auch immer dauerhaft integrieren können, solange auch der Wille des Asylantragstellers deutlich in diese Richtung geht. Schlecht ausgebildeten Menschen, deren Perspektive Dauer Hartz IV ist, sollten wir Schultz gewähren, solange dies unbedingt erforderlich ist, dann sollte es aber auch ans Abschiednehmen gehen.
Wer jedoch hier einen Antrag auf Asyl stellt und dann Verbrechen begeht, sollte jederzeit zurückgeführt werden, egal wie es in seiner Heimat aussieht. Das nennt sich erwartbares Wohlverhalten. Wer hier zB einen Raub oder eine Vergewaltigung begeht, dessen Schicksal sollte uns gleichgültig sein. Mir zumindest ist es egal, ob ein Drogenhändler in seinem Heimatland erschossen wird oder nicht.
Man verhätschelt keine Kriminellen, man spült ja auch keine Pappteller !!!


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.08.2016 um 15:56
@Nevrion
Zitat von NevrionNevrion schrieb:was ist, wenn nach 3 Jahren in Syrien immer noch Krieg ist und ob man sie dann dahin zurück schicken möchte, aber ich denke, die Nato wäre ein mächtiges Instrument gewesen, um den Nahen Osten wieder zu befrieden, angefangen damit Syrien politisch wieder zu stabilisieren.
Die NATO ist ein militärisches Bündnis. Das würde also vermutlich bedeuten, dass sich die tragfähigeren Mitglieder dann in einen neuen, offiziellen Krieg im Nahen Osten stürzen müssten.
Wir haben gesehen, wie das schon in Irak und Afghanistan gescheitert ist, trotz den hochgerüsteten Armeen der USA, GB, Frankreichs und anderen.

Ich sehe entscheidende Schwierigkeiten unter anderem darin, dass der so genannte Westen (obwohl intern auch heterogen) eine Kultur und religiöse bzw. säkulare Kennzeichen besitzt, die sich stark von den Gesellschaften des Orients unterscheiden.
Diese sind normalerweise von einer Form des Islam dominiert, doch auch unabhängig von der Religion herrschen oft grundlegend andere Vorstellungen über moralische Werte, Zusammenleben, Rechtssysteme oder staatliche Ordnung.

Wenn sich der Westen wirksam einmischen will, beinhaltet das auch den Versuch, ja es ist fast eine notwendige Folge, anderen Kulturen die westliche Kultur, westliche Werte, westliche Glaubens- bzw. Säkularvorstellungen aufzuzwingen.

Wir könnten offen sagen:,,Na unsere Lebensart ist halt offenbar die beste, seht, was der radikale Islam und die archaischen Haltungen geschaffen haben", das wäre immerhin ehrlich. Ein fragwürdiger Beigeschmack aber bleibt.
Auch sind die Erfolgsaussichten mehr als fraglich.

Würde jetzt eine große, muslimisch-orientalische Weltmacht Deutschland einnehmen und mir vorschreiben, ich müsse nun Muslim sein, statt Demokratie würde es nur noch Monarchie geben, Menschenrechte würden abgeschafft und dergleichen, ich würde mich auch dagegen wehren.


Der zweite Punkt ist der Punkt der Macht- und Geopolitik.
Im Zuge der Ukraine-Krise hab ich ja einen Artikel auf ZON gelesen, wo ganz erschrocken geschrieben wurde:,,Die Geopolitik ist wieder da" - richtig ist, dass die Geopolitik nie weg war.

Alle einflußreicheren und größeren Weltmächte konkurrieren um Verbündete, Einfluß und strategische Vorteile.

Es steht kaum zu erwarten, dass Russland und China ruhig zusehen würden, wie der Westen durch die NATO den orientalischen Raum unter seine Kontrolle, unter seinen weitgehenden Einfluß zwingen würde.

Nicht umsonst stehen die Amerikaner auch trotz des öffentlichen Geplänkels in Syrien und Irak ständig mit Russland in Kontakt.
Es wäre fatal, wenn da gewisse Linien überschritten würden.
Zitat von NevrionNevrion schrieb: Es gibt nun mal nicht immer Lösungen, bei denen man sich nicht die Hände schmutzig machen braucht.
Deshalb macht sich Russland auch die Hände in Syrien schmutzig. Was im Westen aus meiner Sicht auch heimlich begrüßt wird, obwohl man öffentlich verurteilt.
Vor Russlands Eingreifen stand der Westen weitgehend hilflos da und wusste sich nicht anders zu helfen, als mit Reden, Mahnen und Bitten, man möge sich doch wieder einkriegen, an die Zivilisten denken...

Nur hat sich Russland halt auf die Seite des vom Westen gehassten Assad gestellt, der so pathetisch Diktator genannt wird.

Ich spreche allerdings dem Westen die moralische Integrität ab, sich darüber groß echauffieren zu können, da seine Mitgliedsländer auch schon fröhlich mit allen möglichen Menschenfeinden zusammen gearbeitet haben, wenn es ihnen passte.
Diktator ist halt nicht gleich Diktator.
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Dem Elend und Leid der Welt ist doch nicht damit geholfen, dass man deren Opfer zu sich aufnimmt, sondern indem man die Quelle bekämpft.
Teils teils.
Es ist zwar schön, wenn man jemanden Brot machen lehrt.
Aber wenn er vorher stirbt, weil man ihm nicht zeitweilig Brot gibt, dann bringt ihm das neu erworbene Wissen auch nichts.
Zitat von NevrionNevrion schrieb: Es lässt sich zwar immer schön sagen, Deutschland exportiert Waffen, also ist Deutschland auch an Fluchtbewegungen Schuld. Faktisch ist es aber eher so, dass auch wenn Deutschland noch nie Waffen exportiert hätte, es trotzdem die selben Krisen gegeben hätte, denn irgend einer liefert immer.
Nichtsdestotrotz hat Deutschland WENN es SEINE Waffen verkauft, auch einen Anteil an den Verbrechen, die damit begangen werden. Es sollte also möglichst genau prüfen, an wen es verkauft und restriktiver vorgehen. Stattdessen werden teils sehr großzügig Ausfuhrgenehmigungen erteilt.

Wenn ich ein Waffengeschäft habe und jedem Hinz und Kunz ein Schnellfeuergewehr verkaufe, bin ich mitverantwortlich dafür, was er damit macht.
Läuft er damit Amok, trage ich daran eine gewisse Mitschuld. Die Mitschuld kann dadurch aufgehoben werden, dass ich den Betreffenden vorher genau überprüft habe, der die Waffe gekauft hat.

Aber ich kann nicht einfach alle möglichen Kriegswaffen herstellen und dann ganz erstaunt tun, wenn die auch für Menschrechtsverletzungen und kriegerische Akte eingesetzt werden.

,,Der Amokläufer hätte sich die Waffe ja auch woanders kaufen können" - ja, stimmt, aber dann hat er sie immerhin nicht von mir.
Zitat von NevrionNevrion schrieb:Ich kann nicht erkennen, wo Deutschland Afrika in irgend einer Art und Weise ausbeutet und wie das zu Krieg und Terror in den jeweiligen Ländern geführt haben soll. Da bräuchte ich ein bisschen mehr Hintergrundwissen, das in den hiesigen Medien scheinbar nicht so vakant verbreitet wird.
Die Ausbeutung geschieht manchmal direkter, manchmal indirekter.
Beispielsweise nutzen Firmen gerne Situationen in Ländern, wo Umweltschutz, Arbeitsschutz, Steuern und andere Dinge niedrig sind und wo ein Geldkoffer einem alle Türen öffnet.
Auch Armut wird gerne ausgenutzt, wodurch Abhängigkeit entsteht.

Firmen kommen so billig an Rohstoffe und Arbeitskräfte, wovon sie profitieren, wovon in Deutschland wiederu Verbraucher profitieren und der deutsche Staat durch Steuereinnahmen.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.08.2016 um 17:32
@Kc
Nevrion schrieb:
Dem Elend und Leid der Welt ist doch nicht damit geholfen, dass man deren Opfer zu sich aufnimmt, sondern indem man die Quelle bekämpft.

--->
Teils teils.
Es ist zwar schön, wenn man jemanden Brot machen lehrt.
Aber wenn er vorher stirbt, weil man ihm nicht zeitweilig Brot gibt, dann bringt ihm das neu erworbene Wissen auch nichts.
Brot geben ist ja völlig in Ordnung. Aber es ging doch darum:
Zitat von NevrionNevrion schrieb:deren Opfer zu sich aufnimmt
Man muss doch zum "Brotgeben" niemanden unbedingt aufnehmen oder zumindest nicht so Viele?

In Jordanien zB. wurden die Hilfsgelder zusammengesteichen. DARAUFHIN machten sich dann viele Menschen auf den Weg. Hätte man die Hilfe DORT m Gegenteil noch etwas aufgestockt, wären sie sicher nicht so eilig und "alle auf einmal" hergekommen.

Das gleiche bei anderen Ländern wo eine Hilfe zur Selbsthilfe nicht sofort fruchten kann -> weshalb nicht VOR ORT erst mal mit "Brot" helfen, anstatt zu warten bis die Menschen herkommen? (und dann hier auch nur frustriert sind, weil es nicht das versprochene Schlaraffenland ist...)


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